Vergängliche Kunst

Ihr kennt mich, ich bin ein Inter­net-Kind, mir sind noch Din­ge wir IRC, Gopher oder WAIS ein Begriff. Das Inter­net mit sei­nen unzäh­li­gen Diens­ten wie dem World Wide Web, Email, Twit­ter, Insta­gram, Face­book und und und fin­de ich voll geil und bin immer vor­ne dabei, wenn es um etwas neu­es geht. Lan­ge Jah­re habe ich in der Online-Welt mei­ne Bröt­chen ver­dient und so war es klar, dass dies auch eine Rol­le beim Wech­sel in die Selbst­stän­dig­keit spielt. Ohne Inter­net wür­de mein Busi­ness so nicht funk­tio­nie­ren. Auch Face­book ist mir wich­tig. Es ist toll so vie­le Men­schen in so kur­zer Zeit auf so unkom­pli­zier­te Art zu errei­chen. Klar gibt es da auch Pro­ble­me. Man­geln­de Sicher­heit, Daten­schutz und Kom­mentart­rol­le las­sen mich manch­mal nost­al­gi­sche Zustän­de zurück wün­schen. Das dau­ert aber meist nur kurz, denn ich bin ein Inter­net-Kind und ich mache mit.

Hin und wie­der erwi­sche ich mich aber dabei so rich­tig über das Inter­net zu flu­chen, Face­book ist da ein belieb­ter Kan­di­dat. Stän­dig zwi­schen Fluch und Segen. Da macht man tol­le Fotos, steckt viel Arbeit in die Umset­zung, ist ganz ver­liebt in das Ergeb­nis und prä­sen­tiert sie der Online-Welt, um fest­zu­stel­len, dass nach einem hal­ben Tag nie­mand mehr dar­an inter­es­siert ist. Du pos­test ein Bild bei Face­book und am Abend ist es ver­ges­sen. Also machst Du ein neu­es Bild und pos­test es am nächs­ten Tag. Oder Du fängst an zu tak­tie­ren und ver­teilst die Bil­der aus einem Shoo­ting auf meh­re­re Tage, damit die Like-Meu­te bei Lau­ne gehal­ten wird. Wenn das nicht hilft, bewirbst Du Dei­nen Bei­trag und zahlst Geld um dem Bild ein um weni­ge Tage ver­län­ger­tes Leben zu schen­ken. Aber Du kannst die­sen Kampf nicht gewin­nen. Face­book ist schnel­ler. Gna­den­los wird Dein Bild durch die Time­line gereicht, um nach kur­zer Zeit in der Bedeu­tungs­lo­sig­keit zu verschwinden.

Von Zeit zu Zeit stö­be­re ich in mei­nem Archiv. Wahn­sinns Erin­ne­run­gen an vie­le tol­le Men­schen und Erleb­nis­se. Hach war das schön. Irgend­wann zeig­te ich die Bil­der auch schon ein­mal online. Aber wie kann ich denn den Anspruch haben, dass die Online-Welt mehr als weni­ge Mil­li­se­kun­den Zeit opfert, um sich mei­nen Bil­dern zu wid­men? Aber erst mit etwas zeit­li­chem Abstand begin­ne ich zu begrei­fen wel­che Bedeu­tung ein Foto über­haupt für mich hat. Fin­de ich es noch gut? Habe ich eine tol­le Erin­ne­rung dar­an? Wür­de ich es wie­der so machen? Bil­der gewin­nen mit der Zeit an Bedeu­tung oder ver­lie­ren sie.

Foto

In mei­nem Stu­dio befin­det sich eine Bil­der­wand mit vie­len Fotos, die ich in den letz­ten Jah­ren gemacht habe. Es ist so toll davor zu ste­hen und sie anzu­schau­en. Die Wand ist ein Magnet für jeden Besu­cher im Stu­dio. Wahn­sinn kann ich Euch sagen. Erst gedruckt und in gross ent­fal­tet ein Foto sei­ne Wir­kung. Die Bil­der sind teil­wei­se schon eini­ge Jah­re alt, aber das ist egal. Auf Face­book sind sie längst ver­ges­sen, aber an mei­ner Wand ent­fal­ten sie sich, Jahr für Jahr.

