Das 35 mm Portrait

Hier kommt erneut ein Arti­kel, der schon etwas älter aber den­noch sehr beliebt ist. Ich habe ihn mal ein wenig auf­po­liert und ein paar Bil­der aktua­li­siert und ergänzt.

Die Brenn­wei­te bestimmt nicht nur den Bild­aus­schnitt, son­dern auch den Stand­punkt des Betrach­ters eines Fotos. Man sieht einem Bild an, ob der Foto­graf sehr dicht dran war oder eher aus einer Beob­ach­ter­po­si­ti­on geschos­sen hat. 85 mm ist all­ge­mein bekannt als Por­trait­brenn­wei­te. Da hat man kei­ne Ver­zer­run­gen, kann den Bild­aus­schnitt recht eng wäh­len, ein­fach frei­stel­len und behält einen kom­for­ta­blen Abstand zum Model.

Sehr span­nend fin­de ich aber auch Por­traits mit 35 mm. Um dabei den Kopf bild­fül­lend auf­zu­neh­men, muss man schon ver­dammt nah an sei­nen Prot­ago­nis­ten her­an. Das muss der­je­ni­ge zulas­sen und sich dabei wohl füh­len. Stimmt die Che­mie zwi­schen Foto­graf und Model aber, so dass man sich der­art stark annä­hern kann, gibt es sehr inten­si­ve Por­traits, oft mit viel Aus­druck. Man spürt förm­lich den Atem aus dem Foto kom­men und weiss, dass die Kame­ra ver­dammt dicht dran war.

Den Look von 35 mm bei offe­ner Blen­de am Voll­for­mat fin­de ich hier beson­ders inter­es­sant. Die­ses dich­te und inten­si­ve Por­trait mit dem Fokus stark auf den Augen und schnell abneh­men­der Schär­fe. Man braucht dabei kein gross­ar­ti­ges Posing, ein­fach nur ein direk­ter Blick in die Kame­ra und bähm. Die Ver­zer­rung ist sicht­bar, aber geht so gera­de noch. Mit 24 mm wäre das wohl schon zu dicht. Das mag natür­lich nicht jeder. Aber ich fin­de man wird mit sehr inten­si­ven Por­traits belohnt. Am bes­ten aber vor­her mal mit dem Model abspre­chen, was man vor hat 😉

Geht man ein klein wenig zurück, so bekommt man mit 35 mm etwas mehr Umge­bung mit auf das Bild. Nicht umsonst wird die­se Brenn­wei­te ja auch als Repor­ta­ge­brenn­wei­te bezeich­net. Ich fin­de sie eig­net sich auch her­vor­ra­gend, um Men­schen in ihrem Umfeld zu por­trai­tie­ren. Also nicht ganz so sehr auf Tuch­füh­lung, dafür etwas mehr Raum. Seit­dem ich die Lei­ca Q besit­ze, wur­de das 35 mm etwas stief­müt­ter­lich behan­delt. Eine Kom­bi­na­ti­on aus 50 mm und 28 mm erscheint mir bei Repor­ta­gen eine gute Kom­bi­na­ti­on. Wenn ich aber nur die M dabei habe, dann grei­fe ich oft zum 35er, vor allem auch, weil sowohl das Nikon als auch das Sum­mi­lux ein wirk­lich schö­nes Bokeh haben.

