Als Fotograf hat man so seine Phasen - und das ist gut so

Golden Gate HDR Extreme

Wenn ich zurück den­ke, dann habe ich schon ver­dammt vie­le Bil­der gemacht, die mich zu dem Zeit­punkt total geflasht haben, ich rück­bli­ckend aber ger­ne ver­leug­ne. Da gab es zum Bei­spiel die HDR-Pha­se in der ich aus allem was nicht bei drei auf den Bäu­men war ein HDR mach­te, so mit rich­tig fie­sem Tone­map­ping. Wow, was für ein coo­les Zeug.

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Dann gab es die Teil­to­nungs-Pha­se. Ich erin­ne­re mich noch, wie ich in mei­ner Foto­gra­fen­eh­re getrof­fen war, als die Mut­ter eines Bräu­ti­gams mein­te die Bil­der sind doch alle gelb­sti­chig. Ich sach Euch, die hät­te ich am liebs­ten … so eine … ich konn­te mich gera­de noch zusam­men nehmen.

Patrick Bach

Ja, auch Color­key stand auf dem Pro­gramm. Was war ich doch stolz, als ich her­aus gefun­den hat­te, wie man dem Bild alle Far­ben aus­ser Rot ent­zieht. Boah, spä­tes­tens an dem Tag fühl­te ich mich als ganz gros­ser Fotograf.

Gesperrt

Es folg­te die extre­me Offen­blen­den­pha­se. Als wenn man auch nur den blas­ses­ten Schim­mer von Bild­auf­bau haben müss­te. Ist doch super­ein­fach, Blen­de auf­reis­sen und alles wird gut. Egal was auf dem Tisch vor mir lag, es wur­de mit offe­ner Blen­de foto­gra­fiert und zu einem Kunst­werk erkoren.

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Ich beschäf­tig­te mich irgend­wann mit Blit­zen und war zu dem Zeit­punkt der Mei­nung, dass nur ein geblitz­tes Bild ein gutes sei. Wenn nicht min­des­tens zwei Blit­ze zum Ein­satz kamen, war es Kinderkram.

Patrick Bach

Irgend­wann folg­te die Pha­se des available Light. Ich guck­te den Blitz mit dem Arsch nicht mehr an und war der Mei­nung, dass natür­li­ches Licht am natür­lichs­ten ist 😉

Irgend­wie durch­läuft doch jeder Foto­graf sol­che Pha­sen. Egal ob es in der Foto­gra­fie oder Nach­be­ar­bei­tung ist. Es gibt immer wie­der Trends, die erst gehy­ped wer­den und dann plötz­lich den Furcht­bar-Stem­pel auf­ge­drückt bekom­men. Ruck­zuck ist eine neue Pho­to­shop- oder Licht­sau durchs Dorf getrie­ben. Spä­tes­tens, wenn jeder mit­be­kom­men hat, das kein Hexen­werk dahin­ter steckt, wird die Sau aus dem Dorf verbannt.

