Im Zuge meiner Suche nach der geeigneten Systemkamera für meinen Hong Kong Trip nahm ich auch Kontakt zu Sony auf. Man bot mir ganz unkompliziert an eine NEX-6 oder NEX-7 erst einmal auszuprobieren, bevor ich mich entscheide diese oder jene mit auf meine Reise zu nehmen. Mein letztes heiss und innig geliebtes Sony-Gerät war ein Walkman, was durchaus schon ein paar Tage her ist. Vom Hörensagen dämmerte mir allerdings, dass Sony in der Riege der Systemkameras durchaus eine ernst zu nehmende Rolle spielt. Ebenfalls durch Hörensagen wurde mir zugetragen, dass die Sony NEX-6 von der Bedienung her stimmiger sei als die NEX-7 und so lieferte der Kurierdienst wenige Tage später den Fotoapparat an meine Haustür.
Ich bin der Meinung, dass sich das Theme Bildqualität weitestgehend erledigt hat. Die heutigen Kameras sind durchweg auf einem extrem hohen Niveau und liefern alle Material ab, mit dem ich und meine Kunden gut leben können. Für mich muss eine Kamera Spaß machen, sie muss dazu einladen mit ihr arbeiten zu wollen. Handling und Bedienung sind mittlerweile in den Mittelpunkt meines Interesses gerückt.
Bei der Bedienung leistet sich Sony keine nennenswerten Ausreisser. Ohne die Anleitung bemühen zu müssen freunde ich mich mit der kleinen NEX-6 an und entlocke ihr nach nur wenigen Sekunden das erste Bild. Die Kamera sieht meiner Meinung nach nicht so toll aus, wie einige Wettbewerbsprodukte, aber sie liegt dafür sehr gut in der Hand. Die kleine Handgriffbeule ist wirklich sehr griffig. Alle Knöppe sind gut erreichbar und lassen sich auch anständig drücken. Die Menügestaltung ist ganz ordentlich. An einigen Stellen könnte Sony sich vielleicht das ein oder andere Untermenü leisten. So musste ich zum erreichen des Formatieren-Befehls immer lange scrollen. Speicherkarte formatieren ist bei mir eine häufig benutze Funktion.
Neben dem 16-50mm Kitobjektiv stand mir noch das Sony 50mm/1.8 und das Zeiss 24mm/1.8 zur Verfügung. Beide Festbrennweiten machen richtig Spaß. Gesamteindruck der Bildergebnisse und vor allem die Schärfe überzeugen. Speziell das Sony ist natürlich durch seinen Preis sehr attraktiv. Für die Zeiss-Scherbe dürfte nicht jeder das nötige Kleingeld besitzen.
Das Sony-System erscheint mir sehr attraktiv. Das Linsenangebot eröffnet aufgrund der vielen Adaptionsmöglichkeiten von Objektiven anderer Hersteller eine riesige Vielfalt. Es gibt für viele Bajonette einen Adapter. Das könnte durchaus ein Kaufkriterium sein. Sogar meine Nikon-Linsen mit F-Bajonett lassen sich verwenden.
Die Nachtsichtfähigkeiten testete ich mit nur wenigen Schnappschüssen. Das Rauschverhalten ist nicht so überragend, wie bei meiner X100s, aber es ist durchaus in einem oberen Bereich. Ich hätte keine Probleme die NEX-6 bei ISO 3200 einzusetzen, wie folgendes Bild belegt.
Das bringt mich aber auch zur Kritik. Die NEX-6 fühlt sich in meinen Händen irgendwie behäbig an. Ist man den Autofokus einer OM-D oder X100s gewohnt, bekommt man das Gefühl die NEX-6 wird mit einem Valiumakku betrieben. Die Kamera pumpt sehr viel, bevor sie endlich einlocht. Es war mir fast unmöglich ein scharfes Foto von unserem Hund Scampi in Bewegung zu schiessen. Das erste Bild dieses Artikels hat daher schon fast Seltenheitswert. Auch ist die Zeit nach einem Schuss, bis man wieder abdrücken kann, deutlich zu lange. Ich meine nicht die Serienbildfunktion, sondern einfach das mehrmalige hintereinander Auslösen. Ständig wollte mir die Kamera erst das Bild zeigen, bevor sie mich weitermachen liess. Sicherlich kann man die Bildvorschau deaktivieren, möchte ich aber auch nicht.
