Martin Parr - The Last Resort

Ein wei­te­rer Bild­band hat den Weg in mein Bücher­re­gal gefun­den. Und was für einer. The Last Resort von Mar­tin Parr zeigt das Leben im eng­li­schen Bade­ort New Brigh­ton in den Som­mern der Jah­re 1983 bis 1985. Da ich in die­sen Jah­ren selbst als Stadt­jun­ge vie­le Som­mer­ta­ge in Frei­bä­dern ver­bracht habe, ent­lo­cken mir vie­le der Bil­der ein Schmun­zeln. Als wenn man selbst dabei war. Man fuhr mor­gens ins Frei­bad und ver­brach­te dort den Tag bis zum spä­ten Nach­mit­tag. Die Babys pin­kel­ten ins Plansch­be­cken, die etwas grö­ße­ren stan­den Schlan­ge beim Eis­ver­käu­fer, Schön­hei­ten röte­ten ihre Haut in der Son­ne, Bier­bäu­che, Dosen­bier und immer dabei … die Hun­de, alles irgend­wie gar­niert von viel Müll

Was mir ein Schmun­zeln ent­lockt, brach­te Parr aber auch Kri­tik ein. So wur­de ihm vor­ge­wor­fen mit dem Bild­band einen her­ab­las­sen­den Blick auf die Arbei­ter­klas­se zu wer­fen, die Men­schen in mög­lichst unvor­teil­haf­ten Posen und Situa­tio­nen abzulichten.

Ande­rer­seits wur­de das Werk 2008 aber auch vom Guar­di­an als eins der 1.000 Kunst­wer­ke aus­ge­zeich­net, die man gese­hen haben muss.

Ich mag die­ses Buch ganz beson­ders, weil es Geschich­ten erzählt. Kein Hoch­glanz, kei­ne Insze­nie­rung, rei­ne Doku­men­ta­ti­on und so war es nun ein­mal. Die Fotos haben durch die Bank auch die­sen typi­schen Farb­look, der Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jah­re vor­herrsch­te. Eben genau die­ser Ana­log­look, der heu­te auf­wän­dig ver­sucht wird nach­zu­ah­men. Tres Chic.

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1 Gedanke zu „Martin Parr - The Last Resort“

  1. Ja, der Parr ist schon superb. Eng­li­sche See­bä­der haben abso­lut etwas für sich, vor allem dann, wenn man kei­ne Angst vor f*ckin’ tas­te­l­ess trash und frit­tier­te Sni­ckers hat. Ich ken­ne zwar nur East­bourne und Brigh­ton, träu­me aber manch­mal von Black­pool, der Wie­ge des eng­li­schen Massentourismus. 😉

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