Leu­te, Face­book ist echt cool. Aber nehmt Euch etwas Zeit dar­über nach­zu­den­ken was mit Euren Bil­dern pas­sie­ren soll. 100 Likes sind schön, für den Moment, aber es ist auch nicht mehr als ein “wohl­wol­lend zur Kennt­nis genom­men”. An 5 gedruck­ten Fotos im eige­nen Haus hat man mehr Freu­de, immer wieder.

Und nun habe ich mich moti­viert end­lich mal wie­der ein paar Bil­der zu dru­cken und bei mir im Stu­dio aufzuhängen 😉

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39 Gedanken zu „Vergängliche Kunst“

  1. Ja, ich habe mir auch vor­ge­nom­men von jedem Shoo­ting einen “Off­line­print” zu erstel­len. Lei­der man­gelt es aktu­ell an Flä­che um die­se irgend­wo aufzuhängen 😉

    vg
    Frank

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  2. Da kann ich dir nur zustim­men. Ich ent­wick­le auch mehr und mehr eine All­er­gie gegen die­ses gan­ze Online-Sha­ring. Ich muss dazu sagen dass ich das alles nur pri­vat nut­ze, nicht beruf­lich, aber es ent­wi­ckelt sich mehr und mehr zur Qual. Das gan­ze wird zum Wett­ren­nen um die Gunst des Nutzers.
    Selbst wenn ich Bil­der auf mei­nem iPad vor­zei­ge wird durch durch­ge­wischt wie durch einen alten Otto-Kata­log. Ein kur­zer Blick auf jede Sei­te und schnell wei­ter. Hun­der­te von Bil­dern die für mich von Bedeu­tung sind wer­den dort wie lang­wei­li­ge Fern­seh­ka­nä­le beim Durch­zap­pen behandelt.
    Und dann klebt man auch an den Likes, Shares und +1. Noch einer, noch einer, noch einer. Dabei ist es für den Anschau­en­den von kei­ner­lei Bedeu­tung und wenn man selbst am Ende ange­langt ist und zusieht wie das Bild wie­der im Äther ver­schwin­det merkt man dass man sich das auch hät­te spa­ren kön­nen. Ein­zig ech­te Kom­men­ta­re die über drei Wor­te hin­aus­ge­hen bie­ten hier noch einen per­sön­li­chen Mehrwert.
    Um aber auf den Punkt zu kom­men: Ich las­se auch lie­ber dru­cken. Vor Allem Foto­bü­cher haben es mir ange­tan. Dort wird auch nicht schnell durch­ge­blät­tert. Das bekom­men nur Per­so­nen zu sehen die ich per­sön­lich ken­ne. Das ist ein ganz ande­res Gefühl.

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  3. Like 😉

    Es halt schon so, dass die Welt auf Face­book nicht still­steht. Man könn­te ja böse behaup­ten, dass Face­book ja auch dar­an inter­es­siert ist, dass alles schnell ver­geht, damit neue Infor­ma­tio­nen und Daten rein­kom­men. Cool für mich als “neunzehn72”-Junkie, denn so musst Du immer wie­der was Neu­es posten.
    Aber ich muss geste­hen, dass mich bei Dei­nem Block die Bil­der noch lan­ge nicht so inter­es­sie­ren wie Dei­ne Vide­os, Pod­casts und Tex­te. Bil­der moch­te ich schon immer lie­ber aus­ge­druckt. Gedruck­te Fotos sind halt irgend­wie anders. Muss mir mal Gedan­ken machen, war­um das so ist…

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  4. Hal­lo Paddy,

    ich sehe es genau­so wie du. Ich fin­de ein Bild in gedruck­ter Form hat heu­te eine ganz ande­re Wer­tig­keit als frü­her, da wir täg­lich mit Bil­dern in digi­ta­ler Form über­flu­tet bin.
    Ich dis­ku­tie­ree auch oft das The­ma mit einem Bekann­ten, der nur auf digi­ta­le Bil­der setzt. Ich dage­gen bin der freund des gedruck­ten Wer­kes. Und ich bin über 20 Jah­re jün­ger als der Bekannte.

