• Kameragurte
  • Shop
  • Bücher & Magazine
  • Workshops
  • Ich
  • Fototasche
  • Impressum
  • Datenschutz

Erster Eindruck vom Gigapan Epic Pro

Paddy · September 24, 2010 · Panoramafotografie · 13 comments
0

Heute ist nun endlich mein Gigapan Epic Pro angekommen. Nachdem es nur 2 Tage von San Francisco nach Frankfurt gedauert hat, brauchte die Post noch einmal 17 Tage, um das Paket in Deutschland zu befördern. Aber gut, nun ist das Teil da und die Freude ist gross. Da schon einige Leute nachgefragt haben, hier nun meine ersten Eindrücke nach dem Auspacken und dem erstem Setup.

Der Gigapan Epic Pro ist ein motorisierter Panoramakopf, der automatisch komplette Panoramen aufnimmt. Der Vorteil gegenüber einem manuellen Nodalpunktadapter liegt in der feineren Gradeinteilung zwischen den Bildern. Mit dem Nodal Ninja kann ich z.B. minimal 3,75° Abstände zwischen zwei Bildern realisieren, was in etwa Brennweiten um die 130mm entspricht. Will man mehr Auflösung, braucht man mehr Brennweite und daher auch kleinere Schritte. Zudem kommen bei hochaufgelösten Gigapixel-Panoramen schnell ein paar hundert oder auch tausend Einzelbilder zusammen, da ist eine Automatisierung schon hilfreich.

Der Gigapan Epic Pro wird komplett geliefert, d.h. der Epic Pro selbst ist dabei, ein Akku, Netzteil und diverse Auslöserkabel für die gängisten Kameramodelle. Ich habe mir obendrein noch einen Zweitakku und eine Arca-kompatible Halterung mitbestellt. Letztere hat sich leider als überflüssig herausgestellt, da die Halterung quer verläuft, ich brauche sie aber längs, wenn ich meinen Stativfuss vom Objektiv direkt dort einklinken will. Nun gut, halb so wild, muss ich eben die Standardhalterung (sieht nach Manfrotto-Stativplatte aus) nehmen, was auch geht.

Der Gigapan Epic Pro hat viel Plastik, was man vor allem am Gehäuse und den Bedienknöpfen merkt. Das wichtigste, die Aufhängung ist allerdings schon aus Metall 😉 Es ist nicht so, dass der Epic Pro fest wie ein Brückenpfeiler steht, aber er ist auch nicht instabil. Bisher konnte ich mangels grösserer Scherbe nur mit der D700 + 70-200 testen und die Kombination ist gar kein Problem. Wäre ja auch gelacht, wenn er das nicht könnte. Ich denke man kann ihm getrost ein paar Kilos mehr zumuten. So eine 400er Festbrennweite muss eigentlich drin sein.

Das Netzteil hat natürlich nur einen US-Stecker, kann aber 230 Volt und so tut es ein einfacher Adapter für 3,-€ um das Netzteil nutzen zu können. Daran sieht man, dass die Amis irgendwie immer nur ihren eigenen Markt im Fokus haben.

Das Setup und die Bedienung ist ein Traum, wirklich kinderleicht. Nach dem Einschalten habe ich gleich die Kamera eingerichtet, d.h. die Brennweite um die Schrittweite zu bestimmen. Das geht ganz einfach indem man den Sucher einmal am oberen und dann am unteren Punkt irgendwo am Horizont ausrichtet. An dieser Stelle auch noch mal der Hinweis: Manche Kameras haben keinen 100%-Sucher, da ist LiveView besser geeignet um auch wirklich das komplette Bild auszunutzen.

Man kann dann diverse Einstellungen vornehmen:

  • Seitenverhältnis des Bildes
  • Auslöseverzögerung
  • Stabilisierungszeit
  • Aufnahmereihenfolge
  • Mehrfachbelichtung (z.B. für HDR-Panoramen)
  • Motorsperre um grosse Objektive besser zu halten, wenn der Kopf nicht fährt
  • Motorgeschwindigkeit
  • Überlappung der Bilder
  • Checkliste

Die Checkliste ist übrigens gar nicht so schlecht. Vor dem Start der Aufnahme geht sie einige Punkte durch, wie Fokus, Weissabgleich, Brennweite und Belichtung. Die sollten nämlich alle auf Manuell stehen.

Insgesamt hat das Setup wirklich nur ein paar Minuten gedauert und schon konnte es los gehen. Man hat zwei Typen von Panoramen zur Auswahl, normale und 360° Panoramen. Bei dem normalen fährt man den Kopf einmal zur linken oberen Ecke und dann zur rechten oberen Ecke, den Rest berechnet der Epic Pro von alleine. Start drücken und Kaffe trinken gehen. Sollte die Batterie der Kamera leer sein oder die Speicherkarte voll, so kann man auf Pause drücken. Beeindruckt hat mich vor allem die Geschwindigkeit, der Gigapan Epic Pro ist echt fix zwischen zwei Bildern, lässt aber je nach Einstellung genug Zeit zur Stabilisierung. Wichtig übrigens auch die Einstellung zur Wartezeit nach einem Bild. Denn wenn der Kopf zu fix ist, dann kann es sein, dass die Kamera es nicht schafft die Bilder schnell genug wegzuschreiben. Ich hatte ja den Merlin getestet und war zutiefst enttäuscht von der Geschwindigkeit. Der brauchte zwischen zwei Bildern teilweise 10-15 Sekunden, was einfach viel zu viel ist. Da ist der Gigapan schon eine ganz andere Liga.

