Am Wochenende habe ich gaaaanz viel über Portrait-, People- und Fashion-Fotografie gelernt. Ich bin richtig heiß, ich brenne quasi wie Bunsen. Aber wo anfangen? Es gibt so viel was in meinen Kopf rumschwirrt. Studio mieten? Selbst ein Heimstudio aufbauen? Ausrüstung kaufen? Wenn ja, welche? Studioblitze oder reichen auch Aufsteckblitze?
Zur letzten Frage habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht. Sowohl Studio- als auch die kleinen Systemblitze haben jeweils Vor- und Nachteile.
Studioblitze
+ Haben mehr Power
+ Sind die größere Lichtquelle
+ Es gibt verschiedenste Lichtformer
+ Sind für Dauerbetrieb ausgelegt
+ Einfach zu bedienen
+ Einstelllicht
- Teurer
- Schwerer
- Größer
Aufsteck- oder Systemblitze
+ Klein
+ Transportabel
+ schnellere Abbrenngeschwindigkeit
+ Günstiger (wenn man nicht gleich einen SB-900 kauft)
+ Leistung mehr als ausreichend
+ Bei Nikon über den Kamerablitz steuerbar
+ Lichtformer gibt es mittlerweile auch für Systemblitze
- Nicht für Dauerfeuer gebaut (Leistung muss reduziert werden)
- Kleine Lichtquelle
- Reflektor fest eingebaut (Licht ist also schon gerichtet)
- kein Einstelllicht.
Nun gilt es zwischen diesen Vor- und Nachteilen abzuwägen und ich muss gestehen, dass ich noch nicht zu einem Schluß gekommen bin. Einerseits fand ich das Handling der Studioblitze sehr schön und einfach, alles so manuell und schöne große Lichter. Die Systemblitze hingegen sind klein und machen im Auge z.B. eher einen rechteckigen Aufblitzer. Das kann man aber z.B. durch einen Lichtformer wie einen Schirm wieder ändern und somit die Lichtquelle vergrößern. Dafür ist der Aufsteckblitz viel portabler, passt locker in den Rucksack und man kann ihn auch an einem langen Galgen aufhängen ohne gleich ein Gegengewicht zu benötigen. Da man eh alles manuell steuert reichen einfache Blitze, wie hier beschrieben vollkommen aus. Beim Studioblitz wiederum ist es sehr geil, dass man ein Einstelllicht hat und so schon beim Aufbau sieht wie das Licht fallen wird, man also eine Idee vom Schattenverlauf bekommt. Das finde ich sehr hilfreich. Die Systemblitze sind zudem nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt und müssen in der Leistung reduziert werden, damit sie nicht nach ein paar Minuten wegen Überhitzung in den Streik treten. Was jedoch das Ergebnis angeht, bin ich schon davon überzeugt, dass man mit den kleinen Aufsteckblitzen super Ergebnisse erzielen kann, wenn man weiss wie man sie richtig verwendet und die Nachteile bewusst umschifft. Lichtformerlösungen gibt es mittlerweile auch jede Menge für den Systemblitz, ich besitzt z.B. die Magic Square Softbox, die nicht schlecht ist, aber auch die Flash2Softbox ist sehr cool. Beim Studiblitz kommt dann wieder die Frage wo man das Zeug lässt wenn man kein eigenes Studio hat. So einen Blitz oder zwei packt man nicht einfach mit in den Fotorucksack und wenn man das Zeug irgendwo hin karren will ist auch schleppen angesagt.
Manchmal hilft ja auch sich die Gedanken von der Seele zu schreiben. Jetzt wo ich am Ende des Artikels angekommen bin, tendiere ich ganz klar zu der Lösung mit den Aufsteckblitzen. Super mobil, kostenmäßig überschaubar und wenn man mal etwas Outdoor machen will, kann den Blitz auch ein Scherge halten. Ich habe nämlich auch gelernt, dass man meistens sofort eine Dreh- oder Fotogenehmigung benötigt, wenn man nur ein Lampenstativ aufbaut. Ich werde also wohl damit anfangen mein vorhandenes Blitzequipment zu sortieren und etwas zu pimpen, evtl. einen zweiten Blitz dazu kaufen und eine weitere Softbox oder einen Schirm.
Hi,
ich denke so wie dir geht es vielen. Es ist sicherlich nicht falsch mit Aufsteckblitzen anzufangen, insbesondere für dich, wie du es geschildert hast. Eventuell ist der Kompaktblitz-Halter von Walimex auch interessant für dich, da er im Gegensatz zu den anderen Lösungen ein Bowens-Bajonett besitzt. Ob es bei den anderen auch geht weiß ich nicht, aber bei diesem kann man mit zwei Kompaktblitzen reinfeuern, sodass man kürzere Aufladezeiten oder mehr Power hat. Also man muss die Blitze dann mit nem Gummi zusammenbinden, die Öffnung ist jedoch groß genug. Wenn du nicht grade gegen die Sonne kämpfen willst, ist die Leistung immer ausreichend. Und es müssen ja nicht gleich zu Beginn die tollsten Lichtformer her, hauptsache erstmal entfesselt. Ruhig Mut zum Strobist!
LG
Niels
Hallo Paddy,
wenn Du das Buch noch nicht kennst, dann schaue Dir doch mal die “Hot Shoe Diaries” von Joe McNally an. Durch dieses Buch habe ich zu den kleinen Blitzen gefunden. Es steckt aber leider zum kaufen an. Bei mir führte es zum Kauf von 3 SB’s, 2 Softboxen, 2 Schirmen, stativen, Klemmen, Haltern, Diffusoren, Farbfolien etc. etc. Aber die Resultate sind schon nicht schlecht und das auch Unterwegs, im Urlaub oder am Strand.
Ja, das Buch habe ich auch schon gelesen, allerdings fand ich das etwas sehr abgehoben was der Joe McNally da so macht. Ist aber trotzdem ein cooles Buch, nur schwer nachzumachen. Aber 3 SBs … da bekommt man ja schon eine komplett Studioausstattung für, oder waren es 400er? 😉
Nein, 2 6ooer und 1 800er, günstig Gebraucht geschossen. Klar kostet auch alles viel Geld aber ich brauche keine Steckdose und habe CLS. Obwohl, ich geb’s zu habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt mir so ein kleines Set z.B von Bowens zu kaufen, mit 650,- € wäre man dabei für ein 400/400-Set. Aber ich kenne mich ja, dann möchte ich vermutlich noch eine Funkauslösung und einen Blitzbelichtungsmesser und statt der Schirme aus dem Set ein paar Softboxen so weiter. Dann explodieren da auch wieder die Kosten.
Wir haben übrigens am Wochenende im Studio mit 400er Blitzen fotografiert und mussten die immer bis an den Anschlag runter regeln.
o ha, ich dachte 400er sind eher zu schwach. Ich dachte die Profis haben so im Schnitt 1000er um bei Blende 16 ordentlich arbeiten zu können.