Auch ich ste­he heu­te auf dem Stand­punkt, dass mei­ne HDR-Ver­su­che bes­ser unter Ver­schluss geblie­ben wären. Color­key muss ich nun auch nicht unbe­dingt her zei­gen und doch glau­be ich, dass es gut war das alles aus­pro­biert zu haben. Wenn ich heu­te lese, dass sich jemand “Available Light Foto­graf” nennt, dann den­ke ich ins­ge­heim “der hat nur kei­ne Ahnung wie man einen Blitz bedient”. Aus­ser­dem soll­te man sich doch nicht nach einer Tech­nik titu­lie­ren. Nen­ne mich ja auch nicht Blitz­fo­to­graf. Viel­mehr glau­be ich dar­an, dass ein Foto­graf ein mög­lichst gros­ses Port­fo­lio an tech­ni­schen Lösun­gen parat haben soll­te, um sei­ne Arbeit umzu­set­zen. Man ist doch eher Men­schen­fo­to­graf oder Tier­fo­to­graf oder Archi­tek­tur­fo­to­graf oder wha­te­ver. Das gan­ze Rum­pro­bie­ren hat­te einen gros­sen Lern­ef­fekt. Heu­te weiss ich, wie ich mit hohen Dyna­mik­um­fän­gen umge­hen kann, ver­schie­de­ne Bear­bei­tungs­sti­le haben mich den Umgang mit der Soft­ware gelehrt und sind irgend­wie Grund­la­ge mei­nes heu­ti­gen Stils. Ich gehe nicht raus und mache Blitz­bil­der oder Available Light Bil­der, son­dern ich mache Men­schen­bil­der und habe ein ansehn­li­ches Reper­toire an Lösungs­mög­lich­kei­ten. Ein Licht­set­up ist kei­ne Bild­idee. Egal ob Son­ne, Wol­ken oder Regen, Drin­nen oder Drau­ßen, es gibt immer eine Lösung und es ist gut, wenn man sich schnell dar­auf ein­stel­len kann. Vor kur­zem habe ich einen Arti­kel gele­sen in dem es dar­um ging einen guten Hoch­zeits­fo­to­gra­fen zu iden­ti­fi­zie­ren. Die Emp­feh­lung war sich ein­fach mal eine kom­plet­te Hoch­zeit zei­gen zu las­sen, inkl. Par­ty­bil­der und dem gan­zen Kack­licht-Rotz. Tol­le Style-Shoots sehen super aus, sind aber auch kei­ne Her­aus­for­de­rung. Die olle Bahn­hofs­klau­se mit dem Eichen­saal und der komi­schen Fun­zel­be­leuch­tung ist eine Her­aus­for­de­rung. Ist nicht ganz abwe­gig der Gedan­ke. Gera­de auf Hoch­zei­ten ist es gut die ver­schie­de­nen Tech­ni­ken zu beherrschen.

Ich wer­de bestimmt noch wei­te­re Pha­sen durch­lau­fen. Wie die aus­se­hen kann ich heu­te noch nicht sagen. Wahr­schein­lich wer­de ich auch noch vie­le Bil­der machen, die ich eini­ge Mona­te spä­ter nicht mehr sehen kann. Aber es gehört irgend­wie dazu. Was wären wir nur ohne unse­re Jugend­sün­den? Das ist ein Pro­zess und am Ende des Tages hat man immer etwas gelernt. Irgend­wann fügt sich das alles zu einem gros­sen Erfah­rungs­schatz zusam­men und Euch macht so schnell kei­ner mehr etwas vor. Lasst Euch nicht beir­ren von den Lem­min­gen, die gewis­se Tech­ni­ken und Trends schlecht reden, weil es ihr Guru vor­ge­be­tet hat. Hütet Euch nur davor jeden Trend bis ins Extrem zu betrei­ben. Man muss auch nicht jedes Bild zei­gen, das hat mir nur kei­ner gesagt 😉

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47 Gedanken zu „Als Fotograf hat man so seine Phasen - und das ist gut so“

  1. Wie wahr, wie wahr. 

    Kann mich noch gut an mei­ne Nik­Soft­ware-Zeit erin­nern. Jedes Bild wur­de dabei mit ein bis zwei Fil­tern ausgereizt. 🙂

    Und heu­te kom­men mir fast die Trä­nen… So sehr wur­den die Bil­der zum Teil verunstaltet. 😉

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  2. Aus­pro­bie­ren ist wich­tig, man muss nicht alles kön­nen aber wenigs­tens mal alles ver­sucht haben. Und das Blatt bei Offen­blen­de? Ein Klas­si­ker, den ich die Tage in vie­len Vari­an­ten (Blu­men, Blät­ter, Äste) gese­hen und selbst aus­pro­biert habe 🙂 Der Früh­ling bie­tet sich dazu doch ziem­lich gut an.

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  3. Hey Pad­dy,

    die­se Pha­sen habe ich auch alle schon durch­lebt und bin nun auf der Suche nach einer ande­ren. Momen­tan hat mit die Pan­ora­ma­fo­to­gra­fie noch rela­tiv fest in den Fän­gen. Ich bin gespannt was als nächs­tes kom­men wird…

    Gruß und bis hof­fent­lich wie­der zum Staffelfinale

    Tho­mas

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  4. Hal­lo Paddy,

    bin zwar noch nicht so lan­ge inten­siv dabei, erken­ne mich aber beim Blick in Dei­nen Spie­gel durch­aus wieder. 🙂
    Bin gera­de in der HDR- und trau-keinem-Bild-das-Du-nicht-selber-bearbeitet-hast-Phase. 🙂

