Ihr kennt mich, ich bin ein Internet-Kind, mir sind noch Dinge wir IRC, Gopher oder WAIS ein Begriff. Das Internet mit seinen unzähligen Diensten wie dem World Wide Web, Email, Twitter, Instagram, Facebook und und und finde ich voll geil und bin immer vorne dabei, wenn es um etwas neues geht. Lange Jahre habe ich in der Online-Welt meine Brötchen verdient und so war es klar, dass dies auch eine Rolle beim Wechsel in die Selbstständigkeit spielt. Ohne Internet würde mein Business so nicht funktionieren. Auch Facebook ist mir wichtig. Es ist toll so viele Menschen in so kurzer Zeit auf so unkomplizierte Art zu erreichen. Klar gibt es da auch Probleme. Mangelnde Sicherheit, Datenschutz und Kommentartrolle lassen mich manchmal nostalgische Zustände zurück wünschen. Das dauert aber meist nur kurz, denn ich bin ein Internet-Kind und ich mache mit.
Hin und wieder erwische ich mich aber dabei so richtig über das Internet zu fluchen, Facebook ist da ein beliebter Kandidat. Ständig zwischen Fluch und Segen. Da macht man tolle Fotos, steckt viel Arbeit in die Umsetzung, ist ganz verliebt in das Ergebnis und präsentiert sie der Online-Welt, um festzustellen, dass nach einem halben Tag niemand mehr daran interessiert ist. Du postest ein Bild bei Facebook und am Abend ist es vergessen. Also machst Du ein neues Bild und postest es am nächsten Tag. Oder Du fängst an zu taktieren und verteilst die Bilder aus einem Shooting auf mehrere Tage, damit die Like-Meute bei Laune gehalten wird. Wenn das nicht hilft, bewirbst Du Deinen Beitrag und zahlst Geld um dem Bild ein um wenige Tage verlängertes Leben zu schenken. Aber Du kannst diesen Kampf nicht gewinnen. Facebook ist schneller. Gnadenlos wird Dein Bild durch die Timeline gereicht, um nach kurzer Zeit in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Von Zeit zu Zeit stöbere ich in meinem Archiv. Wahnsinns Erinnerungen an viele tolle Menschen und Erlebnisse. Hach war das schön. Irgendwann zeigte ich die Bilder auch schon einmal online. Aber wie kann ich denn den Anspruch haben, dass die Online-Welt mehr als wenige Millisekunden Zeit opfert, um sich meinen Bildern zu widmen? Aber erst mit etwas zeitlichem Abstand beginne ich zu begreifen welche Bedeutung ein Foto überhaupt für mich hat. Finde ich es noch gut? Habe ich eine tolle Erinnerung daran? Würde ich es wieder so machen? Bilder gewinnen mit der Zeit an Bedeutung oder verlieren sie.
In meinem Studio befindet sich eine Bilderwand mit vielen Fotos, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Es ist so toll davor zu stehen und sie anzuschauen. Die Wand ist ein Magnet für jeden Besucher im Studio. Wahnsinn kann ich Euch sagen. Erst gedruckt und in gross entfaltet ein Foto seine Wirkung. Die Bilder sind teilweise schon einige Jahre alt, aber das ist egal. Auf Facebook sind sie längst vergessen, aber an meiner Wand entfalten sie sich, Jahr für Jahr.
Leute, Facebook ist echt cool. Aber nehmt Euch etwas Zeit darüber nachzudenken was mit Euren Bildern passieren soll. 100 Likes sind schön, für den Moment, aber es ist auch nicht mehr als ein “wohlwollend zur Kenntnis genommen”. An 5 gedruckten Fotos im eigenen Haus hat man mehr Freude, immer wieder.
Und nun habe ich mich motiviert endlich mal wieder ein paar Bilder zu drucken und bei mir im Studio aufzuhängen 😉
Ja, ich habe mir auch vorgenommen von jedem Shooting einen “Offlineprint” zu erstellen. Leider mangelt es aktuell an Fläche um diese irgendwo aufzuhängen 😉
vg
Frank
…dazu kommt, dass ein Bild, so auf Papier, eine ganz andre Wirkung entfaltet als auf dem Monitor.
