Nikon SB-700 Test - Überblick, Bedienung und Funktionen

Als Ergän­zung zu mei­nen bei­den SB-900 habe ich mir vor weni­gen Tagen noch einen der neu­en Nikon SB-700 Blit­ze gekauft. War­um? Ganz ein­fach: Der SB-700 ist mas­ter­fä­hig und kann somit mei­ne SB-900 über das Nikon Crea­ti­ve Light­ing Sys­tem fern­steu­ern. Der Vor­teil gegen­über einer SU-800 Ein­heit ist der schwenk­ba­re Kopf. Gegen­über dem ein­ge­bau­ten Blitz mei­ner D7000 und D700 ist eben­falls der schwank­ba­re Kopf ein Vor­teil und natür­lich, dass der SB-700 viel schnel­ler ist und somit auch Dau­er­feu­er bes­ser leistet.

So, nun wisst Ihr wozu ich den SB-700 gekauft habe. Aber ich will Euch ger­ne den Blitz im Detail vor­stel­len, da man natür­lich mehr damit machen kann, als ihn nur als Mas­ter-Blitz zu ver­wen­den. Der fol­gen­de Text ist noch kein kom­plet­ter Test, mehr ein ers­ter Ein­druck. Aber er hilft Euch dabei zu ent­schei­den ob man eher zum SB-700 oder SB-900 grei­fen sollte.

Lieferumfang

Der SB-700 wird mit einem Stand­fuss, zwei Farb­fil­tern und einem Dif­fu­sor gelie­fert. Alles zusam­men in einem schi­cken Stoff­ca­se. Mir per­sön­lich gefällt die Form des Cases nicht, das liegt aber dar­an, dass es momen­tan nicht in das Pack­kon­zept mei­ner Foto­ta­sche passt. Aber wenn das das ein­zi­ge Pro­blem ist … 😉

Beson­ders gut gefal­len mr die bei­den Farb­fil­ter aus Kunst­stoff. Beim SB-900 wur­den noch Foli­en mit­ge­lie­fert, die man in einen Fil­ter­hal­ter frie­meln muss­te. Das ging auch, aber gleich alles in einem fer­ti­gen Kunst­stoff­auf­satz zu packen ist natür­lich viel gei­ler. Dafür schon mal Dau­men hoch.

Funktionen und Bedienung

Der SB-700 unter­stützt voll das Crea­ti­ve Light­ing Sys­tem (CLS) von Nikon. Ihr könnt also die gan­zen Spie­le­rei­en wie FP-High­speed­sync, FV-Blitz­mess­wert­spei­cher und Advan­ced Wire­less Light­ing benut­zen. Gegen­über dem SB-600 wur­de ein ganz ent­schei­den­des Fea­ture hin­zu­ge­fügt, der Mas­ter-Modus. Gegen­über einem SB-900 hat man hier vor allem den Gewichts- und Grös­sen­vor­teil, wenn der Blitz auf der Kame­ra sitzt.

So hat der SB-700 nun auch den Ein­schalt­knopf vom gros­sen Bru­der geerbt und lässt sich super­schnell ein­schal­ten und in die Betriebs­ar­ten Remo­te und Mas­ter schal­ten. Für die Aus­wahl der Blitz­mo­di (TTL, M, GN) wur­de dem Blitz nun auch ein Schal­ter spen­diert, was eben­falls gut gefällt. Ich bin ja ein Freund von vie­len Knöp­fen, statt alles in irgend­wel­chen Menüs zu ver­ste­cken. Und so hat der SB-700 nun auch die drei Aus­leuch­tungs­pro­fi­le vom SB-900 erhal­ten und auch dafür einen Schal­ter bekom­men. Klas­se, damit wur­de das gute Bedien­kon­zept des SB-900 über­nom­men und sogar ver­bes­sert. Den A-Modus gibt es beim SB-700 nicht, fin­de ich aber auch nicht so dra­ma­tisch, da ich per­sön­lich nur TTL und Manu­ell verwende.

Der SB-700 besitzt einen Zoom­re­flek­tor, der bis maxi­mal 120 mm bei FX-Kame­ras und 80 mm bei DX-Kame­ras ein­ge­stellt wer­den kann. Durch den bün­del­ba­ren Reflek­tor lässt sich zum einen die Reich­wei­te erhö­hen, zum ande­ren aber auch das Licht bün­deln, um zum Bei­spiel sehr har­tes Licht zu erzeu­gen. Ver­wen­det man hin­ge­gen eine Soft­box, so kann man den Reflek­tor auf die Weit­win­kel-Stel­lung set­zen und somit eine bes­se­re Aus­leuch­tung der Soft­box begüns­ti­gen. Ver­wen­det man ein unter­stütz­tes Objek­tiv mit CPU, so passt sich der Reflek­tor auto­ma­tisch an die Brenn­wei­te des Objek­ti­ves an.

