Vor einigen Tagen habe ich mir ein Macbook Air mit 11″ Display gegönnt. Über das Gerät selbst muss ich wohl nicht viel schreiben, daher einfach mal ein paar Gedanken und erste Eindrücke dazu:
Ich finde es unglaublich wie ein so dünnes und auf den ersten Blick fragil wirkendes Ding so stabil sein kann. Die Alu-Unibody-Konstruktion ist dermassen verwindungssteif, dass man damit auch problemlos Tapeten von der Wand kratzen könnte.
Die Geschwindigkeit ist grandios. Ich habe die Variante mit i7-Prozessor und 4GB Ram. Gefühlt ist es schneller als mein grosses Macbook Pro mit demselben Prozessor. Zusammen mit der SSD rennt das kleine Teil wie Sau. Klar ist das Gerät jetzt noch ziemlich jungfräulich, was sicherlich für die Geschwindigkeit förderlich ist.
11″ ist nicht gross, aber auch nicht klein. Als mobiles Arbeitsgerät ideal, zumal die Tastatur ziemlich erwachsen ist. Man kann sehr gut darauf tippen. Die neuen Geräte haben ja auch eine Beleuchtung in der Tastatur, so dass man auch bei wenig Licht gut arbeiten kann.
Mich nervt, dass Apple kein UMTS-Modem einbaut. Das ist das einzige was mir wirklich fehlt. Ich würde mir wünschen einfach eine SIM-Karte reinzustecken und dann überall online zu sein. Schade.
Thunderbolt habe ich noch nicht getestet, werde mir aber wohl demnächst mal eine Thunderbolt-Festplatte zulegen.
Der Akku ist ok, aber natürlich aufgrund der Baugröße beschränkt. Apple gibt bis zu 5 Stunden an, was bei reinem Surfen realistisch scheint. Subjektiv hält der Akku aber nicht so lange durch wie der meines Macbook Pro. Das war zu erwarten. Dennoch brauchbar. Ich freue mich immer wieder über die Magsafe-Netzteile, die mittlerweile im ganzen Haus und Studio rumliegen. Strom ist immer irgendwo.
256 GB SSD ist ganz ordentlich, aber dennoch muss man etwas haushalten. Eine einfache Übertragung aller Daten von meinem MBP kam daher nicht in Frage. Nachdem ich die wichtigsten Daten übertragen und Programme installiert hatte sind etwa 30 GB belegt. Ich hätte mehr gedacht, aber ich war bisher auch zurückhaltend.
Das Macbook Air hat keinen Infrarot-Sensor und daher geht auch die kleine Alu-Fernbedienung nicht. Sehr schade, die habe ich oft verwendet, vor allem bei Präsentation. Geht zwar auch mit dem iPhone aber die Fernbedienung finde ich besser.
Warum eigentlich ein Macbook Air?
Nun stellt sich erst einmal die Frage wozu überhaupt ein Macbook Air? Was will ich damit? Bisher habe ich mein MBP 15″ überall mit hingeschleppt und hatte immer alles dabei was ich brauchte. Ergänzend dazu habe ich ein iPad. Genau letzteres habe ich in letzter Zeit aber immer seltener gebraucht. Es fehlen einfach ein paar elementare Anwendungen für die tägliche Arbeit. Ich mache viel mit Keynote und Numbers, beides gibt es auch auf dem iPad, aber dennoch ist es etwas anderes. Zudem fehlt mir die Tastatur bei der Arbeit. Mit dem iPad kann ich nicht bloggen, zumindest nicht mehr als drei Zeilen. Klar könnte ich eine Tastatur ans iPad anschliessen, aber das ist irgendwie auch nicht optimal. Das iPad bleibt für mich eine der besten Fotoanzeigemaschinen, aber als Arbeitsgerät ist es zu eingeschränkt, zumindest für mich.
Ich möchte jedoch ein noch mobileres Gerät als das 15″ MBP. Für Präsentationen bei Workshops, als Rechner für den Photobooth auf Hochzeiten, als Reisenotebook auf dem vor allem auch Lightroom läuft. Ich habe oft meinen Fotorucksack dabei und ein Rechner fehlt auch selten. Da macht es dann doch einen kleinen Unterschied ob 15″ MBP oder 11″ MBA. Und auf dem Klo ist es auch irgendwie angenehmer mit dem kleinen Air.
