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Panoramafotografie – rasiertes Fisheye reduziert Anzahl der Bilder für 360°

Paddy · Dezember 17, 2014 · Know How, Panoramafotografie · 23 comments
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rasiertes Fisheye 10,5 mm an Nikon D810

Wer 360° Panoramen aufnimmt, wird irgendwann feststellen, dass die Anzahl der Einzelbilder einen direkten Einfluss auf die Dauer der Nachbearbeitung, d.h. des Stitching hat. Problem sind nun mal die Übergänge, denn dort kann es z.B. Probleme geben, wenn sich Objekte bewegen. Ausserdem ist es speziell bei geometrischen Formen von Vorteil, möglichst wenig Schnittpunkte zu haben. Bei Innenraumaufnahmen z.B. kann einen eine weiße Wand schon mal ganz kirre machen, weil der Übergang von Wand zur Decke einfach nicht gerade werden will.

Daher greifen früher oder später die meisten Panoramafotografen zu einem Fisheye-Objektiv. Damit hat man möglichst viel drauf und schafft es mit 5-6 Aufnahmen eine komplette 360° Drehung aufzunehmen. Problem dabei ist, dass einem immer noch oben und unten ein klein wenig fehlen und man ein Bild für Nadir (unten) und Zenith (oben) aufnehmen muss. An der Stelle kommt das rasierte Fisheye Objektiv ins Spiel.

Normalerweise füllt ein Fisheye das Bild komplett aus. Das folgende Bild ist mit einem 16 mm Fisheye an einer Vollformatkamera gemacht.

PL1_4815

Das ist der „normale“ Fall. So sieht es z.B. auch mit einem 8mm Fisheye an einer Microfourthird-Kamera aus. Damit benötigt man dann etwa 5-6 Bilder zzgl. einem Nadir und einem Zenith-Bild.

Nimmt man nun z.B. das Nikon 10,5 mm Fisheye, welches eigentlich für Cropkameras gemacht wurde und steckt dies auf eine Vollformatkamera, so sieht das so aus:

PL1_3483

Der Bildausschnitt ist nicht gross genug für den Sensor und ausserdem sieht man die Gegenlichtblende, welche ja fest am Objektiv sitzt. Rasieren nennt man es, wenn man diese Gegenlichtblende einfach abschleift. Zum Vergleich mal ein Fisheye mit und ohne Geli.

16 mm Fisheye Nikon rasiertes Fisheye Objektiv

Sobald die Gegenlichtblende abrasiert wurde, sieht das Bild an Vollformat so aus:

PL1_4795

Damit erhält man eine Bilddiagonale von 180° und benötigt nur noch 3 Bilder für eine komplette 360° Drehung. Ausserdem braucht man auch kein Nadir und Zenith-Bild mehr. OK, das Stativ ist natürlich noch mit drauf, das muss man entweder retuschieren oder eben doch noch ein Nadir-Foto aufnehmen. Die Verarbeitungszeit reduziert sich damit ungemein. Ich habe mal ein schnelles 360° Panorama in meinem Studio erstellt. Hier die drei Einzelaufnahmen:

PL1_4795 PL1_4796 PL1_4797

Ohne, dass ich weiter Hand anlegen musste, hat PTGui die Bilder zu einem sehr guten Ergebnis gestitcht.

Man sieht, dass nichts fehlt und die Ecken und Kanten wurden wirklich gut gestitcht. Nur an der Decke befindet sich in der Mitte eine dunkle Fläche, welche durch die leichte Vignettierung des Objektivs entsteht. Da könnte man in Lightroom noch etwas vorarbeiten.

Drei Bilder können aber auch etwas knapp werden. Vor allem, wenn die Software nicht genug Kontrollpunkte findet. Ich habe mal ein Panorama auf unserer Küchentheke erstellt. Hier habe ich den Panoramakopf einfach auf einem Stativkopf mit der Hand festgehalten.

PL2_3095

Beim Ergebnis sieht man, dass es doch ein paar Schwierigkeiten bei den Übergängen gab. Vor allem an der Theke. Wohl gemerkt auch wieder ohne händischen Eingriff in PTGui.