    Dau­men hoch für gedruck­te Bilder

    Vie­le Grüße

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  5. Hal­lo Paddy,

    du sprichst mir aus dem Her­zen, auch ich bin, als gelern­ter SW Ent­wick­ler, ein Kind des Inter­nets und genie­ße das Leben vol­ler tech­no­lo­gi­scher Mög­lich­kei­ten. Seit ich aber mei­ne krea­ti­ve Sei­te als Foto­graf aus­le­be mer­ke ich, das alles viel zu schnell ist. Wie du beschrie­ben hast, die Lebens­zeit eines Bil­des auf face­book ist weni­ge Stun­den, die Lebens­zeit eines Bil­des auf 500px etwas län­ger. Letz­te­res ist mei­ne liebs­te Anlauf­stel­le um vie­le gute Bil­der in “kur­zer Zeit” zu sehen. Also eigent­lich auch nicht rich­tig 🙂 Es ist so toll ein Shoo­ting zu haben, und dar­aus die 1-2 bes­ten Bil­der pro­fes­sio­nell dru­cken zu las­sen. Man nimmt sich plötz­lich soviel Zeit für das anse­hen eines Bil­des und kann es genies­sen. und wenn man jeman­dem ein gedruck­tes Bild in die Hand gibt, ist die Wert­schät­zung plötz­lich viel grö­ßer als bei einer digi­ta­len Kopie. Ver­rück­te Welt 🙂

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  6. Hi Pad­dy,
    Du sprichst mir aus dem Her­zen. Jim Rake­te hat das vor Jah­ren schon in sei­nem Vor­wort zum Buch der 1/8“ Aus­stel­lung beschrie­ben. Er sag­te das es in Zukunft nicht mehr um das Bild, son­dern um die Über­tra­gung des Bil­des gehen wer­de. Ich bin ehr­lich, dass habe ich lan­ge nicht ver­stan­den. Dein Post ist jetzt qua­si die Erklä­rung dazu. Schön das ein Anfüh­rer des Bil­der­pos­tens sol­che Zei­len schreibt! Repekt!
    Vie­le Grüs­se Norman

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  7. Kunst ist nicht ver­gäng­lich. Nur die Mas­se an Infor­ma­tio­nen ist es. Gera­de in sozia­len Netz­wer­ken, wenn man sich hin­rei­ßen läßt, die “Meu­te” immer wie­der bedie­nen zu wollen.
    Dei­ne Arbei­ten aber grund­sätz­lich blei­ben… Nicht immer das eine kon­kre­te Foto, aber dei­ne Art zu arbei­ten, dein Stil und die Fül­le guter Fotos auf jeden Fall.
    Ansons­ten ist es auch für mich eine tol­le Erkennt­nis, dass Fotos auf Print­me­di­en aller Art auch ein tol­les Erleb­nis sein können.

    Lg,
    Werner

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  8. tja, ich dru­cke seit ein paar Jah­ren auch immer mei­ne wirk­lich guten Bil­der aus und ver­tei­le die im Haus.
    Face­book & Co. kön­nen nett sein, ein Bild mal vor zu stel­len, aber eben nicht mehr. Daher der Print und das Haus wird auch noch schöner.

    VG
    Gerhard

    Antworten
  9. Da sprichst du mir voll aus der Seele.Die Prä­sen­ta­ti­on bei FB ist zwar wun­der­bar und dazu noch eine kos­ten­lo­se Rekla­me. Aber die Bil­der sind sehr schnell vergessen.Ein Druck an der Wand ist immer da.

    LG
    Jens

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  10. Wah­re Worte…
    Ich gebe mei­nem Shoo­ting­part­ner meis­tens immer ein Bild ent­wi­ckelt, in einem bezahl­ba­ren Rah­men mit…

    Die­se DVDs wer­den doch sowie­so zuhau­se irgend­wo hin­ge­legt und so gut wie nie wie­der angeschaut !!!!
    Bin auch gera­de dabei mir so eine schö­ne Wand einzurichten.…
    Zuvie­le schö­ne Bil­der / Erin­ne­run­gen lie­gen auf der Plat­te und fin­den kei­ne Achtung…

