Meine Fototasche

Die Familie: Leica M240, Mamiya RZ67, Fuji GW690, Mamiya C220, Leica M6, Polaroid SE600, Canon AE1 Programm, Leica Q
Die Fami­lie: Lei­ca M240, Mami­ya RZ67, Fuji GW690, Mami­ya C220, Lei­ca M6, Pola­roid SE600, Canon AE1 Pro­gramm, Lei­ca Q

Vie­le Leser inter­es­siert es, wel­che Kame­ras, Objek­ti­ve und Zube­hör ich im Ein­satz habe. Das kann ich gut ver­ste­hen, denn beson­ders als Ein­stei­ger muss man sich erst ein­mal ori­en­tie­ren und dafür sind sol­che Hard­ware-Lis­ten ein Anhalts­punkt. Auch ich habe mich anfangs sehr viel um die Tech­nik geküm­mert. Mir liegt aber am Her­zen dazu etwas grund­le­gen­des zu sagen, bevor ich Euch mit einer plum­pen Auf­lis­tung an Equip­ment bom­bar­die­re. Ich lie­be Kame­ras, ich lie­be Objek­ti­ve und ich kann mich für ganz viel von dem Zube­hör rund um die Foto­gra­fie begeis­tern. Aller­dings möch­te ich nicht den Anschein erwe­cken, dass irgend­ei­ne die­ser Gerät­schaf­ten für die Qua­li­tät mei­ner Bil­der ver­ant­wort­lich ist. Wir haben einen Punkt in der Ent­wick­lung der Digi­tal­ka­me­ras erreicht, wo kein Her­stel­ler mehr schlech­te Kame­ras baut. Um mal ein wenig das Phra­sen­schwein zu dre­schen: „Das Pro­blem steht in den meis­ten Fäl­len hin­ter dem Sucher“ oder auch: „Du kannst mit der bes­ten Kame­ra der Welt, beschis­se­ne Bil­der machen.

Egal ob Canon, Nikon, Sony, Olym­pus, Fuji, Pana­so­nic, Lei­ca oder wie sie heis­sen, alle bau­en gute Kame­ras. Dabei ver­sucht jeder Her­stel­ler sich zu posi­tio­nie­ren und sog. USPs (Uni­que Sel­ling Points) her­aus­zu­stel­len. Damit möch­te man sich von den Wett­be­wer­bern abhe­ben und weni­ger aus­tausch­bar machen. Die­se Unter­schie­de gibt es tat­säch­lich und sie machen auch bei Detail­be­trach­tung durch­aus Sinn. Spie­gel­re­flex oder Spie­gel­los? Gro­ßer oder klei­ner Sen­sor? Wie­viel Mega­pi­xel? Fest­brenn­wei­te oder Zoom? Es gibt eini­ge Fra­gen, die beim Kame­ra­kauf durch­aus gestellt wer­den müs­sen. Mir ist aber wich­tig klar­zu­stel­len, dass aus mei­ner Sicht das Equip­ment nur einen Ein­fluß von ca. 10% auf das spä­te­re Ergeb­nis hat. Alles wei­te­re ist Lieb­ha­be­rei und pures Inter­es­se an den Gerät­schaf­ten. Ich sehe die Kame­ra ein wenig, wie eine schö­ne Uhr. Die gibt es für 5€ oder für 50.000€, die Uhr­zeit ist aber immer die glei­che. Aller­dings freue ich mich bei einer schö­nen Uhr viel mehr dar­über, wenn ich mal wie­der die Zeit able­sen kann, als bei einer ein­fa­chen und bil­li­gen Uhr. Nicht jeder macht sich etwas dar­aus und so wür­den eini­ge Leu­te nie­mals viel Geld für eine Uhr aus­ge­ben, vie­le kön­nen es auch gar nicht, denn es gibt wich­ti­ge­res im Leben. Wenn man den­noch einen Ter­min ver­schläft, liegt es meis­tens nicht an der bil­li­gen Uhr.

