Letzte Woche wurde Bloggern ein Bildband zur Rezension angeboten. Das habe ich abgelehnt, da mir die Email zu vollgestopft mit Bedingungen war. Irgendwie wollte ich nicht das Gefühl haben mich für 60€ (Wert des Bildbandes) knebeln zu lassen.
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Bildband grossartig ist. Aus dem Grund habe ich ihn mir gekauft. Also selbst bezahlt und eigene Bilder gemacht. Ich hoffe, dass ich damit jetzt nicht zu viele Rechte verletze, denn die Mitteilung des Verlages klang so, als wenn sie ein Anwalt formuliert hat.
Dennoch möchte ich Euch den Bildband unbedingt vorstellen und empfehlen. Er ist einfach nur geil. Es handelt sich um “Forever Young” von Jacques Olivar (guckst Du mal bei Amazon). Tolle Bilder in denen es um Frauen, Fashion und tolle Locations geht. Wer aber einen typischen Fashion-Bildband erwartet, der wird positiv überrascht. Jacques Olivar hat ein Händchen dafür seine Modelle in extravaganten Locations in Szene zu setzen, so dass sie fast wie Beiwerk wirken. Die meisten seiner Bilder lassen mich verweilen und die Szenerie entdecken. Man merkt, dass Olivar einen Background als Regisseur hat. Die Nachbearbeitung trägt eine durchgängige Handschrift, die Lichtstimmung ist eher düster, aber irgendwie glamourös. Toll, ich finde so hat Fashion-Fotografie etwas bleibendes und ist nicht so furchtbar auswechselbar.
Da schau ich doch glatt mal rein :-). Danke für deine immer wieder guten Tipps
Der Typ ist da schon angekommen, wo alle anderen Fotografen noch hinwollen. Scheint ein toller Bildband zu sein - habe ich auf meiner Merkliste - schließlich ist ja bald Weihnachten 😉
Lg
Christian
Der Stil der Rezensionsanfrage wundert mich nicht…jeder der schon mal mit der Filmbranche zu tun hatte, gewöhnt sich an, Verträge nur in Romanlänge abzuschließen. Und in diesem Fall gab es schon Auszüge aus dem Buch in Fotozeitschriften, was den Fall noch zusätzlich verkompliziert…die Anfrage ist also mit Sicherheit von einem Juristen formuliert worden 😉
Als Fotograf ist Olivar aber gnadenlos gut. Auch weil er zeigt, dass man jedes Genre gegen den Strich bürsten und neu erfinden kann, wenn man nur den Mut und das Können dazu hat. Die Geschichten, die er in den Bildern erzählt sind aber (mindestens beim zweiten Blick) nichts für schwache Nerven und könnten auch Stills aus Psychokrimis der gehobenen Sorte sein. Ein Buch das für Foto- und für Filmliebhaber gleichermaßen empfehlenswert ist.
lg Annette
Ich denke, die Juristen vom Verlag sollen jetzt bei Dir nicht an der Türe klopfen. Denn dagegen - also an Deine Türe zu klopfen - sprechen mehrere Gründe:
1. hast Du das Buch zum Rezensieren abgelehnt. Das heißt, sie haben Kosten gespart. Mehr noch, denn
2. hast Du Dir das Buch gekauft, und sie haben an Dir sogar noch was verdient.
3. Berichtest Du trotzdem über das Buch. Im Grunde genommen genau die ehrliche Meinung, die sehr zu deren Viral-Marketing beitragen kann.
4. Wenn ich schon lese oder höre, dass irgendwer irgendwelche Verträge in Romanlänge (wie oben so schön genannt) einem Blogger oder Ähnlichem unter die Nase hält, und dem anderen, von dem man doch was will, irgendwie gängeln will, dann ist bei mir normalerweise die Sache gegessen. Dann interessiert mich das Produkt nicht mehr, egal wie gut es auch sein mag. Doch durch Deine Art der Begeisterung und auch durch Deine Offenheit bin ich neugierig geworden. Ich habe tatsächlich nachgesehen. Gekauft habe ich es (noch) nicht. Was nicht ist, kann ja noch kommen. Und ich denke, damit bin ich bestimmt nicht alleine.
Also, steht mal ein Jurist von denen vor Deiner Türe. Zeig ihm mein Kommentar. Vielleicht dreht er ab, und verklickert dem Verlag wie es laufen kann. Wobei… es sind Juristen, keine Geschäftsleute… 😉
Lg Peter