    Grü­ße aus Berlin

    Antworten
  11. Hey Pad­dy,

    genau dei­ne Bil­der­wand war mein Anreiz mir auch so eine Col­la­ge aus mei­nen Fotos an die eig­ne Wand zu hän­gen. Es kom­men immer wie­der mal wel­che dazu und ab und zu wird auch mal was aus­ge­tauscht. ich freue mich jeden Tag dar­an und kann dei­ne Aus­sa­ge voll und ganz unter­schrei­ben. Ein gedruck­tes Foto ist etwas ganz ande­res als Pixel auf einem Screen. Des­halb bin ich auch der Über­zeu­gung dass die Prints nie­mals aus­ster­ben wer­den. Ein Foto in den Hän­den zu hal­ten ist und bleibt etwas beson­de­res. Das mit Face­book sehe ich locker und eher als wer­be­platt­form (die sie ja auch immer mehr wird).

    Grü­ße ins schö­ne Hamburg
    Christian

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  12. Ich bin dazu über­ge­gan­gen die Fotos eines ver­gan­ge­nen Jah­res in ein Foto­buch packen und aus­dru­cken zu las­sen. Da schaut man ger­ne noch­mal rein.
    Ich bin zwar erst seit 2011 mit einer DSLR unter­wegs, aber es war erschre­ckend das sich in der rela­tiv kur­zen Zeit über 26.000 Bil­der ange­sam­melt haben. Die meis­ten davon habe ich sel­ber schon fast vergessen.
    Gedruckt blei­ben Bil­der ein­fach län­ger im Gedächniss.

    Antworten
  13. Die User von Face­book & Co. mit immer neu­en Fotos zu ver­sor­gen, ist unge­fähr so erquick­lich wie eine Hand­voll Fut­ter­pel­lets in eine Forel­len­zucht zu wer­fen. Das Was­ser schäumt für weni­ge Sekun­den, danach ist der Spuk vor­bei und still ruht der See. 

    Wie gut die Arbei­ten eines Foto­gra­fen wirk­lich sind, erkennt man nicht dar­an, wie schnell sie auf­ge­schnappt und kon­su­miert bzw. geklickt wer­den, son­dern dar­an, was am Ende hän­gen bleibt. 

    Wenn du einen Abon­nen­ten dei­ner Bil­der nach zwei Jah­ren Abstand fra­gen kannst, wel­ches Werk von dir ihn beson­ders beein­druckt hat, und er sich dann noch an 2 oder 3 Foto­gra­fien gut erin­nert, ist das eine höhe­re Mess­lat­te als 500 Likes. 

    Qua­li­tät ist das, was sich ein­brennt und das, was du dir auch nach Jah­ren noch ger­ne sel­ber ansiehst. Am bes­ten als Print.

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  14. Wie wahr! Dei­ne Bil­der­wand ist abso­lut inspi­rie­rend und jeder “Zap­per” soll­te sich dar­an ein Bei­spiel neh­men - was brin­gen mir Giga­bytes an Bild­da­ten auf ver­staub­ten Daten­trä­gern? Letzt­end­lich bin­det “ech­tes Mate­ri­al” zum Anfas­sen aber auch ein­fach bes­ser als die LCD-Retorte.
    Gruß aus Berlin
    Christian

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  15. Ja, ver­gäng­li­che Kunst! Ich bin nur ein klei­ner Hob­by-Foto­graf, aber auch ich habe eine rie­sen Flut an Bil­dern. Egal, ob ich nur Schnapp­schüs­se oder wirk­lich geplan­te Bil­der hab. Sie sind ver­gäng­lich und selbst auf den eige­nen Rech­ner schnell ver­ges­sen und in der Flut untergegangen.
    Daher ist der Anfang für die Foto­wand gemacht und die Bes­ten fin­den jetzt schnell den Weg zur Unübersehbarkeit.

    Dan­ke das auch du die­sen Ansatz ver­folgst und uns Pro­fis, Ama­teu­re und Hob­by-Knip­ser dazu animierst.

    Antworten
  16. Hal­lo Paddy,

    vie­len Dank für dei­ne Anre­gung. Ich bin auch seit eini­gen Tagen dabei solch eine Wand zu pla­nen. Mor­gen geht’s zum IKEA Rah­men kau­fen und dann wer­den die Bil­der in der gan­zen Woh­nung ver­streut. So eine Wall of Fame ist klas­se, mal sehen ob die bei mei­ner Frau durch­setz­ten kann 😉

    Grü­ße Sascha

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  17. Mir fehlt auch der Platz, des­halb füh­re ich ein Foto­al­bum, das passt super ins Regal und fin­det immer wie­der Anklang.