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35 mm f/1.4, ISO 400, 1/100 Sek. Nikon D750
35 mm f/1.4, ISO 400, 1/100 Sek. Nikon D750
35 mm f/1.4, ISO 250, 1/320 Sek. Nikon D750
35 mm f/1.4, ISO 250, 1/320 Sek. Nikon D750
35 mm f/2.0, ISO 400, 1/350 Sek. Leica M 240
35 mm f/2.0, ISO 400, 1/350 Sek. Lei­ca M 240
35 mm f/1.4, ISO 200, 1/1000 Sek. Leica M 240
35 mm f/1.4, ISO 200, 1/1000 Sek. Lei­ca M 240
35 mm f/2.0, ISO 400, 1/1500 Sek. Leica M 240
35 mm f/2.0, ISO 400, 1/1500 Sek. Lei­ca M 240
35 mm, f/1.4, ISO 64, 1/125 Sek. Nikon D810
35 mm, f/1.4, ISO 64, 1/125 Sek. Nikon D810
35 mm, f/1.4, ISO 100, 1/4000 Sek., Leica M240
35 mm, f/1.4, ISO 100, 1/4000 Sek., Lei­ca M240
35 mm, f/1.4, ISO 400, 1/60 Sek. Leica M10
35 mm, f/1.4, ISO 400, 1/60 Sek. Lei­ca M10
35 mm, f/1.4, ISO 100, 1/1000 Sek. Leica M10
35 mm, f/1.4, ISO 100, 1/1000 Sek. Lei­ca M10

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45 Gedanken zu „Das 35 mm Portrait“

  1. Sehr sehr gei­le Auf­nah­men! Und ja, es inspi­riert unge­mein! Ich spie­le schon seit lan­gem mit dem Gedan­ken, mir eine 35er Lin­se zu kau­fen. Ich bin mir noch nicht sicher wel­che es wird, aber das gekauft wird steht spä­tes­tens jetzt fest!

    Ten­die­re ja zum 35 1.4 Art.. haben ist bekannt­lich bes­ser als brauchen !

    LG Zeno

    Antworten
  2. Coo­le Fotos, sowas gefällt mir gut.
    Mich wür­de mal ein Ver­gleich interessieren
    zwi­schen Klein­blid (35mm) und MFT Objek­tiv (17mm).
    Sind da die Ver­zer­run­gen bei MFT groß ?

    Antworten
    • Da der Abstand iden­tisch ist, ist auch die Ver­zer­rung iden­tisch. Dies hat nichts mit der Brenn­wei­te zu tun. Wenn ich mit 17mm oder mit 200mm den glei­chen Abstand zum Motiv habe, ist auch die Per­spek­ti­ve die Gleiche. 

      Gab bei fstop­pers mal ein gutes Video dazu auf YouTube:

      https://youtu.be/_TTXY1Se0eg

      Antworten
      • Wenn du ein Gesichts­por­trait mit einem 35mm Objek­tiv an einer Klein­bild­ka­me­ra erstellst und anschlie­ßend, in der glei­chen Ent­fer­nung, mit einem 200mm Objek­tiv, dann siehst du nur noch einen 3cm hohen Anteil des Gesichts. Du müss­test also, um den glei­chen Bild­aus­schnitt zu haben, in etwas über 200cm Ent­fer­nung fotografieren.
        Somit spielt der Bild­aus­schnitt eine gro­ße Rol­le. Inter­es­san­ter Wei­se erzielst du bei bei­den Ein­stel­lun­gen die glei­che Schär­fen­tie­fe. Der Hin­ter­grund wirkt aller­dings völ­lig anders. Eine Ver­zer­rung hin­ge­gen, wirst du mit dem 200mm Objek­tiv kaum sehen.

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  3. 35mm Brenn­wei­te ist aus mei­ner Tasche nicht mehr weg­zu­den­ken. Ich nut­ze das 35mm Sig­ma Art und habe es zu 80% an mei­ner 5D Mark III. Ich lie­be die­sen Look soooo sehr, es macht unheim­lich viel Spaß damit zu arbei­ten und der Fokus sitzt!

    Best lens ever!