Ja, es ist absoluter Luxus, ich könnte auch ohne leben. Ging ja bisher auch. Ein bisschen spielt natürlich auch der Nerd in mir eine Rolle.
Das Kreuz mit der Synchronisation
Ich wollte nie einen zweiten Rechner. Einen iMac finde ich todschick, aber alleine der Gedanke an diesen Synchronisationsschnickschnack hat mich schon wahnsinnig gemacht. Nun habe ich einen zweiten Rechner und musste mich damit beschäftigen. Shit.
Mail, Kalender, Adressen … kein Problem. Mache ich mit Google und das rennt wie verrückt. Google Chrome hat auch eine Synchronisationsfunktion, so dass mein Chrome auf dem MBA genauso aussieht wie auf dem MBP, echt geniales Feature. Meine wichtigsten Daten habe ich in der Dropbox. Da habe ich 13 GB Platz, was für alle Dateien (exkl. Fotos und Musik) ausreicht. Soweit bin ich echt begeistert.
Aber was ist mit den Fotos?
Ich mache mir nicht die Illusion mein Lightroom zu synchronisieren. Das ginge bestimmt irgendwie, mit Rsync oder so. Auch könnte ich den Katalog in die Dropbox legen, aber das Problem sind die Fotos selbst. Es sind einfach zu viele Daten. Ich hoffe da ernsthaft auf Carousel und Lightroom 4. Denke da wird es was brauchbares geben.
Das Macbook Air wird also keine Lightroom Arbeitsmaschine. Wenn ich unterwegs bin, kann ich die Fotos auf dem Air importieren und dort zumindest vorsortieren. Zum Bearbeiten ist der Bildschirm eh zu klein. Zu Hause kann ich dann die Fotos als RAW exportieren und wieder importieren. Das ist nicht ideal, aber gehr. Zudem importiere ich mir bei Bedarf aktuelle Bilder, die ich unbedingt als RAW brauche, z.B. für Workshops.
Dennoch habe ich natürlich sehr viele Bilder, die ich gerne auch auf dem Macbook Air haben möchte. Ich habe mich dafür entschieden die Fotos händisch als JPG zu exportieren und dann in iPhoto zu importieren. Das ist nicht ideal, aber es geht. Es muss ja nur eine Auswahl an Bildern sein und es kommen nicht täglich welche dazu. Hier muss ich auch mal schauen was iCloud bringt. Zudem habe ich ja auch noch Zenfolio, wo alle aktuellen Bilder drin sind.
Die Sache mit den Fotos ist noch unbefriedigend, aber deshalb probiere ich es auch gar nicht erst alles synchron zu halten. Der Platz reicht eh nicht aus. Falls Ihr dazu gute Ideen habt, dann her damit.
Fazit
Das Macbook Air ist schon ein tolles Gerät. Diesen Artikel habe ich darauf geschrieben, was mit dem iPad undenkbar gewesen wäre. Die Hardware ist wirklich erste Sahne. Aktuell bin ich begeistert, nun bin ich gespannt wie es sich in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt.
Hallo Paddy,
Du könntest beide Geräte per Netzwerk verbinden und dann die Lightroom-Funktion “Datei->Aus Katalog importieren” verwenden, um ausgewählte Bilder hin-und-her zu kopieren.
Viel Erfolg
Dirk
Nachdem ich mir das Macbook Air in den letzten Tagen überwiegend wg. Speichergrösse und Sync-Thematik aus dem Kopf geschlagen habe, geht das Überlegen nach deinem Bericht jetzt wieder an. Ich glaub ich gönn mir auch etwas Luxus.
das Problem mit dem Syncen habe ich auch
wenn auch mit Desktop PC und Netbook beides auf win7 bin mal gespannt vielleicht hat hier ja jemand eine ideale lösung.
