Zwei Tipps für den Einstieg in die Analogfotografie

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Vor eini­gen Mona­ten stieg ich wie­der in die Ana­log­fo­to­gra­fie ein. Ich habe meh­re­re Anläu­fe gebraucht, um die ana­lo­ge Foto­gra­fie wie­der lieb zu gewin­nen und glau­be auch zu wis­sen, wor­an das liegt. Hier mal zwei Aspek­te, die mit ent­schei­dend waren, dass ich nun wie­der rich­tig Bock dar­auf habe.

Die eigent­li­che Lie­be zur ana­lo­gen Foto­gra­fie liegt bei eini­gen wohl auch in der Lie­be zu alten Kame­ras. Ich mag die­se Gerät­schaf­ten ein­fach ger­ne. Sie fas­sen sich toll an, sehen gut aus und machen noch anstän­di­ge Geräu­sche. Alte Kame­ras bekommt man sehr güns­tig, egal ob Klein­bild oder Mit­tel­for­mat. Der Ein­stieg ist von der Sei­te her recht ein­fach. Auch Fil­me gibt es noch genug, meis­tens für Prei­se zwi­schen fünf und zehn Euro. Aber irgend­wie griff ich dann doch nie zur ana­lo­gen Kame­ra. Hier und da mal ein Pola­roid, aber einen gan­zen Film jag­te ich sel­ten durch. Mein größ­ter Feh­ler war wohl, dass ich die ana­lo­ge Kame­ra neben der digi­ta­len ver­wen­den woll­te. Wenn ein Shoo­ting war, dann über­leg­te ich auch noch eini­ge Schüs­se mit der ana­lo­gen zu machen. Oft war das dann am Ende des Shoots oder zwi­schen Tür und Angel. Die Ergeb­nis­se ver­glich ich oben­drein direkt mit den digi­ta­len Fotos. Die gro­ße Freu­de kam dabei nicht auf.

Nun habe ich ein Pro­jekt gestar­tet, wel­ches ich aus­schliess­lich ana­log foto­gra­fie­re. Da gibt es kei­nen zusätz­li­chen Schuß mit der digi­ta­len Kame­ra. Egal wel­cher Auf­wand im Shoo­ting steckt, es ist ana­log und ich lebe mit allen Kon­se­quen­zen. Auch damit, dass etwas in die Hose gehen kann. Netz und dop­pel­ter Boden im Sin­ne der digi­ta­len Sicher­heits­schüs­se gibt es nicht. Das wie­der­um hat zur Fol­ge, dass ich die Bil­der nicht ein­fach als Zuga­be mache, son­dern die ana­lo­gen Bil­der sind DIE Bil­der. Punkt Ende Aus. Es gibt kei­nen Ver­gleich, es gibt nur die ana­lo­ge Serie. Das hat bei mir den Spaß an den Bil­dern maß­geb­lich geför­dert. Aus­ser­dem habe ich zuvor sel­ten einen gan­zen Film durch foto­gra­fiert. Es waren immer Rest­bil­der drauf und dann immer pro Film ein Misch­masch aus ver­schie­de­nen Shoo­tings und Situa­tio­nen. Doof, wenn man dann schon die digi­ta­len Bil­der fer­tig bear­bei­tet hat und irgend­wann spä­ter erst den Film ent­wi­ckelt. Das führ­te sogar dazu, dass ich teil­wei­se Fil­me gar nicht ent­wi­ckeln lies, weil mich die Fotos gar nicht mehr so rich­tig inter­es­sier­ten. Eigent­lich hat­te ich sie ja schon digi­tal vor­lie­gen. Mein Tipp ist daher: Macht es ent­we­der ana­log oder digi­tal, aber nicht bei­des neben­her. Macht ein Shoo­ting oder ein Pro­jekt aus­schließ­lich auf Film, so dass Ihr die Ergeb­nis­se auch erst seht, wenn die Fil­me fer­tig sind. Dann brennt ihr rich­tig drauf und habt die­sen gewis­sen Überraschungseffekt.