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    • … dach­te ich auch gleich. Aber, wenn man ein Stück zurück geht, sieht es super aus. Ich wer­de auf jeden Fall dem­nächst einen (Silbersalz-)Film mit der 35mm Fest­brenn­wei­te belich­ten. Bin schon gespannt:-)

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  4. Sehr gei­le Bil­der. Du schreibst von Voll­vor­mat und 35 mm. Was mich sehr inter­es­sie­ren wur­de ist, ob und wenn, wie der unter­schied vom Look her zwi­schen Kropp und Voll­vor­mat ist? Wenn ich zB. 22 mm auf die eos D7 (soll bei Voll­vor­mat 35mm ent­spre­chen), ob das Bild im direck­ten Ver­gleich den sel­ben Look bekommt? Weiss du was ich mei­ne? Es fällt mir grad etwas schwie­rig, die Fra­ge gut zu for­mu­lie­ren. Ich bli­cke bei dem The­ma Sen­sor­grös­se nicht so rich­tig durch…

    Antworten
    • Hi, Marek,

      es gibt kei­nen Unter­schied vom Look her, denn die opti­schen Eigen­schaf­ten eines Objek­tivs (beim Weit­win­kel die Nei­gung zur Ver­zer­rung und gro­ße Tie­fen­schär­fe, beim Tele klei­ne Tie­fen­schär­fe und das Zusam­men­rü­cken von Vor­der- und Hin­ter­grund) blei­ben immer gleich.

      Das Objek­tiv weiß ja nicht, an wel­chem Sen­sor es arbei­ten soll, und es kann auf die Sen­sor­grö­ße auch nicht reagie­ren. Dar­um ändert sich bei unter­schied­li­chen Sen­sor­grö­ßen hin­ter dem­sel­ben Objek­tiv nur der Bildausschnitt.

      Wenn Du z.B. den win­zi­gen Sen­sor einer ein­fa­chen Kom­pakt­ka­me­ra nimmst (Cropf­ak­tor 6, soweit ich weiß), dann hat dar­an ein 35-mm-Objek­tiv einen Bild­aus­schnitt wie ein 210-mm-Tele am Voll­for­mat. Doch sehen die­se Tele-Auf­nah­men anders aus, denn die wun­der­bar gerin­ge Tie­fen­schär­fe zum Frei­stel­len des Motivs hat das 35er lei­der nicht, es ist ja ein Weitwinkel.

      Wenn Du also mit der 7D und dem 35er Por­träts machst, soll­test Du die­sel­be Bild­wir­kung erzie­len wie mit der­sel­ben Lin­se am Voll­for­mat. Du musst nur etwas wei­ter weg gehen vom Modell, um auch den­sel­ben Bild­aus­schnitt zu haben. Trotz­dem kann es einen Unter­schied in den Bil­dern geben: Weil Du mit einem “gefühl­ten” 56-mm-Objek­tiv (35*1,6=56) nicht oder kaum mehr in die Kom­fort­zo­ne der Leu­te ein­dringst, gucken sie wahr­schein­lich etwas entspannter.

      Schö­nen Gruß

      Ste­fan

      Antworten
      • Ein­spruch 😉

        Die Per­spek­ti­ve ist NUR abhän­gig vom Stand­ort. D.h. “wei­ter weg­ge­hen” ver­än­dert alles. Ist auf kei­nen Fall das glei­che Bild. 

        Umge­kehrt:
        Am APS-C soll­te man eben eine kür­ze­re Brenn­wei­te für das glei­che Bild nehmen. 

        ABER: der “Look” ist ein ande­rer, da die Schär­fen­tie­ge mit kür­ze­ren Brenn­wei­ten zunimmt. Um das wie­der­rum aus­s­zu­glei­chen benö­tigt man am APS-C eine Blen­de ca. 2 Blen­den­stu­fen offe­ner als am VF. D.h. bereits bei f2.0 VF bräuch­te man f1.0 am Crop. Und genau hier wird’s eng - und das ist DER Grund für VF 😉

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        • Dei­ne Aus­sa­ge möche ich etwas ergän­zen, habe zur 5DMark IV noch die Fuji X-Pro2. Die Por­traits mit der X-Pro2 sehen in vie­len belan­gen sogar bes­ser aus, als an der Mark IV, es kommt auch dar­auf an, wie man das Bild enste­hen lässt. 2 Blend­stu­fen, 1 Blend­stu­fe, VF, APSC und und und, nur tech­ni­sches Geschrei­be ohne Sinn, der Foto­graf macht das Bild, der Rest ist tech­ni­sche Spie­le­rei und Ergän­zung. Habe mal mein 50mm 1.2 L Objek­tiv an mei­ne X-Pro 2 getes­tet, alles manu­ell, die Bil­der sind bei Blen­de 1.2 einen gan­zen Tick bes­ser als bei der Mark IV.

