Bei Flickr bin ich bereits seit einigen Jahren angemeldet, allerdings immer nur mit dem kostenlosen Account. Ehrlich gesagt habe ich dort auch nicht wirklich oft Bilder hochgeladen, da ich Flickr nicht wirklich was abgewinnen konnte. Alleine die Oberfläche und die Menüführung ist meiner Meinung nach sowas von oldschool und umständlich, dass man dem Designer auf die Finger hauen müsste.
Nun besitze ich seit wenigen Wochen eine neue Nikon D90, beschäftige mich also mehr mit der Fotografie und plötzlcih fange ich an Flickr zu lieben, habe mir sogar einen Pro-Account für 25$ pro Jahr geleistet. Wie das nun mal im Leben so ist ändert sich die eigene Meinung immer mal wieder und Dinge, die man blöd fand mag man plötzlich, bzw. umgekehrt.
Was genau finde ich nun aber an Flickr so klasse?
Die Oberfläche ist es ehrlich gesagt immer noch nicht, die haut einen nicht vom Hocker, es sind die ganzen vielen kleinen Funktionen, die man teilweise erst mal finden muss:
- Online Alben sind praktisch. Ich kann meine Fotos hochladen, anschließend einen Link versenden und jeder kann sich die Bilder anschauen. Kein Austauschen riesiger Bildarchive mehr und kein Bereitstellen eines Downloads mehr. Bei Bedarf kann ich die Alben auch nur bestimmten Personengruppen zugänglich machen. Wer die Bilder gerne auf dem eigenen Rechner haben möchte kann sich die besten einfach dort runterladen und dafür stellt Flickr auch noch automatisch verschiedene Auflösungen zur Verfügung. OK, das ist jetzt nichts tolles, können andere Fotoportale auch, aber die Hausaufgaben müssen ja auch gemacht sein.
- Andere Nerds treffen. Über die Community-Funktion kann man prima mit anderen Nerds und Foto-Geekd in Verbindung bleiben. Ich habe z.B. ein paar Leute als Kontakt in Flickr hinzugefügt und bekomme von nun an eine kurze Nachricht sobald diese Leute neue Fotos hochladen. Ebenso erhalten diejenigen, die mich auf der Kontaktliste haben eine Nachricht, wenn sich bei mir etwas tut. Man kann sich dann also anschauen was der andere gerade wieder an Pixeln produziert hat und die Fotos kommentieren. Das ist ähnlich wie die Kommentare im Blog und macht echt viel Spaß, auch wenn es sich bei mir noch deutlich in Grenzen hält.
- Zentrale Online-Sammelstelle. Ich poste hin und wieder Fotos in meinem Blog. Bisher habe ich die immer bei mir hochgeladen, was auch kein Problem ist, da ich Platz und Traffic satt habe. Dennoch ist es schön eine zentrale Online-Sammelstelle für seine Fotos zu haben. Dann kann man jederzeit darauf zugreifen, wenn man die Bilder im Blogpost braucht. Zudem gibt es ein paar nette Widgets, Badges oder wie auch immer man es nennen will, um z.B. in der Seitenleiste die letzten 5 Fotos anzuzeigen.
- GPS Karte. Flickr zeigt alle Fotos, die GPS-Koordinaten in den Meta-Daten haben auf einer Karte an. Das finde ich cool.
- Lightroom Plugin. Es gibt ein gutes Plugin für Lightroom, dass ganz easy viele Fotos zu Flickr exportiert. Wenn man also Lightroom nutzt, dann arbeitet das gut mit Flickr zusammen. Es gibt übrigens auch für Picasa und Co. Plugins.
- Schnittstellen. Flickr bietet diverse Schnittstellen an. Z.B. kann man direkt aus Flickr heraus einen neuen Blogpost im eigenen Blog erstellen oder Facebook darüber benachrichtigen, wenn man neue Bilder online gestellt hat. Darüber hinaus gibt es noch jede Menge weitere Anwendungen, z.B. für das iPhone.
- Statistiken. Ich bin ja ein Statistik und Zahlenfreak. Wenn man den Pro-Account hat, bekommt man sehr gute Statistiken über die Nutzung der eigenen Fotos, inkl. Referrer etc.
Also, Flickr ist nicht unbedingt das Allheilmittel für Online-Foto-Communities, speziell in der Bedienung gibt es bestimmt bessere Kandidaten. Aber wie es so oft der Fall ist, werde ich durch den Herdentrieb gelenkt und da alle für mich bedeutenden Foto-Freunde bei Flickr sind, nutze ich es auch. Baste, Ende, Aus.
Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.
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