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Beim Pro­zess habe ich wohl den zwei­ten Feh­ler gemacht. Ich habe die Fil­me ent­wi­ckeln las­sen und mir dann einen Scan­ner gekauft, um selbst zu scan­nen. Auf den Ent­wick­lungs­pro­zess hat­te ich kei­nen Ein­fluß und vom Scan­nen kei­ne Ahnung. So rich­tig vom Hocker haben mich die Ergeb­nis­se nicht gehau­en. Klar, dass man da schnell die Lust ver­liert. Ich wuss­te aber auch nicht wor­an es lag. So rich­tig mit beschäf­tigt habe ich mich mit dem Pro­blem jedoch nicht, weil es ja nur so Neben­bei-Fotos waren. Bei dem aktu­el­len Pro­jekt bin ich zu einem Schwarz­weiß-Labor hier in Ham­burg gegan­gen, zu Oli­ver Rolf um genau zu sein. Der macht nichts ande­res als Schwarz­weiß-Ana­log-Ent­wick­lung und das schon seit vie­len Mon­den. Oli­ver hat mich bera­ten, mei­ne Fil­me ent­wi­ckelt und Abzü­ge ange­fer­tigt. Damit war ich zumin­dest sicher, dass der hin­te­re Teil der Ket­te pro­fes­sio­nell ist. Feh­ler waren nun eher bei mir zu suchen. Aber was soll ich sagen, plötz­lich hau­ten mich die Bil­der vom Hocker. Sat­te Kon­tras­te und schö­nes Korn. Oli hat aber auch nicht die Nega­ti­ve ein­fach ein­ge­scannt, son­dern mir Kon­takt­bö­gen gemacht und mal ein paar Bil­der ver­grö­ßert. Nix digi­tal, son­dern rich­tig old­school. Und da fin­gen mei­ne Augen zu leuch­ten an. Na klar ist es kein Hexen­werk Schwarz­weiß-Fil­me selbst zu ent­wi­ckeln und zu scan­nen, aber jeman­den an der Sei­te zu haben, der rich­tig Ahnung hat, hilft unge­mein. Auch der gemein­sa­me Blick auf die  Nega­ti­ve hat mir viel über die Belich­tung gelehrt. Allei­ne schon die gemein­sa­men 5-10 Minu­ten Klön­schnack bei der Abho­lung der Bil­der gibt mir rich­tig was. Zudem ist es doch etwas ande­res, wenn man dem ana­lo­gen Pro­zess kom­plett treu bleibt, statt es halb halb zu machen.

Ich habe auch die Diens­te von Mein­film­lab aus­pro­biert. Hier schickt man einen Film hin und bekommt die fer­tig gescann­ten Bil­der als Down­load zurück. Auch hier war ich mit den Ergeb­nis­sen sehr zufrie­den. Es ist nicht so indi­vi­du­ell, wie in einem Labor mit Ansprech­part­ner und halt auch nicht kon­se­quent ana­log, aber die Qua­li­tät war trotz­dem super. Mein­film­lab ist eine gute Opti­on, wenn man die ana­lo­gen Bil­der digi­tal haben möch­te. Preis­lich fair, die Abwick­lung pro­fes­sio­nell und flott.

Das waren nur mal zwei Punk­te, die ich mal los­wer­den woll­te. Man soll­te sich schon auf die ana­lo­ge Foto­gra­fie voll ein­las­sen, sonst macht es ein­fach kei­nen Spaß. Macht man es aber kon­se­quent, dann hat man auch die­se tol­len Aha-Erleb­nis­se mit Bil­dern, die digi­tal so nicht mög­lich sind.

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22 Gedanken zu „Zwei Tipps für den Einstieg in die Analogfotografie“

  1. … die Hap­tik und die Geschich­ten hin­ter den alten Cams is so spannend.…
    falls Du mal Zeit hast…und ne tol­le Geschich­te hin­ter Dei­nen Schätz­chen steckt, lass es uns wis­sen 🙂 LG Ronald

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  2. Ich ver­fol­ge dei­nen Aus­flug in die ana­lo­ge Welt mit gro­ßen Inter­es­se. Ich den­ke, so ein Aus­flug kann für jeden einen Gewinn dar­stel­len, der die Foto­gra­fie liebt und sich mit ihr wirk­lich auseinandersetzt.
    Wer nur Pixel zählt und sich Ofen­rohr-50mm an die Kame­ra schraubt und wie wild sei­ne Touch-Dis­plays um die eige­ne Ach­se dreht, weil es alle tun, ver­passt u. U. manches.
    Nach Jah­ren der digi­ta­len Foto­gra­fie mit all ihren Lei­den (RAW-Ent­wick­lung, Per­for­mance des Equip­ments und und und) ist es rich­tig befrei­end, sich ein­mal gänz­lich dar­auf kon­zen­trie­ren zu kön­nen, wor­um es eigent­lich geht: Das Bild!