          Antworten
      • Dan­ke für die Klar­stel­lung, ich wer­de das dem­nächst mal bewusst im Ver­gleich aus­pro­bie­ren (besit­ze bei­de Sensorgrößen). 

        Am Voll­for­mat jeden­falls lie­be ich die Mög­lich­keit, rich­ti­gen, rich­ti­gen Weit­win­kel zu haben (und weni­ger Tie­fen­schär­fe beim Tele). Für einen Job mor­gen habe ich mir das 14er von Canon gemie­tet und bin schon sehr gespannt. Schö­nen Abend.

        Antworten
  5. Seit ges­tern bin ich end­lich Besit­ze­rin vom Sigma.
    Freu­de pur! Der Arti­kel passt gera­de genau. Und ich freu mich auf Portraitaufnahmen.Besser konn­te Ostern nicht laufen.
    Gruß von Sigrid

    Antworten
  6. Ich nut­ze auch das 35 Art für Por­traits und bin begeis­tert. Aller­dings sind die Gesich­ter teil­wei­se doch etwas ver­zerrt und es sieht nicht immer vor­teil­haft aus. Vor allem, wenn man nahe ran­geht. Da muss ich noch bis­serl üben.

    Vie­le Grüße
    Patrick

    Antworten
  7. Du sprichst mir aus der See­le, Pad­dy. Das 35er ist mitt­ler­wei­le zu mei­ner heim­li­chen Stan­dard-Por­trät­lin­se gewor­den. Ich habe mich für das sehr über­zeu­gen­de 35 1.4 aus der ART-Rei­he von Sig­ma entschieden.

    Noch direk­ter, unver­mit­tel­ter und mit ent­spre­chend mehr BÄÄÄM kommt natür­lich ein 24er, auch eine völ­lig unter­schätz­te Por­trät-Brenn­wei­te, wie ich fin­de. Hier zum Bei­spiel das Titel­bild mei­ner Serie mit Poli­na auf dem Her­mann­platz, 24 mm mit Blen­de 2.0:
    http://schwarzweissundfarbe.de/schauspieler-portraets-hermannplatz-berlin/

    In der Serie domi­niert ganz klar der Weit­win­kel, fällt mir gera­de auf … 

    Schö­ne Grü­ße aus Berlin
    Klaus

    Antworten
    • Hal­lo Klaus,

      ja, ich fin­de auch das 24mm bei f1,4 eine ganz groß­ar­ti­ge Kom­bi­na­ti­on sein kann. Aller­dings ist die Hand­ha­bung noch­mals schwie­ri­ger als mit 35mm. Man hat jedoch die Mög­lich­keit der Per­son noch mehr Raum außen her­um zu las­sen – was abso­lut Klas­se sein kann, aber nicht zwin­gend muss.

      Dei­ne Fotos mit Poli­na gefal­len mir sehr gut. Das ers­te ist also mit 24mm, der Rest mit 35mm, ja … ? Passt abso­lut. Rich­tig schick!

