Warum 35 mm an Crop nicht 50 mm an Vollformat entsprechen

Update: Offen­sicht­lich ist der fol­gen­de von mir getip­per­te Text so fach­lich nicht ganz rich­tig, wie die es die fleis­si­gen Kom­men­ta­to­ren bestä­ti­gen. Wer sich mit dem The­ma auf wis­sen­schaft­li­cher Basis aus­ein­an­der set­zen möch­te, dem emp­feh­le ich im Anschluss alle Kom­men­ta­re zu wäl­zen. Ich hin­ge­gen ver­ste­he die­se gan­ze Wis­sen­schafts­ge­schich­te nicht und ver­las­se mich lie­ber auf prak­ti­sche Erfah­run­gen und die­se zei­gen nun mal einen Unter­schied zwi­schen Bild 1 und 2, egal ob von Brenn­wei­te oder Sen­sor ver­ur­sacht. Viel­leicht bin ich da etwas zu prag­ma­tisch, aber immer­hin funk­tio­niert es ganz gut für mich.

Vor kur­zem hat­te ich ver­sucht zu erklä­ren wie sich die Geschich­te mit Kleinbild/Vollformat vs. Crop­sen­so­ren ver­hält. Nun hört man ganz oft, dass 35 mm an einem Crop­sen­sor ja unge­fähr 50 mm an einem Voll­for­mat-Sen­sor ent­spre­chen. Um genau zu sein wären es bei Nikon 52,5 mm bei einem Umrech­nungs­fak­tor von 1,5x, aber so genau will ich es nicht nehmen.

Das ist lei­der nur halb rich­tig, denn der Unter­schied zwi­schen zwei Brenn­wei­ten liegt nicht nur in dem Bild­aus­schnitt, son­dern vor allem auch in der Schär­fen­tie­fe. Dazu mal ein ein­fa­cher Versuch.

Bild 1: D700 (Voll­for­mat) mit 50 mm bei f/2.0

Bild 2: D7000 (Crop) mit 35 mm bei f/2.0

Ich habe mich bemüht bei bei­den Bil­dern den glei­chen Abstand zwi­schen Kame­ra und Schan­tal­le zu hal­ten. Der Kopf im Vor­der­grund ist auch in etwa gleich gross. Aller­dings seht Ihr einen gros­sen Unter­schied in der Schär­fen­tie­fe. Ach­tet auf den Schrift­zug auf der Softbox.

Die Brenn­wei­te hat einen rie­si­gen Ein­fluss auf die Schär­fen­tie­fe, was man ger­ne mal ver­nach­läs­sigt. Ich den­ke hier sieht man den Unter­schied ganz gut.

Ähn­lich ver­hält es sich mit dem Crop-Mythos. Man hat heut­zu­ta­ge so viel Auf­lö­sung, dass man ja spä­ter per Crop den Bild­aus­schnitt fest­le­gen kann. Das mag stim­men, wenn man Bil­der mit einer Schär­fen­tie­fe bis nach Cana­da hat, aber nicht bei gerin­ge­rer Schär­fen­tie­fe. Denn neben der Brenn­wei­te wird die Schär­fen­tie­fe auch durch den Abstand bestimmt. Gehe ich näher an mein Objekt her­an, so nimmt die Schär­fen­tie­fe ab und umge­kehrt. Bei­spiel gefällig?

Bild 3: D700 mit 50 mm f/2.0, kom­plet­ter Bildausschnitt

Bild 4: D7000 mit 50mm f/2.0. Ich stand etwas wei­ter hin­ten und habe das Bild dann zurecht geschnitten.

Man möge mir die leich­ten Hel­lig­keits­un­ter­schie­de ver­zei­hen. Gut zu sehen aber auch hier wie­der der Unter­schied in der Schär­fen­tie­fe und in der Per­spek­ti­ve. Zum Ver­gleich noch ein­mal der kom­plet­te Bild­aus­schnitt von Bild Nr. 4

Aus dem Grund ist 35 mm an Crop eben nicht 50 mm an Voll­for­mat. Eben­so wenig kann man die D800 nur auf­grund ihrer Auf­lö­sung mit einer Mit­tel­for­mat­ka­me­ra ver­glei­chen. Was Ihr auch nicht aus­ser acht las­sen dürft ist die Ver­zer­rung von Weit­win­kel-Objek­ti­ven. Foto­gra­fie­re ich mit einem Weit­win­kel ein Por­trait, so dass der Kopf den Gross­teil des Bil­des ein­nimmt, so bekom­me ich garan­tiert spä­ter von dem Prot­ago­nis­ten eine rein gehau­en, denn Weit­win­kel macht lus­ti­ge Eier­köp­pe, wenn man zu nah ran geht. Die­se Ver­zer­rung ändert sich nicht durch einen ande­ren Sen­sor. Eier­kopp bleibt Eier­kopp, es ändert sich nur der rei­ne Aus­schnitt. Von wegen Voll­stän­dig­keit muss ich noch sagen, dass die Stär­ke der Ver­zer­rung auch wie­der etwas mit dem Abstand zu tun hat, aber ich will es hier nicht unnö­tig kom­pli­ziert machen. Schaut ein­fach auf die ers­ten bei­den Bil­der, die sagen eigent­lich alles.

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58 Gedanken zu „Warum 35 mm an Crop nicht 50 mm an Vollformat entsprechen“

  1. Ähm ich glau­be die Schär­fen­tie­fe hängt auch noch von der Sen­sor­grö­ße ab, soweit ich weiß. Jeden­falls hat­te ich den Ein­druck als ich auf Voll­for­mat umge­stie­gen bin, also glei­che Brenn­wei­te, glei­che Blen­de aber unter­schied­li­che Schärfentiefe.

    LG Hei­ko

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    • Indi­rekt - Du musst an FX mit der glei­chen Brenn­wei­te näher ran um den sel­ben Bild­aus­schnitt zu errei­chen. Durch den gerin­ge­ren Abstand erhöht sich natür­lich die Schärfentiefe.

      Kann man sich aber gut an dem Bei­trag her­lei­ten 😉 Wie immer gut geschrieben

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  2. Mit der Schär­fen­tie­fe hast du zwei­fel­los recht.

    Wenn du dei­ne Kame­ra aber an ein- und der­sel­ben Stel­le aufstellst(Bezug Nodal­punkt), ist die Per­spek­ti­ve stets die glei­che. Dann beein­flusst die Brenn­wei­te nur den Bild­öff­nungs­win­kel. Wenn das Bild die glei­che Brei­te in Zen­ti­me­tern hat, darf der Kopf von Schan­tal­le daher auf dem Foto mit dem 35mm-Objek­tiv nicht so groß sein wie auf dem Foto mit dem 50er.