    Lie­ben Gruß Hansjörg

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  5. Wie wahr, wie wahr 😉 Habe auch schon eini­ge die­ser Pha­sen durch in denen ich mich in bestimm­ten Berei­chen bis zur Schmerz­gren­ze aus­ge­tobt habe. Beson­ders muss­te ich bei der Ent­wick­lung von Blitz zu Available Light grin­sen. Das war bei mir defi­ni­tiv auch exakt so der Fall. Den­ke aber, dass exakt die­ses Aus­pro­bie­ren einen guten Foto­gra­fen aus­macht. Auf die­se Wei­se lernt man sehr gut mit den ver­schie­de­nen Anfor­de­run­gen klar­zu­kom­men und kann ent­spre­chend sou­ve­rän reagieren.

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  6. Ich den­ke so geht es jedem aber wenn man es bei ande­ren liest ist es amüsant.

    Auch wenn Du von HDR jetzt nix mehr wis­sen willst, das b/w fin­de ich rich­tig gut!

    Mach wei­ter so, ist immer klas­se hier zu lesen!!

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  7. Ich selbst pro­bie­re ger­ne neu­es aus.
    “Damals” gehör­ten natür­lich auch die HDR und Color­key Din­ger dazu.
    Ich hab mich gefreut wie ein Schnit­zel über die Bilder.
    Aber heu­te geht es mir nicht anders wie dir, ich kann die Bil­der nicht mehr anse­hen. Aber mis­sen möch­te ich die­se auch nicht, gehö­ren mit zu mei­ner Ent­wick­lung, wel­che immer noch in vol­lem Gan­ge ist 😉

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  8. ich stei­ge dann bei der iffen­blen­de ein u in der pha­se bin ich noch - aber nicht so, dass ich den­ke, dass dann alles gut ist. benut­ze gaaa­anz vie­le blendenstufen.
    das mit dem available light hast du gut getrof­fen. ich mache es aus 2 grün­den: ich mag bil­der ohne blitz lie­ber und ich habe weder die aus­rüs­tung, noch das know how dafür :). mei­ne par­ty­hoch­zeits­bil­der mit einem auf­steck­blitz sind trotz­dem nicht kacke, sber es geht sicher besser ;).

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  9. Tol­ler Arti­kel und ich erken­ne mich wie­der! Die extre­me hdr pha­se habe ich Gott sei Dank hin­ter mir. Bei einem extrem hohen Kon­trast­um­fang grei­fe ich aber nach wie vor ger­ne dar­auf zurück.
    Bei gerin­ge­ren Kon­trast­um­fang reicht eine Sin­gle-Raw meist aus. Viel­leicht bin ich ja gera­de in der Dynamik-Phase?!

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  10. hihihi…

    im moment habe ich die “ich stell sel­ber scharf, wie frü­her” pha­se - dazu habe ich mir eine gebrauch­te pen­tax K5 mit diver­sen smc A pen­tax objek­ti­ven recht güns­tig besorgt und darf mit begeis­te­rung sagen, ich habe wie­der spaß am foto­gra­fie­ren, auch wenn die “tref­fer­quo­te” an schar­fen bil­dern deut­lich gerin­ger ist, als mit mei­nem EOS krem­pel - ich habe es aber wie­der “sel­ber in der hand” und erfreue mich an bana­len fest­brem­nern mit 2,8 und zooms mit 4,0, die mich mit sat­tem dreh­ge­fühl am scharf­stell­ring wie­der demü­tig machen, wenn es mir gelingt, ein schar­fes bild bei 2,0 zu erstel­len, ich blen­de sogar mei­ne objek­ti­ve wie­der ab und arbei­te mit der schär­fen­tie­fen­ska­la, die heu­te ja kein objek­tiv mehr hat und ich füh­le mich fast, wie zu mei­ner lehr­zeit in den 80ern. ich grin­se täg­lich, wenn ich mei­ne klei­ne, kom­pak­te, leich­te aus­rüs­tung neh­me und bin mal gespannt, ob ich damit auch mal einen auf­trag foto­gra­fie­re - im moment ist es mei­ne freizeitkamera

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      • Ja, von AF auf MF umschal­ten ist der ers­te Schritt. Dann hat man aber noch nicht die drei­vier­tel Dre­hung von der Nah­ein­stell­gren­ze bis unend­lich. Die gibt es meis­tens nur noch bei manu­el­lem Alt­glas vom Gebraucht­markt - abge­se­hen von den hip­pen Zeiss, Voigt­län­der oder wie sie nicht hei­ßen Festbrennweiten.
        MF ist mit den meis­ten AF-Lin­sen doch ein ech­ter K®ampf.