    Zuletzt hat­te ich bei einem Por­trait-Shoo­ting eine klei­ne, alte Nikon EM mit einem 50 mm dabei, als Film den gran­dio­sen Kod­ak Ektar 100.

    Man­che der 36 Ergeb­nis­se haben mich rund­um begeis­tert. Da passt ein­fach alles. Man hat ein Bild in der Hand und fertig.
    Kein VSCO, kein Schrau­ben und Dre­hen an Reg­lern in Ligh­t­room. Nix. Nur das Bild.

    Das War­ten auf die Ent­wick­lung (ca. 1 Woche) und die Limi­tie­rung der Anzahl der Bil­der (24 oder 36) tun ihr übri­gens, um noch mehr Span­nung und Magie in die Geschich­te reinzupacken.

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  3. Lie­ber Paddy,

    ver­fol­ge mit gro­ßem Inter­es­se Dei­ne “Rück­be­sin­nung” und Neu­ent­de­ckung der Ana­log­fo­to­gra­fie. Ich tei­le die­se Fas­zi­na­ti­on und die Begeis­te­rung für form- und tech­nik­voll­ende­te Mecha­nik in die­sen wun­der­vol­len Kame­ras. Ich ver­fol­ge seit län­ge­rem eini­ge Blogs von Ana­log­fo­to­gra­fen und einer, der mich kolos­sal begeis­tert, auf­grund von Ästhe­tik und Per­fek­ti­on sei­ner Ergeb­nis­se ist Jan Scholz, ein deut­scher Foto­graf der in Brüs­sel lebt. Er hat das The­ma Ana­log­fo­to­gra­fie und Scan nahe­zu per­fek­tio­niert und dar­aus eine unheim­lich end­rucks­vol­le und sehr sinn­li­che Bild­spra­che ent­wi­ckelt. Schau Dir am bes­ten mal sei­ne Web­sei­te an, Du wirst sicher­lich auch begeis­tert sein. http://www.janscholz.com/

    VG Mark

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  4. Mit den Jungs vom Mein­Film­Lab bin ich auch äußerst zufrie­den, möch­te aber gar nicht mehr wis­sen, wie vie­le Euros ich dort gelas­sen habe… Aber bis­her hat sich eigent­lich der Groß­teil aller ein­ge­schick­ten oder selbst gescann­ten Bil­der total gelohnt.

    Zur Repa­ra­tur der ana­lo­gen Kame­ras kann ich Foto Wan­nack (eben­falls Ham­burg) ja auch sehr emp­feh­len. Da wur­de ich neu­lich auch total nett bera­ten und für wenig Geld die Kame­ras wie­der kom­plett auf­ge­hübscht bekommen.

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  5. Ich bin auch seit ein paar Mona­ten vom ana­lo­gen Fie­ber ange­steckt. Ich ent­wick­le nach einer kur­zen Ein­ge­wöh­nungs­pha­se der Unsi­cher­heit (ent­wi­ckeln las­sen, scan­nen las­sen) mitt­ler­wei­le nicht nur SW sel­ber son­dern auch Far­be (C-41). Das war mehr aus der Not gebo­ren, weil in hier auch so ein Schätz­chen in 4x5 habe für das noch nie­mand Ent­wick­lun­gen anbie­tet. Und ich muss sagen.. anders als gedacht: alles kein Hexenwerk.

    Ich mag das alles: Der Work­flow beim Foto­gra­fie­ren ist anders - viel bedach­ter. Es ent­ste­hen wesent­lich weni­ge Bil­der eher 20 statt 200. Im Ergeb­nis ist der Aus­schuss gerin­ger. Ana­log und digi­tal neben­ein­an­der funk­tio­niert für mich aller­dings auch nicht. Es ist mehr eine ent­we­der / oder. 