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  3. aus der Rei­he beherr­sche dein Werkzeug, 😉
    Gut das, dass jemand mal zusam­men­fasst wer­de jetzt öfters drauf verweisen.
    Nichts des­to trotz kann man emp­feh­len sich ein 35mm zu holen, wenn man nur eine Crop Kame­ra hat. Da es die 50mm am bes­ten sagen wir mal simuliert !

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  4. Hal­lo Paddy,
    Jetzt wirst Du vie­le Crop-Kame­ra­den ins Grue­beln brin­gen, die mit Ihren Kame­ras auf 50 mm foto­gra­fie­ren wol­len und dazu ueber­le­gen , wel­che FB sie sich kau­fen sollen.

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  5. Man kann sich dem gan­zen auch rech­ne­risch nähern, um es zu erklären:

    - 35mm Brenn­wei­te bei Blen­de 2 ergibt einen Durch­mes­ser der Blen­de von 17,5 Millimeter.
    - 35mm Brenn­wei­te an einem Crop-Sen­sor ergibt aller­dings 50mm Brennweite
    - Der Durch­mes­ser der Blen­de ändert sich aller­dings nicht. 50mm/17.5mm ergibt also eine Blen­de von 2.8

    The­re you go. Effek­tiv ist man mit einem 35mm f/2.0 an einem Crop-Sen­sor “nur” mit Blen­de 2.8 unter­wegs. Aber Bil­der sagen natür­lich mehr als tau­send Wor­te, stimmt schon 🙂

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  6. Ganz ehr­lich, Bild 1 und 2 kann man nur objek­tiv ver­glei­chen wenn die Kame­ras auf einem fixier­tem Sta­tiv stan­den, frei Hand kann man sich bemü­hen, wird aber trotz­dem nie das “glei­che” Ergeb­nis erzie­len. Aber mit dei­ner The­se das 35mm Full und 50mm Crop zum iden­ti­schem Bild füh­ren hast du natür­lich trotz­dem recht, den­noch bin ich der Mei­nung das zwi­schen Bild 1 und 2 die Kame­ra ein paar cm gewan­dert ist 😉

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    • Ich habe die Bil­der noch mal aus­ge­tauscht. In der Tat hat­te sich die Kame­ra zu weit bewegt. Nun gut, im End­ef­fekt geht es auch mehr um das The­ma Schär­fen­tie­fe. Das mit der Per­spek­ti­ve wird hier nicht so deutlich.

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      • Die Per­spek­ti­ve (im Sin­ne von Grö­ßen­ver­hält­niss Kopf zu Hin­ter­grund) ist in bei­den Bil­dern gleich (zumin­dest, wenn Du prä­zi­se vor­ge­gan­gen bist, aber danach sieht es aus), die ver­än­dert sich nur, wenn man den Auf­nah­me­stand­ort verändert.

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        • Ja dan­ke. Habe das bereits kor­ri­giert. War ein Denk­feh­ler mei­ner­seits. Die Per­spek­ti­ve ändert sich aber, wenn man meint durch rei­nes nach­träg­li­ches crop­pen den spä­te­ren Bidl­aus­schnitt fest­le­gen zu kön­nen, wie im zwei­ten Beispiel.

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  7. Hi Pad­dy.

    Ich weiß nicht ob es an mei­nen Augen liegt, aber die bei­den ers­ten Fotos zei­gen für mich ein und die sel­be effek­ti­ve Brennweite.
    Es irri­tiert auf den ers­ten Blick nur ein wenig, dass beim Crop mehr von der Lei­ter zu sehen ist und man so den schnel­len Ein­druck bekommt, es stimmt nicht mit dem FF-Foto überein.
    Beim FF-Foto ist dafür mehr auf der rech­ten Sei­te zu sehen. Inso­fern geben sich die bei­den in Sachen “Wie viel bekom­me ich auf das Bild drauf?” schon mal nix. 

    Und natür­lich ist beim Crop auch die Tie­fen­schär­fe eine ande­re. Die Blen­de muss ja auch mit 1.5 umge­rech­net wer­den (aber nur der DOF, nicht die Licht­stär­ke). Aber das ken­nen wir ja von Kom­pakt­ka­me­ras, wo man mit einer Blen­de von 2 trotz­dem alles von vor­ne bis hin­ten scharf hat.

    Inso­fern fin­de ich dei­nen Arti­kel ein wenig irreführend. 

    Was das nach­träg­li­che Crop­pen anbe­langt hast du natür­lich recht. Es zählt eben haupt­säch­lich die effek­ti­ve Posi­ti­on und der Abstand zum Objekt. Da spielt die Brenn­wei­te eine Rol­le, die dann wie­der­um auch die Schär­fen­tie­fe beein­flusst. Oder sagen wir lie­ber, sie beein­flusst die Grö­ße der Unschär­fe­krei­se. Aber das wäre dann wie­der ein ande­res The­ma (auf das man aber auch in einem eige­nen Bei­trag ein­ge­hen könnte)

    LG, Flo

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    • Scheint als hät­te ich die ers­ten paar Absät­ze ein wenig zu ober­fläch­lich gele­sen und falsch ver­stan­den. Hat­te mich da selbst zu sehr auf das The­ma Brenn­wei­te versteift.
      Von daher ist wohl eher mein Bei­trag irreführend. 🙂

      Aber na gut, das mit dem Umrech­nen der Blen­de war ja nicht so falsch. Ich ach­te da selbst immer drauf, dass wenn ich Obek­ti­ve am Crop benut­ze, die Blen­de immer umrech­ne und eben nicht sage ich foto­gra­fie­re hier mit z.B f1.4 son­dern ent­spre­chend 2.1

      Dach­te eigent­lich, das wäre längst Kon­sens und dass es alle so machen. Bei der Brenn­wei­te ist es ja auch kein Geheim­nis. Inso­fern gute Sache das zu erklä­ren, wenn bei vie­len Nach­hol­be­darf besteht.

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  8. Hmm, also ich ver­steh trotz­dem das Thea­ter mit dem Cropf­ak­tor nicht. Solan­ge ich mei­ne Fotos nicht mit irgend­et­was ande­res in Ver­gleich ziehe(n muß), für was ist das dann wich­tig? Wenn ich mit mei­ner D7000 foto­gra­fie­re, egal was für ein Objek­tiv drauf ist, wird doch ziem­lich genau das abge­bil­det (99%), was ich im Sucher sehe. Also hab ich das 50er drauf, hab ich doch das ent­spre­chend auf dem Sensor/Foto oder muß ich wegen des Crop dann 2 Schrit­te zurück?

