Blitzgeräte gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer. Die Freunde aus Fernost sind da ganz eifrig. So bin ich ein grosser Freund der Yongnuo-Geräte. Gar nicht auf dem Schirm hatte ich den Voeloon V600 (Baugleich mit Oloong SP690II). Nach dem Auspacken dachte ich erst mal einen Nikon-Blitz vor mir zu haben. Da hat sich aber jemand an der Optik des Originals orientiert. Nun gut, das soll mir wurscht sein. Die Frage ist ja, was das Gerät für rund 215,- € leistet. Ein SB-900 liegt ja eher in der Preisklasse von 400,- €.
Der V600 kann iTTL auf der Kamera und unterstützt das Nikon CLS. D.h. man kann ihn als Slave-Blitz verwenden, welcher z.B. durch den kamerainternen Blitz ausgelöst wird. Das habe ich mit einer D7000 und einer D700 erfolgreich getestet. Die Anleitung schwieg sich nur leider darüber aus, wie ich das Gerät in den Slave-Modus versetze. Dazu muss man den Mode-Button einfach etwas länge gedrückt halten. Über den SUB-Knopf kann man dann Kanal und Gruppe wählen.
Im Gegensatz zu dem Yongnuo YN568EX kann der Voeloon V600 auch als Master agieren. Das funktioniert ebenfalls gut, jedoch finde ich die Bedienung eher missglückt. Für meinen Geschmack muss man hier zu viele Knöpfe drücken, um schnell etwas zu ändern. Gerade die unkomplizierte Steuerung ist ein Vorteil des CLS. Über die Kamera geht das supergut und auch der SB-700 oder SB-910 sind hier deutlich besser zu bedienen. Der Vorteil eines Aufsteckblitzes als Master gegenüber dem kamerainternen Blitz ist die Ausrichtung. So kann man den Blitz zur Seite oder nach hinten drehen, um ihn auf den Slave-Blitz auszurichten. Für den schnellen entfesselten Blitz liebe ich jedoch die Möglichkeit den Kamerablitz zu verwenden. Doof nur, wenn man eine D4 besitzt, welche keinen Blitz besitzt 😉
Die Verarbeitung des Voeloon V600 geht in Ordnung. Das Gerät fühlt sich absolut wertig an. Die Knöpfe sind auch ok, man fühlt hier jedoch den Preisunterschied zum Original. Zur Ausstattung gehört auch eine seitliche Synchronbuchse und ein Anschluss für ein externes Akkupack.
Ansonsten bietet der Blitz die üblichen Funktionen. Neben iTTL besitzt er auch einen manuellen und einen Multi-Modus. Letzterer ist eine Stroboskop-Funktion, die sich bei Nikon RPT nennt. Habe ich persönlich noch nicht verwendet, aber damit kann man ganz lustige Spielereien machen.
Im manuellen Modus kann man über die Wippe nach rechts und links die Leistung um ganze Blendenstufen verändern. Hoch und runter dienen für das Finetuning in 1/3-Schritten. Das gefällt mir sehr gut, auch wenn die Wippe sich ein bisschen plastikmäßig anfühlt, jedoch nicht total billig.
Geliefert wird der Blitz in einer der typischen Nylontaschen. Enthalten ist auch ein Fuß, welcher jedoch in der Tasche keinen Platz findet.
Negativ empfinde ich die Nachladezeit. Bei voller Leistung braucht der V600 fast 4 Sekunden, um wieder schussbereit zu sein. Das könnte besser sein.
Fazit
Für einen Blitz mit CLS-Unterstützung bietet der Voeloon V600 ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Ich denke er ist ideal geeignet um ein bestehendes CLS-System zu erweitern, wenn bereits ein oder zwei Blitze vorhanden sind. So lässt sich der ein oder andere Euro sparen. Für den Hobby-Bereich würde ich den Blitz auch als empfehlenswert einstufen. Er hat alles, was man braucht. Kommt es jedoch zu alltäglichen Profieinsatz, so bevorzuge ich dann doch das Original, vor allem wegen der Bedienung und der Nachladezeit. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich das CLS nur noch selten einsetze. Es ist mir einfach outdoor zu unzuverlässig. Da setze ich lieber auf Funklösungen. Arbeite ich in einer kontrollierten Umgebung, z.B. Studio, so greife ich lieber zu den ganz einfachen und viel günstigeren Billigblitzen, welche es für unter 100,- € gibt. Am Ende geht doch nichts über eine manuelle Steuerung 😉
Das Gerät bekommt Ihr z.B.bei Foto-Morgen für rund 215,- €.