Ich habe schon sehr viel Geld für Kame­ras aus­ge­ge­ben und mei­ne Bil­der sind über die Jah­re hof­fent­lich auch bes­ser gewor­den. Aber das lag nur in gerin­gen Tei­len an den Kame­ras und Objek­ti­ven. Aber ich mag Kame­ras, kann mich dar­an freu­en sie anzu­fas­sen und das Aus­lö­se­ge­räusch zu hören. Ich mag es auch dar­über zu fach­sim­peln und das sog. Pixel­pee­ping zu betrei­ben. Das ist aber die Freu­de an der Foto­tech­nik und hat mit der puren Foto­gra­fie wenig zu tun. Wer foto­gra­fie­ren möch­te, braucht nicht viel. Es gibt sehr vie­le ein­drucks­vol­le Bei­spie­le von Foto­gra­fen, die mit ein­fachs­tem tech­ni­schen Ein­satz atem­be­rau­ben­de Ergeb­nis­se pro­du­zie­ren. Und ja, auch vom Gegen­teil gibt es vie­le Bei­spie­le. Jemand, der viel Geld für Equip­ment aus­ge­ge­ben hat und nur mit­tel­mä­ßi­ge Ergeb­nis­se pro­du­ziert wird ger­ne von den „tol­len Foto­gra­fen“ belä­chelt. Viel Koh­le und nichts dahin­ter. Ich sehe das aber etwas distan­ziert. Irgend­was im Leben muss die­ser Mensch rich­tig gemacht haben, wenn er sich teu­res Equip­ment leis­ten kann. Und wenn es nur ein Schmuck­stück ist, wie eine schö­ne Uhr. Ist doch egal. Es gibt halt auch ganz vie­le tol­le Foto­gra­fen, die in einer WG woh­nen und monat­lich jeden Cent für die Mie­te zusam­men krat­zen müs­sen. Ich möch­te damit ledig­lich etwas Wind aus der Dis­kus­si­on neh­men und Euch davor war­nen blind Equip­ment zu kau­fen. Die Ent­schei­dung für die rich­ti­ge Kame­ra ist nicht immer ein­fach. Glück­li­cher­wei­se gibt es auch heu­te noch gute Foto­fach­händ­ler. Glaubt mir, es lohnt sich auch mal in einen Laden zu gehen und sich dort bera­ten zu las­sen. Aber klar, auch da kann man in die Kacke grei­fen und einen inkom­pe­ten­ten Ver­käu­fer erwi­schen oder ein­fach jeman­den, der einen schlech­ten Tag hat. Das ist mensch­lich. Viel­leicht ein­fach mal zwei Läden auf­su­chen und sich ver­schie­de­ne Mei­nun­gen ein­ho­len. Auch Freun­de fra­gen ist nicht schlecht. Ach ja, und Blogs wie meins gibt es auch noch. Am Anfang steht in jedem Fall aber die Fra­ge, was Ihr eigent­lich foto­gra­fie­ren möch­tet. Je genau­er Ihr die Fra­ge beant­wor­ten könnt, umso ein­fa­cher wird die Wahl des Equip­ments. DIE eine bes­te Kame­ra gibt es nicht. Wäre auch doof für die Her­stel­ler der gan­zen zweit­bes­ten Kameras 😉

Ich habe im Lau­fe der Jah­re viel Zeug gekauft und mich für vie­le Gerä­te begeis­tert. Eini­ge Din­ge wur­den lang­jäh­ri­ge Beglei­ter, ande­re waren Ein­tags­flie­gen und haben sich irgend­wann als unprak­tisch erwie­sen. Das ver­wen­de­te Equip­ment ist bei mir einem stän­di­gen Wan­del unter­le­gen, da ich mei­ne Art von Foto­gra­fie auch per­ma­nent ver­su­che zu hin­ter­fra­gen. Ich habe mich daher ent­schie­den kei­ne Lis­te mehr mit allen mög­li­chen Gegen­stän­den zu füh­ren, die ich besit­ze. Es ändert sich eh stän­dig und jeder muss sein eige­nes Ding fin­den. Den­noch möch­te ich nicht ver­schwei­gen, womit ich arbei­te, denn dar­aus ein Geheim­nis zu machen wäre schwach­sin­ni­ges Kameravoodoo.

