Erste Erfahrungen mit der Hochzeitsfotografie

Es hat super viel Spaß gemacht und vie­le tol­le Bil­der sind dabei her­aus­ge­kom­men. Ich kann jedem nur emp­feh­len die Hoch­zeits­fo­to­gra­fie mal auszuprobieren.

Letz­ten Frei­tag durf­te ich mich zum ers­ten mal als Hoch­zeits­fo­to­graf ver­su­chen. Da das Paar ansons­ten gar kei­nen Foto­graf gebucht hät­te und auch kei­nen spe­zi­el­len Anspruch an die Fotos hat­te, habe ich das als Freund­schafts­dienst über­nom­men und gleich ein Geschenk draus gebas­telt. Wäre die Hoch­zeit hoch­of­fi­zi­ell mit Kir­che und dem gan­zen gestell­ten Schi­cki­mi­cki, so hät­te ich den Job wohl eher einem Pro­fi überlassen.

So konn­te ich jedoch ganz ohne Erfolgs­druck an die Sache her­an­ge­hen und muss­te kei­ne Angst haben wich­ti­ge Bil­der zu ver­sau­en. Tech­nisch war ich bes­tens vor­be­rei­tet, drei Akkus für die D90, zwei Satz San­yo Ene­loop für den Blitz + Back­up-Bat­te­rien, ein bun­ter Strauß an Spei­cher­kar­ten und natür­lich der kom­plet­te Objek­tiv­park waren dabei. Ein Sta­tiv hat­te ich auch ein­ge­packt, habe ich aller­dings nicht ein­mal benötigt.

Es gab ver­schie­de­ne Loca­ti­ons und Situa­tio­nen, die es galt zu meis­tern. Los ging es ganz früh am Mor­gen beim Fri­sör. Die Braut mit Ihrer Trau­zeu­gin und einem Glas Pro­sec­co mor­gens um 8:00 Uhr beim Fri­sör hat einen ganz eige­nen Charme. Hier sind aller­dings auch so eini­ge Out­takes ent­stan­den. Anschlie­ßend ging es zum Stan­des­amt. Hier habe ich voll­kom­men ver­ges­sen, dass ich auch noch mein Auto irgend­wo par­ken muss­te, wodurch etwas Hek­tik ent­stand und ich als letz­tes ankam. War aber nicht schlimm, hab noch so eben gaschafft. Wäh­rend der Trau­n­ung konn­te ich mich sehr prak­tisch hin­ter dem Tisch mit der Stan­des­be­am­tin plat­zie­ren und so das Paar und auch die Gäs­te gut ablich­ten. Fast alle Fotos habe ich mit dem 24-70mm f/2,8 gemacht, was von der Brenn­wei­te her ide­al war. Nur ein­mal habe ich auf das 50mm f/1,4 gewech­selt, aber auch mehr um noch ein­mal mit einer grö­ße­ren Blen­de zu expe­ri­men­tie­ren. Es war übri­gens rich­tig schön heiss in dem Stan­des­amt­zim­mer, so dass ich es sogar geschafft habe die Tem­pe­ra­tur­ab­schal­tung des Blit­zes zu pro­vo­zie­ren. War aber auch kein The­ma, der hat sich schnell wie­der abgekühlt.

Anschlie­ßend ging es nach drau­ßen wo das Braut­paar von wei­te­ren Gäs­ten emp­fan­gen wur­de. Im Stan­des­amt hat­ten lei­der nur ca. 20 Gäs­te Platz. Drau­ßen gab es dann die obli­ga­to­ri­sche Blu­men­du­sche, die aller­dings sehr mick­rig war und daher auch auf den Fotos nicht so gut kam. Es waren immer nur weni­ge Blü­ten­blät­ter drauf. Auch nicht so schön waren die gan­zen Bau­stel­len­schil­der rund um das Stan­des­amt. Es war fast unmög­lich ein Bild ohne Bau­stel­le zu machen. Aber gut, somit haben wir auch schon das Mot­to für die Foto­se­rie: “Die Ehe ist eine Baustelle” 😉
Dann ging es dar­an ein paar Grup­pen­bil­der zu machen. Eltern, Geschwis­ter, Freun­de zusam­men mit dem Trau­paar oder auch allei­ne. Gestellt haben wir dabei eigent­lich nur ein gro­ßes Grup­pen­bild mit den Eltern und Geschwis­tern, alle ande­ren Bil­der sind in der Situa­ti­on ent­stan­den, bei Gra­tu­lie­ren oder Ansto­ßen. Zum Schluß dann noch ein paar Bil­der nur mit dem Braut­paar, die aber mehr zur Sicherheit.

