Eine Zugfahrt von Hamburg nach Berlin verleitet mich immer wieder dazu eine Zeitschrift zu kaufen, obwohl ich es eigentlich mittlerweile besser wissen müsste. Heute habe ich mir “The Ultimate Guide - Photoshop für Fotografen und Designer” gekauft. Ein erstes Durchblättern im Zeitschriftenladen war sehr vielversprechend, zumal ich nun wirklich nicht der Photoshop-Held bin und mir da mal ein paar Basics speziell für die Fotografie aneignen wollte.
Der erste Eindruck wurde dann auch auf den ersten Seiten bestätigt. Das Heft enthält wirklich ein paar sehr gut beschriebene Basics. Jeweils auf ein bis zwei Seiten erfährt man sehr schnell die wichtigsten Tools und wie man damit umgeht, von Ebenen über die Korrekturwerkzeuge bis hin zu den Auswahlwerkzeugen. Die ersten Seiten haben mich echt begeistert, viele Basics, die ich nur so irgendwie kannte aber nicht richtig. Je weiter ich jedoch im Heft las, umso mehr wurde ich eines besseren belehrt.
Es geht damit los, dass alle Screenshots auf einer englischen Photoshop-Version basieren. Offensichtlich lag dieses Heft ursprünglich als englisches Original vor und es wurden nur die Texte übersetzt. OK, kann ich noch halbwegs mit leben, es folgt dann jedoch ein unglaubliches Mischmasch aus Deutsch und Englisch. Teilweise werden die deutschen Menübezeichnungen verwendet und teilweise die englischen. Das liest sich dann so: “ …setzen wir den Kontrast auf +60 … den Schieberegler Vibrance auf +25”. Gruselig sag ich Euch.
Nun gut, der Inhalt war bis zu dem Zeitpunkt jedoch durchaus sein Geld wert, so fair muss ich sein. Die Tutorials sind nachvollziehbar und für meine Ansprüche gut zu gebrauchen.
Dann kam jedoch der Hammer. Irgendwann ab Mitte des Heftes sind sämtliche Screenshots durcheinander gewürfelt. Statt der Zwischenschritte eines Tutorials sieht man lauter verschiedene Bilder. Am besten Ihr schaut einfach mal die Fotos an, die ich davon gemacht habe. Manchmal sind statt der Bilder dann Vorschaubilder des englischen Heft-Layouts drin. Ich frage mich echt wie die dahin kommen. Leider ist dieses Abbildungs-Wirrwarr dann nicht ein Einzelfall, sondern wiederholt sich noch so oft, dass dann irgendwann der gute Eindruck des Hefts total zerstört ist, denn die Tutorials sind so größtenteils unbrauchbar.
Wirklich sehr sehr schade, denn der erste Eindruck des Hefts war wirklich gut und das was ich lesen konnte hat mir auch sehr gefallen. Das war schon die € 9,90 wert. So fette Fehler beim Layout, bzw. Druck sind dann allerdings schon heftig, wobei ich es am lustigsten finde, dass es sich bereits um die zweite Ausgabe handelt 😉 Wie sah wohl die erste aus?
Jetzt in dem Moment wo ich diesen Artikel schreibe kommt mir die Idee, doch mal auf der Webseite des Verlages nachzuschauen und siehe da, es gibt dort tatsächlich die fehlerhaften Seiten als PDF-Download. Das ist löblich, denn schließlich handelt es sich bei dem Heft um eins, das man öfter mal zum Nachschlagen in die Hand nimmt. Das hat mir allerdings heute im Zug gar nichts genutzt, da habe ich mich ziemlich geärgert.
Fazit: Inhalt gut, wer sich mit den Druckfehlern und der Korrektur als PDF-Download abfinden kann findet in dem Heft ein paar tolle Tutorials. Für die 3. Ausgabe wünsche ich mir dann jedoch neben den richtigen Abbildungen auch eine anständige und komplette Übersetzung.
Lustig, ich habe mir für die Zugfahrt Kiel/Mannheim das Heft “Landschaftsfotografie” aus diesem Verlag gekauft.
Mir ging es so wie dir, erst die totale Begeisterung und dann beim durchlesen wurde der “frust” immer größer.
Rechtschreibfehler das es nur so kracht, Grammatikalische Fehler hinten und vorne. Deutsch und Englisch in einem Satz usw.
Die Texte sind schon klasse und es ist auch ein Lerneffekt da, aber manche Sachen muss man schon mehrmals durchlesen um zu kapieren was der Autor von einem will. Die Bilder sind 1A, echt tolle Sachen.
Der Verlag hat seinen Sitz in UK, gedruckt wurde in Polen. Wo die Übersetzung stattfand, steht leider nicht dabei. 😉
Danke für deine Rezession.
Heike
Hallo Heike,
ich habe gerade Deine (berechtigte) Kritik über das Foto Mag Book “Landschaftsfotografie” gelesen.
Ich bin erst seit kurzem für den (englischen) Verlag im Bereich Marketing Deutschland tätig und kann alle Kritikpunkte voll und ganz nachvollziehen. Kurz gesagt: Inhalt gut - Umsetzung graus…
Bezogen auf den englischen Background des Unternehmens, und somit ausgewähltes Übersetzungs- und Editingpersonal, war das Ergebnis bis dato wirklich absolut unzureichend.