    Ich ver­schen­ke auch regel­mä­ßig Abzü­ge und das macht viel mehr Freu­de als wenn die Bil­der irgend­wo im Netz ver­wen­det wer­den. Irgend­wie bin ich auch froh dar­über kein Pro­fi zu sein und auf das Netz als Platt­form ange­wie­sen zu sein.

    (Dein Blog ist sowie­so das geeig­ne­te­re Medi­um als Face­book und lässt nichts so schnell in “Ver­ges­sen­heit” gera­ten. Ich bin immer wie­der ger­ne hier zu Besuch,)

    Antworten
  18. Dan­ke Pad­dy für die­sen Artikel!!!

    Ich bin seit 2 Jah­ren dazu über­ge­gan­gen mir spä­tes­tens Anfang des neu­en Jah­res die High­lights des vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­res aus­zu­dru­cken. Und dann wer­den da auch mal wie­der Papier­auf­nah­men durch die Fami­lie gegeben 😉

    Mei­ne Frau und ich bestü­cken bei uns in der Woh­nung meh­re­re Rah­men ab und an mit neu­en Bil­dern und freu­en uns über Bil­der aus 2007 - die damals bestimmt nicht tech­nisch per­fekt waren - aber wen küm­mert das bei A4 Aus­dru­cken wenn die Erin­ne­run­gen an die Situa­ti­on ein­fach toll war? Niemanden!

    Vie­len Dank Pad­dy und all­zeit gutes Licht!

    Tobi­as

    Antworten
  19. Hal­lo Paddy,

    ich habe auch schon vor dei­ner Foto­wand gestan­den. Fotos, wie das über der Tür von Patrick Bach haben zum Teil mei­nen Stil geprägt. Das Quer­for­mat-Foto der jun­gen Dame auf der rech­ten Sei­te der Tür wirkt groß­ar­tig … in gedruck­ten Form. 

    Ich habe mich schon in einer frü­hen Pha­se mei­ner Foto­gra­fie gefragt, was ich mit mei­nen Fotos eigent­lich bewir­ken will und wen ich errei­chen will. 

    Mein Fokus liegt heu­te auf den Men­schen, die ich foto­gra­fie­re. Ich lie­be es, wenn sie ein Selbst­bild in gedruck­ter Form spon­tan toll fin­den. Wenn mir das gelingt, sind das mei­ne wert­volls­ten “Likes”. Die­se Fotos gera­ten bei mir nicht in Vergessenheit.

    Vie­le Grüße
    Bert

    Antworten
  20. …ohhh, wie recht du hast.
    Wir haben daheim auch ein Fotowand…und die sind bestän­di­ger als alle Bil­der bei fb, g+ oder dem Samrtphone…es ist toll ein­fach beim vor­bei­ge­hen ein­fach mal ste­hen zu bleiben…immer wieder…

    Antworten
  21. Du sprichst mir aus der See­le. Ich bin den­sel­ben Weg gegan­gen. Mei­ne “bes­ten” Bil­der hän­ge ich auf. es geht nix über Papier (wel­ches auch immer). Bil­der beglei­ten und gewin­nen mit der Zeit.

    Lei­der ist die Kurz­le­big­keit auch mit die­sen guten bei­trä­gen so (ähn­lich). Sie rut­schen unwei­ger­lich immer mehr ins Ver­ges­sen … scha­de, es waren doch so gute Gedanken …

    Gruß von der Wupper
    Holger

    Antworten
  22. Hi Pad­dy,
    dei­ne Erfah­rung kann ich voll und ganz tei­len, ins­be­son­de­re mit der Bil­der­flut, das Pos­ting, das Liken und das Vergessen…
    Wenn dann Kun­den zu mir kom­men und sehen z.B. auf einem Tisch die gan­zen A4 Fine­Art Prints, dann ist auch die Betrach­tungs­zeit wesent­lich län­ger und man spricht auch über das ein oder ande­re Motiv viel inten­si­ver. Da ist ja gut, dass dein Dru­cker wie­der fit gemacht wird. Selbst­dru­cken macht sehr viel Spaß.
    VG
    Sebastian

    Antworten
  23. Hal­lo Paddy,
    Auch ich lie­be gedruck­te Bil­der. Habe gera­de erst wie­der eini­ge Dru­cken las­sen­den Ikea-Rah­men gesteckt und eine gan­ze Flur­wand damit bestückt.