In der Auf­lis­tung sind Links zu Ama­zon. Eben­so fin­det Ihr wei­ter unten eine Ama­zon-Emp­feh­lungs­lis­te mit Pro­duk­ten, die ich ver­wen­de und emp­feh­len kann. Wenn Ihr dar­auf klickt, dann bekom­me ich von allem, was Ihr in den fol­gen­den 24h dort kauft eine Pro­vi­si­on. Ama­zon-Links sind eine Mög­lich­keit mit der Blog­ge­rei etwas Geld zu ver­die­nen. Ob Ihr die­se Mög­lich­keit nut­zen möch­tet, um mich (oder ande­re Blogs) zu unter­stüt­zen, müsst Ihr selbst ent­schei­den. Ihr könnt auch mei­ne Bei­trä­ge lesen und dann im Laden kau­fen, da bin ich nicht böse. Aber wenn Ihr mich unter­stüt­zen wollt, dann klickt ein­fach auf den fol­gen­den Link, um zu Ama­zon zu kom­men, bevor Ihr einkauft.

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Nun aber mal But­ter bei die Fische. Wel­che Gerät­schaf­ten nut­ze ich? Ich lis­te nicht alles auf, nur ein paar Zei­len zum aktu­el­len Stand.

Lei­ca: Seit eini­ger Zeit bin ich nahe­zu kom­plett auf Lei­ca umge­stie­gen. Mit der Lei­ca Q hat es begon­nen. Ich hat­te ein­fach Lust drauf und war sofort ver­liebt in die klei­ne mit dem roten Punkt. Mei­ne Lei­den­schaft war ent­facht und eini­ge Mona­te spä­ter folg­te eine M (Typ 240) mit einem Sum­mi­lux 50mm/1.4. Noch ein paar Mona­te spä­ter kam das Sum­mi­lux 35mm/1.4 hin­zu. Es folg­ten noch das 75er Sum­mi­cron und das 21er Sum­mi­lux. Lei­ca ist eine Lei­den­schaft und ich mag die Hap­tik und die pure Foto­gra­fie mit dem Mess­su­cher. Das ist halt ein Schmuck­stück und ich lie­be es damit zu foto­gra­fie­ren. Auch die Lei­cas müs­sen Geld ver­die­nen. Die Q oft bei Repor­ta­gen oder in der Street­fo­to­gra­fie (wobei die kein Geld bei mir bringt). Auch Por­traits mache ich damit. Die M neh­me ich für jede Art von Peo­p­le- und Por­trait­shoo­tings. Seit kur­zem gehört auch noch eine ana­lo­ge M6 dazu. Der Mythos Lei­ca ist schwer zu beschrei­ben. Es gibt nur weni­ge Mar­ken welt­weit, die so eine Fas­zi­na­ti­on aus­strah­len. Es gibt Kame­ras, die sind güns­ti­ger und tech­nisch bes­ser aus­ge­stat­tet. Ich emp­fin­de sie aber teils zu über­frach­tet. Lei­ca ist nur auf den ers­ten Blick ein Rück­schritt. Schaut man genau­er hin, so ist es die logi­sche Schluss­fol­ge­rung mei­ner foto­gra­fi­schen Ent­wick­lung. Hin zum puren Bild, der puren Foto­gra­fie, aber ohne Qua­li­täts­ein­bu­ßen. Beson­ders gefällt mir die Grö­ße der Lei­ca M. Hier habe ich das kleins­te Voll­for­mat-Sys­tem. Die Objek­ti­ve sind im Ver­gleich zu ande­ren Sys­te­men deut­lich klei­ner, qua­li­ta­tiv aber mit das Bes­te was man kau­fen kann. In einer klei­nen Umhän­ge­ta­sche habe ich Kame­ra und drei Objek­ti­ve und das bei Voll­for­mat. Ja, ich weiß, der Preis bei Lei­ca schmerzt.

Nikon: Ich habe vie­le Jah­re mit Nikon foto­gra­fiert und war auch immer zufrie­den. D90, D700, D4, D810 und nun habe ich nur noch eine Nikon D750. Mei­ner Mei­nung nach einer der bes­ten Kame­ras, die Nikon je gebaut hat. Mir gefällt vor allem, dass sie nicht ganz so groß und schwer ist. Auto­fo­kus funk­tio­niert super, Bild­qua­li­tät mit den rich­ti­gen Objek­ti­ven über jeden Zwei­fel erha­ben. Vor­zugs­wei­se ver­wen­de ich die Sig­ma ART Objek­ti­ve 24mm/1.4 und 50mm/1.4. Auch oft im Ein­satz das Nikon 85mm/1.4. Ich besit­ze auch eini­ge Zoom­ob­jek­ti­ve für die Nikon, die hole ich aber nur raus, wenn es nicht anders geht. Das 70-200mm f/2.8 ist ein Kra­cher und war lan­ge mein Lieb­lings­ob­jek­tiv. Mitt­ler­wei­le ist es mir aber ein­fach zu schwer. Die Nikon neh­me ich immer dann, wenn ich bei einem Job einen zuver­läs­si­gen Auto­fo­kus benö­ti­ge. Das kommt hin und wie­der bei Events vor.

