Seit einigen Wochen bin ich glücklicher Besitzer des Epson SC-P800. Ich schrieb bereits darüber. Die Begeisterung hält noch immer an, aber dennoch habe ich schon einige Druckbögen versemmelt. Manche Erfahrungen muss man selber sammeln, aber bei manchen Problemen wäre ich glücklich gewesen, wenn mich jemand zuvor aufgeklärt hätte.
Drucken per WLan
Ich hatte von Anfang an Probleme mit der Verbindung per WLan. Es kam immer wieder zu Kommunikationsfehlern, die vom Treiber gemeldet wurde. Ärgerlich daran: Es wurden ca. 25% des Blattes bedruckt und dann war Feierabend.
Ich habe mich viel mit Thomas Adorff ausgetauscht und auch er kennt das Problem. Ärgerlich vor allem deshalb, weil die WLan-Verbindung als “ausgezeichnet” vom Drucker angezeigt wird. Ärgerlich auch, dass der Treiber den Druck nicht fortsetzen kann. Das ist schliesslich auch möglich, wenn man mitten im Druck die Patrone wechseln muss. Letztendlich habe ich es aber hinbekommen. In meinem Fall war anscheinend nicht die WLan-Verbindung zum Drucker schuld, sondern die von meinem Macbook. Ich habe zunächst mal mit dem Wifi Scanner mein Netz gescannt und dann die Kanäle neu angeordnet, so dass ich auf jeden Fall alleine auf einem Kanal funke. Das alleine reichte aber noch nicht. Also habe ich das Macbook so eingerichtet, dass es sich nur ins 5GHz Netz hängt. Seitdem läuft es einwandfrei und ich habe keine Kommunikationsfehler mehr. Achtung, der Drucker kann kein 5GHz, der ist weiterhin im 2,4GHz-Netz. Dennoch ist mein Tipp: Wenn irgendwie möglich, dann verwendet ein USB-Kabel.
Der Tintenklecks in der linken oberen Ecke
Aus Druckerrichtung gesehen, hat mir der P800 am Anfang immer in der oberen linken Ecke einen Tintenklecks hingerotzt. Wenn der Druck fast durch ist, dann kommt das Blatt unter der hinteren Führung hervor und wird somit nicht mehr unten gehalten. Da das Papier vorne im Auswurf tiefer liegt, als im Druckbereich, kippt es in dem Moment nach vorne ab. Dann schrabt der Druckkopf auf dem Rückweg noch einmal am Papier entlang und macht diesen hübschen kleinen Fuckfleck. Uwe Jahnke von Tecco war hier sehr hilfreich und gab den Tipp in das Ausgabefach einen leeren Papierkarton zu legen, so dass das Papier nicht mehr nach unten kippen kann. Das alleine half jedoch nicht. Das von mir verwendete Brilliant Papier ist an den Enden ganz minimal nach oben gebogen. Das Papier nicht zu 100% plan ist, ist normal, denn es reagiert auf die Umgebung. Letztendlich hat eine Kombination geholfen. Ich biege die linke obere Ecke vor dem Druck kurz nach hinten, so dass sie nicht mehr nach oben absteht. Ausserdem habe ich im Druckertreiber den Walzenabstand auf “breit” gestellt und den Abstand des Druckkopfes einfach mal auf 9 erhöht. Nun ist es perfekt. Was letztendlich am meisten geholfen hat, kann ich aber nicht sagen. Ich war irgendwie froh, dass dieser kleine verf***** Fleck weg war 😉
Knick in der rechten oberen Ecke
Wenn man Papier durch den vorderen Einzug einführt, dann bleibt es manchmal an der rechten oberen Papierecke irgendwo hängen. Ist man zu rabiat, so hat man schnell einen kleinen Knick in der Ecke. Bei A3 und A2 bin ich einfach etwas vorsichtig beim Einführen. A4-Bögen sind jedoch zu kurz und kommen nicht hinten raus. Man sieht sie erst, wenn der Drucker das Papier automatisch einzieht. Allerdings ist der Drucker gnadenlos rabiat und stösst mit dem Papier auch an, so dass sich ein Knick ergibt. Das Problem habe ich gelöst, indem ich A4 immer durch den hinteren automatischen Einzug jage. Da geht es besser. Stellt sich natürlich die Frage, warum ich nicht immer den hinteren Einzug nehme. Nun, ich möchte das Papier nicht unnötig stark biegen, um nicht wieder den geliebten Tintenklecks zu bekommen. Aber ja, auch A3 und A2 lassen sich bis zu einer gewissen Stärke hinten einziehen. Ist aber alles vom Papier abhängig und es gibt so unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten aus Papieren und Druckereinstellungen, dass ich nicht jede probiert habe.
Druck zu dunkel
Je nach Motiv erscheinen mir manche Drucke einen Ticken zu dunkel. Vor allem die sehr dunklen Motive, die aufgrund meiner Bearbeitung schon grenzwertig sind, saufen schnell ab. Man darf nicht vergessen, dass durch die Leuchtkraft des Monitors die Helligkeit des Bildes anders erscheint als im Ausdruck. Je nach Motiv helle ich das Bild nun vor dem Druck um ca. 0,3 bis 0,5 Blendenstufen in Lightroom auf. Allerdings auch nicht jedes Bild, so dass das zu einem Erfahrungswert mutiert. Sorry Leute, aber da muss jeder selbst ein wenig testen.
Ansonsten kann ich nur Gutes vom P800 berichten. Allerdings traf ähnliches auch schon auf meinen R3000 zu. Es sind super Geräte, aber man muss sich auch etwas mit Beschäftigen. Wer einen Drucker neu kauft, sollte sich auch etwas Testpapier dazu ordern und nicht immer die teuren Bögen verheizen. Ich habe auch einiges an Papier getestet. Aktuelle Favoriten: Brilliant Satin Matte Natural, Hahnemühle Bamboo, Tecco Galery Board. An Tinte verwende ich übrigens nur original Tinte von Epson.
Das gedruckte Bild und die Beschäftigung mit verschiedenen Papiersorten macht richtig Spaß. Ich merke, dass ich mir meine Bilder noch einmal ganz anders, viel intensiver, anschaue. Lieber ein gedrucktes Bild, als 10 digital auf dem Rechner.
Da ich oft gefragt wurde, ob man meine Bilder auch einzeln kaufen kann, habe ich vor kurzem die Aktion “Prints for Pets” ins Leben gerufen. Ich drucke Euch meine Bilder auf tollem Fine Art Papier und spende einen Teil der Einnahmen für den Tierschutz. Ich würde mich freuen, wenn ich den ein oder anderen für die Aktion begeistern kann. Vielleicht mag ja jemand einen handsignierten Paddy an der Wand hängen haben.