das Air ist aber auch echt ein stück sexy Hardware
Zusätzlich zu meinem iMac habe ich seit dieser Woche nun (auch) ein MBP, bin angehender Student und da braucht man halt was Mobiles, wenn man mal über/s Wochenende/die Ferien in der Heimat ist und nicht an seine große Fotomaschine rankommt. 😉
Mich würde interessieren, ob du etwas darüber weißt, ob man seine E-Mails auch über Bluetooth synchronisieren kann? … stehe momentan vor der Herausforderung und möchte diese sehr gerne synchronisieren, damit ich später nicht auf beiden Rechnern nach derselben E-Mail suchen muss. 😀
Bearbeitest du deine Fotos sonst standardmäßig auf deinem MBP? Mit angeschlossenem Bildschirm? Evtl. mit noch einem weiteren Rechner? *neugierig bin*
Grüße,
Linus =)
PS: Die neue Finder-Struktur in Lion find’ ich gewöhnungsbedürftig, hab’ mich damit aber noch nicht so sehr auseinandergesetzt …
Also von Email-Sync per Bluetooth habe ich noch nichts gehört. Ich habe einen Gmail-Account per Imap, da funzt das auch so problemlos.
Danke für die Antwort!
Bin bei GMX, benutze Apples hauseigenes Mail und wollte eigentlich nur ’ne einfache Lösung, hmm … stecke da nicht in der Materie, aber danke für den Tipp!
Wenn du deine Mails per IMAP auf beiden Rechner abholst, solltest du da keine Probleme haben.
Wie wärs damit: hab ich auf dem PC, Macbook, Handy und Powermac. Funktioniert tadellos.
Deine Dateien sind jederzeit und überall griffbereit mit @Dropbox. 2 GB kostenloser Speicherplatz!
Ich kann die Begeisterung gut nachvollziehen, auch wenn mein Mini-Notebook ein Lenovo X200s ist. Diese kleinen Kisten sind einfach super praktisch, vor allem mit der vollwertigen Tastatur!
Ich importiere und sichte meine Fotos unterwegs aufs Notebook und exportiere den Katalog dann um ihn später auf meinem Hauptrechner wieder zu importieren. Ansonsten halte ich mein Notebook leer, den Platz brauch ich unterwegs.
Woher hast du denn das Air mir SSD Festplatte bekommen? Haben die nicht jetzt alle Flash Speicher?
Die Sache mit dem UMTS- Modem umgehe ich in dem ich mit meinem iPhone ein W-Lan aufmache und somit nur noch das MacBook aufklappen muss und immer online bin, zumindest wenn ich das iPhone in der Tasche habe. 😀
Ich meine ja den Flashspeicher … ist doch fast das gleiche.
Hi Paddy,
ich habe meine Kataloge und Bilder auf einer externen FW Platte.
Diese Lösung finde ich super, da ich weder System noch Rechner abhängig bin.
Hey Paddy, der Chrome sync ist zwar super, da enthalten. Aber für mich noch unvollständig. Da du ja eh mit einer dropbox arbeitest kann ich dir den Artikel: http://www.benwagner.net/computing/sync-your-google-chrome-profile-with-dropbox/ empfehlen ;).
Jetzt hast du den Browser 1zu1 gesynct. Habe das für bootcamp angefangen(cad programme kann man über vmware vergessen! und es gibt keine mac versionen, meistens jedenfalls…) und es funktioniert einwandfrei
Hehe, mir ging es ähnlich. Habe mir die Tage ebenfalls ein MacBook Air bestellt weil mein iPad leider nicht so eingesetzt werden konnte, wie ich das Anfangs dachte…
Ich bin gespannt. Habe mich für das 13″ entschieden, ansonsten selbe Konfiguration…
Hier mein Gedankengang dazu:
http://www.thomas-reimann.com/2011/09/tauschte-ipad2-gegen-macbook-air/
der katalog liegt auf dem macbook, die originale größtenteils auf der synologie, oder?
dann sollte es doch reichen, wenn du regelmäßig den katalog vom mbp aufs air schiebst
wenn du bilder aufs air importierst, kannst du dort sortieren, bewerten, markieren, verschlagworten etc und dann alles als katalog exportieren und diesen katalog dann auf dem mbp wieder importieren…
das einfachste wäre, den katalog auf nem wechseldatenträger zu haben 😀
Warum werden denn hier Beiträge gelöscht?
Keine Lust auf Kritik?
Lieber “Meine Meinung”,
doch Lust auf Kritik ja. Wenn es jedoch persönlich und unsachlich wird, dann habe ich da keine Lust drauf. Leider hast Du Dich im letzten Satz Deines letzten Kommentars im Ton vergriffen.
Hallo Paddy, danke für Deinen Artikel. Ich interessiere mich auch für das Macbook Air 11 insbesondere zusammen mit Lightroom 3.