Abhilfe kann hier u.U. ein weiteres Bild schaffen. Bei 4 Einzelfotos ist die Überlappung grösser und man bekommt möglicherweise mehr Kontrollpunkte. Das kann helfen, muss es aber nicht. Linien und geometrische Formen sind nun mal ein Problem bei Panoramen. Ich mache dennoch möglichst 4 Bilder, da man schnell mal übersieht, dass nicht genug „Fleisch“ für Kontrollpunkte vorhanden ist.

Jetzt hat nicht jeder Lust die Gegenlichtblende an seinem Objektiv abzudremeln, was ich gut verstehen kann. Dabei geht bestimmt jegliche Garantie flöten. Einen Service dazu bietet Tobias Vollmer an, der zumindest die Beschädigung durch die Rasur auf seine Kappe nimmt. Aber die Herstellergarantie ist trotzdem dahin. Tobias liefert aber sehr saubere und schnelle Arbeit ab. Alternativ gibt es auch Fisheye-Objektive, die keine Geli besitzen, wie das 8 mm von Sigma. Das hat sogar einen noch grösseren Bildkreis, ist aber auch etwas teurer als z.B. das Nikon 10,5 mm. Ich bilde mir zudem ein, dass die Abbildungsleistung des Nikon besser ist als beim Sigma. Grösstes Problem bei den Fishaugen scheinen aber eh die chromatischen Aberrationen zu sein, die trotz Korrektur in Lightroom auch beim Nikon noch deutlich auftreten.

Wie es genau bei Canon aussieht, kann ich nicht sagen. Das Sigma gibt es auch für Canon. Aber soweit ich weiss, lassen sich nicht alle Linsen beliebig auf jede Canon-Kamera schrauben. Aber im Canon-Lager gibt es immerhin ein schickes Fisheye-Zoom, um das ich die Canon-User beneide. Für meine Olympus OM-D habe ich noch nichts passendes gefunden. Vielleicht habt Ihr ja Tipps, auch bzgl. Sony und evtl. auch Fuji.

Möglichkeiten gibt es einige. Das Ziel ist immer gleich, man möchte die Anzahl der Bilder reduzieren. Als ich mit der Panoramafotografie angefangen habe, lag der Nachteil in der verhältnismäßig geringen Auflösung. Mit dem rasierten Fisheye hat man auch einiges an Pixeln verschenkt. Das ist in Zeiten von 36 MP Kameras kein Thema mehr.

Videotutorial_Panoramafotografie

Paddy

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.
Folgt mir gerne auf Instagram. Da gibt es die meisten aktuellen Fotos.

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panoramafotografieRasiertes Fisheye
23 Comments:
  1. Hallo,

    interessanter Beitrag. Welche Kamera wurde dafür verwendet? Ich nutze die D700 und hatte das 15mm Sigma und was war schon gut. musste aber aufpassen, dass die Füße nicht mit oben sind.

    Welches Program nutzt du zum zusammenfügen und zum einbinden in die Homepage. Ist das mit WordPress möglich?

    LG Daniel

    Daniel · Dezember 17, 2014
    • Wie Paddy in dem Beitrag schon schreibt nutzt er Ptgui zum stitchen.

      Wahrscheinlich benutzt er die D 810 was man auch aus dem Beitrag entnehmen kann.

      Was mich allerdings auch interessieren würde ist wie die Panoramen auf der Website eingebundenen werden.

      Nutzt du dafür PanoPress?
      Ich habe mir krpano als Testversion runter geladen und probiert eine virtuelle Tour mit Panopress auf meiner WordPress Seite einzubinden.
      Hat auch problemlos geklappt, allerdings laufen die Panoramen nicht auf Android.

      Lg
      David

      David · Dezember 17, 2014
      • Ich binde die Panoramen einfach über einen iFrame ein. Kein Plugin oder ähnliches.

        Paddy · Dezember 17, 2014
      • Wäre cool wenn du dazu mal eine Beschreibung hast!