      Weit­win­kel mit gerin­ger Schär­fen­tie­fe (nicht Tie­fen­schär­fe, denn eine Tie­fe kann nicht ´scharf´ sein. Jedoch kann eine Schär­fe zum gewis­sen Teil ´tief´ sein) haut eben in genau die Ker­be rein, bei denen klei­ne­re Sen­so­ren das halt ein­fach rein tech­nisch nicht lie­fern kön­nen. Das hat ja erst­mal über­haupt rein gar nichts mit Qua­li­tät oder Abbil­dungs­leis­tung zu tun. Aber um einen 24mm f1,4 Look (Klein­bild) zu bekom­men brau­che ich halt nun mal auch 12mm mit f0,7 (Micro-Four-Thirds). Und sowas gibt es nicht – wird es wohl so schnell gar nicht geben, wenn über­haupt jemals.

      Um mini­ma­le Schär­fen­tie­fe bei > 85mm zu bekom­men, brau­che ich jeden­falls kei­nen Voll­for­mat­sen­sor. Der rich­ti­ge Zau­ber fängt bei <35mm und f1,4 an. Da kommt das 24er Sig­ma gera­de wie gerufen … 🙂

      Gruß Mar­tin

      Antworten
      • Hal­lo Martin,

        dan­ke für dein Feed­back. Zum The­ma Tär­fen­schie­fe kann ich nur den WRINT-Pod­cast mit Hol­gi und Chris Mar­quardt emp­feh­len, Titel «Schär­fen­wurst­ver­la­ge­rung». Ein­fach mal goog­len. Schö­ne Wort­schöp­fung, wie ich finde.

        Ja, Poli­na ist fast durch­ge­hend 35. Nur das ers­te und das vor­letz­te (in der Stra­ßen­schlucht) sind 24 mm, und der Blick durch die Fahr­rä­der auf dem Her­mann­platz mit 85 mm fotografiert.

        Du hast Recht, die geni­al-gerin­ge Schär­fen­tie­fe beim 24er wird am Ende viel­leicht das letz­te Argu­ment für das Voll­for­mat blei­ben. Ich möch­te die­sen Look nicht mehr mis­sen. (Hier ist übri­gens noch das 24L von Canon im Ein­satz, da kam Sig­ma zu spät …)

        Gruß
        Klaus

        Antworten
  8. Ich hat­te mir auch das Sig­ma f1.4/35mm Art zuge­legt für die D810 und war zunächst total ent­täuscht! Hat­te bis dato noch nie so ein unschar­fes Objek­tiv beses­sen. Kom­me von Sony und bin erst seit kur­zem mit Nikon unter­wegs. Mei­ne Zeiss Lin­sen an der Sony waren immer scharf. Nach meh­re­ren Berich­ten habe ich dann den USB-Adap­ter bestellt und eine Scha­blo­ne aus dem Netz aus­ge­drückt und nach etli­chen Ver­su­chen den Fokus manu­ell jus­tiert. Jetzt kann ich wirk­lich sagen, dass das Objek­tiv wirk­lich so kna­cke scharf ist und neben dem Nikon 85mm mein Lieb­lings­ob­jek­tiv gewor­den ist. Kann es jedem emp­feh­len aber am bes­ten gleich den Adap­ter mit­be­stel­len und selbst justieren!

    Grü­ße Jürgen

    Antworten
  9. Was mich inter­es­sie­ren wür­de: Wenn ich eine Crop-Kame­ra ver­wen­de, in mei­nem Fall also eine 60D, und dort ein 24mm dran­schrau­be, kom­me ich ja rein rech­ne­risch auf ca. 38mm. Nun wür­de mich aber doch inter­es­sie­ren, ob der Look der Bil­der dann der glei­che ist oder ob sich da was ändert, eben wegen des Crops?

    Antworten
    • Der Look eines mit­tels APS-C und 24mm auf­ge­nom­me­nen Bil­des ist - abge­se­hen von einer etwas höhe­ren Tie­fen­schär­fe bei iden­ti­schem Blen­den­wert - der glei­che wie bei einer Auf­nah­me mit­tels VF und 38mm.