Olym­pus: Ich habe eine gan­ze Zeit lang mit Olym­pus OM-D Kame­ras foto­gra­fiert und wer­de nun oft gefragt war­um ich die nicht mehr ein­set­ze. Ich mag die OM-D Rei­he noch immer sehr und emp­feh­le sie auch vie­len Leu­ten, die sich eine Kame­ra zule­gen möch­ten. Olym­pus hat da ein tol­les Sys­tem gebaut, mit dem ich vie­le tol­le Bil­der gemacht habe. Ca. 80% mei­nes New York Bild­ban­des wur­den mit einer OM-D geschos­sen. Und war­um set­ze ich sie nicht mehr ein? Wenn man ein­mal eine Lei­ca beses­sen hat­te und Spaß dar­an gefun­den hat, dann möch­te man nichts ande­res mehr. Das ist ratio­nal nicht zu erklä­ren. Man hat eine Kame­ra oder eine Lei­ca 😉 Da ich für mei­ne Art der Foto­gra­fie vie­le der tech­ni­schen Spie­le­rei­en einer OM-D nicht benö­ti­ge, fehlt mir auch nichts. Das Gefühl mit der Lei­ca ist ein­fach schö­ner. Dazu habe ich ein ähn­lich klei­nes Sys­tem, dafür aber mit Voll­for­mat-Sen­sor. Olym­pus hat gan­ze Arbeit mit dem Micro­fourt­hird-Sys­tem geleis­tet. Am Ende des Tages lässt sich aber Sen­sor­grö­ße durch nichts erset­zen. Mei­ne Meinung.

Licht: Ich bin gro­ßer Fan von natür­li­chem Licht und arbei­te mög­lichst auch nur damit. Wenn ich aber doch mehr brau­che oder auch mal mit Licht etwas mehr Stim­mung erzeu­gen möch­te, dann schwö­re ich seit eini­gen Jah­ren auf Dau­er­licht von Dedo­light. Die­se Lam­pen kom­men aus dem Film­be­reich und ich fin­de die Bil­der bekom­men damit auch einen fil­mi­schen Look. Das mag ich sehr. Ich set­ze ver­schie­dens­te Gerä­te ein. Eine Pan­au­ra 5 Octa­box mit HMI-Leucht­mit­tel und ca. 150 cm Durch­mes­ser ist das Uni­ver­sal­ta­lent. Damit leuch­ten wir fast alle Vide­os aus. Außer­dem dient es beim Foto­gra­fie­ren als künst­li­ches Fens­ter­licht. Sehr ger­ne ver­wen­de ich auch die klei­nen Halo­gen­spots DLH4. Die­se wer­den nun ergänzt durch die neu­en LED-Vari­an­ten DLED4, DLED7 und DLED9. Letz­te­re sind sehr uni­ver­sell, da sie stu­fen­los dimm­bar sind und die Farb­tem­pe­ra­tur zwi­schen 2700 und 6400 Kel­vin ein­stell­bar ist. Als Licht­for­mer gibt es von Soft­bo­xen bis Pro­jek­ti­ons­vor­sät­zen mit Gobos alles was das Herz begehrt.

Gedruckt wird auf einem Epson SC-P800. Eine wahn­sin­nig gute Druck­qua­li­tät. Ich freue mich jedes­mal wie ein klei­nes Kind, wenn ich ein gedruck­tes Bild in den Hän­den hal­te. Eine Alter­na­ti­ve wäre der Canon Pro 1000, der eini­ge tech­ni­sche Vor­tei­le hat.

Ich besit­ze auch einen aus­ge­spro­che­nen Taschen-Fetisch. Davon kann man wirk­lich nie genug haben. Mei­ne Favo­ri­ten unter den Taschen und Foto­ruck­sä­cken sind aktu­ell der ONA Camps Bay Ruck­sack, die Hold Fast Gear Roamo­grapher und der f-stop Loka.

Das soll es schon gewe­sen sein. Habt Ver­ständ­nis, dass ich nicht jedes ein­zel­ne Teil hier aufliste.

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