        Oder einen Link zu einer Seite wo das beschrieben wird.

        Aber warum fehlt bei der Ansicht von mobilen Geräten der Button für Fullscreen?

        VG,
        David

        David · Dezember 17, 2014
      • Moin nochmal,

        ich hab jetzt die Tage noch mal mit PanoPress rumgespielt und es endlich hin bekommen.

        Kann man sich hier ansehen:
        http://davidfarcas.com/2014/12/virtuelles-panorama-havenwelten/

        Bei deiner Lösung mit dem iFrame werden die Panoramen auf Android irgendwie zu groß dargestellt. Die laufen aus dem Bild raus.

        Eventuell lohnt es sich einen Blick auf das Plugin zu werfen.
        Die Handhabung ist recht einfach:

        Viele Grüße
        David

        David · Dezember 19, 2014
        • Danke Dir. Sieht interessant aus. Werde ich mir mal anschauen.

          Paddy · Dezember 20, 2014
  2. Klasse Bericht 🙂

    Tobias Vollmer · Dezember 17, 2014
  3. Hallo Paddy

    Danke für den Artikel. Genau daran studiere ich auch rum. Habe das Nikon Fisheye und überlege es für die D750 rasieren zu lassen. Bin aber nicht sicher, wie es sich ohne Geli an der D7100 verhält betreffend Streulicht. Hast du da Erfahrungen? Möchte es eben für beides nutzen können…..

    Vielen Dank
    Monika

    Monika · Dezember 17, 2014
  4. Huhu,
    ich hab mal eine kleine Zwischenfrage.
    Welchen Dienst nutzt du für deinen Blog ?
    Wie hast du die interaktiven Panoramen eingefügt ?
    Gibts da was kostenloses was zu empfehlen ist ?

    Grüße und dickes Danke für den Artikel.

    Olli

    Olli · Dezember 17, 2014
    • Hallo Olli,

      mach mal einen Rechtsklick mit deiner Maus auf eines der beiden eingebundenen Panoramen. Dann öffnet sich ein Kontextmenü. Ganz oben klickst du auf „About the krpano Viewer Plugin…“ und schon bist du auf der Herstellerseite.

      Das Blog hier wird mit WordPress auf die Beine gestellt.

      Plugins für Panoramen in WordPress gibt es hier (keine Empfehlung): https://wordpress.org/plugins/tags/panorama

      VG,
      Zoran

      Zoran Colak · Dezember 17, 2014
      • Hey.
        Danke dir !

        Olli · Dezember 18, 2014
  5. Hi, ich habe mir dafür extra das Canon 8-15mm Fisheye geholt. Hier muss ich keine Sonnenblende abrasieren lassen 🙂
    Mit 10mm an meiner APS-C Kamera habe ich in der Diagonalen immer noch einen Bildwinkel von 180° Bildwinkel.
    Zum Erstellen meiner Panoramen habe ich die Kamera also „auf die Sensorecke“ gestellt und leicht nach oben ausgerichtet. So passt der Himmel immer zusammen. Um das Stativ zu entfernen muss ich eh ein Nadir-Bild machen. (Hier gehe ich dann ein paar Schritte zurück und nutze später die Viewpoint-Korrektur von PTgui Pro.) Insgesamt also 4+1 Bilder für ein Rundrumpanorama.

    A propos PTgui pro: Hier lässt sich die Vignettierung vom Objektiv ermitteln und dann herauskorrigieren.

    Johannes Held · Dezember 17, 2014
  6. Das Samyang 8mm könnte an Fuji (und anderen?) interessant sein! Af braucht man fürs Panorama ja eh nicht…

    Robert · Dezember 17, 2014
  7. Was mir nicht ganz klar ist, warum Nikon in der I AM DIFFERENT-Kampagne mit Clark Little („Die Ausrüstung“ bei 0:48 ganz gut zu erkennen) mit einer Nikon D4(s) und einem „unrasierten“ 10.5 mm DX auftreten lässt, wenn der Bildausschnitt auf Vollformat so wie oben gezeigt aussieht?! Wahrscheinlich fotografiert Little dann tatsächlich mit einem rasierten 10.5 DX?