      LG aus IBK

      Antworten
  10. Sehr Inter­es­san­tes Thema!
    Ich habe seit kur­zen an mei­ner APS-C ein 19 mm Sig­ma (ca. 30 mm VF) und nut­ze es zur Zeit stän­dig. Auch für Por­trais und es macht ein­fach nur Spaß 🙂

    Vie­le Grüße
    Matthias

    Antworten
  11. Ich weiß nicht. Mir gefal­len die klas­si­schen 50mm Por­traits bes­ser. Das Gesicht wird schon bei 35 mm ganz schön ver­zehrt. Wem es gefällt, okay.

    Antworten
  12. ich bin begeistert 🙂

    Ich habe selbst eine Sony Rx1 und benut­ze die­se für spon­ta­ne Auf­nah­men, ist qua­si mei­ne Immerda­bei Waf­fe. Ich lie­be den look der damit entsteht.

    Antworten
  13. Mal etwas klug geschissen 😉

    Wer etwas beden­ken hat da er kei­nen Voll­for­mat-Sen­sor in sei­ner Kame­ra hat, was die Wir­kung der Bil­der betrifft auf­grund des Crob und der Brennweite.
    Dem kann ich eine Ana­lo­ge-SLR ans Herz legen.
    Die bekommt man güns­tig inkl. 35mm 1.4 Objek­tiv und die habe alle einen “Voll­for­mat-Sen­sor” ;-D

    Antworten
  14. Foto­gra­fie ist Inter­pre­ta­ti­on und nicht Repro­duk­ti­on der Wirk­lich­keit. Daher begrü­ße ich den Hin­weis auf die Nähe und Inti­mi­tät, die durch ein 35mm-Weit­win­kel spür­bar entsteht.
    Viel­leicht habe ich das falsch in Erin­ne­rung, aber ich dach­te immer, dass du Pad­dy, ein Freund der län­ge­ren Brenn­wei­ten (85mm und auf­wärts) bist? Zumin­dest heu­te wur­de ich eines Bes­se­ren belehrt. 😉

    In der Tat gibt es ja grob zwei Frak­tio­nen: Die eine, die ein Gesicht so “gefäl­lig” wie mög­lich abbil­den will und Hin­ter­grund nur als Stö­rung betrach­tet. Sie foto­gra­fiert Men­schen aus 5 Metern Abstand, am liebs­ten mit 200mm-Ein­stel­lung am Vario­ob­jek­tiv. (Der Vor­teil ist, neben der Gefäl­lig­keit, dass man sich in Grip­pe­ze­i­ten nicht so leicht ansteckt.)
    Die ande­re Grup­pe, die inten­si­ve Bil­der mag, in denen man eine Nähe spürt, die nur ent­ste­hen kann, wenn ich rich­tig ran­ge­he an die Bouletten.
    Tele­auf­nah­men in der Por­trait­fo­to­gra­fie sind ja extrem beliebt, sie bil­den Gesich­ter zwar groß ab, aber ech­te Nähe las­sen sie sel­ten auf­kom­men. Der sen­si­ble Betrach­ter spürt die Luft­brü­cke, die zwi­schen Foto­graf und Modell liegt. - Daher kei­ne Angst vor kur­zen Brenn­wei­ten, sie machen Por­traits im wah­ren Wort­sinn weni­ger platt!

    Antworten
    • ich bin grund­sätz­lich schon ein Freund der län­ge­ren Brenn­wei­ten. Das bedeu­tet aber nicht, dass ich mich nicht auch mal aus mei­ner Kom­fort­zo­ne her­aus bewe­ge. Die 35mm Por­traits sind etwas Beson­de­res. Das mache ich sel­ten und nicht mit jedem Menschen.