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    • Ich stim­me dir zu, die machen hier, als wenn crop eine Behin­de­rung wäre.
      Bis die aus­ge­rech­net haben, mit wel­cher Blen­de und Brenn­wei­te sie jetzt foto­gra­fie­ren und ob das im Voll­for­mat (das sie nicht haben) genau­so oder anders ist, ist das Motiv weg.…

      Du hast Recht, du hast das auf dem Sen­sor, was du im Sucher siehst, stehst aber 2 Schrit­te wei­ter weg als der Kol­le­ge mit sei­ner Vollformat-Kamera. 

      the shit stops when the flag (curtain) drops.

      😉

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    • Hal­lo Badura,
      das eben nicht! Es gilt immer: Was du foto­gra­fierst, ist nicht das was du siehst.
      Dar­an ist unse­re Wahr­neh­mung Schuld. Wir kon­zen­trie­ren uns auf Objek­te und igno­rie­ren den Rest. Beim Foto­gra­fie­ren ist das Objekt die Per­son vor dir. Wenn du das Bild in der Hand hälst, ist es das gan­ze Bild und alles was dar­auf abge­bil­det ist - also auch das was du vor­her aus­ge­blen­det hast.
      Daher trei­ben wir ja den gan­zen Auf­wand mit “dicht ran­ge­hen”, “ein­tö­ni­ger Hin­ter­grund” oder “unschar­fer Hin­ter­grund”. Da geht es zu einem gro­ßen Teil dar­um, dass der Betrach­ter nur das auf dem Bild sieht, was du im Sucher wahrnimmst.
      Und das erklärt dann auch den Wert sol­cher “tech­ni­schen” Analysen/Betrachtungen.

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  9. Sehr guter Arti­kel. Schö­ner Neben­ef­fekt für Voll­for­mat Foto­gra­fen: Man braucht für die glei­che Tie­fen­schär­fe “weni­ger Blen­de”. (evtl güns­ti­gers Objek­tiv) Wäh­rend ich an der Crop Kame­ra Blen­de 2.8 brau­che reicht für das glei­che Ergeb­nis ein Objek­tiv mit Blen­de 4.0 am Vollformat.
    Oder sehe ich das falsch?

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  10. Hal­lo Paddy,

    wenn die Brenn­wei­te umge­rech­net wird, muss man auch so fair sein und auch die Blen­de umrech­nen. Damit ist es bei der D700 nicht mehr die Blen­de 2, son­dern 3,2. Und ein Bild mit der D700 (Voll­for­mat, 50 mm, f/3,2) und ein Bild mit der D7000 (Crop, 35 mm, f/2.0) ist bei der Schär­fe­tie­fe genau gleich.

    Bei dem Unter­schied bei der Per­spek­ti­ve von Bild 1 und 2 hat Tho­mas recht. Es ist zwar der Abstand vom Kopf und der Stan­ge grö­ßer, aber auf der ande­ren Sei­te ist der Abstand vom Kopf und dem Schrift­zug klei­ner. Da hat sich nicht die Per­spek­ti­ve geän­dert, son­der der Stand­ort der Kamera.

    Gruß
    Mark

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    • Das ist zwar theo­re­tisch rich­tig, aber in der Pra­xis ändert sich dadurch die maxi­ma­le Blen­de am Crop nicht. DX-Objek­ti­ve haben kei­ne grös­se­ren Blen­den. Den ande­ren Punkt habe ich bereits geän­dert. Sor­ry dafür.

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  11. Naja, ich muss da shcon ein biss­chen wider­spre­chen. An sich “wären” 35mm an einem Crop-Sen­sor GENAU das glei­che wie 50mm an einem Foll­vor­mat-Sen­sor. ABER…

    Punkt 1: Die Wir­kung der Schär­fen­tie­fe ist NICHT LINEAR PROPORTIONAL zwi­schen ver­schie­de­nen Brenn­wei­ten. 100mm mit f/16 ist nicht 50mm mit f/8 und nicht 25mm mit f/4. Außer­dem ist bei der Fra­ge nach der “Schär­fen­tie­fe” nicht nur ent­schei­dent, wie flach das Strah­len­bün­del auf das Auf­nah­me­me­di­um trifft, son­dern auch wie groß der Zer­streu­ungs­kreis ist. Das war frü­her (bei Fil­men) je nach Film spe­zi­fisch, heut­zu­ta­ge kann/ muss man das für jeden ein­zel­nen Pixel­pitch ausrechnen.

    Punkt 2: Kei­ne Objek­ti­v/­For­mat-Kom­bi­na­ti­on kann man ein­fach so mit einer ande­ren Ver­glei­chen. Da spie­len immer ziem­li­che Unter­schie­de rein. Was man aber MIT DEFINITIVER SICHERHEIT sagen kann ist: Der Blick­win­kel eines sym­me­ti­schen und ver­zeich­nungs­frei­en 50mm Objek­tivs an einer Voll­for­mat-Kame­ra ist der glei­che wie der Blick­win­kel eines sym­me­ti­schen und ver­zeich­nungs­frei­en 33 1/3mm Objek­tivs an einer Crop-Kame­ra mit einem Crop-Fak­tor von 1,5.
    Die Per­spek­ti­ve kann man durch einen nor­ma­len Objek­tiv-Wech­sel sowie­so nicht ändern, son­dern nur den Bild­win­kel (aus­ser wir reden jetzt von Tilt-Shift). Per­spek­ti­ve wird durch den Stand­ort bestimmt, der Aus­schnitt von der Brennweite.

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  12. Inter­es­san­tes The­ma, fin­de ich gut das mal aufzugreifen 🙂
    Aber der viel­zi­tier­ten und häu­fig anzu­tref­fen­den Aussage:

    “Was Ihr auch nicht aus­ser acht las­sen dürft ist die Ver­zer­rung von Weitwinkel-Objektiven.”

    möch­te ich wie­der­spre­chen. Weit­win­kel­ob­jek­ti­ve ver­zer­ren nichts. Wenn ich eine Per­son mit dem 10mm oder dem 50mm ablich­te ist egal, die Per­son sieht auf bei­den Bil­dern abso­lut gleich aus.

    Wich­tig ist allei­ne die Per­spek­ti­ve die ich bei der Auf­nah­me habe. Was das Bild ver­zerrt ist nicht das Fishe­ye, son­dern der gerin­ge Abstand zum Objekt aus dem man die Auf­nah­me macht. (Beson­ders deut­lich wenn die Per­son bild­fül­lend abge­lich­tet wird).