    Beim The­ma Dru­cken von Bil­der sind hän­ge ich aber immer noch bei der Fra­ge: Sel­ber dru­cken oder dru­cken las­sen? Beim The­ma sel­ber dru­cken folgt die Fra­ge: Wel­chen Dru­cker nimmt man am bes­ten? Und wenn es doch der Print-Ser­vice sein soll, wel­chen nimmt man? 

    Mich wür­de dei­ne Emp­feh­lung und Mei­nung dazu interessieren.

    Grü­ße aus Oldenburg

    Antworten
  24. Hi,
    ja die Bil­der in der Face­book Time­line ras­seln nur so durch. Man muss schon öfters am Tag schau­en um nichts zu ver­pas­sen. Vie­le wer­den nur im her­un­ter­scrol­len betrach­tet. Aber ich glau­be die schö­nen Fotos wer­den etwas län­ger betrach­tet und der Betrach­ter freut sich.
    Ein gro­ßer print von einem Lieb­lings­fo­to ist was ganz ande­res als die­ses auf dem Moni­tor zu betrach­ten. Das kommt einem viel Wer­ti­ger vor. Man ist auch nicht so abge­lenkt und möch­te noch die ande­ren Fotos durch­kli­cken. Der Blick rich­tet sich sozu­sa­gen auf das Foto und nicht auf die Foto­stre­cke des Shootings.

    Antworten
  25. Hal­lo Paddy,

    herz­li­chen Dank für Dei­nen Arti­kel. Es ist alles gesagt wor­den, von Dir als von mei­nem Vor­schrei­bern. Ich hät­te mal eine Anre­gung für einen neu­en Arti­kel. Wie gehst Du an ein Foto her­an, dass Du in Papier haben möch­test? Wel­che Grö­ße wählst Du (A4, 10x15 etc.) und war­um? Wel­che Erfah­run­gen hast Du gesam­melt hin­sicht­lich Papier­qua­li­tät? Wel­chen Her­stel­ler von Rah­men und Pas­se­par­tout bevor­zugst Du? Rah­men­far­be/-form, Glas, Acryl etc.?
    Auf den Punkt gebracht…Wie gehst Du vor, um ein bestimm­tes Bild in einem Rah­men zu verpacken?
    Herz­li­chen Dank, Jens Kaiser

    Antworten
  26. Hal­lo Paddy,
    hal­lo zusammen,

    ich gebe Pad­dy vpll und ganz recht. Ein gedruck­tes Bild ist immer wer­ti­ger und viel Lang­le­bi­ger als die digi­ta­len Medi­en. Ich bin ab und zu in den Deich­tor­hal­len zu der einen oder ande­ren Foto­aus­stel­lung. Auch dort gibt es manch­mal digi­ta­le Prä­sen­ta­ti­on von Bil­dern. Man kann sehr gut beob­ach­ten, das die­se Berei­che nicht so lan­ge ange­schaut wer­den wie die “gedruck­ten” Bil­der. Macht Euch mal den Spaß und beob­ach­tet das. Dar­aus kann man sehr gut ein Nut­zer­ver­hal­ten erkennen.
    Aber nun mal ganz ehr­lich: War­um schmeißt den der eine oder ande­re so vie­le Bil­der in Face­book? Ich glau­be die meis­ten sind sich dabei schon einig, das die Halb­werts­zeit sehr kurz ist.
    Ich glau­be, das vie­le Face­book “füt­tern” weil sie sich dar­aus den einen oder ande­ren Auf­trag erhof­fen. Für die, die davon leben wol­len oder müs­sen, ist das sicher nach­zu­voll­zie­hen. Aber auch die ande­ren Hof­fen viel­leicht auf gute Kon­tak­te dar­aus und das eine oder ande­re TFP.
    Wie gesagt, die Wer­tig­keit eines Bil­des ist im gedruck­ten sehr viel höher als im digi­ta­len. Aber wie soll man für sei­ne Arbeit, respek­ti­ve Fotos Wer­bung machen und ggf. Kun­den gewin­nen, wenn sie nur im eige­nen Trep­pen­haus hän­gen und ggf. von den Men­schen gese­hen wer­den, die sowie­so schon die eine oder ande­re Arbeit kennen?
    Da bin ich mal gespannt 🙂