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  11. Das klingt alles irgend­wie so negativ.
    Ich fin­de, dass alle genann­ten Tech­ni­ken bzw. Pha­sen ihre Berech­ti­gung haben. Mag sein, dass die Bil­der Geschmack­sa­che sind, aber war­um soll ich nicht ein Color­key machen, wenn es sich anbie­tet und ich Bock drauf habe.
    Ich fin­de, dass ich nicht immer tren­dy sein muss…????

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    • Hm, viel­leicht betrach­test du die­sen Arti­kel etwas zu kritisch? 

      Er stellt fest das (wie vie­le ande­re Foto­gra­fen auch) er sich als Foto­graf wei­ter­ent­wi­ckelt hat und nicht mehr zu einem bestimm­ten Stil­mit­tel aus der Tech­nik­schub­la­de grei­fen muss, um ein Foto in Sze­ne zu set­zen oder inter­es­sant zu machen. Der Arti­kel besagt aber nicht das HDR, Tone­map­ping, Dodge & Burn, Teil­to­nung, Pho­to­shop per se schlecht sind - es soll­te im bes­ten Fall das schon an sich gute Foto nur unter­stüt­zen (und auch da besteht kein Zwang alles edi­tie­ren zu müs­sen was aus der Kame­ra kommt - es soll sogar Fotos geben die direkt aus der Kame­ra in ein Port­fo­lio wandern).

      Am meis­ten über­zeugt ein Foto immer noch durch das Motiv, der Bild­wir­kung und Aus­sa­ge, der Inten­ti­on des Foto­gra­fen (bzw. was er sich dabei gedacht hat), der Bild­kom­po­si­ti­on, der Zusam­men­set­zung aus anspre­chen­den Far­ben und Licht.

      PS: Ich fin­de das zwei­te Bild (schwarz / weiss City) gut gelun­gen wenn das eine Aus­sa­ge für Street Foto­gra­fie dar­stel­len soll.

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  12. Nor­maaal! 😀
    Als ich ange­fan­gen habe, hat­te ich mir immer die HDRs ande­rer betrach­tet und dach­te mir nur: booo­aaah, Alter!! Gei­ler Scheiß!!
    Also: DSLR gekauft und nur noch - total beschis­sen häß­li­che - HDRs gemacht.

    Damals fand ich das klas­se und uner­reicht gut. Wenn ich mir die Pho­tos heu­te anse­he, könn­te ich kot­zen und schüt­te­le über mich selbst den Kopf.

    Die­se Pha­sen sind völ­lig nor­mal, rich­tig und wich­tig - man setzt inten­siv mit einer bestimm­ten Sache aus­ein­an­der und lernt dazu.
    Sei­en es nun Tech­ni­ken, Objektive…

    Ich habe der­zeit mei­ne Cross Pro­ces­sing & Makro-Phase 😀

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  13. Ich mag HDR mit fie­sem Tone­map­ping, ich mag Colour­key und Teil­tö­nung, ich mag Bil­der mit extre­mer Frei­stel­lung und ich mag auch die in den Kom­men­ta­ren erwähn­ten, teils sehr abge­dreh­ten Nik-Fil­ter. Meis­tens mag ich sogar geblit­ze Bil­der (von Dir und ande­ren), manch­mal aber auch nicht (von mir und ande­ren - ja, ja).
    Zur rich­ti­gen Zeit, am rich­ti­gen Ort und in der rich­ti­gen Durch­mi­schung fin­de ich das alles okay.