    Die Bil­der wer­den ein­fach anders. Ich mag das Imper­fek­te und das Risi­ko das bei der Ent­wick­lung was schief gehen kann. Das Zeug bleibt dann meist so wie es aus dem Scan­ner kommt: Eine digi­ta­le Nach­be­ar­bei­tung der Scans mach meist mehr kaputt als hei­le. Ich weiß aber nicht wor­an das liegt… viel­leicht an der digi­ta­len Struk­tur, dem Korn… bin mir da nicht sicher. 

    vg Cars­ten

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  6. Oder man geht zum ande­ren Pro­fi http://www.jankopp.de in der Frucht­al­lee. Der ist eben­falls um die Ecke und man muss nicht Tage war­ten wie bei mein­film­lab. Wenn es drin­gend ist, geht man zwei Kaf­fee trin­ken und holt die Film­ne wie­der ab. Also wenn schon Film­schla­raf­fen­land Ham­burg, dann soll­te man auch hier bleiben.

    Aber bei z. B. rich­ti­ger Baryt­aus­be­lich­tung ist man selbst­ver­ständ­lich nur bei Oli­ver Rolf exzel­lent aufgehoben!

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  7. Als Foto­graf, der aus­schliess­lich ana­log foto­gra­fiert, hin­ter­las­sen bei mir eini­ge Aus­sa­gen in dem obi­gen Bei­trag doch eine gewis­se Verwunderung!

    “Es ist zwar kein Hexen­werk Schwarz­weiß Fil­me selbst zu ent­wi­ckeln”, aber es ist eine Kunst, Schwarz­weiß­fil­me sel­ber “rich­tig” zu ent­wi­ckeln! Als ana­lo­ger Foto­graf lege ich mit dem aus­ge­wähl­ten Film, dem aus­ge­wähl­ten Ent­wick­ler, der Ent­wick­lungs­zeit, der Ent­wick­lungs­art und rich­ti­gen Ent­wick­lungs­zeit, die zu erzie­len­den Wer­te der Dich­te­kur­ve (Schwär­zungs­kur­ve) fest. Dazu benö­tigt man Test­rei­hen und Mes­sun­gen am Den­si­to­me­ter, um gezielt einen Film auf ein Ergeb­nis (Gra­da­ti­on, Korn, etc.) hin zu ent­wi­ckeln. Als ana­lo­ger Foto­graf kann ich nicht, wie in der Digtal­fo­to­gra­fie üblich, in RAW Kon­ver­tern mal eben eini­ge Reg­ler ver­schie­ben, um eine Gra­da­ti­on zu ändern!

    “Wenn man dem ana­lo­gen Pro­zess kom­plett treu bleibt”, bedeu­tet dies für einen ana­log Foto­gra­fie­ren­den eigent­lich, dass er die Ket­te von der Auf­nah­me des Fotos, über die Ent­wick­lung des Nega­tivs, bis zum Erstel­len eines hoch­wer­ti­gen Schwarz­weiss­ab­zu­ges kom­plett selbst durch­führt. Denn neben der Film­ent­wick­lung gibt es auch auch in der Ent­wick­lung des Abzu­ges ver­schie­de­ne Tech­ni­ken, die ent­schei­den­den Ein­fluss auf das End­ergeb­nis haben!

    Des­halb rela­ti­vie­ren sich für mich eini­ge der obi­gen Aus­sa­gen. Wer sich inten­siv für das The­ma inter­es­siert, dem sei die Lite­ra­tur z.B. von Andre­as-Weid­ner Schwarz­weiß-Foto­gra­fie nach dem Zonen­sys­tem, Das Zonen­sys­tem in der Schwarz­weiß- und Farb­fo­to­gra­fie von Peter Fischer-Piel oder Lite­ra­tur von Ansel Adams empfohlen.