Da kann ich dir nur zustimmen. Ich entwickle auch mehr und mehr eine Allergie gegen dieses ganze Online-Sharing. Ich muss dazu sagen dass ich das alles nur privat nutze, nicht beruflich, aber es entwickelt sich mehr und mehr zur Qual. Das ganze wird zum Wettrennen um die Gunst des Nutzers.
Selbst wenn ich Bilder auf meinem iPad vorzeige wird durch durchgewischt wie durch einen alten Otto-Katalog. Ein kurzer Blick auf jede Seite und schnell weiter. Hunderte von Bildern die für mich von Bedeutung sind werden dort wie langweilige Fernsehkanäle beim Durchzappen behandelt.
Und dann klebt man auch an den Likes, Shares und +1. Noch einer, noch einer, noch einer. Dabei ist es für den Anschauenden von keinerlei Bedeutung und wenn man selbst am Ende angelangt ist und zusieht wie das Bild wieder im Äther verschwindet merkt man dass man sich das auch hätte sparen können. Einzig echte Kommentare die über drei Worte hinausgehen bieten hier noch einen persönlichen Mehrwert.
Um aber auf den Punkt zu kommen: Ich lasse auch lieber drucken. Vor Allem Fotobücher haben es mir angetan. Dort wird auch nicht schnell durchgeblättert. Das bekommen nur Personen zu sehen die ich persönlich kenne. Das ist ein ganz anderes Gefühl.
Ganz meine Meinung!
Druckt eure Bilder!
Grüße aus NRW
Ralf
Like 😉
Es halt schon so, dass die Welt auf Facebook nicht stillsteht. Man könnte ja böse behaupten, dass Facebook ja auch daran interessiert ist, dass alles schnell vergeht, damit neue Informationen und Daten reinkommen. Cool für mich als “neunzehn72”-Junkie, denn so musst Du immer wieder was Neues posten.
Aber ich muss gestehen, dass mich bei Deinem Block die Bilder noch lange nicht so interessieren wie Deine Videos, Podcasts und Texte. Bilder mochte ich schon immer lieber ausgedruckt. Gedruckte Fotos sind halt irgendwie anders. Muss mir mal Gedanken machen, warum das so ist…
Hallo Paddy,
ich sehe es genauso wie du. Ich finde ein Bild in gedruckter Form hat heute eine ganz andere Wertigkeit als früher, da wir täglich mit Bildern in digitaler Form überflutet bin.
Ich diskutieree auch oft das Thema mit einem Bekannten, der nur auf digitale Bilder setzt. Ich dagegen bin der freund des gedruckten Werkes. Und ich bin über 20 Jahre jünger als der Bekannte.
Daumen hoch für gedruckte Bilder
Viele Grüße
Hallo Paddy,
du sprichst mir aus dem Herzen, auch ich bin, als gelernter SW Entwickler, ein Kind des Internets und genieße das Leben voller technologischer Möglichkeiten. Seit ich aber meine kreative Seite als Fotograf auslebe merke ich, das alles viel zu schnell ist. Wie du beschrieben hast, die Lebenszeit eines Bildes auf facebook ist wenige Stunden, die Lebenszeit eines Bildes auf 500px etwas länger. Letzteres ist meine liebste Anlaufstelle um viele gute Bilder in “kurzer Zeit” zu sehen. Also eigentlich auch nicht richtig 🙂 Es ist so toll ein Shooting zu haben, und daraus die 1-2 besten Bilder professionell drucken zu lassen. Man nimmt sich plötzlich soviel Zeit für das ansehen eines Bildes und kann es geniessen. und wenn man jemandem ein gedrucktes Bild in die Hand gibt, ist die Wertschätzung plötzlich viel größer als bei einer digitalen Kopie. Verrückte Welt 🙂
Hi Paddy,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Jim Rakete hat das vor Jahren schon in seinem Vorwort zum Buch der 1/8“ Ausstellung beschrieben. Er sagte das es in Zukunft nicht mehr um das Bild, sondern um die Übertragung des Bildes gehen werde. Ich bin ehrlich, dass habe ich lange nicht verstanden. Dein Post ist jetzt quasi die Erklärung dazu. Schön das ein Anführer des Bilderpostens solche Zeilen schreibt! Repekt!