Es ist ein bisschen schade, denn die Kamera und das NEX-System ist wirklich toll. Mir persönlich wiegt das Manko mit der Geschwindigkeit zu schwer, so dass die NEX erst einmal aus dem Pool der Kandidaten für meinen Hong Kong Trip ausgeschieden ist. Wem die Geschwindigkeit nicht ganz so wichtig ist, dem empfehle ich die NEX-6 jedoch sehr gerne. Ich bin mir sicher, dass Sony sich spätestens mit dem erwarteten Nachfolger der NEX-7 wieder bei mir empfiehlt.
Zu dem letzten Bild mit den Hafenkränen muss ich noch anmerken, dass es aus einer Belichtungsreihe entstanden ist. Ich setzte drei Aufnahmen in Photoshop zu einem HDR zusammen und entwickelte das so entstandene 32 Bit Foto in Lightroom.
sehr schöner eindruck den du einem da von der Nex-6 vermittelst. Aber welche kamera würdest du am wahrscheinlichsten mit auf nen einfachen Spaziergang durch die Stadt mitnehmen, die Nex-6, OM-D oder X100s?
Hi Paddy, ich hoffe mal, du meinst das Rauschverhalten, denn rauchen sollte sie doch bitte lieber gar nicht … ;-}
Oops, danke 😉
Danke für sehr Interessanten Bericht!
LG
Walter
Hallo,
wie war den die Umstellung auf einen EV?
Gruß
Christian
Hallo,
danke für den Bericht und dein Endruck, den du gibst, auch von mir. 🙂
Das erste Bild ist wirklich super, aber ich hätte nicht gedacht, dass die Geschwindigkeit bei der NEX-6 nicht so gut ist. Ich wollte mir die nämlich schon zu legen. Naja, dann heißt es wohl weiter schauen.
Danke noch mal und schöne Grüße!
Felix
FUJI X100S!! Da gibts gar keine Frage. Lass die 25 Objektive zu hause.
Hallo Paddy,
hast du die Fuji X-E1 schon mal getestet?
Auf dem Papier macht die einen sehr ordentlichen Eindruck. Auch die Optik finde ich super! Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit zum Testen.
Kannst du was zur X-E1 sagen?
VG
Leon
die habe ich gerade zum Test
Hoffe du schreibst einen Bericht zur E-X1 hier auf deinem Blog. Freu mich schon 🙂
das interessiert mich auch, hoffe auf ein baldiges Testergebnis
Klasse Beitrag über die NEX !
Was du über den Autofokus schreibst habe ich als sehr informativ empfunden.
(weil ich derzeit auch eine Reisekamera suche). Wenn es nicht möglich ist von einem rennenden Hund scharfe Fotos zu machen scheint der Autofokus wirklich nicht so gut zu sein. Geschwindigkeit ist beim Kamerakauf für mich auch ein wichtiger Faktor und deswegen scheidet die NEX-6 für mich persönlich auch aus.
Gruß Stephan
Waren die Updates für Body und Linse installiert?
Es gibt Linsen, bei denen nur der Kontrast-AF aktiv ist. Phasen-/Hybrid-AF kann man erst nach Update benutzen. Es klingt für mich nach Kontrast-AF, der an der Nikon D7100 auch nicht zu gebrauchen ist. In Tests ist die NEX-6 meines Wissens nicht negativ aufgefallen.
http://www.sony.co.uk/support/en/product/NEX-6/downloads/FW_NEX6_V101_WIN
http://www.sony.co.uk/support/en/product/SEL50F18/downloads/lens_upd_win_new#about
Ich weiss nicht, ob die installiert waren. Habe da nicht drauf geachtet. Ich würde aber mal davon ausgehen, dass Sony mir ein Gerät schickt, das auf dem neusten Stand ist.
