Tipps zum Hunde fotografieren

Französische Bulldoggen

Ich war mal wie­der mit einer Ras­sel­ban­de von 10 Wel­pen im Stu­dio. Die­ses mal waren es zwei ver­schie­de­ne Ras­sen, 5 Bor­deaux Dog­gen und 5 fran­zö­si­sche Bull­dog­gen. Sind aber auch zu knuf­fig die Bies­ter, wenn die nur nicht immer so schnell wach­sen würden 😉

Ich möch­te Euch erzäh­len wie ich die Geschich­te ange­he. Viel­leicht ist für den ein oder ande­ren ja ein brauch­ba­rer Tipp dabei, wenn es dar­um geht Hun­de zu fotografieren.

Wenn ich im Stu­dio foto­gra­fie­re ste­cke ich mir einen Bereich von ca. 2x2 m ab in dem ich spä­ter foto­gra­fie­ren will. Das könnt Ihr mit Kle­be­band machen oder es Euch ein­fach mer­ken. Die­sen Bereich leuch­te ich so aus, dass ich nur ca. eine Blen­de Licht­ab­fall über den gan­zen Bereich habe. In mei­nem Stu­dio ver­wen­de ich als Haupt­licht­quel­le mein gros­ses Fens­ter, so dass die Grund­aus­leuch­tung pro­blem­los ist. Als Auf­hel­ler für die Augen kommt eine 175cm Octa­box zum Ein­satz, die in maxi­ma­lem Abstand zu dem Spiel­feld steht. Natür­lich geht das auch nur mit dem Fens­ter­licht und natür­lich könn­te man auch eine klei­ne­re Soft­box neh­men. Aber wenn das Zeug schon rum­steht, kann man es auch mal ein­set­zen. So ist zumin­dest gewähr­leis­tet, dass das Licht schön weich ist. Habt Ihr aber ein gros­ses Fens­ter, so reicht das meis­tens schon aus und macht den Job deut­lich ein­fa­cher als mit dem Blitz zu hantieren.

Foto­gra­fie­re ich draus­sen, gehe ich ähn­lich vor. Dann meis­tens jedoch ohne zusätz­li­chen Blitz. Ich suche mir dann ein­fach ein schat­ti­ges Plätz­chen ohne direk­te Sonneneinstrahlung.

Als Objek­tiv ver­wen­de ich mein Nikon 70-200mm f/2.8 VRII. Blen­de ist meis­tens bei 4.0. Die Belich­tungs­zeit ist im Stu­dio wegen der Blitz­syn­chron­zeit bei 1/250 Sek. Draus­sen ver­su­che ich sie bei 1/500 Sek zu hal­ten, um die Bewe­gung der Bies­ter zu beherr­schen. Je nach Schnel­lig­keit des Hun­des müsst Ihr die Zeit ent­spre­chend anpassen.

Wich­tig ist eine tie­fe Posi­ti­on. Macht nicht den Feh­ler auf­recht zu ste­hen und die Hun­de von oben zu foto­gra­fie­ren. Also lege ich mich in siche­rem Abstand auf den Boden, so dass ich mit dem Zoom die Aus­schnit­te vari­ie­ren kann. Das war der leich­tes­te Part 😉

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Nun braucht Ihr ein bis zwei Hel­fer, wel­che die Hun­de plat­zie­ren und bes­pas­sen. Ein Hel­fer setzt den Hund aufs Spiel­feld und ich drü­cke ab. Klingt ein­fach, ist aber Schwerst­ar­beit. Die Bies­ter ren­nen meist sofort mit einem Affen­zahn los. Ent­we­der schnur­stracks auf die Kame­ra zu, so dass kein Auto­fo­kus mehr hin­ter­her kommt oder sie dre­hen sich ein­fach um und zei­gen Euch ihr Hin­ter­teil. Jetzt heisst es gedul­dig sein. Natür­lich kann man die Hun­de immer wie­der zurück in das Spiel­feld set­zen. Oft bekommt man es auch hin, dass sie sich dann mal hin­set­zen oder hin­le­gen. Eine gute Idee ist aber auch die Hun­de ein­fach mal machen zu las­sen und sie zu beob­ach­ten. Dabei kom­men auch ganz tol­le Bil­der her­aus, wenn die klei­nen Mons­ter nicht gera­de mal wie­der der Mei­nung sind, dass sie mich und mei­ne Kame­ra entern müssten.