Viele Grüsse Norman
Kunst ist nicht vergänglich. Nur die Masse an Informationen ist es. Gerade in sozialen Netzwerken, wenn man sich hinreißen läßt, die “Meute” immer wieder bedienen zu wollen.
Deine Arbeiten aber grundsätzlich bleiben… Nicht immer das eine konkrete Foto, aber deine Art zu arbeiten, dein Stil und die Fülle guter Fotos auf jeden Fall.
Ansonsten ist es auch für mich eine tolle Erkenntnis, dass Fotos auf Printmedien aller Art auch ein tolles Erlebnis sein können.
Lg,
Werner
tja, ich drucke seit ein paar Jahren auch immer meine wirklich guten Bilder aus und verteile die im Haus.
Facebook & Co. können nett sein, ein Bild mal vor zu stellen, aber eben nicht mehr. Daher der Print und das Haus wird auch noch schöner.
VG
Gerhard
Da sprichst du mir voll aus der Seele.Die Präsentation bei FB ist zwar wunderbar und dazu noch eine kostenlose Reklame. Aber die Bilder sind sehr schnell vergessen.Ein Druck an der Wand ist immer da.
LG
Jens
Wahre Worte…
Ich gebe meinem Shootingpartner meistens immer ein Bild entwickelt, in einem bezahlbaren Rahmen mit…
Diese DVDs werden doch sowieso zuhause irgendwo hingelegt und so gut wie nie wieder angeschaut !!!!
Bin auch gerade dabei mir so eine schöne Wand einzurichten.…
Zuviele schöne Bilder / Erinnerungen liegen auf der Platte und finden keine Achtung…
Grüße aus Berlin
Hey Paddy,
genau deine Bilderwand war mein Anreiz mir auch so eine Collage aus meinen Fotos an die eigne Wand zu hängen. Es kommen immer wieder mal welche dazu und ab und zu wird auch mal was ausgetauscht. ich freue mich jeden Tag daran und kann deine Aussage voll und ganz unterschreiben. Ein gedrucktes Foto ist etwas ganz anderes als Pixel auf einem Screen. Deshalb bin ich auch der Überzeugung dass die Prints niemals aussterben werden. Ein Foto in den Händen zu halten ist und bleibt etwas besonderes. Das mit Facebook sehe ich locker und eher als werbeplattform (die sie ja auch immer mehr wird).
Grüße ins schöne Hamburg
Christian
Ich bin dazu übergegangen die Fotos eines vergangenen Jahres in ein Fotobuch packen und ausdrucken zu lassen. Da schaut man gerne nochmal rein.
Ich bin zwar erst seit 2011 mit einer DSLR unterwegs, aber es war erschreckend das sich in der relativ kurzen Zeit über 26.000 Bilder angesammelt haben. Die meisten davon habe ich selber schon fast vergessen.
Gedruckt bleiben Bilder einfach länger im Gedächniss.
Die User von Facebook & Co. mit immer neuen Fotos zu versorgen, ist ungefähr so erquicklich wie eine Handvoll Futterpellets in eine Forellenzucht zu werfen. Das Wasser schäumt für wenige Sekunden, danach ist der Spuk vorbei und still ruht der See.
Wie gut die Arbeiten eines Fotografen wirklich sind, erkennt man nicht daran, wie schnell sie aufgeschnappt und konsumiert bzw. geklickt werden, sondern daran, was am Ende hängen bleibt.