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    • Es ver­wun­dert mich, dass hier Ver­wun­de­rung auf­kommt. Dem Ken­ner dürf­te durch­aus bekannt sein, dass eine Tren­nung von Auf­nah­me und Wei­ter­ver­ar­bei­tung kei­ne Sel­ten­heit ist. In der pro­fes­sio­nel­len Foto­gra­fie ist es nicht unüb­lich, dass die Post­pro­duk­ti­on von spe­zia­li­sier­ten Leu­ten durch­ge­führt wird und nicht vom Foto­gra­fen selbst. Eben­so ist es nicht unüb­lich, dass die Labor­ar­bei­ten in der Ana­log­fo­to­gra­fie von einem Spe­zia­lis­ten über­nom­men wer­den. Natür­lich lässt sich auch die Mei­nung ver­tre­ten, dass “selbst ist der Mann” die bes­se­ren Ergeb­nis­se bringt. Da die Bud­gets stän­dig schrump­fen, wird das lei­der auch von den Kun­den gefor­dert. Bei­de Ansich­ten sind mei­ner Mei­nung nach voll­kom­men legi­tim. Ich hat­te mit die­sem Blog­post ledig­lich mei­nen Weg beschrei­ben wol­len, der mir gute Ergeb­nis­se bringt und mich glück­lich macht. Es ver­wun­dert mich, dass dar­über Ver­wun­de­rung besteht. So etwas weiss der lang­jäh­rig erfah­re­ne Ana­log­fo­to­graf doch 🙂

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  8. Hal­lo Paddy,
    jetzt muss ich auch mal was schrei­ben. Dein Argu­ment mit der Lie­be zu alten Kame­ras kann ich ja noch nach­voll­zie­hen. Die Beschrän­kung auf einen Film (36/24) und die Ansicht der Bil­der nach der Ent­wick­lung kann man aber auch ein­fa­cher (und bil­li­ger) haben:
    - nur 36 Bil­der machen
    - das Kame­ra­dis­play deaktivieren

    Wenn man nicht selbst ent­wi­ckelt und sowie­so die Nega­ti­ve scant (scan­nen lässt) sind alle Argu­men­te eher Selbstbetrug.

    Gruß Oed­schi

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    • Oh ver­dammt, ich wur­de betro­gen und dann auch noch von mir selbst 😉
      Es ist im pro­fes­sio­nel­len Umfeld nicht unüb­lich, dass Foto­graf und Labo­rant nicht die­sel­be Per­son sind. Vie­le Foto­gra­fen las­sen im Labor ent­wi­ckeln und aus­be­lich­ten. Es gibt genug bekann­te Bei­spie­le. Auch in der digi­ta­len Welt sind Foto­graf und Retou­ch­er oft zwei Per­so­nen, die jeweils auf ihren Teil der Arbeit spe­zia­li­siert sind und ent­spre­chend kommunizieren.
      Ich kann ver­ste­hen, dass man aus finan­zi­el­len Grün­den oder ein­fach weil man Spaß dar­an hat, selbst ent­wi­ckelt. Auch hat das Spiel mit Che­mi­ka­li­en und die Ent­de­ckung der Aus­wir­kun­gen auf das Nega­tiv sei­nen Reiz.
      Das als Selbst­be­trug zu bezeich­nen deu­te ich aber als Unkennt­nis. Auch das Argu­ment “nur 36 Bil­der machen und Dis­play abkle­ben” lahmt. Es ist näm­lich ganz schön teu­er eine digi­ta­le zu kau­fen und das Dis­play abzukleben.

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  9. Es ist immer wie­der schön wenn man eine neue Lei­den­schaft entwickelt. 

    Über den Scan­pro­zess als letz­ten Schritt strei­ten sich dann wahr­schein­lich die Geis­ter und es gibt gewiss kein rich­tig oder falsch. Ich per­sön­lich emp­fin­de es immer als deut­lich inter­es­san­ter wenn die fina­len Hand­ab­zü­ge gescan­ned wer­den und nicht die “rei­nen” Nega­ti­ve. Oft­mals ist es doch erst das Papier wel­ches den Bil­dern den letz­ten ana­lo­gen Touch ver­leiht - in der Struk­tur, den Kon­tras­ten, den Details und Abstu­fun­gen etc.