    Bei­spiel.
    Ste­he ich meh­re­re meter vom Objekt weg und mache eine Auf­nah­me mit 10mm und eine mit 50mm ist die Per­son zwar bei der zwei­ten Auf­nah­me grö­ßer abge­bil­det, sonst sind die Bil­der inner­halt des glei­chen Bild­aus­schnit­tes aber 100 % iden­tisch. (Beim Fishe­ye ist nur “mehr drumrum 😉 )
    Ver­grö­ße­re ich die Per­son des 10mm Bil­des auf die Grö­ße die es bei 50mm hat ist kei­ner­lei Unter­schied fest­stell­bar. Bei­de stim­men 100 % über­ein da die­se auch aus der glei­chen Per­spek­ti­ve gemacht wurden.

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    • “Bei­spiel.
      Ste­he ich meh­re­re Meter vom Objekt weg und mache eine Auf­nah­me mit 10mm und eine mit 50mm ist die Per­son zwar bei der zwei­ten Auf­nah­me grö­ßer abge­bil­det, sonst sind die Bil­der inner­halt des glei­chen Bild­aus­schnit­tes aber 100 % iden­tisch. (Beim Fishe­ye ist nur “mehr drumrum 😉 )
      Ver­grö­ße­re ich die Per­son des 10mm Bil­des auf die Grö­ße die es bei 50mm hat ist kei­ner­lei Unter­schied fest­stell­bar. Bei­de stim­men 100 % über­ein da die­se auch aus der glei­chen Per­spek­ti­ve gemacht wurden.” 

      Pah, argu­men­ta­ti­ver Taschenspielertrick.;-)

      Du ver­gleichst hier zwei Bil­der, die bei­de den glei­chen Bild­win­kel haben (50mm und ent­spre­chen­de Aus­schnitt­ver­grö­ße­rung aus dem 10mm, bei­de haben dann ca. 32° ). Kein Wun­der das die Bil­der gleich sind, es wäre eher ver­wun­der­lich wenn sie es nicht wären.

      Das Weit­wein­kel stellt aber einen viel grö­ße­ren Bild­win­kel zur Bild­ge­stal­tung zur Ver­fü­gung (ca. 110°) und genau um die­sen zu nut­zen setzt man es ein. Des­halb soll­te man auch die Bil­der mit den unter­schied­li­chen Bidl­win­kel “ver­glei­chen”.
      Beim 10mm mit ~110° Bild­win­kel bekommt man dann eine ganz ande­re Wie­der­ga­be der räum­li­chen ver­hält­nis­se als bei 50mm mit ~ 32° Bild­win­kel. Zum Bei­spiel wer­den (phy­si­ka­lisch völ­lig kor­rekt) Krei­se zum äuße­ren Bild­rand hin “eirig” abge­bil­det (nicht immer erwünscht 😉 ).
      Das ist eine Wie­der­ga­be (“flach drauf und doch eirig”) die mit dem enge­ren Bild­win­kel des 50mm nicht geht. Da ist das nur unsicht­bar (also nicht wie­der­ge­ge­ben) aussenrum.

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      • Ok, ich habe den Punkt nicht getroffen.

        Was ich mei­ne ist ein­fach das man die Ver­zer­rung nicht auf den Objek­tiv schie­ben darf wie es mei­ner Mei­nung nach fälsch­li­cher­wei­se oft getan wird. Gemeint ist oft das rich­ti­ge, gesagt wird es trotz­dem falsch. Als Anfän­ger habe ich eini­ge Zeit ange­nom­men das ich mit weni­ger als 50mm kei­ne guten Por­traits machen kann da das Objek­tiv zu stark verzerrt.

        Ist natür­lich nicht rich­tig da Ver­zer­rung von Per­spek­ti­ve und nicht von der Brenn­wei­te kommt. Die Aus­sa­ge trifft also auf Klein­bild zu, muss aber an der Crop-Kame­ra umge­rech­net werden.
        Dort heißt es folg­lich das man mit weni­ger als 35mm kei­ne Por­traits machen soll­te, da die Per­spek­ti­ve ungüns­tig ist. (oder ver­zerrt wie oft geschrie­ben wird).

        Ver­zer­rung kommt also nicht von der Brenn­wei­te son­dern der Per­spek­ti­ve und tritt bei Klein­bild bzw. Crop bei ver­schie­de­nen Brenn­wei­ten ein.
        Ich den­ke das Anfän­ger gera­de hier ins stol­pern gera­ten wenn man es nicht rich­tig aus­drückt, so wie ich auch eini­ge Zeit 🙂 

        Wenn man es zu Ende denkt kann man bei ent­spre­chend klei­ne­ren Sen­so­ren mit 15mm eben auch Por­traits machen. (jeden­falls per­spek­ti­visch, ob das Objek­tiv eventl. stär­ker ver­zeich­net mal außen vor gelassen).
        15mm ist defi­ni­tiv Weit­win­kel, aber eben bei einem win­zig-klei­nen Kamerasensor!

        So jetzt hof­fe ich das ich nicht mehr als Taschen­spie­ler abge­stem­pelt werde 😉

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      • So, hier noch ein Bei­spiel um zu zei­gen das Brenn­wei­te kei­ne Aus­wir­kung auf Ver­zer­rung hat und zu zei­gen was ich meine.

        Ein­mal mit 17 und 38mm auf­ge­nom­men und (stüm­per­haft) zusam­me­ge­fügt, die Bil­der sind abso­lut iden­tisch und zei­gen das die Brenn­wei­te für die Ver­zer­rung belang­los ist, bei­de Rei­fen sehen glei­cher­ma­ßen “in die Län­ge gezo­gen” aus und sind in Wirk­lich­keit kugel­rund, sonst könnt ich damit nicht radeln 😉

        http://stefanclos.de/usr/res/j3Rx4K.jpg

        (Klei­ne Mini-Unter­schie­de resul­tie­ren aus unru­hi­ger Kame­ra­hal­tung, das habe ich Frei­hand gemacht).

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      • @Stefan
        Hmm, das ist doch schon wie­der ein Taschenspieletrick 😉

        Im Ernst, das Rad ist in der Bild­mit­te, nicht am Rand.

        Ich schrub aber:
        “Die (phy­si­kal­sisch rich­ti­ge) Ver­for­mung eines Krei­ses am Bild­rand eines Weit­win­kels lässt sich mit einem Tele bei sonst glei­chen Vor­aus­set­zun­gen nicht errei­chen. Ein­fach weil das nicht mehr im Bild­win­kel des Teles ist.”
        Die Beto­nung liegt auf “Bild­rand”.