Es würden mich folgende Aspekte interessieren, wenn Du nochmal etwas zu dem Thema schreiben magst:
- Wie warm wird das Gerät bzw. wie laut wird der Lüfter, wenn man mit Lightroom arbeitet?
- Wie flüssig ist das Arbeiten?
- Wie lange hält es bei diesem Arbeiten mit einer Akkuladung durch?
- Ist der Bildschirm zum Bearbeiten wirklich zu klein, oder nur etwas lästiger als üblich?
Danke!
Hallo Thomas,
ich kann Dir die Fragen ehrlich gesagt nicht zu 100% beantworten, da ich das Macbook Air nicht für die tägliche Lightroom-Arbeit nehme. Dafür habe ich die grosse Kiste. Subjektiv ist das Air aber sehr flott. Natürlich ist der Katalog noch leer, also schwer zu sagen. Der Akku hält nicht wirklich ewig, das ist aber auch schon bei meinem Pro so, denn Lightroom saugt Strom wie ein Vampir das Blut. Zum Bildschirm kann ich Dir jedoch sagen, dass er definitiv nur eine Notlösung ist und nicht für die Alltags-Lightroomarbeit geeignet ist.
Hey Paddy,
warum legst du nicht alles auf ein NAS?!
Danke für die Antwort. Wenn Du noch Erfahrungen mit Geräusch- und Wärmeentwicklung sammelst, schreib doch bitte etwas dazu. Bei dem Thema gehen nämlich Rezensionen und Forenbeiträge ziemlich stark auseinander. Wenn hier noch jemand ein MBA 11″ nutzt, wäre ich natürlich genauso an Eindrücken interessiert. Vielleicht auch mit ungefährer Angabe, was man wie lang mit dem Gerät gemacht hat, so dass es Hitze + Lärm gab (oder diese wider Erwarten ausblieben).
Hallo Paddy,
ich verwende die MBA-13″ - Variante, die von der Akkuleistung wohl etwas besser ist. Für die LR-Vorselektion ist dies für mich ausreichend, auch im mobilen Modus. Die Feinarbeiten werden dann sowieso am Grossbildschirm durchgeführt.
Für die Synchronisation habe ich mich für die folgende Variante entschieden, die mich auch weitgehenst unabhängig von “Airtime-Infrastruktur” machen soll. Hier verhalte ich eben noch sehr konserativ.
Auf dem MBA habe ich immer die aktuellen Workflows, solange sie noch in Bearbeitung sind. Ist der Worklfow abgeschlossen, speichere ich die relevanten Daten auf dem NAS. Ebenfalls auf dem NAS werden zusätzlich die “bestof” Fotos als .jpg gespeichert. Aus diesem “bestof”-Pool hole ich mir die gewünschten Fotos auf meinen MBA oder iPad zurück. Meine Frau holt sich ebenfallls ihre Liebeingsfotos aus dem “bestof”-Pool auf ihren Notebook. Somit gibt es immer auf dem NAS einen gesicherten Basis-Pool zu den einzelnen Workflows und “bestof”-Fotos, aus denen sich jeder bei uns bedienen kann. Die ständige Synchronisation entfällt damit. Es werden zwar einige Fotos mehr als einmal redundant gehalten, aber es handelt sich hierbei ja nicht um Tausende.
Soweit ich mich erinnern kann, fährst Du eine ähnliche Schiene. Aktuelle Arbeiten auf dem MBP und das Archiv auf dem NAS. Vielleicht wäre diese “bestof”-Variante auch etwas für Deinen MBA, zumal Du Dir ja auch schon ausgesuchte .jpgs auf Deinen iPad überspielst.
Hej Paddy,
Guggst du hier zum sync, geht bestens mit LR
http://blogs.ulrich-media.ch/2011/09/so-synchronisieren-sie-zwei-computer.html
Moin,
schon was älter der Beitrag hier, aber ich habe mich trotzdem dran erinnert. 😉
Ich bin gerade über Unison gestolpert:
http://www.cis.upenn.edu/~bcpierce/unison/index.html
Damit kannst Du einfach lokale oder remote-Verzeichnisse syncen. Gibt es einmal als GUI und als CLI-Tool für Linux, Windows und Mac(siehe Downloads).
Gruß,
Markus