Hi
Wirklich netter Bericht, schade dass die Geschwindigkeit den pos. Eindruck geprüft hat. Das Update bringt wirklich was!
Ein neues Gerät out-of-the-box ist leider nicht auf dem neusten Stand!
Hi Paddy, Deine Erfahrungen mit der Geschwindigkeit decken sich mit meinen.
Das war u.a. der Grund für die Entscheidung für die OM-D. Ich finde aber auch, dass die Bedienung der Menüs der Oly besser ist, als bei der Nex.
Hi Paddy,
Danke für die Mitteilung Deiner Erfahrungen mit der NEX6; diese bestätigen im Grunde auch meine Eindrücke - insbesondere für die verhaltene (oder besser: unzureichende) AF-Geschwindikeit, hier hoffe ich auf ordentliche Verbesserung bei einer Nachfolge-NEX, ansonsten zwingt es mich wirklich zu einem “Lagerwechsel”. Eine schnelle Freigabe zum Folgebild hingegen kann man aus meiner Sicht auch bei aktivierter Bildvorschau haben: bei Bedarf kurz den Auslöser antippen oder ganz eifach neu durchdrücken.
Hi Paddy,
hänge ja an deinen Systemkamera berichten. Finde das Thema total spannend (aber aus anderem Grund als bei dir 🙂
Will auch eine kompakte Systemkammera haben. Im Moment bin ich eigentlich voll von der OM-D begeistert, es irrtiert mich nur ein bisschen das du viel Mühe (Spaß 🙂 investierst um eine andere zu finden.
Fände es super bald mal von dir über die X Serie (X-E1 oder X-Pro?) schreibst. Vielleicht kannst du in der Einleitung ja ein paar erklärende Worte dazu schreiben, was dir an der OM-D eher negativ aufgefallen ist.
Danke und Gruß
Norbert
Moin Paddy,
zum Glück habe ich deinen Bericht über die Sony erst nach meiner Bestellung gesehen. 😀 Halte sie seit vorgestern in den Händen und bin zufrieden, mehr aber auch nicht. 😉
Ich war auf der suche nach einer neuen kompakten Kamera, war mir selbst die EOS 650D zwischenzeitig einfach zu groß geworden, um sie mal eben mitzunehmen, dabei wurde sie seinerzeit doch genau dafür gekauft, um leichter zu werden als mit der 5D.
Die Fuji gefiel mir von der Optik gar nicht mal so schlecht und die Bildqualität ist scheinbar Bombe. Die OM-D sah mir ein wenig nach Spielzeug aus, auch wenn mir das Spritzwassergeschütze Gehäuse eigentlich schon gelegen käme. Mit dem Autofokus brauche ich wohl gar nicht erst anfangen.
Dennoch ist es die NEX-6 geworden, denn sie hatte etwas, was die anderen nicht haben: Das gewünschte Taschenformat!
Der Autofokus ist wirklich nicht der beste, schlechter als an der Ixus dagegen aber auch nicht und mit der war ich an sich immer zufrieden. Die Bildqualität ist in Ordnung. Die Bedienung, naja, da muss Sony wirklich noch nachbessern was das Menü betrifft. Zubehör ist unverschämt teuer, alleine ein externes Ladegerät für rund 50 Euro anzubieten, empfinde ich als Frechheit.
Eine Fuji oder OM-D in einem derartig kompakten Gehäuse wie bei der NEX-6, ich wäre sofort dabei gewesen. So gebe ich mich aber mit der Sony zufrieden, nicht mehr, aber auch nicht unbedingt weniger, ist sie für meine Einsatzzwecke schon die richtige Wahl gewesen.
PS: Freue mich dennoch schon auf dein Honkong-Kamera-Fazit. Momentan habe ich den Eindruck, die Fuji überwiegt bei deinen Fotos. 😉