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  27. Sehr guter Artikel!
    Mit Genug­tu­ung stel­le ich fest dass es schön ist nicht bei Face­book zu sein und auch nie in Zukunft dort zu fin­den sein zu wer­den. Gefällt mir nicht.
    Lang­sam begrei­fen die Leu­te dass es nicht cool ist unse­re Big Data - den Roh­stoff der Zukunft - den IT-Mul­tis ein­fach zu schen­ken. War­um stel­len wohl goog­le und Co. ihre vie­len Diens­te kos­ten­los zur Ver­fü­gung - sicher nicht als Sama­ri­ter der Menschheit!

    Ich freue mich sehr dass es momen­tan ein Umden­ken in der Wert­vor­stel­lung vie­ler Leu­te auch der jün­ge­ren gibt - blei­ben­de Wer­te kom­men wie­der. 2013 hat die Vinyl­pro­duk­ti­on (Schall­plat­ten, ein phy­si­scher Ton­trä­ger 🙂 ) einen Auf­schwung wie schon 20 Jah­re nicht mehr erlebt. Ich fin­de das ist ein gutes par­al­le­les Bei­spiel wie Pad­dys Aus­be­lich­ten von Fotos. In der Hand hal­ten, fest­hal­ten, blei­bend, zeitlos…

    Ich könn­te mir vor­stel­len dass es schon bald völ­lig uncool ist bei FB zu sein und hof­fe nur dass deren Geld und Ein­fluss und Gigan­to­ma­nie nicht wei­ter wächst.

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  28. Ich mag Face­book eigent­lich gar nicht, das habe im letz­ten hal­ben Jahr ver­mehrt fest­ge­stellt. Ich habe noch einen Account wegen der Foto­gra­fie, aber sonst wür­de ich Face­book kübeln. 

    Mit den Bil­dern stim­me ich dir zu, sie wir­ken erst, wenn man sich ent­spre­chend aus­druckt. Ich ver­ges­se das zwar nicht, aber irgend­wie kommt es nie dazu, das ich sie ent­wi­ckeln las­se. Wird aber nun an der Zeit … aller­dings fehlt mir der Platz sie auf­zu­hän­gen. An einer Lösung wird gearbeitet.

    Die digi­ta­le Welt ist zwar ein Segen, sie macht vie­les ein­fa­cher, aber sie ist ein Fluch, weil alles ver­gäng­lich wird und wir uns kei­ne Zeit mehr neh­men für die schö­nen Din­ge. Das mer­ke ich z.B. immer dann, wenn ich mal spa­zie­ren gehe oder eine Aus­stel­lung besu­che. Ich neh­me die Welt ganz anders war, kon­zen­trie­re mich viel­mehr auf eine Sache … im Inter­net kommt man steht’s von einem auf das andere …