Der Kopf des Blit­zes lässt sich um 180° in alle Rich­tun­gen dre­hen, was nicht nur beim blit­zen selbst hilf­reich ist, son­dern auch, wenn man den Blitz als Mas­ter ver­wen­det. So ist man noch etwas fle­xi­bler als mit einer SU-800 oder dem ein­ge­bau­ten Auf­klapp­blitz. Nei­gen und Kip­pen lässt sich der Blitz­kopf natür­lich auch 😉

Eben­so wie bem SB-900 kann man oben eine Reflek­tor­kar­te und eine Weit­win­kel­streusch­ei­be aus­zie­hen. Bei Bedarf kann man den mit­ge­lie­fer­ten Joghurt­be­cher als Dif­fu­sor aufstecken.

Ver­wen­det man den SB-700 als Mas­ter, so kann man dar­über zwei Grup­pen von Blit­zen steu­ern. Über den Modus-Schal­ter steu­ert man auch den Mas­ter-Modus, d.h. wäh­le ich TTL, so wer­den alle Remo­te-Blit­ze per TTL ange­steu­ert. Möch­te man den SB-700 nur als Mas­ter ver­wen­den, ohne dass er mit blitzt, so dreht man ein­fach die Leis­tungs­kor­rek­tur so weit run­ter, bis nur noch “--” im Dis­play steht.

Der SB-700 besitzt kei­nen Blitz­syn­chron­an­schluss, wes­we­gen er im Vor­feld bereits kri­ti­siert wur­de. Man muss jedoch beden­ken, dass der SB-700 der Nach­fol­ger des SB-600 ist und kein Kon­kur­renz­pro­dukt zum SB-900. Wer einen Blitz­syn­chron­an­schluss benö­tigt, kann immer noch zum SB-900 greifen.

Ansons­ten ist die Bedie­nung kin­der­leicht. Ein­stel­len von Leis­tung oder ändern der Zoom­stel­lung funk­tio­niert über But­tons und so muss man nur ins Menü, wenn man etwas an den Grund­ein­stel­lun­gen ver­än­dern möchte.

Im Bat­te­rie­fach ist nun für jede der vier AA-Bat­te­rien eine eige­ne Röh­re vor­han­den. Erin­nert ein wenig dar­an, wenn man einen Revol­ver mit Patro­nen lädt 😉 Ob die­se Kon­struk­ti­on neben der ein­fa­chen Ein­le­gung der Bat­te­rien einen wei­te­ren Nut­zen hat, kann ich nicht sagen.

Größe im Vergleich zum SB-900

Der SB-700 ist etwas klei­ner als der SB-900, wie Ihr an den Ver­gleichs­bil­der sehen könnt. Den­noch passt er in die Flas­h2­Soft­box-Vor­rich­tung des SB-900. Ist für mich nicht so wich­tig, aber bestimmt für den ein oder ande­ren von Euch interessant.

Leistung

Die Leis­tung eines Blit­zes ist bekannt­lich von ver­schie­de­nen Fak­to­ren abhän­gig. Je nach Zoom­stel­lung des Reflek­tors, Sen­sor­grö­ße, Blen­de und der ver­wen­de­ten ISO-Zahl vari­iert die Leis­tung deut­lich. Hier mal ein paar Zah­len und auch gleich der direk­te Ver­gleich zum SB-900 bei glei­chen Einstellungen:

FX-Sen­sor, ISO 200, 50 mm, f/4

Reich­wei­te SB-700: 10 m
Reich­wei­te SB-900: 13 m

FX-Sen­sor, ISO 1600, 85 mm, f/2,8

Reich­wei­te SB-700: 20 m
Reich­wei­te SB-900: 20 m

Sowohl der SB-700 als auch der SB-900 haben eine maxi­ma­le Reich­wei­te von 20 m. Kom­me also was wol­le, bei 20 m ist Schluss, selbst wenn man die Blen­de auf­reisst und die ISO-Zahl hoch dreht. Den­noch sieht man, dass der SB-700 ver­ständ­li­cher­wei­se nicht an die Leis­tung des SB-900 her­an kommt.

Und hier noch ein paar Leit­zah­len bei ver­schie­de­nen Einstellungen:

FX-Sen­sor, ISO 100, 50 mm, Standardausleuchtung

Leit­zahl SB-700: 31
Leit­zahl SB-900: 40

DX-Sen­sor, ISO 100, 50 mm, Standardausleuchtung

Leit­zahl SB-700: 34,5
Leit­zahl SB-900: 46

Wie­viel Leis­tung man letzt­end­lich wirk­lich benö­tigt, hängt vom Anwen­dungs­fall ab. Grund­sätz­lich ten­die­re ich jedoch zu dem Mot­to: “Mehr ist besser”.