    Den typi­sche oder jetzt aktu­el­len “Pad­dy-Look” Dei­ner Fotos fin­de ich toll, aber wenn Du uns mehr aus Dei­ner Nicht-Por­trait-Schatz­kis­te zei­gen wüdest, fän­de ich das auch sehr span­nend - auch vor dem Hin­ter­grund war­um Du es heu­te nicht mehr so machen wür­dest. Man muss ja dann nicht Dei­ner über­dach­ten Mei­nung sein … 😉

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  14. WIE WAHR!
    Wenn die Such nach der “Wahr­heit” nur nicht manch­mal so ver­un­si­chernd wäre.
    Ich find ja, daß gute Klas­si­ker anschau­en (ohne 1:1 kopie­ren zu wol­len) manch­mal auch wie­der die aktu­el­le Stil­gläu­big­keit relativiert.…

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  15. Schön zu hören, das es erfah­re­nen Foto­gra­fen auch mal so ergeht oder ergan­gen ist. Ich konn­te mich eben­falls wun­der­bar wie­der­fin­den in dei­nem Artikel.

    Ich glau­be dass es als „Anfän­ger“ aber auch wich­tig ist sol­che Pha­sen zu durch­le­ben, um wie du ja auch schreibst, ein­fach die Tech­nik zu erler­nen und sich aus­zu­pro­bie­ren. Wie hört und liest man immer wie­der: Das nicht gemach­te Foto ist schlim­mer als ein „schlecht“ gemach­tes Foto.

    Das wich­tigs­te ist doch, das die­se Pha­sen der Selbst­fin­dung auch wie­der zu Ende gehen und ich bin der Hoff­nung, dass sich dies irgend­wann zu einem gro­ßen und gan­zen zusam­men­fügt: Der eige­ne Still.

    So long
    Matthias

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  16. Ser­vus Paddy,

    ja es heißt ja “lear­ning by doing” wer nichts tut und nichts aus­pro­biert lernt auch nicht wirk­lich wie es für einen selbst funk­tio­niert!! Theo­rie ist eben das eine und die Umset­zung in der Pra­xis das andere!
    Ich fin­de es auf alle fäl­le immer wie­der sehr inter­es­sant in der Ver­gan­gen­heit zu schwel­gen und den eige­nen Fort­schritt zu beobachten 😉 

    Gruß Rei­ner

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  17. Oh ja, toll war mei­ne Rah­men Pha­se. Alles was nicht bei drei auf den Bäu­men war hat einen schwar­zen Rah­men bekom­men. Was­ser­zei­chen und Haut Weich­zeich­nen ist auch so eine Abart gewesen 🙂

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  18. “Wenn ich heu­te lese, dass sich jemand “Available Light Foto­graf” nennt, dann den­ke ich ins­ge­heim “der hat nur kei­ne Ahnung wie man einen Blitz bedient.””

    Ja, stimmt. Ich gebe zu, ich habe nicht wirk­lich Ahnung vom Foto­gra­fie­ren mit Blitz. Aber bis dato inter­es­siert mich das Blit­zen auch nicht son­der­lich, da ich bevor­zugt Land­schaf­ten und Städ­ten foto­gra­fie­re und zur Motiv­ge­stal­tung ger­ne das ver­füg­ba­re Licht nutze.

    Bei einer Pha­se bin ich froh, dass ich längst dar­über hin­weg bin: näm­lich das Zu-Tode-Bear­bei­ten der Fotos mit­tels Pho­to­shop - grau­en­voll! Nix gegen Pho­to­shop, aber wenn Fotos erst nach dem Ein­satz von Retu­sche, Fil­tern und diver­sen Farb­kor­rek­tu­ren vor­zeig­bar wer­den, soll­te man die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit der Kame­ra oder viel­mehr sein foto­gra­fi­sches Talent ernst­haft hinterfragen!

    Jaja, man hat nie ausgelernt! 🙂

    LG aus IBK

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    • Dazu pas­send: man­che mei­nen ja, die Bild­ge­stal­tung mache ich hin­ter­her am Com­pu­ter, schaun wir mal, was man alles aus dem Knips­bild hin­ter­her noch machen kann. Vor­her den­ken und dann aus­lö­sen ist die rich­ti­ge Reihenfolge.

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    • Das unter­schei­det den ech­ten Foto­gra­fen vom Pho­to­shop Künst­ler. Es gibt ver­schie­de­ne Arten von Men­schen: den einen begeis­tert mehr das Hand­werk der Foto­gra­fie, den ande­ren mehr das Hand­werk beim Umgang mit Pho­to­shop. Zwei ver­schie­de­ne Lager - prin­zi­pi­ell ist dage­gen nichts einzuwenden.