Wenn du einen Abonnenten deiner Bilder nach zwei Jahren Abstand fragen kannst, welches Werk von dir ihn besonders beeindruckt hat, und er sich dann noch an 2 oder 3 Fotografien gut erinnert, ist das eine höhere Messlatte als 500 Likes.
Qualität ist das, was sich einbrennt und das, was du dir auch nach Jahren noch gerne selber ansiehst. Am besten als Print.
Wie wahr! Deine Bilderwand ist absolut inspirierend und jeder “Zapper” sollte sich daran ein Beispiel nehmen - was bringen mir Gigabytes an Bilddaten auf verstaubten Datenträgern? Letztendlich bindet “echtes Material” zum Anfassen aber auch einfach besser als die LCD-Retorte.
Gruß aus Berlin
Christian
Ja, vergängliche Kunst! Ich bin nur ein kleiner Hobby-Fotograf, aber auch ich habe eine riesen Flut an Bildern. Egal, ob ich nur Schnappschüsse oder wirklich geplante Bilder hab. Sie sind vergänglich und selbst auf den eigenen Rechner schnell vergessen und in der Flut untergegangen.
Daher ist der Anfang für die Fotowand gemacht und die Besten finden jetzt schnell den Weg zur Unübersehbarkeit.
Danke das auch du diesen Ansatz verfolgst und uns Profis, Amateure und Hobby-Knipser dazu animierst.
Hallo Paddy,
vielen Dank für deine Anregung. Ich bin auch seit einigen Tagen dabei solch eine Wand zu planen. Morgen geht’s zum IKEA Rahmen kaufen und dann werden die Bilder in der ganzen Wohnung verstreut. So eine Wall of Fame ist klasse, mal sehen ob die bei meiner Frau durchsetzten kann 😉
Grüße Sascha
Mir fehlt auch der Platz, deshalb führe ich ein Fotoalbum, das passt super ins Regal und findet immer wieder Anklang.
Ich verschenke auch regelmäßig Abzüge und das macht viel mehr Freude als wenn die Bilder irgendwo im Netz verwendet werden. Irgendwie bin ich auch froh darüber kein Profi zu sein und auf das Netz als Plattform angewiesen zu sein.
(Dein Blog ist sowieso das geeignetere Medium als Facebook und lässt nichts so schnell in “Vergessenheit” geraten. Ich bin immer wieder gerne hier zu Besuch,)
Danke Paddy für diesen Artikel!!!
Ich bin seit 2 Jahren dazu übergegangen mir spätestens Anfang des neuen Jahres die Highlights des vorangegangenen Jahres auszudrucken. Und dann werden da auch mal wieder Papieraufnahmen durch die Familie gegeben 😉
Meine Frau und ich bestücken bei uns in der Wohnung mehrere Rahmen ab und an mit neuen Bildern und freuen uns über Bilder aus 2007 - die damals bestimmt nicht technisch perfekt waren - aber wen kümmert das bei A4 Ausdrucken wenn die Erinnerungen an die Situation einfach toll war? Niemanden!
Vielen Dank Paddy und allzeit gutes Licht!
Tobias
Hallo Paddy,
ich habe auch schon vor deiner Fotowand gestanden. Fotos, wie das über der Tür von Patrick Bach haben zum Teil meinen Stil geprägt. Das Querformat-Foto der jungen Dame auf der rechten Seite der Tür wirkt großartig … in gedruckten Form.
Ich habe mich schon in einer frühen Phase meiner Fotografie gefragt, was ich mit meinen Fotos eigentlich bewirken will und wen ich erreichen will.
Mein Fokus liegt heute auf den Menschen, die ich fotografiere. Ich liebe es, wenn sie ein Selbstbild in gedruckter Form spontan toll finden. Wenn mir das gelingt, sind das meine wertvollsten “Likes”. Diese Fotos geraten bei mir nicht in Vergessenheit.