Fazit

Ich bin wirk­lich begeis­tert von dem SB-700, zumin­dest für mei­nen Anwen­dungs­zweck als Mas­ter-Blitz für das CLS. Dafür ist er super, da er fle­xi­bel ist und eine hohe Blitz­fre­quenz leis­tet. Ich hat­te ja mal etwas zu dem Pro­blem mit Seri­en­bil­dern bei Auf­steck­blit­zen geschrie­ben. Lei­der löst das auch nicht alle CLS-Pro­ble­me, so dass man manch­mal nicht um ein Funk­sys­tem her­um kommt.

Vom Funk­ti­ons­um­fang kann ich den SB-700 auch pro­blem­los als allei­ni­gen Sys­tem­blitz für Nikon-Kame­ras emp­feh­len. Mir ist nichts auf­ge­fal­len, was fehlt und vor allem die Bedie­nung ist echt easy. Es bleibt jedoch die Fra­ge ob es Sinn macht einen SB-700 zu kau­fen, wenn es auch den SB-900 gibt. Aktu­ell muss man für den SB-700 zwi­schen 300,- und 330,- € bezah­len. Den SB-900 bekommt man für ca. 370,- €. Ange­sichts der Mehr­leis­tung des SB-900 wür­de ich wohl als Erst­blitz immer zum SB-900 grei­fen, da man spe­zi­ell bei Auf­steck­blit­zen nie genug Leis­tung haben kann, vor allem wenn man sie in der Son­ne einsetzt.

Mich freut vor allem auch, dass fast alles was ich in mei­nem SB-900 Pra­xis­gui­de geschrie­ben habe auch für den SB-700 gilt 😉 Ich soll­te den Namen viel­leicht ändern.

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16 Gedanken zu „Nikon SB-700 Test - Überblick, Bedienung und Funktionen“

  1. .….. da hast du mei­nen Tip den SB 700 mal als Mas­ter ein­zu­set­zen ja schnell umgesetzt. 😉
    Dei­ne Aus­füh­run­gen sind wie immer prä­zi­se, so das man sich ein gutes “Bild” vom 700 er machen kann.

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    • Bei den Neu­erschei­nun­gen ist Ama­zon lei­der nicht immer die bes­te Wahl. Da gehst Du bes­ser in einen Foto­la­den. Ich habe ihn im Pho­to­haus in Ham­burg gekauft. Eigent­lich woll­te ich nur ein gebrauch­tes Objek­tiv mit­neh­men und dann hat­ten die tat­säch­lich einen SB-700 da. War aller­dings auch etwas teu­rer als Online, 329,- €. Dafür habe ich 29,- € bei dem Objek­tiv an Rabatt bekommen.

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  2. Ich schaue mich gera­de nach einem sinn­vol­len Blitz um. Dan­ke dafür schon­mal für dei­nen hilf­rei­chen Artikel.
    Mitt­ler­wei­le steht der Preis bei Ama­zon auf 295,- (Vor­be­stel­lung) und der SB-900 372,- Talern. Der preis­li­che Unter­schied wird dann schon relevant…

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  3. Dank Dir für den aus­führ­li­chen Bericht. Ich wer­de wohl vom SB-800 zum SB-700 wech­seln. Des­sen Leis­tung reicht mir. Zudem fin­de ich aber vor allem das Bedien­kon­zept der neu­en Blitz­ge­ne­ra­ti­on ange­neh­mer und auch die drei Aus­leuch­tungs­pro­fi­le inter­es­sant. Mal sehen, wann Ama­zon lie­fern kann …

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  4. Was für den SB700 gegen­über dem SB900 spricht, ist, dass ich mit dem 900er schon öfter an das Hit­ze­pro­blem gesto­ßen bin, und dann plötz­lich ohne Licht dastand. Der 700er wird ein­fach nur lang­sa­mer, blitzt aber wei­ter­hin mit.

    Für die Foli­en und gegen die Plas­tik­farb­fil­ter spricht, dass es ers­te­re auch in “hal­ben” Dich­ten gibt..

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  5. Hal­lo,
    habe den SB 700. Wenn ich Seri­en­bild­funk­ti­on ein­stel­le, dann bricht er schon nach dem 2. Bild ein und belich­tet die wei­te­ren Bil­der ohne Blitz­aus­lö­sung, bis er wie­der Saft hat.
    Ist da die Ein­stel­lung an der D7000 falsch oder hat der Blitz ein Problem.
    Kannst du mir eine Ein­stel­lung bei der Kom­bi nen­nen, damit ich ver­glei­chen kann.
    LG
    Marco

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    • Die Fra­ge ist wie­viel Leis­tung der Blitz abge­ben muss? Wenn Du bei 1/2 Leis­tung bist, dann schafft er nicht beson­ders viel. Geh mal manu­ell auf 1/16 Leis­tung und pro­bier dann noch einmal.

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