Selten kommt es vor, dass ich ein Buch innerhalb von wenigen Tagen in einem Rutsch durchlese. Nun ist es wieder passiert. Letzte Woche kaufte ich mir “Auf der Suche nach dem Motiv” von David duChemin und schon gestern Abend war ich auf der letzten Seite angekommen.
Kaum ein Buch schafft den Spagat zwischen Kunst und Technik in der Fotografie. Die meisten beschäftigen sich entweder mit dem einen oder dem anderen Aspekt. Ich selbst bin ja auch eher der Technik-Nerd, der sich stundenlang mit Equipment befassen kann ohne dabei ein einziges Foto zu machen 😉 Je länger man sich jedoch mit der Technik beschäftigt, umso stärker wird der Wunsch an seinen Bildern und der Bildsprache zu arbeiten. Einfach nur technisch perfekte Fotos zu schiessen macht einen nicht mehr so richtig an.
David duChemin schafft genau diesen Spagat indem er zu Beginn des Buches genau die Problematik mit dem Künstler und dem Nerd beschreibt. Der eine hat Probleme mit den ganzen Einstellungen und der andere damit Motive zu sehen. Beides gehört aber zu einem guten Foto dazu. In dem Buch “Auf der Suche nach dem Motiv” geht es wenig um Technik, aber sie kommt nicht zu kurz. David kommt nicht mit dem Langweiler-Spruch “Der Fotograf macht das Foto und nicht die Kamera” um die Ecke, sondern hilft dabei eigene Visionen zu entwickeln und umzusetzen. Er nimmt den Leser an die Hand und zeigt wie man mit Bildern Geschichten erzählt. Dafür ist manchmal aber auch ein bisschen Technik notwendig, wie seine grosse Liebe zu einem 85mm f/1.2 Objektiv zeigt.
Es geht also viel um Geschichten, Geschichten in einem Bild und Geschichten aus mehreren Bildern. Es geht aber auch sehr viel um Personen, Kinder, alte Menschen. Hier gibt es tolle Ideen für jeden Portraitfotografen. David duChemin ist viel in fremden Kulturen unterwegs und so handelt das Buch auch davon wie man auf Menschen zugeht, mit ihnen umgeht, auch wenn man die Sprache nicht spricht. Es geht ebenso viel um Orte, wie man diese findet, sich vorbereitet und sie gekonnt in Szene setzt. Auch dabei kommt sowohl der Künstler als auch der Freak auf seine kosten. Er erzählt von Orten, Emotionen aber auch von Linien und Größenverhältnissen.
Selten hat mich ein Buch so fasziniert wie dieses. Auf der Suche nach dem Motiv hat genau meinen Nerv getroffen und hilft mir dabei eigene Visionen zu entwickeln und diese in Fotos umzusetzen.
Hallo,
es gibt schon wieder ein neues Buch von David duChemin -
Mit Lightroom enwickeln - Von der Vision zur Perfektion.
Würde dich wahrscheinlich auch interessieren.
Gruss aus Nürnberg
Gerd
Danke für den Hinweis. Bei Amazon steht noch was von 10 Tagen, nehme mal an, dass es ganz neu ist. Aber das wird bestimmt gekauft. http://goo.gl/Dwq0x
Bei Thalia in Nürnberg gibt´s das Buch schon seit über einer Woche - wenn nicht schon länger.
Klasse Empfehlung! Habs gleich geordert und freue mich drauf 🙂
Hi Paddy,
letzte Woche gabs auch schon 10 Tage Wartezeit bei diesem Buch, am nächsten Tag wars dann auf Lager. Und das Teil lohnt sich!!! Vor allem für lightromm-maniacs. DuChemin verbindet dabei seinen Visionen-Ansatz mit dem Lightroom workflow. Super interessant.
By the way “interessant” 🙂 … wann gibts denn wieder ein “knackscharf”?
“Auf der Suche nach dem Motiv”, “Biete Visionen” und jetzt bin ich gerade bei “Von der Vision zur Perfektion”, kann dir nur zustimmen, man liest solche Bücher in einem Rutsch durch. Sehr empfehlenswert auch die eBooks, die er auf seinem Blog für eine (kleine) handvoll Euronen anbietet.
Hi Paddy, vielen Dank für den Tipp, werde ich mal reinblättern. Und? Hast du eine Vision und die vielleicht schon umgesetzt? Eine Frage der Zeit scheint bei dir ja gar nichts zu sein 😉 LG, Conny
Liebe Conny,
eine Vision habe ich irgendwie schon, muss aber gestehen, dass ich sie gar nicht in Worte fassen kann. Irgendwie bin ich die ganze Zeit auf der Suche nach einem ganz speziellen Bildstil. Aber ich arbeite daran 😉
Ich stelle mir die Frage ob man solche Geschichten die er beschreibt überhaupt als nicht reisender umsetzen kann. Ich kenne das Buch nicht, allerdings kann ich mir vorstellen das die vorhandenen Bilder aus anderen Kulturen kommen und deswegen vielleicht auch von allein schon interessant wirken. Weiß nicht ob das einem hier als hobbyfotograf so richtig helfen kann. Bin immer etwas skeptisch wenn ich Portraits aus fremden kulturen sehe. Sind wunderschön nicht falsch verstehen aber hilft mir das wenn ich demnächst ein Portrait eines/einer bekannten erstellen soll? Könnte mir vorstellen das es schwierig wird da vergleiche zu ziehen.
Doch, das lässt sich sehr gut übertragen, da es um die Herangehensweise geht und nicht um das Motiv der fremden Kultur. Eine 1:1 Kopie der Bilder wird man nicht anfertigen können, aber das ist auch nicht das Ziel.
Ich hab’s mal auf die Amazon Wish-List gepackt. Werde es demnächst mal bestellen und dann schauen was es bringt. Auf jedenfall mal danke für den Bichtipp. Finde es spannend mal etwas über nicht Techniklastige Bücher zu hören.
Klingt wirklich interessant. Werd ich mir mal ansehen müssen 🙂
Danke