Viele Grüße
Bert
Toller Artikel. Sehr gut und treffend geschrieben…
Lg
Sandro
…ohhh, wie recht du hast.
Wir haben daheim auch ein Fotowand…und die sind beständiger als alle Bilder bei fb, g+ oder dem Samrtphone…es ist toll einfach beim vorbeigehen einfach mal stehen zu bleiben…immer wieder…
Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin denselben Weg gegangen. Meine “besten” Bilder hänge ich auf. es geht nix über Papier (welches auch immer). Bilder begleiten und gewinnen mit der Zeit.
Leider ist die Kurzlebigkeit auch mit diesen guten beiträgen so (ähnlich). Sie rutschen unweigerlich immer mehr ins Vergessen … schade, es waren doch so gute Gedanken …
Gruß von der Wupper
Holger
Hi Paddy,
deine Erfahrung kann ich voll und ganz teilen, insbesondere mit der Bilderflut, das Posting, das Liken und das Vergessen…
Wenn dann Kunden zu mir kommen und sehen z.B. auf einem Tisch die ganzen A4 FineArt Prints, dann ist auch die Betrachtungszeit wesentlich länger und man spricht auch über das ein oder andere Motiv viel intensiver. Da ist ja gut, dass dein Drucker wieder fit gemacht wird. Selbstdrucken macht sehr viel Spaß.
VG
Sebastian
Die kürze des Kommentars hat nichts mit der Wertigkeit des Zuspruch’s zu tun.
TOP!!!
Was nimmst Du da für Bilderrahmen? Da scheint es ja eine wilde Formatauswahl im selben Stil zu geben.
Hallo Paddy,
Auch ich liebe gedruckte Bilder. Habe gerade erst wieder einige Drucken lassenden Ikea-Rahmen gesteckt und eine ganze Flurwand damit bestückt.
Beim Thema Drucken von Bilder sind hänge ich aber immer noch bei der Frage: Selber drucken oder drucken lassen? Beim Thema selber drucken folgt die Frage: Welchen Drucker nimmt man am besten? Und wenn es doch der Print-Service sein soll, welchen nimmt man?
Mich würde deine Empfehlung und Meinung dazu interessieren.
Grüße aus Oldenburg
Hi,
ja die Bilder in der Facebook Timeline rasseln nur so durch. Man muss schon öfters am Tag schauen um nichts zu verpassen. Viele werden nur im herunterscrollen betrachtet. Aber ich glaube die schönen Fotos werden etwas länger betrachtet und der Betrachter freut sich.
Ein großer print von einem Lieblingsfoto ist was ganz anderes als dieses auf dem Monitor zu betrachten. Das kommt einem viel Wertiger vor. Man ist auch nicht so abgelenkt und möchte noch die anderen Fotos durchklicken. Der Blick richtet sich sozusagen auf das Foto und nicht auf die Fotostrecke des Shootings.
Hallo Paddy,
herzlichen Dank für Deinen Artikel. Es ist alles gesagt worden, von Dir als von meinem Vorschreibern. Ich hätte mal eine Anregung für einen neuen Artikel. Wie gehst Du an ein Foto heran, dass Du in Papier haben möchtest? Welche Größe wählst Du (A4, 10x15 etc.) und warum? Welche Erfahrungen hast Du gesammelt hinsichtlich Papierqualität? Welchen Hersteller von Rahmen und Passepartout bevorzugst Du? Rahmenfarbe/-form, Glas, Acryl etc.?
Auf den Punkt gebracht…Wie gehst Du vor, um ein bestimmtes Bild in einem Rahmen zu verpacken?
Herzlichen Dank, Jens Kaiser
Hallo Paddy,
hallo zusammen,
ich gebe Paddy vpll und ganz recht. Ein gedrucktes Bild ist immer wertiger und viel Langlebiger als die digitalen Medien. Ich bin ab und zu in den Deichtorhallen zu der einen oder anderen Fotoausstellung. Auch dort gibt es manchmal digitale Präsentation von Bildern. Man kann sehr gut beobachten, das diese Bereiche nicht so lange angeschaut werden wie die “gedruckten” Bilder. Macht Euch mal den Spaß und beobachtet das. Daraus kann man sehr gut ein Nutzerverhalten erkennen.