    Antworten
  29. Moin, moin,

    im Grun­de ist das alles rich­tig, was hier geschrie­ben wur­de. Den­noch hat jedes Werk­zeug eine bestimm­te Funk­ti­on. So wie ich Nägel mit dem Ham­mer in die Wand schla­ge so ist Face­book genau das fal­sche Werk­zeug um in sei­ner foto­gra­fi­schen Ver­gan­gen­heit mit sei­nen (ech­ten und vir­tu­el­len Freun­den) in Erin­ne­run­gen zu schwelgen.
    FB schleust tau­sen­de Fotos und Infos in kür­zes­ter Zeit durch (mit viel Kon­kur­renz). Bin etwas Glück bleibt man sei­nen Lesern immer wie­der mal in Erin­ne­rung und bald steht der eine oder ande­re Leser als Kun­de vor der Tür. Dafür paßt Fb super.
    Zum Tei­len der pri­va­ten Momen­te an den Fotos sind Abzü­ge nun­mal die bess­re Wahl. Unter­schied­li­che Zie­le, unter­schied­li­che “Werk­zeu­ge”.
    Ande­rer­seits nutzt so manchei­ner FB & Co. um Aner­ken­nung sei­ner Arbeit zu bekom­men. Wer will das nicht? Und dasist auch völ­lig ok. Aber, selbst die bes­ten Freun­de wol­len nicht das x-te Foto­buch mit einem zusam­men anschau­en (sie­he auch Onkel Her­berts Dia­show vom vor­letz­jäh­ri­gen Harzurlaub).
    Warum?
    Wäh­rend der Foto­graf und auch evtl. der dar­auf Abge­lich­te­te so vie­le tol­le Erin­ne­run­gen an die Ent­ste­hung des Bil­des knüpft usw., hat der Betrach­ter nur das Bild sel­ber, weiß nicht, war­um die­ses Bild etwas so ganz Beson­de­res ist und kann es auch nur schwer nach­voll­zie­hen. Und so muß das Foto schon sehr sehr viel Aus­sa­ge in sich haben, damit der Betrach­ter dar­an hän­gen zu bleibt (oder bei Fb zu liken oder bes­ser noch, zu kom­men­tie­ren). Ein Pos­ter­ab­zug wirkt da nun­mal anders, als ein 900Px Foto.
    Also platt gesagt:
    Face­book = Wer­bung für’s Geschäft / Poli­tur für’s Ego
    Papier­ab­zü­ge = für einen sel­ber und die beson­de­ren Momen­te im kleinen

    Unter­schied­li­che Zie­le -> unter­schied­li­che Werkzeuge
    Was meint Ihr?

    Antworten
  30. Ein klas­se Arti­kel! Das kann ich alles ganz gut nachvollziehen. 

    Mein Ziel ist es mitt­ler­wei­le auch, immer mehr auf Papier zu brin­gen. Fotos, die mir beson­ders gut gefal­len las­se ich mir (matt) ent­wi­ckeln. Zum Jah­res­en­de erstel­le ich mir als Jah­res­rück­lick ein Foto­buch. Die­se Wer­tig­keit kann man am Bild­schirm nicht erreichen.

    Mei­nen „Model­len“ las­se ich neben einer DVD auch stets ein paar Abzü­ge zukommen.

    Außer­dem haben Abzü­ge auch einen „fina­len“ Cha­rak­ter. Man gerät nicht mehr in Ver­su­chung an den Reg­lern her­um­zu­schrau­ben. Das kann ich näm­lich nur all zu gut.

    Face­book frus­triert mich dahin rich­tig­ge­hend. Die Bedeu­tung und Auf­merk­sam­keit, die man in ein Foto steckt kann dort ein­fach nicht im gerings­ten gewür­digt wer­den und die eige­nen Arbei­ten wer­den nur so hin­weg geschwemmt. 

    Das ist aber nicht schlimm, sie­he 1. Absatz. Man muss ein­fach nur sei­ne „eige­ne Wahr­heit“ fin­den. Sel­ber ent­schleu­ni­gen und die Foto­gra­fie „ana­log“ ausleben.

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  31. Und dabei ist es auch voll­kom­men egal, ob die Bil­der schief, in unter­schied­li­chen Rah­men oder unter­schied­li­chen For­ma­ten auf­ge­hängt wer­den. Ich kann mir vor­stel­len, dass dei­ne Bil­der auch so anzie­hend wirken!

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  32. Das Platt­for­men wie Face­book oder Goog­le+ nur kurz­fris­tig die Bil­der prä­sent zei­gen fin­de ich nicht schlimm. (ich muß geste­hen ich nut­ze Face­book nicht so inten­siv und die Jagd nach Likes ist mir nicht so wichtig…)

    Aber en net­ter Apell!
    Wenn ich eine freie Wand hät­te die ich für Bil­der nut­zen könn­te wür­de ich das genau­so machen 🙂

    Als Alter­na­ti­ve habe ich mir vor­ge­nom­men Foto­bü­cher mit einer Aus­wahl der Jah­res­shoo­tings zu dru­cken. Ich habe im letz­ten Jahr damit ange­fan­gen und das für 2013 ist rich­tig gut gewor­den. Ist etwas platz­spa­ren­der als Bil­der aufzuhängen.

    Bes­te Grüße
    Stephan

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