Dann ging es zur Par­ty auf dem Anwe­sen des Bräu­ti­gams. Die Par­ty auf der Ter­ras­se bei deut­lich über 30°C liess dann auch die ers­ten Gäs­te ganz schnell auf infor­mel­le Shorts umstei­gen, war also alles ziem­lich locker. Nun hiess es noch ein paar schö­ne Par­ty­fo­tos und ein wenig vom Buf­fet zu foto­gra­fie­ren. Natür­lich durf­te auch das Anschnei­den der Hoch­zeits­tor­te und das Wer­fen des Hoch­zeits­strau­ßes nicht feh­len. Zum Schluß noch ein paar Auf­nah­men mit dem Paar im Gar­ten, aller­dings hat­te zu der Zeit der Bräu­ti­gam auch schon den Kampf gegen die Son­nen­hit­ze auf­ge­ge­ben und sah nicht mehr ganz so fest­lich aus. Genau die­se Art von Bil­dern wer­den aber wahr­schein­lich die sein, an die man sich in eini­gen Jah­ren am meis­ten erinnert.

Wir haben dann in kür­zes­ter Zeit eine ers­te Sich­tung der Bil­der vor­ge­nom­men und eine ers­te Fuh­re aus­sor­tiert, die wir dann auf einen digi­ta­len Bil­der­rah­men kopiert und dem Paar geschenkt haben. Das kam ganz gut, da so die Gäs­te auch die ers­ten Bil­der anschau­en konnten.

Nun steht natür­lich noch eine Fein­aus­wahl und die Nach­be­ar­bei­tung an. Vie­le Bil­der wer­de ich wohl noch in S/W oder Sepia umwan­deln, da das ein­fach bei Hoch­zeits­bil­dern extrem gut kommt. Dann wird es noch ein Foto­buch und evtl. ein Online­al­bum für die Gäs­te geben.

Fazit: Es hat wirk­lich Spaß gemacht und kann jedem nur emp­feh­len es mal mit der Hoch­zeits­fo­to­gra­fie zu ver­su­chen. Ich wür­de es jeder­zeit wie­der machen, solan­ge das Paar nicht den Wunsch nach ganz klas­si­schen Hoch­zeits­fo­tos hat. Dafür fehlt mir ein­fach die Erfah­rung, vor allem wenn es dar­um geht auch noch offi­zi­el­le Hoch­zeits­fo­tos in der Kir­che zu machen. Aber ein­fach den Tag beglei­ten und vie­le schö­ne Erin­ne­run­gen fest­zu­hal­ten traue ich mir nach die­ser Hoch­zeit schon zu. Vor allem hat man als Freund einen Vor­teil gegen­über einem bezahl­ten pro­fes­sio­nel­len Foto­gra­fen: man kann viel inti­me­re Situa­tio­nen knip­sen, wie z.B. den Mor­gen beim Fri­seur, wo die Braut garan­tiert kei­nen frem­den Foto­gra­fen hät­te gebrau­chen können.

Bil­der von Hoch­zeit wird es hier lei­der nicht geben, denn die Bil­der sind halt pri­vat. Ich habe das Paar nicht um Erlaub­nis gefragt und will es auch nicht tun. Mei­ne Hoch­zeits­bil­der hät­te ich auch nicht im Blog es Foto­gra­fen sehen wollen 😉

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4 Gedanken zu „Erste Erfahrungen mit der Hochzeitsfotografie“

  1. Hi Pad­dy,

    vor­ab, schön geschrie­ben und macht Lust auf mehr!

    Ich den­ke, wenn sich in die­ser Rich­tung für ambi­tio­nier­te Hob­by­fo­to­gra­fen noch wei­te­re Mög­lich­kei­ten bie­ten wür­den, kommt die Pro­fes­sio­na­li­tät und Rou­ti­ne ganz von allein. Da bin ich mir, was uns zumin­dest angeht, rela­tiv sicher. 

    VG,
    Thorsten

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