Gera­de die Wel­pen wer­den nach eini­ger Zeit eh müde und legen sich dann irgend­wo zum Schla­fen hin. Dann kann man sie eben­falls ganz toll foto­gra­fie­ren. Ein­mal kurz pfei­fen und die Augen gehen leicht auf. Meis­tens klappt das aber nur ein­mal 😉 Lei­der legen sich die Racker über­all hin, nur nicht in den Bereich wo Ihr ursprüng­lich geplant habt zu foto­gra­fie­ren. Bei mir im Stu­dio ist das kein Pro­blem, da es über­all sehr hell ist. Ihr könnt die Hun­de natür­lich auch ver­su­chen im Schlaf auf Euer Spiel­feld zu ver­le­gen oder falls nötig nehmt Ihr ein­fach den Blitz mit. Spä­tes­tens jetzt ist es eine gute Idee kei­ne 175er Octa­box zu verwenden 😉

Der Schlüs­sel ist jedoch viel Geduld. Das ist wie Kin­de zu foto­gra­fie­ren. Es gibt nichts schlim­me­res als Eltern, die wild auf die Kin­der ein­re­den und ver­su­chen sie zu bestimm­ten Posen zu bewe­gen. Das könnt Ihr ver­ges­sen. Ein­fach die Kin­der beschäf­ti­gen und abwar­ten was pas­siert. Genau­so mache ich das mit den Hunden.

Stellt Euch auf eini­ges an Aus­schuss ein. Wenn die win­zi­gen Hun­de auf einen zu ren­nen, dann ist es ver­dammt schwer den Fokus zu hal­ten. Meis­tens schla­gen die Bies­ter dann auch noch Haken dabei 😉 Ich ver­wen­de übri­gens dafür AF-C und den dyna­mi­schen Auto­fo­kus mit 51 Mess­fel­dern an mei­ner Nikon D4.

Sind die Fotos dazu da, um die Wel­pen zu ver­mit­teln, dann soll­tet Ihr in der Nach­be­ar­bei­tung nicht zu vie­le Expe­ri­men­te machen. Man­che Hun­de­be­sit­zer machen eine rie­si­ges Tam­tam um die Far­be des Fells und daher soll­te das mög­lichst natür­lich dar­ge­stellt wer­den. Sind die Bil­der aber ein­fach nur für Euch oder den Hun­de­be­sit­zer, dann ist natür­lich alles erlaubt.

Ich bin kein Pro­fi in der Hun­de­fo­to­gra­fie und sicher­lich kann man vie­les noch bes­ser machen. Ich bin aber ganz zufrie­den mit den Fotos und hof­fe der ein oder ande­re kann mit den Tipp etwas anfangen.

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32 Gedanken zu „Tipps zum Hunde fotografieren“

  1. Hi Pad­dy,
    sehr schö­ne Serie. Wel­pen zu foto­gra­fie­ren ist noch­mal ein gutes Stück schwe­rer als älte­re Hun­de. Wer anfängt also viel­leicht mal mit älte­ren Hun­den aus dem Bekann­ten­kreis. Die kön­nen dann meist auch mal ein paar Sekun­den sitzen 😉
    An mei­ner D300 nut­ze ich noch Schär­fe­prio, das hat den Aus­schuss deut­lich heruntergeschraubt.

    Antworten
  2. …ha kein Hun­de­fo­to­gra­fie-Pro­fi?? Ein Bild ist schö­ner als das ande­re, Bild Nr.3 ist sen­sa­tio­nell, und hat das Zeug zum Klas­si­ker, Respekt!
    Gruß pebu

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  3. Sehr schö­ne Fotos und man kann sich gut vor­stel­len, wie quir­lig es da zuging. Bei eini­gen der Fotos der Bor­deaux­dog­gen­wel­pen scheint das Fell schmut­zug zu sein an ein zwei Stel­len. Bei den hier gemach­ten pro­fes­sio­nel­len Bil­dern emp­fin­de ich das als etwas störend.

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  4. Hal­lo,
    weder bin ich Hun­de­hal­ter noch Hun­de­fo­to­graf, eher ein foto­gra­fi­scher Allrounddilettant.
    Als sol­cher möch­te Ihnen sagen: Super toll gemacht.

    Gruß
    Roland

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  5. Die Fotos 0023 und 0161 sind für mich die abso­lu­ten Favo­ri­ten. Beim ers­ten, weil hier die Bewe­gung toll ein­ge­fan­gen wur­de und bei zwei­ten natür­lich die Pose!
    Den Tipps kann ich 100%ig zustim­men. Ich habe kei­ne Hun­de, foto­gra­fie­re also “frem­de” Tie­re. Da muss man etwas vor­sich­ti­ger sein, eben­so, wenn die Tie­re bereits erwach­sen sind, gell. 😉
    Ich den­ke mal, wie Du ja auch schreibst, das wich­tigs­te “Zube­hör” ist Geduld, Geduld, Geduld!!! Dann klappt es auch, sowohl mit Hun­den wie auch mit Kindern.
    Lie­be Grüße
    moni

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  6. @Hendrik
    Nur interessiert?
    Die hat hal­ber geheult vor lau­ter süß-igkeit:)
    Eins süßer als das ande­re. Und knuf­fig und überhaupt.