Bei Ebay steht der Oloong für die Hälfte drin.
Und wo? Ich finde den dort nur für 219,-€
Hi, es gibt ihn für ca. 180 € bei deutschen anbietern und für ca. 160-170 € bei Asiaten - wobei das zweite nicht wirklich preiswert ist, da man außer dem fehlenden Support in Deutschland eh noch 19% draufzählen muss und da sind wir schon über den niedrigsten Preisen in Deutschland.
Man muss am besten nur über den Markennamen suchen, es gibt nicht allzu viele Einträge.
Ist denn derOloong SP690II von der Funktion her identisch? Also z.B. iTTL u.s.w.
Gruß,
Manfred
Hi,
vielen Dank für Deine praktischen Tips und Tests. Schön wäre, wenn Du noch den kleineren Bruder testen könntest, den V200 / SP-660 II. Der kann nämlich CLS (aber kein iTTL direkt über den Blitzschuh). Schön wäre eine Gegenüberstellung von Yongnuo und Oloong/Voeloon-Blitzen, die ja fast direkte Konkurrenten sind. Da ich mich für einen neuen Blitz entscheiden muss (mein alter Sigma, der an der D50 ohne große Probleme funktioniert, macht bei der 5000er und 7000er nur Schrott, ich weiß, es gibt ein Update, aber dafür habe ich schon mehr als die Hälfte für ein manuellen Blitz ausgegeben).
Ein wenig off-topic, aber dennoch - gib es Erfahrungen mit Adaptern auf CTX? Ich habe ein paar gute alte Objektive (leider hat Contax den übergang in das digitale Zeitalter nicht gemeistert) und überlege mir einen Adapter zu erwerben. Die Fragestellung wäre ja
1. Was taugen die mit einer Linse versehene Adapter? Gibt es eine Brennweitenverlängerung (habe nichts davon gelesen aber rein von der Logik her müsste es so sein). Wie verschlechtert sich die Bildqualität gegenüber 2. Was taugen die preisweten und teuren Adapter.
2. Wie viel besser sind die Adapter ohne Linse? Diese erlauben ja kein unendlich, aber ich würde die Festbrennweiten um die es geht, eh nicht als Landschaftsobjektiv verwenden, sondern eher für Portraits etc. In diesem Zusammenhang - wie weit liegt der optimale Fokus bei den in Frage kommenden Objektiven, also Planar 50 mm (1,4 o. 1,8) und 85 mm. (1,8) wenn das Objektiv auf unendlich eingestellt ist. Gibt es ggf. Beeinträchtigungen wg. dem größeren Auflagemaß?
Grüße
Waldemar
Hallo
danke für den tollen Test. Ich habe mich noch nie mit diesen Drittanbieter-Blitzen beschäftigt, aber nun kommen sie als Ergänzung zu meinem SB700 doch in Frage irgendwie, schon allein aus Kostengründen.
und wie schon vorher, gerade das Feldtestartige deines Testes finde ich Klasse!
Danke
G.
Wenn Du nur einen Slave-Blitz brauchst, schau mal auf den von mir oben beschriebenen V200/SP-660 II (die II ist hier wichtig, da die I nur rein manuell ist / V100 entspricht).
Diesen gibt es für knapp 120 € bei Foto-Morgen und bei noch einem weiteren Anbieter aus D und ist aus meiner Sicht eine super Alternative, da auch rein manuell nutzbar.
Der sieht recht Baugleich mit dem “Calumet Genesis Speedlight” aus …
Die Leitzahl 50 auf der Foto -Morgen Seite ist auch bei Calumet zu lesen, aber noch die 2 weiteren Kennzahlen: 180 mm bei ISO 100.
Jürgen
Mich würde interessieren, welche Blitze du konkret aus der 100 Euro Liga verwendest. In deiner “Phototasche” hier auf der Seite finde ich nur die teuren original Nikon-Geräte.
Diese hier: http://www.amazon.de/gp/product/B004RXS29W/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B004RXS29W&linkCode=as2&tag=diversconnect-21
Paddy, mich interessiert mehr yongnuo Blitze,
Würdest du mir yongnuo 560 ii als zweit Blitz zu
Nikon sb900 empfehlen?
Meine Ausrüstung: D7000, 24-70mm 2.8, 70-200 vr2
Warum der YN 560 II wenn du einen SB 900 hast? Kauf dir den YN 568EX dazu dieser unterstützt das Nikon CLS!