        Ein Bei­spiel kann das viel­leicht verdeutlichen:
        http://www.fotolehrgang.de/images/im2/brennweite_verzerrung_800.jpg

        Der Golf­ball kann ganz nor­mal rol­len, er ist kreis­rund. Aber die Ver­for­mung ist deut­lich sichtbar.
        Ver­such doch mal die glei­che Dar­stel­lung wie bei der außen pla­zier­ten Kugel mit einer (im Ver­hält­nis) län­ge­ren Brenn­wei­te hin­zu­be­kom­men, das wird nicht gehen. Die­se Wie­der­ga­be des Rau­mes (mit allen sei­nen Vor- und Nach­tei­len) geht nur mit gro­ßem Bild­win­kel - also kur­zen Brennweiten.

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      • Genau, das Rad ist in der Bild­mit­te und nicht am Rand.
        Aber es ist trotz­dem verzerrt.
        Damit ist die Aus­sa­ge Ver­zer­rung “liegt am Objek­tiv” nach­weis­lich wiederlegt 😉

        Der kom­plet­te Rei­fen ist nur gestitcht damit es auf den ers­ten Blick sicht­bar wird was ich meine.
        In die­ser augen­schein­li­chen Deut­lich­keit ist es mit einer Tele­brenn­wei­te am Ball-Bei­spiel nicht zu machen, wohl aber wenn man bei­spiels­wie­se in ver­en­gen­den Häu­ser­schluch­ten, etc. foto­gra­fiert. Die­se ver­en­gen sich bei jeder Brenn­wei­te in glei­chem Maßstab 😉

        Die Abbil­dung mit dem Tele also kei­ne ande­re als mit dem Weit­win­kel für Objekt xy (bei glei­chen Auf­nah­me­stand­ort), mit allen per­spek­ti­vi­schen Vor- und Nach­tei­len und nun mal unab­hän­gig vom Objektiv 😉

        Die Abbil­dung auf dem Sen­sor ist nur etwas grö­ßer oder kleiner.

        Antworten
      • @Stefan

        “Damit ist die Aus­sa­ge Ver­zer­rung “liegt am Objek­ti­v” nach­weis­lich wiederlegt ;)”

        und
        “Die Abbil­dung mit dem Tele also kei­ne ande­re als mit dem Weit­win­kel für Objekt xy (bei glei­chen Auf­nah­me­stand­ort), mit allen per­spek­ti­vi­schen Vor- und Nach­tei­len und nun mal unab­hän­gig vom Objektiv ;)”

        Das sehe (!) ich anders.
        Schau Dir mein Bei­spiel an /(http://www.fotolehrgang.de/images/im2/brennweite_verzerrung_800.jpg).
        Kannst Du die glei­che Form des Golf­balls am Bild­rand (das “Ei”) mit einer Auf­nah­me mit enge­rem Bild­win­kel (sprich län­ge­rer Brenn­wei­te) erzeugen?

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      • Sor­ry, aber es geht schon dar­um, dass Du (so wie ich auch) senk­recht auf den Ball drauf und nicht seit­lich schräg auf einen Kreis fotografierst. 

        Nimm wirk­lich einen Ball, dann wird das Pro­blem deut­lich. Du wirst die Art der Abbil­dung des Balls, die ich mit dem gro­ßen Bild­win­kel erzie­le, mit einem engen Bild­win­kel nicht erei­chen können.

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  13. Stimmt so nicht ganz. 

    Ich hab jetzt nicht mehr auf Anhieb die Quel­le gefun­den, wo ich das mal gele­sen habe, aber ent­ge­gen land­läu­fi­ger pro­fes­sio­nel­ler Ansicht kommt es - laut der Stel­le, an der ich das gele­sen habe - bei der Tie­fen­schär­fe angeb­lich eben gera­de nicht auf die Brenn­wei­te an - ob’s stimmt bin ich nicht ganz sicher, ich müß­te es mal nach­rech­nen. Zwar hängt die Schär­fen­tie­fe in der For­mel von der Brenn­wei­te ab, aber auch von der Ent­fer­nung. Könn­te sein, daß die sich gegen­sei­tig kom­pen­sie­ren. Verblüffend.

    Es ist näm­lich so (hab’s nie nach­ge­prüft, aber steht in irgend­ei­nem mei­ner Foto­bü­cher), daß die Tie­fen­schär­fe unab­hän­gig von der Brenn­wei­te immer gleich ist, wenn man das­sel­be Objekt in der­sel­ben Abbil­dungs­grö­ße fotografiert. 

    Daher müß­ten ein 50 mm und ein 35mm die glei­che Tie­fen­schär­fe haben, wenn man den Kopf an der glei­chen Kame­ra (also etwa D700) so foto­gra­fiert, daß er gleich groß erscheint. Und damit mit dem 35mm näher ran­geht und eine ande­re Ent­fer­nung einstellt. 

    Nimmt man zum Ver­gleich aber eine DX-Kame­ra, dann hinkt der Ver­gleich, weil das Abbild des Kop­fes ja gera­de nicht die glei­che Grö­ße hat, son­dern eben klei­ner ist, damit es auf dem klei­ne­ren Sen­sor das glei­che Ver­hält­nis zur Bild­grö­ße hat. 

    Die Schär­fen­tie­fe wird also nicht wegen der kür­ze­ren Brenn­wei­te grö­ßer, son­dern weil man mit einer DX-Kame­ra wei­ter vom Kopf weg muß, um den Kopf for­mat­fül­lend hin­zu­be­kom­men, als mit einer FX. 

    Die Ursa­che liegt also wohl nicht in der Brenn­wei­te an sich oder dar­an, daß die Brenn­wei­te hier anders wirkt, son­dern schlicht dar­an, daß die „Mattscheibe” (Sen­sor) bei einer DX-Kame­ra klei­ner ist, man des­halb ein klei­ne­res Abbild braucht, also wei­ter vom Objekt weg muß und somit die Ver­hält­nis­se der Ent­fer­nun­gen Kame­ra-Kopf und Kamera-Hintergrund(Blitzschirm im Hin­ter­grund) zuein­an­der anders sind. 

    Klingt kom­pli­ziert, ist aber ein schö­ner Grund, mei­ne D300s durch eine D800 zu ergänzen.

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    • Das ist kor­rekt. Die Tie­fen­schär­fe hängt tat­säch­lich nicht von der Brenn­wei­te ab! Ich habe es anfäng­lich nicht Glau­ben wol­len und habe dann ent­spre­chen­de Test­auf­nah­men mit einer Nikon D3 dem 105er Makro und dem 60er Makro gemacht. Foto­gra­fiert habe ich eine Spei­cher­kar­te so, das bei bei­den Brenn­wei­ten die Spei­cher­kar­te for­mat­fül­lend den rech­ten Teil des Bil­des in Anspruch nah­men. Mit ande­ren ich habe dar­auf geach­tet, dass bei bei­den Brenn­wei­ten die Spei­cher­kar­te genau gleich­gross im Bild abge­bil­det wur­de. Die Schär­fe wur­de auf die Spei­cher­kar­te gelegt.
      Im lin­ken Teil des Bil­des war im Hin­ter­grund eine Schrift zu sehen und die­se war bei bei­den Brenn­wei­ten exakt gleich unscharf!

