55.555 Foto - Making Of

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Irgend­wann in der letz­ten Nacht war es soweit. Mei­ne Face­book-Sei­te durch­brach die Schall­mau­er von 55.555 Fans. Wow Leu­te, ich dan­ke Euch dafür. Das ist echt der Ham­mer. Ich bin immer wie­der berührt wie vie­le Leu­te mein Trei­ben so inter­es­siert. Auch wenn ich mitt­ler­wei­le Zah­len um Likes und Fans auf Face­book kri­tisch gegen­über ste­he, so inter­pre­tie­re ich in 55.555 Fol­lower doch eine gewis­se Bestä­ti­gung für mei­ne Arbeit. DANKE!

Als sich das Schnaps­zahl-Jubi­lä­um anbahn­te, frag­te ich mei­ne Light­pain­ting-Freun­de Olaf und Zhe­nya von Zolaq, ob sie nicht Lust hät­ten mir ein pas­sen­des Foto mit Licht zu malen. Ich hat­te die bei­den in Praq ken­nen­ge­lernt und bereits ein klei­nes Video über das The­ma Light­pain­ting mit ihnen gedreht. Natür­lich hat­ten sie Lust. Eine tol­le Gele­gen­heit sich wiederzusehen.

In so einem Foto steckt mehr Arbeit und Pla­nung als man letzt­end­lich ver­mu­tet. Alles in allem haben wir über drei Stun­den damit ver­bracht. OK, wir haben auch viel gequatscht und Bier­chen getrun­ken. Aller­dings muss man sich schon Gedan­ken machen wo wel­ches Licht auf dem Foto zu sehen sein soll. Dazu benö­tigt man eine gewis­se Vor­stel­lungs­kraft, denn die Lich­ter sind eigent­lich nie gleich­zei­tig an. Im Grun­de ist es wäh­rend der Auf­nah­me dun­kel im Raum. Das Bild ent­steht zunächst im Kopf. Die Kame­ra steht auf Lang­zeit­be­lich­tung und belich­tet immer nur die Stel­len im Bild, die gera­de ange­strahlt wer­den. In die­sem Fall haben wir es uns etwas leich­ter gemacht und die Live-Com­po­sing Funk­ti­on der OM-D ver­wen­det. Die­se macht meh­re­re Ein­zel­bil­der und legt die­se dann über­ein­an­der, wobei immer nur die beleuch­te­ten Stel­len im Bild in das Gesamt­bild hin­ein gerech­net wer­den. So ist es deut­lich ein­fa­cher mit dem Umge­bungs­licht klar zu kom­men und es sind sogar Light­pain­tings bei rela­tiv viel Rest­licht möglich.

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Am Ende wur­de das Bild aus 182 Ein­zel­bil­dern mit jeweils 5 Sekun­den Belich­tungs­zeit kom­po­niert. Ich bin fünf­mal auf dem Foto zu sehen. Das bedeu­tet fünf ver­schie­de­ne Posen, die ich jedes­mal so lan­ge hal­ten muss­te, bis Zhe­nya mich kom­plett aus­ge­leuch­tet hat­te und eine 5 dazu gemalt hat­te. Das klapp­te ganz gut, bis auf die Pose in der Mit­te, da habe ich mich wohl bewegt. Ein klei­nes Pro­blem war die Reflek­ti­on an der Decke, da streu­te die Lam­pe wohl etwas zu viel. Ange­sichts der Tat­sa­che, dass das Bild rund 15 Minu­ten dau­er­te, es bereits kurz vor Mit­ter­nacht war und es ja nur ein Fun­bild sein soll­te, haben wir es dann aber ein­fach so gelas­sen. Bes­ser geht immer. Ich fin­de trotz­dem, dass es sich um ein wah­res Meis­ter­werk der Licht­ma­le­rei han­delt und freue mich beson­ders über so ein per­sön­li­ches Foto.

Was hier so ein­fach aus­sieht, erfor­dert einer­seits die Pla­nung, aber ande­rer­seits auch die rich­ti­gen Tools. Die bei­den reis­ten mit diver­sen Köf­fer­chen ver­schie­de­ner Licht­quel­len an. Beson­ders beein­druckt hat mich der Nebel im Vor­der­grund. Ers­ter Kom­men­tar mei­ner Frau dazu: “habt Ihr die Saue­rei wie­der weg gemacht?” 😉 Dabei han­delt es sich ledig­lich um ein Licht­band, wel­ches Olaf wedelnd und im Gän­se­marsch auf dem Boden ver­teilt hat. Das hat übri­gens mit am längs­ten gedau­ert, denn hier spürt man den Nach­teil des Live-Com­po­sings. Dadurch, dass immer nur neue hel­le Tei­le ins Bild gerech­net wer­den, dau­ert es recht lan­ge mit so einer Licht­quel­le. Ins­ge­samt macht es die­se Funk­ti­on aber doch deut­lich ent­spann­ter. Es gibt eini­ge Puris­ten, die nur “ech­te” Lang­zeit­be­lich­tun­gen gel­ten las­sen und das Live-Com­po­sing der OM-D als eine Art “Chea­ting” bezeich­nen. Fin­de ich aber Quatsch, denn das Kunst­werk ent­steht doch durch die Bewe­gung und Male­rei mit den Licht­quel­len. Letzt­end­lich ist Live-Com­po­sing ledig­lich eine tech­ni­sche Wei­ter­ent­wick­lung, die Light­pain­ting ver­ein­facht und die Mög­lich­kei­ten erweitert.

Seis drum. Ich fin­de Light­pain­ting eine span­nen­de Spiel­art der Foto­gra­fie. Die Pla­nung und Durch­füh­rung sol­cher Bil­der macht schon Spaß, wenn­gleich ich zuge­ben muss, dass mein Unge­duld hier nicht unbe­dingt för­der­lich ist. Light­pain­ting ist eine Kunst, um die sich eine rich­ti­ge klei­ne Sze­ne gebil­det hat. Aller­dings sieht man die­se Leu­te immer nur in der Nacht 😉

Zolaq bie­tet übri­gens auch Work­shops zum Light­pain­ting in Ham­burg an. Wenn Ihr Lust drauf habt, das mal zu pro­bie­ren, dann wäre das eine tol­le Möglichkeit.

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3 Gedanken zu „55.555 Foto - Making Of“

  1. Herz­li­chen Glück­wunsch - ich freue mich über jeden neu­en Bei­trag - Klas­se geschrie­ben - Inhal­te tref­fen den Kern - Wei­ter so!

    … und das Bild mit den 55555 hat die Auf­merk­sam­keit mei­ner Fami­lie auf sich gezo­gen, als ich mit einem Wow! das Bild kom­men­tier­te. Das in dem Bild viel Arbeit steckt ahnt man zwar, aber dass es so vie­le Ein­zel­bil­der sind, hät­te ich dann doch nicht gedacht.

    Ich freue mich auf wei­te­re Bei­trä­ge, News­let­ter und Workshops!

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  2. Vie­len Dank für die vie­len guten Anregungen!
    Ich fin­de es wirk­lich klas­se, dass Du Dein Wis­sen nicht für Dich behältst son­dern mit allen teilst, die auch Freu­de an der Foto­gra­fie haben.

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