Ich habe mich mal wieder hinreissen lassen einen Fotobuch-Anbieter auszuprobieren. Es handelt sich um Cinebook.
Anbieter gibt es ja wie Sand am Meer und fast täglich flattern irgendwelche Gutscheine in mein Postfach. Die meisten Anbieter machen auch wirklich schöne Bücher, scheitern jedoch bereits bei einer für mich wichtigen Grunddisziplin: Software und Usability. Das Mass aller Dinge ist für mich iPhoto. Damit kann ich innerhalb von 30 Minuten ein tolles Fotobuch erstellen. Wenn man wöchentlich Bücher erstellt ist das ein ernster Faktor.
Cinebook liefert einen eigenen Client, sowohl für Mac als auch Windows. Die Software macht einen guten Eindruck. Es werden ein paar Layouts mitgeliefert und bei Bedarf kann man eigene erstellen und abspeichern. Beim ersten mal dauert es etwas länger, da natürlich nie ein passendes Layout für die benötigte Zahl an Hoch- und Querformaten zur Verfügung steht. Hat man das erste Buch fertig und speichert die eigenen Vorlagen fleissig ab, geht es beim zweiten aber bereits deutlich besser.
Im Vergleich zu iPhoto fällt mir auf, dass iPhoto eine bessere automatische Befüllung vornimmt. Cinebook ist dafür deutlich flexibler wenn es um individuelle Platzierung geht. Man kann jede Bildzelle ganz beliebig zurecht zuppeln, bis an den Seitenrand oder auch über den Falz in der Mitte. Natürlich stehen auch diverse Möglichkeiten für Beschriftungen und Hintergründe zur Verfügung. Wer mag kann auch gerne ein Bild wiederum als Hintergrundbild nehmen.
Auch wenn die Cinebook-Software vom Komfort noch nicht ganz an iPhoto heran kommt, so ist sie meiner Meinung nach doch schon so komfortabel, dass man sie nicht scheuen muss. Etwas einreiten muss man jeden neuen Gaul. Ich empfehle einfach mal die Software auf der Webseite herunter zu laden und damit zu spielen.
Demnächst soll übrigens auch ein PDF-Upload für komplett eigene Layouts zur Verfügung stehen.
Ich bestellte insgesamt zwei Cinebooks. Zuerst eins im Format 28 x 19 cm mit der Echtfotopapier-Oberfläche. Die Abwicklung war Einsplusmitsternchen. Superschnell und ständig bekommt man eine Statusmail. WOW, war der erste Gedanke als ich das Paket auspackte. Das Cinebook ist in einem sehr edlen schwarzen Karton verpackt, der auf einer Seite mit einem Magnetverschluss geschlossen wird. Das Buch selbst befindet sich in einem Schaumstoffbett und mit Hilfe eines Filmstreifens kann man das Buch dann entnehmen. Sehr edle Verpackung und bestens geeignet für meine Zwecke.
Etwas enttäuscht war ich dann jedoch vom Buch. Ich bin die iPhoto-Bücher gewohnt und dieses hier war etwas kleiner. Ich hielt also irgendwie weniger in der Hand. Aber ok, es gibt ja noch andere Formate. Auch das Cover in dem Echtfotopapier konnte nicht so richtig überzeugen. Zwar ist der Druck darauf klar und brilliant, das Buch erinnert damit aber doch eher an das Massenprodukt aus der Drogerie. Da ist so ein Papierumschlag wie beim Apple-Buch doch wesentlich schöner. Absolut umwerfend sind dafür die inneren Werte. Das Papier hat eine super Qualität, der Druck ist absolut top und die Bindung macht ebenfalls einen soliden Eindruck. Letztere ist so gestaltet, dass man das Buch auch komplett aufgeklappt hinlegen kann. Toll.
Nicht so prickelnd wiederum ist, dass die erste und letzte Seite, also quasi das Cover von innen bedruckt waren. Das sieht nicht so toll aus, da hier das Papier mit dem Cover verklebt ist. Die Seiten sollte man lieber frei lassen. Ich würde mir dafür eine Warnmeldung der Software wünschen.
Ich war also hin und her gerissen. Ein größeres Format mit der anderen Oberfläche musste her. Da ich gerade die Hochzeit eines Hamburger Fotofreundes fertig hatte, sollte das der ultimative Test sein. Wenn das Buch anschliessend dem kritischen Blick des Kollegen stand hält, wäre das ein Ritterschlag. Also wurde ein Cinebook in 42 x 28 cm mit der Softskin-Oberfläche geordert. 40 Seiten + Cover würden rund 120,- € kosten. Viel Geld, aber dafür auch ein riesiges Buch.
Ich sass in New York als das Cinebook ankam. “Da ist ein Fotobuch angekommen. Das ist mal richtig geil” lautete die SMS meiner Frau. Das soll schon mal was heissen. In der Tat hielt ich nach meiner Rückkehr ein ganz anderes Produkt in der Hand. Die Softskin-Oberfläche fühlt sich toll an. Nun hatte ich ein paar Seiten mehr und ein deutlich grösseres Format. Imposant, dazu die excellente Druckqualität im Inneren des Buchs. Ich Honk hatte natürlich wieder die Cover-Rückseiten bedruckt. Arghhh.
Was würde der Fotofreund dazu sagen?