Aber seit kurzem gilt: Für alle kommenden Ausgaben des Verlages wurden verantwortliche Positionen (Übersetzung, Editing) neu besetzt, und das Ergebnis sollte fehlerfrei sein.
Wenn du mir Deine Adresse zukommen lässt, lasse ich Dir gerne eine kostenfreie Ausgabe der kommenden Edition zukommen.
Ich bitte im Namen meiner englischen Kollegen nochmals um Entschuldigung. Man kann sicher in diesem Preissektor ein fehlerfreies Magazin erwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Bloss (Marketing)
Es freut mich zu lesen, dass sich jemand aus der deutschsprachigen Dependence zuständig fühlt. Ich habe bereits an die Kontakt-Adresse des Magazines (ultimateguide.eu) gemailt und war genervt/schockiert über die Webseite. CRM sieht echt anders aus!!!
Wie auch immer, ich kann mich den Kritiken meiner Vorgänger nur anschliessen. Im folgenden meine englische Mail an den Verlag:
I am very disturbed by your product and your web appearance!
I bought the german edition of “the ultimate guide für Fotografie” 2010 edition; expecting a high gloss, professional magazine for amateur and semi-pro photographers.
I encountered a high gloss magazine for xxx??? The german edition was translated from english to german so baaaaaaad, that many important informations weren´t understandable at all.
I am rather fluent in english and very skilled in photographic vocabulary. That mad it even worse. The original texts might have been excellent, but the translation ruined and currupted them. Sometimes the translation even produced contraproductive effects to the intended hints.
Very, very disapointing, sometimes even anoying! And I am really angry about the 10€ I spent for your magazine. Almost feels like I have been cheated!
Besides this mainly translation based problem, there are two further remarks:
- using great photos from impressing landscapes get even more interesting to the reader if the location is mentioned.
- the last section of the magazine “Inspirierende Landschaften” (inspiring landscapes) is a terrible mass-product (terrible photographic skills, bad colors, the quality is way below the first part of the issue). That adds to the anger of someone who payed 10€!
I would be very happy to get a response. Looking at your web-site I am not sure…
I guess, I will spread the word in my photo-community and among my friends to be sceptical…
My regards,
L. Eneik
Es würde ich wirklich freuen, eine Reaktion vom Verlag zu bekommen (u.U sogar eine Wiedergutmachung).
Hallo Herr Bloss,
aufgrund der beiden von mir am Kiosk gekauften Ausgaben 002 und 003 von “Ultimate Guide …”, die mir bis auf die auch von den anderen Forenteilnehmern gen. Einschränkungen gefallen, habe ich Online die u. gen. Hefte bestellt. Der Betrag wurde zwar abgebucht, jedoch habe ich bisher keines der Hefte erhalten.
Folgendes habe ich bereits zwei Mal über das Kontaktformular beim Verlag versucht zu ergründen. Bisher leider ohne Erfolg:
“Sie haben mir bisher nicht auf meine Mail-Nachfrage bzgl. des Verbleibs meiner bestellten Zeitschriften vom vergangenen Wochenende (Freitag, der 2.7.10) geantwortet.
Bestellt wurden zwei Zeitschriften: “The Ultimate Guide für Fotografie (Dez. 2009)” und “Photoshop 4.0”.
Im Rahmen des automatisierten Abbuchungsverfahrens wurde ein Betrag von ca. 24.00€ abgebucht.
Bitte um Rückantwort, wie es um die Sache steht.”
Nach dem, was ich im Forum lesen konnte, kann ich mir gut vorstellen, warum dies bisher nicht geschah.
Können Sie mir in der Sache weiter helfen? Möglicherweise lässt sich dies über ein kostenloses Jahresabo (2 x für die minderwertigen schon erhaltenen Ausgaben und 2 x für die bezahlten und nicht erhaltenen Hefte) regeln?!
Über eine Rückantwort dankbar
MfG BP
Dito!
Ich hatte die gleiche Erfahrung wie Heike gemacht. Prinzipiell mag die UK-Version ganz gut sein, spätestens der deutsche Fork ist ein wahres Grauen.
Naja, no more “Ultimate Guides”.
Grüße,
Karsten
GLeiche Meinung. Hab mir vor einigen Tagen die Zeitung gekauft und dem “Verlag” gerade via Kontaktformular mitgeteilt, dass so eine Zeitung keine 10 Euro wert ist. Davon abgesehen, ist dir aufgefallen, dass am Ende der Zeitung das Thema “Übertakten” ist, das weder vom Thema noch vom kompletten Design in die Zeitschrift passt? Grausig, früher war die Zeitung “Hakin9” auch so, günstige Übersetzer haben die Zeitung in allerlei Sprachen übersetzt, mittlerweile haben sie auch regionale Autoren. Dank für den Artikel.
Nachtrag: Mir hat der Verlag mitgeteilt, dass mal wieder die anderen Schuld sind: “[…] Leider liegt das Ganze jedoch vorwiegend an Problemen mit der Druckerei, […]”. Ohne Worte.