Die Speicherkarte in der Digitalen Spiegelreflexkamera ist eines der wichtigsten Elemente in der Kette. Geht sie kaputt und sind noch ungesicherte Fotos darauf, so ist das Gejammer groß. Ich hatte daher immer einen ganz einfachen Standpunkt: Spare niemals an der Speicherkarte.
Das bedeutet für mich jedoch nicht zwangsläufig, dass ich mir immer die teuersten kaufe. Ich achte darauf, dass es sich um Markenkarten handelt, SanDisk hat sich bei mir als sehr gut herausgestellt und bisher hat mich von dem Hersteller noch keine Karte im Stich gelassen. Allerdings gibt es von SanDisk diverse Speicherkarten gleichen Formats und gleicher Kapazität. Ultra II, Extreme III, Extreme IV oder Extreme Pro? Schaut man sich mal die Preise an, so sieht man “Extreme” Preisunterschiede.
Die 16 GB Extreme III kostet aktuell rund 60,- €, die Extreme IV liegt bei knapp 100,- € und die noch recht neue Extreme Pro kostet um die 160,- € bei 16 GB Kapazität. Wer sich mit 8 GB begnügt, der bekommt die Extreme III für etwa 40,- €.
Aber welche soll man nun kaufen? Wer sich wie ich eine Nikon D700 oder eine Canon 5D Mark II kauft, der legt über 2.000,- € auf den Tisch. Da sollte man doch nicht an der Speicherkarte sparen und dem Baby nur das Beste gönnen, oder? Fakt ist jedoch, dass man nicht wirklich einen Vorteil mit den teuren Karten hat. Zwar sind diese auf dem Papier schneller, aber die Kamera kann diese Geschwindigkeit nicht richtig umsetzen. Das heisst im Klartext: Wenn ich mit meiner D700 im RAW-Format fotografiere und der Puffer voll ist, dann kommt die Kamera nicht mehr mit dem wegspeichern hinterher. Sicherlich kann man den Prozess des Speicherns mit einer schnelleren Karte etwas beschleunigen, aber niemals so, dass man munter den Auslöseknopf gedrückt halten kann ohne dass kleine Wartepausen entstehen.
Ich persönlich komme mit dem Puffer der D700 vollkommen aus. Dieser kann 17 Bilder speichern, wenn bei 14 Bit Raw fotografiert wird. Mehr brauche ich eigentlich nie und daher ist für mich die Geschwindigkeit der Karte sekundär geworden.
D.h. ich greife zwar zu den SanDisk-Karten weil ich dem Hersteller vertraue, es reicht aber die Extreme III vollkommen aus. Dadurch, dass ich dort doch einiges an Geld spare kaufe ich mir lieber zwei oder drei Karten, die ich dann wiederum nach einiger Zeit auch mal austausche. Was viele Fotografen nämlich nicht berücksichtigen ist die Tatsache, dass eine CF-Karte nur für eine begrenzte Anzahl an Schreiboperationen ausgelegt ist. D.h. die Karte “altert” und irgendwann macht sie schlapp.
Daher ist meine Empfehlung: Nehmt die günstigeren Karten der Markenhersteller und kauft Euch lieber ein oder zwei Karten mehr. Wechselt diese nach einiger Zeit aus und schmeisst die alten weg. Damit fährt man ganz gut und muss sich eigentlich keine Sorgen um die Fotos machen.
Hallo Paddy,
klare Worte zum Thema Speicherkarten. Find ich gut, gibt es doch viel zu viel Quacksalberei in dem Bereich.
Nur eine Anmerkung noch: Ein Ausfall eines Flash-Speichers aufgrund einer zu hohen Anzahl von Schreibzyklen halte ich in einer Kamera für extrem unwahrscheinlich. In regelmäßigen Abständen testet die ct’ USB-Sticks (gleiche Speichertechnik). Hierbei kommt auch das Thema Lebensdauer zur Sprache. Allerdings immer mit dem Fazit, dass es selbst unter Laborbedingungen nicht geschafft wurde einen Speicher an seine Grenze zu treiben.
Bei Verwendung in Kameras kommt hinzu, dass die meisten Karten viel zu groß gekauft werden (was bei den Preisen ja auch völlig in Ordnung ist) und selten bis nie voll werden. Hierdurch kann das “Wear Leveling” extrem effizient arbeiten.
Da selbst die ct’ im Labor es nicht schafft, werden wir es wohl erst recht nicht schaffen…
Meinungen von extrem vielknipsenden (Presse-)Fotografen wären toll, aber ich fürchte jeder Verschluss gibt vorher auf.
Vielen Dank für Deine Beiträge, ich lese sie immer wieder gerne!