      Lie­ber neunzehn72 Dein Text oben ist fach­lich nicht kor­rekt. Der Unter­schied in der Tie­fen­schär­fe bei Bild 1 und 2 ist nicht auf die unter­schied­li­che Brenn­wei­te son­der ein­zig und allein auf den klei­ne­ren Sen­sor zurückzuführen.

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  14. Moin Meis­ter,

    ich mer­ke mal wie­der - ich kann nicht so mit Buch­sta­ben. Fand den Arti­kel sehr lehr­reich, danach hab ich die Kom­men­ta­re gele­sen und schwups, hab ich nicht mehr verstanden. 

    Aber so ist männ­li­che Wahr­neh­mung, so dass ich für mich fol­gen­des behal­ten habe: Ich kauf mir eine Mit­tel­for­mat­ka­me­ra - Gros­ser Sen­sor, wenig Schär­fen­tie­fe und wahr­schein­lich auch ein pri­ma Bokeh und dann wird das Rech­nen zum Klein­bild erst mal rich­tig schwer 😀

    Lan­ge Rede, kur­zer Sinn! Dau­men hoch für den Artikel!

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  15. @ Ste­fan
    “Ist natür­lich nicht rich­tig da Ver­zer­rung von Per­spek­ti­ve und nicht von der Brenn­wei­te kommt. ”

    Hal­te ich sofür falsch.
    Die (phy­si­kal­sisch rich­ti­ge) Ver­for­mung eines Krei­ses am Bild­rand eines Weit­win­kels lässt sich mit einem Tele bei sonst glei­chen Vor­aus­set­zun­gen nicht errei­chen. Ein­fach weil das nicht mehr im Bild­win­kel des Teles ist.

    @Hadmud
    “Zwar hängt die Schär­fen­tie­fe in der For­mel von der Brenn­wei­te ab, aber auch von der Ent­fer­nung. Könn­te sein, daß die sich gegen­sei­tig kom­pen­sie­ren. Verblüffend.

    Es ist näm­lich so (hab’s nie nach­ge­prüft, aber steht in irgend­ei­nem mei­ner Foto­bü­cher), daß die Tie­fen­schär­fe unab­hän­gig von der Brenn­wei­te immer gleich ist, wenn man das­sel­be Objekt in der­sel­ben Abbil­dungs­grö­ße fotografiert. ”

    Das ist tat­säch­lich so.
    Aber das ist eigent­lich nur für qua­si zwei­di­men­sio­na­le Din­ge inter­es­sant. Sobald man vor und vor allem hin­ter dem Objekt, das in der Schär­fe liegt, noch wei­te­re Objek­te hat, wirkt die Auf­nah­me mit der kür­ze­ren Brenn­wei­te aus der Nähe in Bezug auf die Schär­fen­tie­fe eben doch ganz anders, als die mit dem Tele aus der Distanz. Der Über­gang zur Unschär­fe ist bei der län­ge­ren Brenn­wei­te stär­ker, die Schär­fe reißt evtl. regel­recht ab. Beim kurz­brenn­wei­ti­gen Objek­tiv wirkt der Hin­ter­grund schärfer.
    Ist ja auch klar, er ist klei­ner, also in einem ande­ren Abbil­dungs­mas­stab, als mit der län­ge­ren Brenn­wei­te abgebildet.

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  16. Hal­lo Paddy!

    Ich fin­de es pri­ma das Du Dich in die­ses Gebiet wagst!
    Allei­ne durch die­sen Arti­kel und die anschlie­ßen­de Dis­kus­si­on habe ich begon­nen mich mit die­sem The­ma aus­ein­an­der zu set­zen, und kann sagen das ich jeden­falls eini­ges gelernt habe!
    Dan­ke Dir dafür - und bit­te mehr sol­che Zei­len, die dann eine span­nen­de Dis­kus­si­on auslösen.
    Chris

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  17. Dan­ke Pad­dy und dan­ke an die Kommentatoren,
    denn ich dach­te immer ich habn Sprung in der Schüs­sel, als mein Kol­le­ge mit der D700 und mei­nem alten Sig­ma 28-70 3.5-4.5 so wun­der­voll belich­te­te Fotos mach­te, wäh­rend ich mit den glei­chen Ein­stel­lun­gen an der D80 nur Kern­schrott rausbekam..
    Ich hat­te daher schon öfter im Hin­ter­kopf, dass sich die Blen­den­zahl, bzw viel­mehr die Wir­kung der Blen­den­zahl am Crop ändert, aber bis Jeri­ko es wirk­lich geschrie­ben hat hab ich dar­an immer nie so recht glau­ben wollen 😀

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  18. Also, wer auf den gan­zen Rechen­kram kei­ne Lust hat und damit’s nicht zu tech­nisch wird, hier eine klei­ne Ver­an­schau­li­chung aus der Pra­xis, mit dem man Kom­pakt­ka­me­ra­be­sit­zern erklä­ren kann, wie­so ihre Kame­ras kei­ne Hin­ter­grund­un­schär­fe haben:
    das Ver­hält­nis der Ent­fer­nun­gen zwi­schen Kame­ra, Ziel­ob­jekt und Hin­ter­grund sind maß­geb­lich entscheidend.
    Ein 35mm Objek­tiv hat an Crop­sen­sor und FX die glei­chen Eigen­schaf­ten was die Hin­ter­grund­un­schär­fe angeht (Fes­te Blen­de von z.b. 2,8 vorausgesetzt).
    Dadurch dass bei Crop­sen­so­ren nur ein klei­ne­rer Bild­aus­schnitt ver­wen­det wird, wirkt das Ziel­ob­jekt nun aber “ran­ge­zoomt”. Ver­än­dert man dabei nicht die Kame­ra­po­si­ti­on, haben bei­de Auf­nah­men die glei­che Hin­ter­grund­un­schär­fe. Auf dem Crop­bild sieht man halt nur weni­ger vom Ziel­ob­jekt, bzw. nur einen Ausschnitt.

    Damit man es trotz­dem kom­plett drauf kriegt (wie vor­her mit dem FX-Body), muss man also ein paar Schrit­te zurück gehen.
    Dabei ver­schie­ben sich die Ver­hält­nis­se zwi­schen Kame­ra, Objekt und Hin­ter­grund. Das Objekt ist im Ver­hält­nis gese­hen nun näher an den Hin­ter­grund gerückt, weil die Kame­ra vom Objekt ent­fernt wur­de. Dadurch ändert sich die wahr­ge­nom­me­ne Hintergrundunschärfe.