Aber nun mal ganz ehrlich: Warum schmeißt den der eine oder andere so viele Bilder in Facebook? Ich glaube die meisten sind sich dabei schon einig, das die Halbwertszeit sehr kurz ist.
Ich glaube, das viele Facebook “füttern” weil sie sich daraus den einen oder anderen Auftrag erhoffen. Für die, die davon leben wollen oder müssen, ist das sicher nachzuvollziehen. Aber auch die anderen Hoffen vielleicht auf gute Kontakte daraus und das eine oder andere TFP.
Wie gesagt, die Wertigkeit eines Bildes ist im gedruckten sehr viel höher als im digitalen. Aber wie soll man für seine Arbeit, respektive Fotos Werbung machen und ggf. Kunden gewinnen, wenn sie nur im eigenen Treppenhaus hängen und ggf. von den Menschen gesehen werden, die sowieso schon die eine oder andere Arbeit kennen?
Da bin ich mal gespannt 🙂
Sehr guter Artikel!
Mit Genugtuung stelle ich fest dass es schön ist nicht bei Facebook zu sein und auch nie in Zukunft dort zu finden sein zu werden. Gefällt mir nicht.
Langsam begreifen die Leute dass es nicht cool ist unsere Big Data - den Rohstoff der Zukunft - den IT-Multis einfach zu schenken. Warum stellen wohl google und Co. ihre vielen Dienste kostenlos zur Verfügung - sicher nicht als Samariter der Menschheit!
Ich freue mich sehr dass es momentan ein Umdenken in der Wertvorstellung vieler Leute auch der jüngeren gibt - bleibende Werte kommen wieder. 2013 hat die Vinylproduktion (Schallplatten, ein physischer Tonträger 🙂 ) einen Aufschwung wie schon 20 Jahre nicht mehr erlebt. Ich finde das ist ein gutes paralleles Beispiel wie Paddys Ausbelichten von Fotos. In der Hand halten, festhalten, bleibend, zeitlos…
Ich könnte mir vorstellen dass es schon bald völlig uncool ist bei FB zu sein und hoffe nur dass deren Geld und Einfluss und Gigantomanie nicht weiter wächst.
Ich mag Facebook eigentlich gar nicht, das habe im letzten halben Jahr vermehrt festgestellt. Ich habe noch einen Account wegen der Fotografie, aber sonst würde ich Facebook kübeln.
Mit den Bildern stimme ich dir zu, sie wirken erst, wenn man sich entsprechend ausdruckt. Ich vergesse das zwar nicht, aber irgendwie kommt es nie dazu, das ich sie entwickeln lasse. Wird aber nun an der Zeit … allerdings fehlt mir der Platz sie aufzuhängen. An einer Lösung wird gearbeitet.
Die digitale Welt ist zwar ein Segen, sie macht vieles einfacher, aber sie ist ein Fluch, weil alles vergänglich wird und wir uns keine Zeit mehr nehmen für die schönen Dinge. Das merke ich z.B. immer dann, wenn ich mal spazieren gehe oder eine Ausstellung besuche. Ich nehme die Welt ganz anders war, konzentriere mich vielmehr auf eine Sache … im Internet kommt man steht’s von einem auf das andere …
Moin, moin,
im Grunde ist das alles richtig, was hier geschrieben wurde. Dennoch hat jedes Werkzeug eine bestimmte Funktion. So wie ich Nägel mit dem Hammer in die Wand schlage so ist Facebook genau das falsche Werkzeug um in seiner fotografischen Vergangenheit mit seinen (echten und virtuellen Freunden) in Erinnerungen zu schwelgen.