      Schlimm ist nur wenn sich eine Per­son als Foto­graf defi­niert, der alles in Pho­to­shop meh­re­re Stun­den lang bear­bei­ten und beschnei­den möch­te bis das eigent­li­che Motiv eini­ger­mas­sen sitzt. Ande­rer­seits gibt es auch Pho­to­shop Künst­ler, die sur­rea­lis­ti­sche Wel­ten erst durch Kom­bi­na­ti­on meh­re­rer Fotos und Com­po­si­ti­ons erst mög­lich machen - hier die Gren­ze zu zie­hen ist wie immer schwie­rig. Es kommt dar­auf an, was der Künst­ler damit aus­drü­cken und erschaf­fen möchte.

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  19. Yes, ich fin­de mich auch in dei­nem Text wie­der. Aber das ist okay. Das gehört irgend­wie dazu. Ein­fach nur auf den Aus­lö­ser zu drü­cken, ohne sich tie­fer vor­her und auch nach­her damit zu beschäf­ti­gen, ist irgend­wie kein rich­ti­ges Fotografieren. 😉

    Vie­le Grüße,
    Maria

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  20. Nicht nur die Tech­ni­ken zur Bild­be­ar­bei­tung, egal ob das nun durch ein HDR, Pic­tu­re Style in der Kame­ra pas­siert oder nach­träg­lich durch Bra­cke­ting und ande­ren Metho­den am Rechner/Computer bear­bei­tet wird - für das End­ergeb­nis macht das kei­nen Unterschied. 

    In die glei­che Kate­go­rie fal­len doch auch sämt­li­che Gesprä­che zur Kame­ra­tech­nik, der ver­wen­de­ten Mar­ke, den Objek­ti­ven. Also kann man die­se The­ma­tik auf alles anwen­den was die Foto­gra­fie auszeichnet. 

    Wich­tig ist, das der Foto­graf viel­leicht irgend­wann zu der Erkennt­nis kommt das Tech­nik nicht über alles ent­schei­det und das ist letzt­end­lich das wich­tigs­te beim foto­gra­fie­ren: Bild­kom­po­si­ti­on, Motiv, Licht­stim­mung. Die Tech­nik kann nur unter­stüt­zend eingreifen.

    Das wäre als Fazit viel­leicht noch schön gewesen 😉

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  21. Ler­nen wir nicht erst durch die “Extre­me” das “Nor­ma­le” zu ver­ste­hen? Denn jede dei­ner Tech­ni­ken ist mode­rat ange­wandt doch etwas ganz nor­ma­les, etwas, dass dei­nen Wunsch nach Aus­druck des Bil­des unter­stützt. Scha­de ist, wenn die Tech­nik alles ande­re über­la­gert. Aber ohne trial&error geht es nicht. Lasst des­halb jedem die­se Pha­sen! Sie machen dich besser!

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  22. Super Arti­kel.

    Bei dem Satz mit der Mut­ter des Bräu­ti­gams fällt mir ein: Könn­test du viel­leicht dazu mal ein Arti­kel schrei­ben Pad­dy? Also so der Spa­gat zwi­schen was Foto­gra­fen geil fin­den und was Ottonormalbetrachter/Kunde so erwar­tet? Ich fin­de das oft gaa­anz schwer ein­zu­schät­zen, weil Foto­gra­fen schau­en Bil­der meist ganz anders an als “Nor­ma­los” und ich fin­de das echt schwer. 

    Gera­de neu­lich habe ich mei­ner Mut­ter ein paar schwarz/weiß “Street” Bil­der eines Bekann­ten auf FB gezeigt (ich fin­de er macht ganz gute und inter­es­san­te Bil­der, auch wenn es nicht ganz mein Gebiet ist) und sie mein­te nur: Was soll das dar­stel­len? War­um hat er die alte Frau am Fens­ter foto­gra­fiert oder die Leu­te auf der Früh­jahrs­mes­se? Sie konn­te ein­fach nix mit Anfan­gen, ein­fach frem­de Leu­te und Umge­bung abzu­knip­sen, wo man eh nie­mand drauf kennt. 

    Das hat mich wie­der zum über­le­gen gebracht, wie unter­schied­lich man sowas beurteilt.