    Aber vom tech­ni­schen Stand­punkt, gera­de vom Licht her, natür­lich auch klas­se. Paar­mal zwar net 100% knack­scharf, aber wie du schon gesagt hast, dafür sind die Moti­ve zu gut, zum löschen.

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  7. Hi Pad­dy,
    ich beschäf­ti­ge mich haupt­säch­lich mit der Hun­de­fo­to­gra­fie, aller­dings meist nur draus­sen und dann mit Hun­den die in der Arbeit sind (Retrie­ver bei der Dum­my­ar­beit). Grup­pen­bil­der mit Hun­den sind echt schwie­rig.. erst recht wenn es Wel­pen sind. Da kann man am bes­ten los­le­gen wenn die klei­nen nach dem Essen müde wer­den… dann bekom­men sie auch meist so einen ver­träum­ten Blick 🙂 Aber in der Tat sind es alles rich­tig tol­le Bil­der gewor­den, und wenn mal der Focus nicht sitzt.. so what.. den Hund stört das bestimmt nicht 🙂

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  8. Wow - ich mag die­se Hun­de­art fast nie. Natür­lich kann das dar­an lie­gen, dass mir im wah­ren Spa­zier­gangs­le­ben nur son­der­ba­re Exem­pla­re begeg­net sind, aber die­se Klei­nen mit ihren Knopf­au­gen muss man nur gern haben!
    Wirk­lich schö­ne Snapschüsse.

    ♥Looona Lou

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  9. Tol­le Bil­der! War eigent­lich der Mei­nung dass der Mensch das tolls­te Motiv ist, nach die­sen Bil­dern fan­ge ich aber irgend­wie an zu zweifeln… 😉
    Lie­be Grü­ße, Mark

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  10. Nach­dem ich schon mal geme­ckert habe, muss ich jetzt auch schrei­ben, dass die­se Wel­pen­bil­der wirk­lich sehr schön sind. Das mit dem Focus ist bei Bewe­gung so eine Sache und ich kann ver­ste­hen, war­um die Bil­der in der Serie geblie­ben sind!
    Beson­ders gefällt mir die Per­spek­ti­ve und in der vier­ten Rei­he von oben links, das Bild ist mein Favo­rit (hey…geht mal aus dem Bild, ich will da allei­ne drauf! ;-). Von den Hun­de­bil­dern, die ich bis­her von dir gese­hen habe, sind das die besten! 😉
    lg Annette

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    • Ach ja…habe ich noch vergessen…bei Bewe­gung 1/640 bis 1/1000 und eher Blen­de um 5.6 und da du ja eine D4 hast, kannst du da auch mal das Dau­er­feu­er aus­nut­zen, so wer­den auch die Bil­der in Bewe­gung scharf, weil die klei­nen Süßen bei einer der Aus­lö­sun­gen durch die Schär­fe­ebe­ne lau­fen und das ist dann viel­leicht nicht Bild No1 son­dern Bild No8
      lg Annette

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  11. Sehr schö­ne Hundefotos…musste dabei an mei­ne eige­nen Efah­run­gen den­ken, klei­ne wei­ße Mal­the­ser, drei an der Zahl, zu foto­gra­fie­ren. Sind auch gute Tipps dabei, die ich als abso­lu­ter Ama­teur das nächs­te Mal beher­zi­gen werde.

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  12. Hal­lo Patrick,

    rich­tig gut, gefällt mir! Einen fran­zö­si­chen durf­te ich mal eini­ge Jah­re Beglei­ten und er hat viel Freu­de bereitet.…

    Ich wun­de­re mich wie Du bei den fran­zö­si­schen Bull­dog­gen erfolgt gehabt hast, die sind nicht bekannt dafür still an einem Ort zu sein 8-)) (eigent­lich nie, selbst im Schlaf jagen sie allem mög­li­chen hinterher!)

    zwanzig73 😉

    Chris­to­pher

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  13. Vie­len Dank für den inter­es­san­ten Arti­kel. Es ist wirk­lich schwie­rig Hun­de oder Kat­zen gescheit zu foto­gra­fie­ren. Im wich­ti­gen Augeblick dre­hen sie sich immer weg. Da braucht man wirk­lich Geduld.
    Mit bes­ten Grüßen
    Daniela

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