Heute möchte ich Euch das Buch Geotagging für Fotos von Matthias Schwindt vorstellen. Das Buch beschäftigt sich mit der kompletten Bandbreite des Geotaggings, angefangen bei GPS-Grundlagen und einer Einführung in die Welt der Metadaten in Fotos, den verschiedenen Techniken des Geotaggings über Softwarelösungen bis hin zur Ausgabe auf Webseiten und gedruckten Fotobüchern.
Ein Großteil des Buches befasst sich mit der Windows-Software GeoSetter, was leider nicht für Mac OS X verfügbar ist. Somit wird leider auch der Nutzwert des Buches für Mac-User deutlich reduziert. Zwar weist Matthias darauf hin, dass GeoSetter auch unter Mac OS genutzt werden kann, die Lösung dafür ist aber eine virtuelle Maschine, was in meinen Augen keine Lösung ist. Schade, dass es GeoSetter nicht für Mac OS X gibt, denn die Software macht wirklich einen sehr guten Eindruck.
Gut gefallen hat mir die Einleitung mit den Grundlagen, dort habe ich dann doch noch einiges an Infos gefunden, was ich noch nicht wusste, obwohl ich mich mit dem Geotagging nun auch schon eine ganze Weile beschäftige. Ein paar theoretische Grundlagen sind manchmal gar nicht schlecht 😉 Ebenfalls gut finde ich das Kapitel über die Möglichkeiten einen GPS-Track zu erzeugen. Matthias beschreibt sehr ausführlich welche Geräte es gibt oder welche Programme man auf Smartphones wie iPhone oder Android dazu nutzen kann.
Etwas mehr erhofft hatte ich mir vom Abschnitt über Google Earth. Hier greift das Buch leider wieder nach wenigen Sätzen auf GeoSetter zurück zur Erzeugung einer KMZ-Datei. Das ist für einen Mac-Heini wie mich natürlich unbefriedigend. Viel mehr hätte ich mir einen Ausflug in die Grundlagen von KML und KMZ-Dateien gewünscht und einige Basics dazu wie man diese auch durchaus manuell erzeugen kann.
Bei den Tools zur lokalen Bildverwaltung mit GPS-Daten wird dann immerhin mal iPhoto erwähnt, bei Lightroom wurde dann wiederum das sehr wichtige GPS-Plugin von Jeffrey Friedl vergessen, das Proximity-Search-Plugin hingegen findet Erwähnung.
Mich hat vor allem auch die Möglichkeit interessiert ein Fotobuch mit GPS-Daten zu erzeugen. Da bin ich bisher dran gescheitert oder habe einfach nicht genug Geduld. Leider fällt dieser Abschnitt sehr kurz aus und bezieht sich auch wieder auf GeoSetter.
Bei den Online-Plattformen geht Matthias primär auf Flickr und locr ein. Flickr nutze ich selbst ausgiebig, locr hingegen kenne ich nur vom Namen her. Geotagging für Fotos macht auf jeden Fall Lust auch locr mal auszuprobieren. Soweit ich weiss unterstützt locr auch Kompassdaten, was Flickr z.B. nicht kann. Dass mich die Verwendung von GeoSetter für den Upload der Bilder zu locr etwas genervt hat, muss ich wohl nicht erwähnen 😉
Fazit
Das Urteil ist relativ einfach. Wenn Du mit Windows arbeitest und somit GeoSetter einsetzen kannst, dann ist Geotagging für Fotos ein toller Leitfaden. Eigentlich müsste das Buch den Untertitel “Das umfassende GeoSetter Manual” tragen 😉 Verwendest Du hingegen Mac OS X, dann solltest Du die Finger von dem Buch lassen. Zwar können Mac-User auch viele Informationen aus dem Buch ziehen, werden aber durch die häufige Erwähnung von GeoSetter eher genervt sein. Für Windows-User also ein Kauftipp und an den Autor die Bitte sich in einer zweiten Auflage doch auch mal mit Mac-Tools zu befassen und Google Earth mehr Raum zu widmen.
Das Buch kostet € 19,95 und kann bei Amazon bestellt werden.
Schlimm, schlimm, aber Geosetter ist einer der Gründe, warum ich noch einen Windows-Rechner habe. In der neuen Version kann es sogar die Blickrichtung (also Kompassdaten) auslesen/verwerten. Da wollte ich mal was zu schreiben 😉
Ich muss gestehen, dass ich auf GeoSetter ein wenig neidisch bin 😉
Worüber man alles Bücher schreiben kann. Und dann noch für den Preis?
Der Preis entspricht einer kleinen Auflage und ist sicher nicht überteuert. Völlig OK!
Mit den Kompass-Daten eines Solmeta Geotaggers kann nicht nur Geosetter etwas anfangen. Unter Mac ist es meines Wissens noch CDFinder und ImageConverter.