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  19. Der Lutz hat da mal einen sach­li­chen Bei­trag geleis­tet. Ich dach­te schon, mei­ne Objek­ti­ve funk­tio­nie­ren auf ein­mal nicht mehr an mei­ner D7000 (s. Gor­don). Was mach ich, wenn die das raus­krie­gen, das mit dem crop-Syn­drom - die Objek­ti­ve mei­ne ich???

    Pad­dy, war­um hast du nicht noch im Neben­satz die hyper­fo­ca­le Distanz erwähnt? Dann wäre es doch erst rich­tig inter­es­sant gewor­den (man höre dazu Knack­scharf #8).

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  20. Hi!

    Ein wirk­lich inter­es­san­ter Arti­kel mit noch inter­es­san­te­rer Dis­kus­si­on, die aber bei mir wei­te­re Fra­gen aufwirft:

    Wei­ter oben steht:
    ein 35mm f/2 ergibt eine Öff­nungs­wei­te von 17,5mm
    das an Crop betrie­ben ergibt eine Brenn­wei­te von 50mm, die Öff­nungs­wei­te bleibt iden­tisch, somit 50mm/17,5mm = f/2.8

    So weit, so gut. 

    Neh­men wir also ein 70-200mm 2.8er an Vollformat:
    das wür­de bei max. Brenn­wei­te in einer Öff­nungs­wei­te von 200/2,8= 71mm resultieren.

    Jetzt kann man sich strei­ten, ob das Objek­tiv die­sen Durch­mes­ser hat, sicher ist aber, dass selbst der Voll­for­mat­sen­sor kei­ne 71mm Dia­go­na­le hat. 

    Ich dach­te die Blen­de säße bei den Obje­ti­ven meist kurz vorm Sen­sor. Folgt im ange­be­nen Fall also noch­mals eine Linse?!

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    • Hal­lo Yenz,

      die Blen­de sitzt im Objek­tiv. Wenn du eine Kam­mera mit Wech­sel­ob­jek­tiv hast, nimm es mal ab und schaue von hin­ten dar­uf. Dann siehst du die Iris der Blen­de. Und dahin­ter (bzw. jetzt vor dir) ist min­des­tens eine Linse.

      Im übri­gen gehört die Wer­te für die Licht­stär­ke in die glei­che Kate­go­rie wie die Brenn­wei­ten. Hier wer­den mit viel Phy­sik und Lin­sen “vir­tu­el­le” Wer­te erzeugt - die nichts des­to Trotz funk­tio­nie­ren. Denn wie sonst bekommt man “unend­lich” bei einer 10mm Brenn­wei­te scharf, wenn schon der Spie­gel­kas­ten 30mm braucht?

      Aber um das im Detail zu erklä­ren, reicht der Platz hier nicht.

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  21. Habe ich das rich­tig gele­sen, dass mit einem 35mm-Objek­tiv an Crop beim Foto­gra­fie­ren von Men­schen Eier­köp­pe ent­ste­hen und bei 50mm an FX nicht?
    Wenn ja war­um? Ver­ste­he ich jeden­falls noch nicht.

    VG Tot­ti

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    • @Totti,

      ich befürch­te, das hast Du nicht ganz rich­tig ver­stan­den. Es geht nicht expli­zit um Crop oder Voll­for­mat, sodern um die unter­schied­li­che Wie­der­ga­be mit einem gro­ßen oder klei­nen Bidl­win­kel. Kugeln, und dar­un­ter fal­len dann auch Köp­fe, wer­den am Rand eines Bil­des, das einen gro­ßen Bild­win­kel wie­der­gibt, unrund wiedergegeben.
      Sie­he mein Bei­spiel unter http://www.fotolehrgang.de/images/im2/brennweite_verzerrung_800.jpg

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      • Tot­ti, Pad­dy schreibt völ­lig rich­tig über prak­ti­sche Erfah­run­gen, nicht über theo­re­ti­sche Grund­la­gen, sei­ne Aus­sa­ge ist völ­lig kor­rekt, wenn du dar­aus aber ablei­test das 35mm auto­ma­tisch einen Eier­kopp machen, ziehst du dar­aus fal­sche Schlüsse.

        Betrach­ten wir mal die fol­gen­de, völ­lig rich­ti­ge Aus­sa­ge von Paddy:
        “Weit­win­kel macht lus­ti­ge Eier­köp­pe, wenn man zu nah ran geht. Die­se Ver­zer­rung ändert sich nicht durch einen ande­ren Sen­sor. Eier­kopp bleibt Eier­kopp, es ändert sich nur der rei­ne Ausschnitt”

        Er schränkt die ver­zer­ren­de Eigen­schaft des Weit­win­kels auf den Fall an “das man zu nah ran geht”, wis­sen­schaft­lich betrach­tet macht gar nicht das Objek­tiv die Ver­zer­rung son­dern aus­schliess­lich die Perspektive.
        (Das Weit­win­kel hat oft eine Ver­zeich­nung, was Tom anspricht, die las­se ich aller­dings jetzt mal außen vor, dar­um geht es mir gar nicht).

        Nimm ein­fach mal dei­ne Tas­ta­tur in die Hand und hal­te sie mit der kür­ze­ren Sei­te vor dein lin­kes Auge mit nur 2 cm Abstand und schau über die Tasten.
        Die Sei­te die direkt vor dei­nem Auge ist kommt dir “brei­ter” vor als die ent­fern­te Sei­te, du siehst stür­zen­de Linen.
        Jetzt betrach­te die Tas­ta­tur aus 5m Ent­fer­nung, plötz­lich sehen bei­de Sei­ten gleich lang aus.

        Die “Brenn­wei­te” dei­nes Auges hat sich nicht geän­dert, also kann es ja wohl aus­schliess­lich an der Per­spek­ti­ve liegen.
        Und genau des­halb gibt es beim 35mm am Crop auch kei­ne Eier­köp­fe, da ich mein Objekt aus der sel­ben Per­spek­ti­ve auf­neh­me als mit 50mm beim Kleinbild.

        Der Eier­kopp bei der Auf­nah­me mit Weit­win­kel kommt also nur daher das ich mei­nem Prot­ago­nis­ten die Lin­se direkt ins Gesicht hal­te, nicht daher das es ein Weit­win­kel ist. Neh­me ich die glei­che Lin­se bei einem Mini-Sen­sor habe ich eine unver­zerr­te Auf­nah­me da ich eine güns­ti­ge­re Per­spek­ti­ve habe.