Hannes
Vorm Wegschmeißen sollte man die alten Speicherkarten jedoch besser unbrauchbar machen, damit sie nicht gefunden werden und jemand die alten Daten wieder herstellt.
Ich speichere die Fotos immer recht zügig auf den PC und lösche dann die Speicherkarte. So sollte es mir eigentlich nicht passieren, das mir Fotos verloren gehen. Zumal man am eigenen PC ja eine Datensicherung machen sollte.
Gruß Pe-Su-Ki
@Dalvin: Ich persönlich denke auch, dass man die Karten fast nicht kaputt bekommt Aber bei den momentanen Entwicklungen am Markt werden die Karten wohl eh nie besonders alt.
@Pe-Su-Ki: Unbrauchbar machen ist was für Paranoide. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass jemand in meiner Mülltonne rumkriecht um dann die letzten Bilder von meinem Hund wieder herzustellen 😉 Aber klar, die Wiederherstellung ist glücklicherweise nicht so schwer.
Stimme Dir da komplett zu. Was man noch beachten sollte: wenn man eine große Speicherkarte mal verliert oder sie kaputt geht, dann sind eine Menge Bilder einfach weg. Und das ist mehr als ärgerlich. Daher habe ich z.B. auch nur 4GB Karten. Lieber mal die Karten tauschen und weiter Fotos machen, als dass nach einem Tag fotografieren die Karte im Eimer ist und _alles_ weg ist…
Beste Grüße und einen schönen 3. Advent
Lasse
Ich habe persönlich sehr gute Erfahrungen mit Transcend CF-Karten gemacht. Diese sind, bei gleichen Leistungsangaben, in der Regel günstiger als die SanDisk.
Also ich habe die Extreme III 8GB und bin damit sehr zufrieden, schieße immer RAW und auch mal Serienbilder (5Bilder/Sek).
Der Beitrag ist mal wieder erste Sahne und ohne großes Wenn und Aber. Ich lese deinen Blog gerade deshalb immer wieder gerne und in aller Regelmäßigkeit.
Ich persönlich nutze auch CF Karten, entweder die II oder III Extreme. Die aber dann nie größer als 4GB. Auch wenn die Karten mit mehr Speicher immer günstiger werden. Aber lieber “nur” im schlimmsten Fall 4GB an Bilder verloren als 16GB 😉
Micha
Also 4GB wäre mir dann doch ein bisschen zu klein. Ich bin auch nicht so paranoid, dass ich permanent denke mir könnten die Bilder auf der Karte kaputt gehen. Nach jedem Shooting werden die Bilder sofort auf den Rechner übertragen und dort sind sie dann sicher. Trotzdem mag ich genug Reserve haben. Niemals würde ich z.B. im Urlaub über mehrere Tage hinweg die Karte voll knipsen, eher wird die jeden Abend leer gemacht.
Ich denke auch nicht das mir die Karte kaputt gehen könnte. Ist mir bis dato auch noch nie passiert. Aber was soll ich mit einer 16GB Karte, die ausser evtl. im Urlaub, ansonsten nie voll werden würde? Ich habe auch im Urlaub immer mein Notebook bei und lade speicher die Bilder dann jeden Abend auf der Festplatte dort ab. Ich nutze aktuell 3x4GB und 1x2GB als Speicherkarten. Somit habe ich auch für den Notfall immer genug in Reserve. Und wenn eine mal defekt sein sollte oder Altersbedingt den Geist aufgibt, dann tut das aber bei einer 4GB nicht so weh wie bei einer 16/32GB Karte 😉
Micha
Hängt natürlich immer davon ab was man fotografiert. Im Normalfall bekomme ich die 16 GB auch nicht voll, das wären über 600 Fotos bei mir. Es gibt eigentlich nur wenige Situationen wo ich die Karte richtig voll baller. Aber ich mag es halt groß 😎 8 GB ist daher eigentlich ideal für mich.
Wie meinste das jetzt? 😉
Ich sage nichts mehr 🙂
Hi Paddy,
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen 😉
Ich habe Extreme III und eine Pro Karte. Die Pro Karte ist allerdings auch ein wenig schneller. Das macht sich bei der 5D Mark II schon bemerkbar, wobei ich in der Praxis noch nie einen vollen Puffer hatte, da ich eher weniger Serienaufnahmen mache.
Vielleicht noch ein wichtiger Hinweis. Man sollte die Karten immer formatieren und nicht einfach die Fotos löschen. Bei einer Formatierung werden die Speicherblöcke neu organisiert. Es werden dann nicht immer die selben Blöcke beschrieben und defekte Sektoren werden markiert.
Gruss,
Adrian