FB schleust tausende Fotos und Infos in kürzester Zeit durch (mit viel Konkurrenz). Bin etwas Glück bleibt man seinen Lesern immer wieder mal in Erinnerung und bald steht der eine oder andere Leser als Kunde vor der Tür. Dafür paßt Fb super.
Zum Teilen der privaten Momente an den Fotos sind Abzüge nunmal die bessre Wahl. Unterschiedliche Ziele, unterschiedliche “Werkzeuge”.
Andererseits nutzt so mancheiner FB & Co. um Anerkennung seiner Arbeit zu bekommen. Wer will das nicht? Und dasist auch völlig ok. Aber, selbst die besten Freunde wollen nicht das x-te Fotobuch mit einem zusammen anschauen (siehe auch Onkel Herberts Diashow vom vorletzjährigen Harzurlaub).
Warum?
Während der Fotograf und auch evtl. der darauf Abgelichtete so viele tolle Erinnerungen an die Entstehung des Bildes knüpft usw., hat der Betrachter nur das Bild selber, weiß nicht, warum dieses Bild etwas so ganz Besonderes ist und kann es auch nur schwer nachvollziehen. Und so muß das Foto schon sehr sehr viel Aussage in sich haben, damit der Betrachter daran hängen zu bleibt (oder bei Fb zu liken oder besser noch, zu kommentieren). Ein Posterabzug wirkt da nunmal anders, als ein 900Px Foto.
Also platt gesagt:
Facebook = Werbung für’s Geschäft / Politur für’s Ego
Papierabzüge = für einen selber und die besonderen Momente im kleinen
Unterschiedliche Ziele -> unterschiedliche Werkzeuge
Was meint Ihr?
Sehr schön geschrieben und auf den Kopf getroffen.
Ein klasse Artikel! Das kann ich alles ganz gut nachvollziehen.
Mein Ziel ist es mittlerweile auch, immer mehr auf Papier zu bringen. Fotos, die mir besonders gut gefallen lasse ich mir (matt) entwickeln. Zum Jahresende erstelle ich mir als Jahresrücklick ein Fotobuch. Diese Wertigkeit kann man am Bildschirm nicht erreichen.
Meinen „Modellen“ lasse ich neben einer DVD auch stets ein paar Abzüge zukommen.
Außerdem haben Abzüge auch einen „finalen“ Charakter. Man gerät nicht mehr in Versuchung an den Reglern herumzuschrauben. Das kann ich nämlich nur all zu gut.
Facebook frustriert mich dahin richtiggehend. Die Bedeutung und Aufmerksamkeit, die man in ein Foto steckt kann dort einfach nicht im geringsten gewürdigt werden und die eigenen Arbeiten werden nur so hinweg geschwemmt.
Das ist aber nicht schlimm, siehe 1. Absatz. Man muss einfach nur seine „eigene Wahrheit“ finden. Selber entschleunigen und die Fotografie „analog“ ausleben.
Und dabei ist es auch vollkommen egal, ob die Bilder schief, in unterschiedlichen Rahmen oder unterschiedlichen Formaten aufgehängt werden. Ich kann mir vorstellen, dass deine Bilder auch so anziehend wirken!
Das Plattformen wie Facebook oder Google+ nur kurzfristig die Bilder präsent zeigen finde ich nicht schlimm. (ich muß gestehen ich nutze Facebook nicht so intensiv und die Jagd nach Likes ist mir nicht so wichtig…)
Aber en netter Apell!
Wenn ich eine freie Wand hätte die ich für Bilder nutzen könnte würde ich das genauso machen 🙂
Als Alternative habe ich mir vorgenommen Fotobücher mit einer Auswahl der Jahresshootings zu drucken. Ich habe im letzten Jahr damit angefangen und das für 2013 ist richtig gut geworden. Ist etwas platzsparender als Bilder aufzuhängen.
Beste Grüße
Stephan
Das ist echt eine geniale Sache. Ich hatte mir das so nicht überlegt. Werds aber im Büro machen, nicht Zuhause. Da wird mich meine Frau für Lynchen… hahahaha