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  10. Hej Pad­dy,

    dan­ke für den Arti­kel! Ich woll­te auch mal wie­der in die ana­lo­ge Welt schnup­pern und muss sagen du sprichst mir bei dem ers­ten Punkt aus der See­le! Mir ist das beim Foto­gra­fie­ren auf Rei­sen auf­ge­fal­len: Zunächst hat­te ich die ana­lo­ge neben der nor­ma­len Aus­rüs­tung dabei…und sie blieb fast nur im Kof­fer. Der fer­ti­ge Film lag dann noch Wochen bei mir daheim. Vor eini­ger Zeit hab ich es dann ein­mal “gewagt”, nur die ana­lo­ge mit auf einen Wochen­end­trip zu neh­men. Das hat Spaß gemacht! Da genießt man es fast zwi­schen­durch immer wie­der den Film wech­seln zu müs­sen und sich zu über­le­gen wie die nächs­ten 24-36 Auf­nah­men wohl wer­den sol­len und wel­cher Film dafür den am bes­ten geeig­net wäre. Danach dann wie ein Kind gefreut als die Abzü­ge end­lich fer­tig waren. 

    Wür­de ich des­we­gen wie­der “nur” die ana­lo­ge mit­neh­men? Kommt drauf an. Ich per­sön­lich fand es eine Berei­che­rung auf einem Trip mit Freun­den und Fami­lie, wenn für die Foto­gra­fie kein extra Tages­ab­schnitt geplant und auch kein Sta­tiv etc. erwünscht war. 😉

    Dan­ke für den Link zu die­sem mein­film­lab, das muss ich mal ausprobieren 🙂

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  11. Ich hab schon bei eini­gen Shoo­tings mei­ne olle AE1 mitgenommen.
    Eigent­lich woll­te ich so neben­her auch ein paar Fotos machen.
    Drei­mal dürft ihr raten !? Rich­tig, hat natür­lich nicht geklappt 😉
    Ein kon­se­quen­tes ana­log steht jedoch auf der To Do.
    Für die Schnapp­schüs­se auf Par­tys oder so, bleibt die digi­ta­le aber seit eini­ger Zeit zuhause.
    Dafür nut­ze ich mei­ne mju 😉

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  12. Hey Pad­dy,
    Dan­ke dir für die Tipps. Wer­de ich in mei­ne Über­le­gun­gen mit ein­flie­ßen las­sen. Ein dickes Dan­ke für den Hin­weis auf mein­film­lab. Die sind 15 Minu­ten von mir weg.… HAMMER. Da muss ich hin… DANKE!!!

    Lie­be Grü­ße nach Hamburg

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  13. Moin Pad­dy, habe noch ein kom­plet­tes SW Labor rum­ste­hen, AGFA Rodi­nax, Jobo CPP2, Durst RCP 20, Fens­ter­ver­dun­ke­lung, ana­lo­ge Nikon F90, usw.
    Woll­te gera­de anfan­gen, Tei­le davon zu ver­kau­fen, habe es aber gestoppt. Bin mal gespannt. Habe es frü­her auch ger­ne gemacht. Fan­ge viel­leicht auch wie­der an. 😉

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  14. Und ich über­le­ge ernst­haft, mir eine 6x6 zuzu­le­gen: radi­kal puris­tisch, ent­we­der Roll­eiflex SLX oder Kowas Six MM. Dein Blog för­dert mei­nen Ent­schluss ungemein …

    Herz­li­che Grü­ße aus München

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  15. Hi Pad­dy,
    bin auf die­se Sei­te und Dei­nen Bei­trag viel zu spät gesto­ßen. Bei mir war der Ein­stieg in die ana­lo­ge Foto­gra­fie vor cir­ca 8 Jah­ren ähn­lich moti­viert: mich hat die ana­lo­ge Tech­nik und Mecha­nik, die Geräu­sche beim Aus­lö­sen, das Gewicht der Kame­ras ein­fach fas­zi­niert. Ange­fan­gen bin ich mit einer Zor­ki 4 und einer Kod­ak Reti­na 1 A und habe nun ein stol­ze Samm­lung von über 30 ana­lo­gen und zum Teil his­to­ri­schen Kame­ras (u.a Roll­eiflex 3.5 F TLR und Has­sel­blad 500 C), die ich alle nut­ze. Auch bei mir war die Ent­täu­schung groß, als ich die ers­ten ent­wi­ckel­ten Nega­ti­ve aus einem Stan­dard­la­bor zurück­be­kom­men hat­te. Mitt­ler­wei­le - und das kann ich nur Jedem emp­feh­len der eben­falls in die ana­lo­ge Foto­gra­fie ein­stei­gen will - ent­wi­cke­le ich die Nega­ti­ve sel­ber. Der Pro­zess ist rela­tiv ein­fach; aber auch hier macht Übung den Meister..also nach ers­ten Resul­ta­ten nicht ent­täuscht sein. Ja ich scan­ne nach wie vor - bin also ein wenig inkon­se­quent; aber ich nut­ze kaum Retu­sche. Die Königs­form ist natür­lich die Ver­grö­ße­rung im eige­nen Fotolabor…ich hab noch eins im Kel­ler gut verpackt.…..