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    • Der Stil wie und was man foto­gra­fiert ist ja auch nicht jeder­manns Sache. Des­halb sind unse­re Geschmä­cker so unter­schied­lich. Es geht beim Foto­gra­fie­ren auch um einen Bezug und Emo­tio­nen, ande­ren geht es viel­leicht nur dar­um etwas “schön” ein­zu­fan­gen, wie zum Bei­spiel “Pla­ne­s­pot­ting” - für mich wäre das nichts den gan­zen Tag nur unter­schied­li­che Flug­zeu­ge abzu­lich­ten. Die sehen für mich alle mehr oder weni­ger gleich aus. Für den nächs­ten ist Street Foto­gra­fie nichts. Aber letzt­end­lich spielt das alles kei­ne Rol­le - du selbst musst dich beim Foto­gra­fie­ren damit wohl­füh­len - es kommt dar­auf an was du dar­aus machst oder was dei­ne Moti­va­ti­on ist - alles ande­re ist doch wirk­lich zweit­ran­gig oder muss jemand der ger­ne Fuss­ball im Ver­ein spielt begrün­den ob das jetzt sinn­voll ist?

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      • Da hast du schon Recht, letzt­end­lich muss es einem ein­fach selbst gefal­len und Spaß machen. Trotz­dem ist es natür­lich so eine Sache wenn man für Kun­den arbei­tet. Klar, nor­ma­ler­wei­se spricht man sowas ja ab bzw. der Kun­de weiß wel­chen Stil er zu erwar­ten hat…aber fin­de es trotz­dem inter­es­sant dar­über nach­zu­den­ken und wo die meis­ten Dif­fe­ren­zen bestehen zwi­schen Forums­fo­to­gra­fen und was sie mögen VS Ottonormalbildbetrachter.

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      • Der Otto-Nor­mal­ver­brau­cher (sagen wir der Mensch der mit Foto­gra­fie am wenigs­ten Berüh­rungs­punk­te hat) wird auf vie­le Din­ge nicht ach­ten, die einem Foto­graf mit einer dezi­dier­ten Foto­ka­me­ra wich­tig sind. Er inter­es­siert sich nicht für Schär­fen­tie­fe, Auf­lö­sung, Dyna­mik­um­fang, Farb-Balan­ce, Aus­leuch­tung, Farb­rau­schen, Rau­schen, Schär­fe, Kon­trast und Nuan­cen. Des­halb foto­gra­fiert ein Gross­teil der Gesell­schaft mit einem Smart­phone oder auch Tablet. Ein­zig die ori­gi­nel­le Bild­wir­kung zieht das Inter­es­se der All­ge­mein­heit even­tu­ell auf ein Foto (Land­schaft, Tie­re, Men­schen - auch nur dann wenn Fotos etwas ein­brin­gen, was man im All­tag nicht so zu Gesicht bekommt bzw. neue Per­spek­ti­ven auf­zeigt). By the way: Was sind Forumsfotografen?

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  23. Wit­zig, wie vie­le sich hier wie­der­erken­nen. Auch ich kann mich davon nicht aus­schlie­ßen. Color Keys fand ich ganz am Anfang auch ziem­lich cool, heu­te kann ich sie in 99% der Fäl­le nicht mehr ab. HDRs habe ich anfangs auch recht ger­ne gemacht, aber nie so exzes­siv. Eini­ge Resul­ta­te mag ich heu­te noch, die meis­ten aber nicht. Teil­to­nun­gen mache ich auch heu­te noch sehr ger­ne - wenn ich denn fin­de, dass es passt. Zwang­haft geblitzt oder aus­schließ­lich auf Available Light fest­ge­legt habe ich mich aller­dings noch nie - kommt viel­leicht noch 😀

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  24. Sehr schö­ner Arti­kel. Bin immer wie­der begeis­tert so etwas zu lesen. Gab es auch eine “ich foto­gra­fier mein Kind in allen Lebens­la­gen Phase”? 🙂

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  25. HiHi, kenn ich alles! Und ich sage immer noch, dass available light doch am schöns­ten ist - und war­um? weil ich echt kei­nen blas­sen Schim­mer vom Blit­zen habe 😉 . Ver­fol­ge dei­ne Sei­te schon län­ger und freue mich jedes Mal über sol­che Arti­kel, die einem die eige­nen “Unzu­läng­lich­kei­ten” vor Augen füh­ren. Wei­ter so! Grüße

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