Nach dem Shopping gestern hatte ich noch etwas Zeit und dachte mir mich mit einem schönen Buch ins Café zu setzen wäre doch eine prima Idee. War es auch und als Buch habe ich mir von Joe McNally „Der entscheidende Moment“ gekauft. Dieses Buch wird sehr oft erwähnt und bekommt überall nur super Kritiken, also kann es doch gar nicht schlecht sein. Immerhin können Tipps von einem Weltklasse-Fotografen auch einem Honk wie mir helfen bessere Fotos zu schiessen.
Leider wurde ich enttäuscht. Nicht weil das Buch schlecht ist, ganz im Gegenteil, es ist klasse. Joe McNally hat supergeile Bilder in seiner über 30-jährigen Karriere gemacht und es ist sehr interessant zu lesen wie die Bilder entstanden sind. Die Geschichten rund um die Entstehung der Bilder jedoch als Tipps für die eigene Fotografie aufzufassen ist nahezu unmöglich. Da beschreibt McNally z.B. wie er sein Modell an einem Seil unter einem Hubschrauber schwebend über die Hollywood-Buchstaben in Los Angeles hat schweben lassen. Ein anderes Bild wiederum ist an einer der Fernsehantennen des Empire State Building entstanden, welche dafür extra abgeschaltet werden musste. Oft liest man dann auch sowas wie: „Ich habe einfach drei Softboxen aufgestellt“ oder „Jedem der 5 Modelle habe ich zwei Blitze in die Hand gedrückt“. Das hört sich alles sehr schlüssig an und hilft zu verstehen was teilweise für ein Aufwand hinter den Bildern steckt. Die Tipps als Hobbyfotograf umzusetzen ist jedoch unmöglich.
Das Buch ist sehr interessant, keine Frage, leider war meine Erwartungshaltung falsch. Hätte ich von Anfang an gewusst, dass es eher eine Lektüre ist, die keinerlei für mich verwendbare Praxistipps enthält, dann wäre ich nicht so enttäuscht gewesen. Wahrscheinlich hätte ich das Buch aber auch gar nicht erst gekauft.
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