      Antworten
      • .…und genau die­ses “raus aus der Kom­fort­zo­ne” ist die Auf­fri­schung die manch­mal so Not tut um inspi­riert zu blei­ben und nicht nur Bewähr­tes zu repro­du­zie­ren. Und man nimmt manch­mal auch Neu­es wie­der mit zurück…
        Ich fin­de auch bei ande­ren Auf­nah­men merkt man die Nähe des Foto­gra­fen (sprich die Brennweite)
        Ich für mei­nen Teil bevor­zu­ge Authen­ti­zi­tät vor Ästhetik.
        (Es sei denn der Auf­trag ist ein anderer)

        Antworten
  15. Der oder die Por­trai­tier­te sieht sich selbst am häu­figs­ten all­mor­gend­lich und abends im Bade­zim­mer-Spie­gel. Die Nähe zu die­sem Spie­gel mag dif­fe­rie­ren, aber dürf­te bei 30-50 cm lie­gen ( wer sich schminkt oder rasiert kommt dem Spie­gel wohl am nächs­ten). Ich hal­te die­se Distanz (mul­ti­pli­ziert mit dem Fak­tor 2) für einen “natür­li­chen” Abstand, heisst, die dadurch ent­ste­hen­den Pro­por­tio­nen wer­den als ver­traut wahr­ge­nom­men. Tele-Por­traits sind m.E. von daher wenig authen­tisch. Ande­rer­seits kommt man mit Brenn­wei­ten unter 50mm dem Prot­ago­nis­ten schon so nahe, dass eine Inti­mi­tät ent­steht, die übli­cher­wei­se nur auf­kommt„ wenn man sich einem ande­ren Men­schen i.d.R. sehr zuge­neigt nähert, d.h. den natür­li­chen Abstand über­win­det. Das macht den beson­de­ren Bild­look aus. Kann man selbst vor dem Spie­gel ausprobieren.

    Antworten
  16. Hal­lo Paddy,

    ich fin­de die Foto’s super! Per­sön­lich bin ich auch ein gro­ßer Freund von 35mm. Seit Anfang des Jah­res auch bei mir nicht mehr weg­zu­den­ken, da ich ein S/W Repor­ta­ge Pro­jekt mit 35mm mache. Aller­dings tue ich mich mit Por­traits etwas schwer, da man doch sehr nah ran muss.

    Hast Du ein Tipp - um nie­mand so erschre­cken - wenn man so nah ran muss?

    VG
    Carsten

    Antworten
  17. 35mm! Foto­gra­fie­re auch schon seit Urzei­ten am liebs­ten mit dem 35mm. Hat­te damals immer die Alter­na­ti­ve zwi­schen der Nikon F2a mit meh­re­ren Objek­ti­ven mit­zu­neh­men (oder ande­res noch viel schwe­re­res Werk­zeug) oder einer Lei­ca 4-2 mit 35mm. Ein ande­res Objek­tiv hat­te ich nicht dazu. Als fau­ler Mensch wur­de es dann meis­tens die Lei­ca. Irgend­wann ist ist dann die Brenn­wei­te so im Kopf ein­ge­brannt, dass ich das Gefühl habe, ich sehe die Welt mit 35mm. Ken­nen sicher auch eini­ge hier – muss ja nicht immer 35mm sein. Bin inzwi­schen bei der Fuji X100 Serie gelan­det. Bei­na­he per­fekt für mich (Voll­for­mat wär’s dann). Petergruß

    Antworten
  18. Hi Pad­dy,
    das 35er Sig­ma Art ist auch eins mei­ner Lieb­lin­ge, weil man damit (fast) alles foto­gra­fie­ren kann. Die Por­traits fin­de ich aber schon teil­wei­se grenz­wer­tig. Auch wenn uns der Weit­win­kel Look als Foto­gra­fen viel­leicht anmacht, kann ich mir schwer vor­stel­len, dass ver­grö­ßer­te Nasen, dicke Köp­fe und schma­le Schul­tern bei den Models, ohne Zuhil­fe­nah­me von Alko­hol oder ande­ren uner­laub­ten Hilfs­mit­teln auf gro­ße Begeis­te­rung gesto­ßen sind. Es sei denn, die waren völ­lig unei­tel, was aber noch schwe­rer vor­stell­bar wäre… 😉
    Grüße
    Frank

    Antworten
  19. Sehr inter­es­sant, die Dis­kus­si­on hier, und dan­ke für das The­ma und die Bil­der, Patrick!