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  16. Wir betre­ten hier ein Feld, wel­ches eine Men­ge emo­tio­na­ler Tret­mie­nen birgt. Ich habe in den 80ern selbst ent­wi­ckelt, Film und Abzü­ge in SW. Von 1999 bis 2002 habe ich par­al­lel gear­bei­tet, dann nur noch digi­tal foto­gra­fiert. Vor drei Wochen habe ich mir eine Nikon FE2 gegönnt, weil ich, neben der digi­ta­len, schnel­len Welt, mal wie­der Lust auf etwas ande­res hat­te. Die Ana­lo­ge habe ich mit einem recht uni­ver­sel­len Voigt­län­der Sii 40 2 AIS bestückt und dabei wird es auch bleiben.

    Ich stim­me Patrick - aus mei­ner Per­spek­ti­ve - völ­lig zu, wenn ich die Digi­ta­le und die Ana­lo­ge dabei habe, muss ich ent­we­der die Moti­ve tren­nen, die ich damit auf­neh­me­ne oder ich ver­fal­le per­ma­nent in einen Vergleichsmodus.

    Die Welt hat sich wei­ter­ent­wi­ckelt und auch mei­ne Ansprü­che und mei­ne Wahr­neh­mung haben sich ver­än­dert. Ich lie­be gene­rell schar­fe Bil­der und habe star­kes Korn oder Rau­schen schon immer gemie­den. Des­halb lie­be ich auch mein rela­tiv neu­es Objek­tiv und den PANNF+ mit ISO 50.

    Ich habe für mich beschlos­sen, mit Che­mie nichts mehr am Hut haben zu wol­len. Also mache ich die Auf­nah­men und den Rest ein Fach­la­bor in mei­ner Nähe. Ja, viel­leicht schaf­fe ich damit nur 80 % des Mög­li­chen, aber für die letz­ten 20 % ist mir der Auf­wand zu hoch.

    Ich glau­be, dass ich künf­tig mit der FE2 los­zie­hen wer­de, um in ver­trau­tem Ter­rain gezielt nach Moti­ven Aus­schau zu hal­ten, die ich in einem vin­ta­ge Stil auf­neh­men möch­te. Viel­leicht wäre ein “altes” Glas dafür geeig­ne­ter gewe­sen, kei­nes­falls möch­te ich das Korn aber mit EBV Fil­tern erzeugen.

    Ist die ana­lo­ge Pho­to­gra­phie für mich ent­schleu­nigt? Jain! Ja, weil ich schon nach 36 Bil­dern den Film wech­seln und manu­ell den Film zum nächs­ten Bild trans­por­tie­ren muss. Nein, weil ich den­noch Belich­tungs­rei­hen machen kann und mache, so wie ich es vor Jahr­zehn­ten auch tat.

    Hier gibt es kein rich­tig oder falsch. Jeder, der ana­log etwas machen möch­te in Sachen Pho­to­gra­phie, muss sich sei­nen Weg defi­nie­ren, den er sich leis­ten kann oder möch­te oder der ihm Spaß macht und erfüllt.

    Ana­lo­ge Pho­to­gra­phie hat ihren Charme, auch im drit­ten Jahr­tau­send, aber die digi­ta­le Pho­to­gra­phie ist nun mal die zeit­ge­mä­ße Art. Je nach­dem, ob ich mei­ne Bil­der selbst genie­ße oder ein posi­ti­ves Feed­back mei­ner Mit­men­schen zu mei­nen Bil­dern erwar­te, so muss ich kon­fi­gu­rie­ren, wie ich mich beruf­lich oder als Hob­by damit aufstellen.

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  17. Lie­be Analogen,

    kann mir jemand hel­fen? Wie sahen Kon­takt­ab­zü­ge für eine Roll­eiflex 3.5 im Jahr 1957 aus? Mei­ne Kame­ra ist ein Erbstück.

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