Weißabgleich ist für mich mehr als die Anpassung der Kamera an die Farbtemperatur der Lichtquelle. Es ist ein kreatives Element, welches die Bildwirkung beeinflussen kann. Ich fotografiere meistens mit automatischem Weißabgleich und spiele gerne später damit herum. Dank RAW lässt sich der Weißabgleich nachträglich verlustfrei ändern und eröffnet teilweise wahnsinnige Möglichkeiten. Hier habe ich ein Bild, welches vor wenigen Tagen entstanden ist. Ein Wintertag, die Sonne stand tief und mir kam sofort eine Silhouette in den Sinn. Natürlich in Schwarz-Weiß, wie könnte es auch anders sein. In Lightroom spielte ich dann aber etwas mit Farbe und heraus gekommen sind zwei weitere Versionen, die eine Nachtstimmung und eine Sonnenuntergangsstimmung nur durch die Veränderung des Weißabgleichs wiedergeben. Ich sach ja immer, Weißabgleich ist eine geile Sau.
Das Bild mit neutralem Weißabgleich
Die warme Variante
und die kühle Version
Mir persönlich gefällt die blaue Version aktuell am besten. Die Stimmung mag ich und passt gut zu dem Eis auf dem See.
Mit dem Weißabgleich kann man tolle kreative Sachen machen. Hier hat es so gut funktioniert, da das Ausgangsbild relativ farblos war. Ist mehr Farbe im Spiel, so kann man das nicht ohne weiteres machen. Auch ist es bei einem Silhouettenbild (Tipps für Silhouetten) deutlich einfacher, da man nicht auf Hauttöne achten muss. Wichtig: In RAW fotografieren, denn beim JPG kann man den Weißabgleich nachträglich nicht in dem Umfang ändern.