    Habe neu­lich einen sehr guten Bei­trag von einem erfah­re­nen Foto­gra­fen und Blog­ger gele­sen (weiß lei­der nicht mehr genau die Quel­le). Der mein­te, dass wohl jeder Foto­graf mit einer sehr indi­vi­du­el­len Per­spek­ti­ve auf sei­ne Umge­bung schaut. Der eine erfasst mit sei­nen Augen eher das grö­ße­re Umfeld - und liebt dann ent­spre­chend sowas wie ein 35er - der ande­re schaut wie ein 50er oder ein 75er (oder irgend­was dazwi­schen) auf die Welt. 

    Ich habe inten­siv dar­über nach­ge­dacht und muss sagen: Dem kann ich fol­gen! Bei mir hat sich nach 40 Jah­ren inten­si­ver Foto­gra­fie der Blick­win­kel etwas ver­engt, von frü­her eher 35er Blick auf heu­te klar 50er. Ent­spre­chend füh­le mich mich heu­te mit der pas­sen­den Brenn­wei­te wohl. Mein 35/1.4 nut­ze ich nach wie vor ger­ne für inten­si­ve, dyna­mi­sche Shoo­tings mit Repor­ta­ge-Cha­rak­ter. Aber selbst da kom­me ich mehr und mehr zum 50er und füh­le mich damit jetzt auch bei Repor­ta­gen wohl. 

    Mein Fazit: ein rich­tig und falsch gibt es bei Por­trait- und Repor­ta­ge-Auf­nah­men bei der Brenn­wei­ten­wahl nicht; nur unter­schied­li­che Sicht­wei­sen, und damit im fer­ti­gen Bild unter­schied­li­che Ausdrucksweisen.

    Eine Anmer­kung noch zum Sig­ma 34/1.4 auf Nikon oder Canon DSLR’s: Eine von der IQ her tol­le Kom­bi. Aber mit so etwas aus kur­zer Ent­fer­nung ins Gesicht geschos­sen zu bekom­men, macht ja auch etwas mit dem “Opfer”. Gewollt ange­wen­det, kann das zwei­fel­los zu einem sehr inter­es­san­ten Stil und Aus­druck füh­ren, wie die Bil­der oben zei­gen, und der eine oder ande­re bekann­te Foto­graf mit sei­nen Wer­ken mit 28- oder 24- mm-Por­traits. Mei­ner Sicht­wei­se auf Men­schen ent­spricht das - sie­he oben - aller­dings nicht.

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  20. In mei­nen Augen soll­te man immer ein 35er haben. Ich hat­te diver­se, vie­le ver­schie­de­ne 35er.
    Ich nut­ze nur noch das AF Nik­kor 35 mm/2,0 D an mei­ner D750. Wie­so? Klein, leicht und extrem gute Mikro­kon­tras­te (bes­ser als die des Sig­ma ART!). Da ledig­lich nur 6 Ele­men­te ver­baut sind, wied das Licht auch nicht däm­lich 10.000x gebro­chen, was zu einer char­man­ten Dar­stel­lung führt. ABer hey, mei­ne Mei­nung, also nicht hau­en 🙂 Grüße

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  21. Tol­le Bilder …
    Ich per­soen­lich habe gera­de erst mei­ne Lie­be zu 35mm ent­deckt. Fuer mich ist dabei sehr wich­tig, das es von der mir genutz­ten Kame­ra­mar­ke rela­tiv kom­pak­te Objek­ti­ve gibt ( auch ein klei­nes 40mm 2.8 Pan­ca­ke ). Manch­mal braucht es gar nicht mehr und die Kame­ra bekommt eine groe­ße, die es erlaubt sie fast immer dabei zu haben.

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