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      • @Stefan
        “(Das Weit­win­kel hat oft eine Ver­zeich­nung, was Tom anspricht, die las­se ich aller­dings jetzt mal außen vor, dar­um geht es mir gar nicht).”

        Wie kommst Du dar­uf, das ich “Ver­zeich­nung” anspreche?
        Wenn Du Dir mal ernst­haft mein Bei­spiel­bild (http://www.fotolehrgang.de/images/im2/brennweite_verzerrung_800.jpg) ansiehst, wirst Du bemer­ken, das dort (fast) kei­ne Ver­zeich­nung zu sehen ist.
        Um das deut­lich zu zei­gen, habe ich ja gera­de absicht­lich karier­tes Papier für den Hin­ter­grund genommen.

        Die “Ver­for­mung” des Golf­balls ist eine phy­si­ka­lisch völ­lig rich­ti­ge Wie­der­ga­be einer Kugel, wie sie eben am Bild­rand bei gro­ßen Bild­win­keln auf­tritt. Sie tritt so nur bei die­sen gro­ßen Bild­win­keln auf, ist also abhän­gig von der Brenn­wei­te und mit im Ver­hält­nis län­ge­ren Brenn­wei­ten nicht zu erzielen.

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      • Ich hab mir jetzt über die Ver­for­mung des Golf­balls inten­siv den Kopf zerbrochen.
        Wäre noch inter­es­sant zu wis­sen wie groß die Ent­fer­nung des Balls zur Kame­ra war.

        Was mir noch Kopf­zer­bre­chen berei­tet, wenn die Ver­zer­rung durch Objek­tiv­ei­gen­schaf­ten bedingt ist, war­um ist das karier­te Papier nicht ver­zerrt, son­dern aus­schliess­lich der Golfball ?

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      • Ich habe heu­te Abend auch mal ver­sucht, den (fast noch) Voll­mond zu fof­grra­tieo­en. Ergeb­nis: mangelhaft.Hmpf!Einerseits wundert’s mich, dass mein Objek­tiv (28-300) in mei­nen Augen nicht nah genug ran kommt. Ande­rer­seits habe ich zur aktu­el­len Stun­de einen unschi­cken grau­en Stein­klum­pen das schaut lang­wei­lig aus, kei­ne Far­be, kein Effekt. Doof.Zu wel­cher Uhr­zeit hast du denn ges­tern das Bild gemacht?Olli, wir mfcs­sen mal zusam­men knip­sen gehen. Ich glau­be, von dir kann ich noch was lernen

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    • Tot­ti, das hast du sicher rich­tig gele­sen, es wird aber aller­or­ten falsch erklärt.

      Rich­tig wäre unter 50mm ent­ste­hen die Eier­köp­fe an FX ist rich­tig, an DX aller­dings erst unter 35mm. 

      Es kommt auf die Per­spek­ti­ve an nicht auf die Brenn­wei­te, wei­ter oben in den Kom­men­ta­ren hab ich das ver­sucht zu erklären.

      (sie­he auch Andre­as Fei­nin­ger - Gros­se Foto­leh­re, S. 389)

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    • @ Ste­fan
      der Auf­nah­me­ab­stand betrug etwa 30 bis 40cm.
      Es ist ein Din A 4 Blatt, mit 17mm (Voll­for­mat) fotografiert.

      Die Ver­for­mung ist kei­ne Objek­tiv­ei­gen­schaft (im Sin­ne von: das klappt nur mit die­sem Objek­tiv), son­dern eine Eigen­schaft des gro­ßen Bild­win­kels (ande­re 17er an Voll­for­mat wür­den den Ball mehr oder weni­ger gleich dar­stel­len). Man kann mit die­sem Bild­win­kel (also der kur­zen Brenn­wei­te) gleich­zei­tig senk­recht auf den Golf­ball in der Mit­te schau­en und schräg auf den Ball am Bildrand.
      Das ist im End­ef­fekt der Grund für die Verformung.

      Stell Dir das mal mit zwei senk­recht ste­hen­den Streich­holz­schach­teln vor, viel­leicht wird es dadurch kla­rer. Auf die Schach­tel in der Bild­mit­te blickt man drauf, da sieht man nur ein Recht­eck, die am Bild­rand dage­gen wird schräg betrach­tet mit ent­spre­chen­den Flucht­li­ni­en. Statt eines Umris­ses in Form eines Recht­eckes hat die Rand­schach­tel jetzt einen rau­ten­för­mig dar­ge­stell­ten Umriß. Und die glei­chen Flucht­li­ni­en mit ihrer Aus­wir­kung auf den Umriß des Kör­pers tre­ten auch beim Ball auf.

      Und die­se Flucht­li­ni­en las­sen sich, um das noch­mal zu beto­nen mit einem engen Bild­win­kel, also län­ge­rer Brenn­wei­te so nicht darstellen.

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  22. Hi,

    Vor­schlag: Pad­dy, nimm doch bit­te mal dein 70-200 mm (Blen­de wählst du selbst) und foto­gra­fier mal die Schan­tal­le vom sel­ben Stand­punkt aus mit dem FX bei 105 und 200 mm und dann mit dem DX mit 70 und 135 mm. Was kommt denn dabei im Ver­gleich raus? Dann wird abge­se­hen vom Sen­sor näm­lich nur ein Para­me­ter ver­än­dert, die Brennweite. 

    Das wür­de mich jetzt wirk­lich mal inter­es­sie­ren. Ob’s uns weiterbringt?

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  23. 35 mm sind 35 mm
    50 mm sind 50 mm

    Über­all wird kom­mu­ni­ziert, dass 35mm an Crop-Kame­ras 50mm ent­spre­chen wür­den. War­um wird das gemacht? 35mm im Klein­bild sind auch 35mm an einer Crop-Kame­ra. Der Unter­schied liegt im Bild­aus­schnitt, abhän­gig von der Sen­sor­grö­ße. Da wird aus 35mm kei­ne 50mm oder oder oder.. 

    Vie­le Grüße

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  24. Hi Pad­dy
    Mei­ner beschei­de­nen Mei­nung nach ist die Brenn­wei­ten­an­ga­be irre­füh­rend bei DX Objek­ti­ven; 10,16,18,24,
    35 usw…was soll das?
    Auch das bei mei­nem geliebten
    35/1,8 DX dem Blick­win­kel des
    Mensch­li­chen Auge ent­spricht kann ich nach mei­nem per­sön­li­chen Ein­druck wenn ich zb. in der Natur die Impres­sio­nen und Schön­heit auf­neh­men möch­te haben mei­ne Augen einen grö­ße­ren Blick­win­kel als das 35er …

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