Möchte man ein 360° Panorama erstellen, muss man dem Kopf nur die obere und untere Kante vorgeben und er macht den Rest von alleine. Wirklich sehr cooles Teil.

Es gibt aber auch etwas zu meckern. Seltsamerweise kann man nur Querformat-Bilder machen und keine Hochformat, das lässt das Setup nicht zu. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich Hochformat wirklich brauche. Normalerweise macht man ja Panoramen im Hochformat, bei Gigapixel sieht das aber etwas anders aus. Um z.B. Probleme wie Wolkenbewegung zu reduzieren, empfiehlt es sich hier auf das Querformat zu wechseln. Aber wie gesagt, da habe ich noch keine Praxiserfahrung mit gesammelt.

Dass ein Motokopf für ca. 900,- € nicht ein absolutes High-End-Gerät sein kann, ist schon klar. Daher geht das Plastikgehäuse auch in Ordnung. Wenn kein starker Wind weht, dürfte die Stabilität auch kein Problem darstellen. Daher ist mein erster Eindruck aufgrund der Geschwindigkeit und der super Bedienung zunächst mal sehr positiv. Die Mehrausgabe gegenüber dem Merlin scheint sich auf jeden Fall zu lohnen.

Jetzt steht natürlich der erste Real-Test noch aus. Danach werde ich dann weitere Details und auch mehr Fotos liefern. Hier erst mal nur ein Schnappschuss, der bei den ersten Versuchen mit dem iPhone gemacht wurde.

Paddy

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.
Folgt mir gerne auf Instagram. Da gibt es die meisten aktuellen Fotos.

  Facebook   Pinterest   Twitter   Google+
Gigapan epic pro
13 Comments:
  1. Interessantes Teil.
    Aber was macht man damit, wenn keine Steckdose in Nähe ist..?

    matmaxx · September 24, 2010
    • Es ist ein Akku drin, hatte ich doch geschrieben.

      Paddy · September 24, 2010
      • Peinlich, wer lesen kann is klar im Vorteil ;-]

        matmaxx · September 25, 2010
  2. Hi,

    danke für die ersten Gedanken! Das hört sich doch sehr vielversprechend an. Ich bin auf deine ersten Praxiserfahrungen gespannt. Weißt Du schon wie lange man für ein 360° Pano mit 200mm braucht?

    Mich reizt das Teil auch schon lange.

    Gruss,
    Adrian

    PS: Wie sieht es mit dem Gewicht aus? Flugtauglich?

    Adrian · September 24, 2010
  3. Jau, bin auch schon total gespannt darauf. Sicherlich richtig cool das Ding und ich überlege schon lange.

    Jetzt wurden aber, da sich zum Fotokurs über 50 Leute angemeldet haben, neue Kameras gekauft. Und eine Nikon(!!!) ist auch dabei. Wie die sich wohl in einem Schrank voller Canons fühlen muss, die arme 🙂

    LinuxLinus · September 24, 2010
    • Ein Fotokurs mit 50 Leuten? Oha, klingt eher nach einer Vorlesung 😉

      Paddy · September 24, 2010
  4. Richtig, haben auch schon einen Hörsaal organisiert.

    LinuxLinus · September 24, 2010
    • Ui, fett. Wenn Du mal einen Gastdozenten mit Gigapan brauchst, sag bescheid 😉

      Paddy · September 24, 2010
  5. Yeah er ist endlich bei den Beamten durch! Viel Spaß mit dem neuen Spielzeug!

    Steffen · September 24, 2010
  6. „Dass ein Motokopf für ca. 900,- € nicht ein absolutes High-End-Gerät sein kann, ist schon klar.“

    Bitte was? Für € 900.- erwarte ich beste Qualität und High-End! Aber da man bei diesem Ding die Kamera tatsächlich nur quer einspannen kann heißt wohl, daß da manches nicht ganz zu Ende gedacht wurde.

    Thomas

    Thomas Fischer · Januar 19, 2011
  7. Hallo Paddy,
    ich bin selbst scharf auf das Teil und überlege schon seit 1/2 Jahr, ob ich es mir kaufen soll.
    Ich will in erster Linie Kugelpanoramen erstellen.
    Wie sieht es denn mit dem Nodalpunkt und Kugelpanoramen aus? Ist denn der Verstellweg für die Kamera lang genug? Mit kommt die Kameraplatte lt. Abbildungen so kurz vor?

    Markus Witt · Februar 09, 2011
    • Hallo Markus,
      das Teil ist nicht geeignet die Kamera in den Nodalpunkt zu bringen. Bei einigen Objektiven geht es, aber grundsätzlich ist es mehr für Gigapixel geeignet.

      Paddy · Februar 10, 2011

Schreibe einen Kommentar zu Markus Witt Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Melde Dich für unseren Newsletter an

Liste(n) auswählen:

Die nächsten Liveshows

Meine Presets für Lightroom

Chief Mate, der Quick-Release Gurt

Copyright © 2018 Patrick Ludolph
Diese Webseite verwendet Cookies, um Dienste bereitzustellen, die Nutzung der Website zu verbessern und Zugriffe zu analysieren. Informationen darüber, wie Sie diese Webseite verwenden, werden anonymisiert an Google weitergegeben. Wenn Sie die Webseite weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung