Gossen Digisky Belichtungsmesser im Test

Vor eini­gen Tagen habe ich freund­li­cher­wei­se von der Fir­ma Gos­sen einen Digis­ky Belich­tungs­mes­ser geschickt bekom­men. Ich besit­ze ja bereits den Seko­nic L-758 DR, mit dem ich auch sehr zufrie­den bin. Es gibt aber einen Punkt, der mich ein klei­nes biss­chen gestört hat. Der Seko­nic hat nur ein Pocket­wi­zard-Funk­mo­dul, ich besit­ze aber Elin­chrom Blit­ze mit Sky­po­rt. Der Digis­ky hat ein ein­ge­bau­tes Funk­mo­dul, das auch Sky­po­rt unter­stützt. Also war ich ganz heiss dar­auf den Belich­tungs­mes­ser ein­mal zu tes­ten und mit dem Seko­nic zu vergleichen.

Der Digis­ky ist deut­lich fla­cher als der 758 DR, was ich per­sön­lich mag. Ich ste­cke mir das Teil ger­ne hin­ten in die Hosen­ta­sche und dafür hat der Digis­ky genau die rich­ti­ge Grö­ße. Beim Gehäu­se hät­te ich mir einen etwas wer­ti­ge­ren Kunst­stoff gewünscht. Der Digis­ky fühlt sich schon ein biss­chen nach Plas­tik an, was nicht so ganz zur Preis­klas­se von über 400€ passt. Eben­falls nicht so klas­se gelöst fin­de ich den Dreh­schal­ter an der Kalot­te. Der ist etwas fum­me­lig. Schön wäre eine etwas grö­ße­re Kalot­te und ein grif­fi­ge­rer Schal­ter gewesen.

Die Ein­rich­tung und Bedie­nung des Digis­ky ist geni­al. Ver­gesst die Anlei­tung, braucht kein Mensch. Etwas län­ger auf “Menü” drü­cken und schon kommt Ihr ins Set­up, wo Ihr ver­schie­de­ne Kame­ra­pro­fi­le vor­ge­ben könnt. Dort las­sen sich dann ISO-Wer­te und auch die Funk­mo­du­le kon­fi­gu­rie­ren. Der Digis­ky unter­stützt nicht nur Sky­po­rt, son­dern auch Skyspeed. Nach ein bis zwei Minu­ten hat man sein Kame­ra­pro­fil erstellt und kann los­le­gen. Den Digis­ky könnt Ihr für Dau­er­licht oder Blitz­licht ein­set­zen. Bei der Ver­wen­dung für Blitz­licht kommt es dar­auf an, ob Ihr ein Funk­mo­dul kon­fi­gu­riert habt oder nicht. Wenn nicht, dann war­tet der Belich­tungs­mes­ser etwa 45 Sekun­den auf einen Blitz. Habt Ihr das Funk­mo­dul kon­fi­gu­riert, so wird der Blit­ze, bzw. die Blit­ze aus­ge­löst, sobald Ihr die M-Tas­te in der Mit­te drückt.

Rund um die M-Tas­te fin­det Ihr übri­gens einen Ring mit dem Ihr durch die Menüs navi­gie­ren könnt. Dar­über ver­stellt Ihr dann z.B. die Belich­tungs­zeit oder nehmt Ände­run­gen im Menü vor.

Zurück zum Funk­mo­dul. Über die Data-Tas­te las­sen sich ganz ein­fach die Grup­pen umschal­ten. So kann ich 4 ver­schie­de­ne Grup­pen ein­zeln oder alle gleich­zei­tig aus­lö­sen. Das klappt wirk­lich her­vor­ra­gend. Aller­dings gibt es auch einen Pfer­de­fuss, der jedoch nicht Digis­ky-spe­zi­fisch ist. Wenn ich die Leis­tung des Blit­zes ver­än­dern möch­te, muss ich doch wie­der zu mei­ner Sky­po­rt-Fern­be­die­nung grei­fen. In sofern bringt mir das Funk­mo­dul eigent­lich gar nichts, wenn ich eh die Fern­be­die­nung in der Hand hal­te. Ob ich nun den Blitz über den Belich­tungs­mes­ser aus­lö­se oder über die Fern­be­die­nung ist dann eigent­lich egal. So ist lei­der der schö­ne Vor­teil des Funk­mo­duls hin­über. Ich habe von Gos­sen die Info erhal­ten, dass an die­sem Fea­ture gear­bei­tet wird. Genaue Infos konn­te man mir aber noch nicht geben.

Beson­ders gut gefällt mir am Gos­sen Digis­ky das Dis­play. Gros­se Zah­len, sehr über­sicht­lich und gut abzu­le­sen. Viel Erklä­rung bedarf es eigent­lich nicht, wer schon ein­mal einen Belich­tungs­mes­ser in der Hand hat­te, wird sich mit dem Digis­ky sofort zurecht finden.

Fazit

Ich bin etwas hin und her geris­sen. Der Gos­sen Digis­ky ist schon ein tol­les Gerät. Könn­te ich nun dar­über auch noch die Leis­tung regu­lie­ren, dann wäre es für alle Elin­chrom-User eine sofor­ti­ge Kauf­emp­feh­lung. Daher hof­fe ich, dass hier tat­säch­lich nach­ge­legt wird. Im direk­ten Ver­gleich mit dem Seko­nic L-758 DR fällt ledig­lich die etwas schlech­te­re Hap­tik und der nicht so schön zu bedie­nen­de Kalot­ten­ring auf. Für die Objekt­mes­sung bie­tet der Seko­nic zudem einen klei­nen Sucher durch den ich gucken kann, was jedoch für mich kei­ne Rele­vanz hat, da ich die­ses Fea­ture nicht wirk­lich ver­wen­de. Ange­sichts des Preis­un­ter­schieds von rund 100,- € wür­de ich heu­te den­noch zum Digis­ky grei­fen, sofern ich Blitz­köp­fe mit Sky­po­rt-Sys­tem ver­wen­de. Wer jedoch bereits einen guten Belich­tungs­mes­ser besitzt, für den macht ein Umstieg wenig Sinn.

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

5 Gedanken zu „Gossen Digisky Belichtungsmesser im Test“

  1. Dan­ke für den klei­nen Test. Inter­es­sant, dass der Digis­ky einen Sky­po­rt-Sen­der ein­ge­baut hat, wuss­te ich nicht.

    Aber wie Du schon schreibst, bringt der nicht wirk­lich viel ohne Leistungsverstellung.

    Ich habe zwei Seko­nic 358 mit PW-Funk­mo­du­len, mit denen ich eigent­lich sehr zufrie­den bin. Wenn die jetzt auch noch Sky­po­rt könn­ten, wären sie perfekt…

    Eine Fra­ge noch: Wel­che Bat­te­rien ver­langt der Digisky?

    Antworten
  2. Dan­ke. Ich fin­de, das Teil sieht ziem­lich “preis­wert” aus. Beson­ders der Ring um die M-Tas­te erin­nert mich an aller­bil­ligs­te China-Ware …

    Das ist aller­dings nur eine rein auf Fotos basie­ren­de Ein­schät­zung, in der Hand hat­te ich den noch nicht.

    Antworten
  3. Ich besit­ze bei­de Belich­tungs­mes­ser, also den Seko­nic DR-758 und den Gos­sen Digis­ky mit der Elin­chro­me Blitz­an­la­ge. Nach mei­ner Erfah­rung eig­net sich der Digis­ky am bes­ten für das Studio.
    Im Frei­en, also bei Son­nen­licht ist auf dem LCD des Digis­ky kaum etwas zu erken­nen. Dafür ist der DR-758 die bes­se­re Wahl.
    Bestä­ti­gen kann ich auch, dass sich der Gos­sen etwas “bil­lig” anfühlt.
    Funk­tio­nell sind aber bei­de Gerä­te tadellos.

    Antworten
  4. Inzwi­schen gibt es neue Firm­ware-Ver­sio­nen, die die Mög­lich­kei­ten der Funk­steue­rung von Elin­chrom-Blit­zen sinn­voll erwei­tern soll, gera­de im Zusam­men­spiel mit RX und BX.
    Hast Du denn noch Zugriff auf den DigiS­ky und könn­test dei­nen Test mal erweitern?

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Fritz Antworten abbrechen