    Also Danke für die „wirkliche“ Bildwirkung! (Hätte mir sonst fast ein 10.5 mm für Vollformat gekauft. Das wäre eine böse Überraschung gewesen, wenn ich dann festgestellt hätte, dass ich es rasieren muss.)

    Philipp · Dezember 17, 2014
    • fx-kameras lassen sich auf dx umschalten, natürlich mit entsprechend geringer auflösung. Und dann hat man ein fullframe Fisheye mit dem 10.5er

      Tobias · Dezember 17, 2014
  8. Wie ist es denn wenn man an der OMD das BodyCap Lens mit 9mm nehmen würde?

    Toddy · Dezember 18, 2014
  9. Hi,
    schöner Beitrag. Vielen Dank.
    Hast Du mal den Link zum rasierten 10,5mm 2.8er in groß?
    Und evtl. auch Tipps, wie und womit man die Blende am besten wegschleift und das Glas schützt?
    Der Link beim Thumbnail verweist leider auf ein falsches Bild.

    LG Tobi

    Tobi · Dezember 18, 2014
    • Würde mich auch über Antwort freuen :)!
      LG

      Tobi · Dezember 28, 2014
      • Sorry, den Link hinter dem Bild habe ich aktualisiert. Passt jetzt. Ich würde das Fisheye einfach zu Tobias schicken, der macht das für 50€ super. Selbst würde ich das nicht machen, da mir dazu das Werkzeug fehlt.

        Paddy · Dezember 28, 2014
  10. Hallo zusammen,

    hier ein paar Erfahrungen aus dem Unterwasser-Bereiche:
    – Habe mir mein 15er Sigma rasieren lassen. Hat Sigma freundlicherweise erledigt. Sogar kostenlos, da noch in der Garantie. Wobei rasieren so eine Sache ist – die haben schlicht die Sonnenblende demontiert. Jetzt kann man in der ausgefahrenen Stellung das Innenleben des Objektivs bewundern.
    – Was das Tokina 10-17 betrifft, das geht auch mit Geli ab ca. 14mm an FX.

    Gruss Olaf

    Olaf · Dezember 18, 2014
  11. Ja, es gibt schon auch eine Lösung für das 4/3 Format und für die Olympus OMD.
    Man benötigt für die OMD den Speed Booster der Firma Metabones:

    http://www.metabones.com/products/details/MB_SPNFG-m43-BM1

    Das Teil ist sehr hochwertig und daher ist der Adapter auch nicht ganz billig. Ich benutze den Nikon G to Micro Four Thirds Adapter.

    An diesem Adapter kann man dann zB dein rasiertes Fisheye von Nikon direkt anschließen oder wie in meinem Fall das Sigma. Weiters besitze ich noch ein Tokina 10-17er das ich mir von Tobias Vollmer rasieren hab lassen (Er hat eine sehr gute Arbeit gemacht).

    OMD+Metabones+Fisheye macht es dann möglich was du möchtest.

    Auf die Idee dazu bin ich durch diesen Artikel von Henrik Fessler hier gekommen:

    http://www.mopswerk.de/pole-panorama-lenses-comparison/

    Fall 3 ist hierbei die Variante mit dem Metabones Speedboost Adapter. Ich habe mich damit befasst und bin zur Erkenntnis gekommen, dass Metabones die beste Qualität liefert. Es gibt auch schon sehr günstige Adaptervarianten die aber optisch nichts taugen sollen. Zumindestens war das der Stand vor etwa 9 Monaten als ich mich damit auseinandergesetzt habe.

    Grüsse Alois

    Alois · Dezember 19, 2014
    • Guter Hinweis. Ich habe allerdings den Speedbooster damals wieder zurück geschickt, da er mir von der Abbildungsqualität nicht gefallen hat. Die Schärfe konnte mich nicht überzeugen.

      Paddy · Dezember 20, 2014

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