Er hat es abgenickt und ich konnte ihm ein Lächeln entlocken. Hey, das von einem Norddeutschen ist der Olymp des Lobs. Gleich zweimal hintereinander haben sich die beiden das Buch angeschaut. Puhh, alles richtig gemacht. Aber lest selbst nach.
Ich kann also mit ruhigem Gewissen eine Empfehlung für Cinebook aussprechen. Die Software geht in Ordnung, wenn auch nicht ganz so schnell wie iPhoto, doch immerhin frustfrei. Softskin-Oberfläche ist ein Kracher, die Echtfoto hingegen mag ich nicht so sehr. Zur Auswahl stehen 4 Formate, wobei mich noch einmal das Lookbook interessieren würde, um ein kleines Portfolio-Buch zu basteln. Vieles ist bei mir ja doch hochkant.
Cinebooks sind nicht billig, dafür aber alleine schon von der Verpackung her sehr edel, was mir sehr wichtig ist. Es gibt bestimmt günstigere Fotobücher, aber hier passt das Gesamtpaket doch sehr gut. Die Preise sind dafür immer noch im bezahlbaren Segment und heben nicht komplett zum Mond ab. Ich denke nun ernsthaft darüber nach die Cinebooks als Ergänzung zu den Apple-Büchern anzubieten.
Die Bestellsoftware scheint der von Saal zu entsprechen. Zudem drucken die auch einen Barcode mit ein, oder?
Software ist gleich. Man kann auch die Projekte von Cinebook in der Saal Software laden.
Hallo Paddy!
Cooler Bericht, dem stimme ich zu!
Ich mag die Quali auch sehr gern und nutze ausschließlich diese Bücher (mit Softskin-Oberfläche) für meine Kunden.
Wer die edle Verpackung nicht braucht, weil er eine eigene hat - ich z.B. von der Kleinen Madame (www.facebook.com/kleinemadame) - der bekommt exakt die gleichen Bücher bei Saal Digital (www.saal-digital.de). Cinebook ist quasi eine Marke von Saal Digital.
Das Thema Individualisierung der Seiten habe ich für mich mit Photoshop gelöst:
Ich lege dort meine Doppelseiten für das Fotobuch an und lade die Seiten dann einfach in der Software rein. Entsprechende Vorlagen sind schnell in Photoshop erstellt.
Liebe Grüße aus Leipzig!
Nachteil der Softskin-Oberfläche ist das Ablösen der laminierten (?) Oberfläche nach einiger Zeit im Falzbereich. Darüber wird schon in einigen Foren diskutiert.
Ansonsten deckt sich meine Meinung mit der der Fräulein.
Interessant wäre mal aufzuklären, welche Anbieter ihre Fotobücher drucken lassen. Viele verkaufen z.B. Saal-Bücher unter ihren Namen.
Die Bücher machen einen wirklich sehr wertigen Eindruck auf deinen Fotos. Alleine die Idee mit dem Filmstreifen wird sicher vielen Kunden ein lächeln auf das Gesicht zaubern 🙂
Hallo Patrick,
Du hast natürlich Recht damit, dass das Fotobuch nicht günstig ist. Aber die Qualität ist doch wirklich fantastisch oder? Wir haben das Buch auf unserer Seite ja auch getestet. Wir sind wirklich von der Quali beeindruckt gewesen. Auch unser Fazit: teuer aber leider geil 😉
Viele Grüße
Timo
ich habe den Link mal gelöscht. Wieso finde ich auf Eurer Seite kein Impressum? Sieht mehr nach einem reinen SEO-Affiliate-Projekt, denn einem echten Fotobuch-Ratgeber aus.
Hi Patrick,
Sehr seltsam mit dem Imressum. Werde ich später ändern. Danke für den Hinweis. Das mit dem Ratgeber wird sich in naher Zukunft stark verändern. Solltest Du mal beobachten. Da ist großes geplant 😉 Das mit dem Link ist nicht so schlimm.
Bis dahin
Timo
Also, ich mag am liebsten die Fotobücher von Saal-Digital. Die sind sehr gut verarbeitet und entsprechen meinem Qualitätsverständnis.
Ich habe vor 2 Jahren eines zum 10 jährigen Jubiläum eines Restaurants erstellt und dieses Buch liegt seit dem offen aus und kann von jedem Gast betrachtet werden. In den 2 Jahren ist das Buch schon etliche hundertmal geblättert worden.
Es ist noch voll intakt. Es sind kaum Abnutzungserscheinungen sichtbar.
Für mich kommt kein anderer Buchhersteller in Frage.
Nebenbei bemerkt, kann man sich z.B. auf der Photokina sehr gut mit den Leuten von Saal-Digital unterhalten und sie sind sehr am Kundenfeedback interessiert. Sie gehen auf Probleme ein und nehmen die auch ernst.
Cinebook wird ja aktuell von vielen Bloggern über den grünen Klee gelobt - wenn man sich die Verpackung alleine schonmal ansieht. Krass. Nett finde ich den kleinen Filmstreifen ;-). Aber auch Testportale wie http://www.fotobuch-anbieter.com geben Cinebook gute Noten. Ein Kollege von mir hat kürzlich dort bestellt und hatte aber an der Bindung etwas ausszusetzen, da müssen sich wohl kleine Luftblasen an der Klappkante der Laminierung des Hardcovers beim Cinema gebildet haben. Hatte sonst noch jemand so ein Problem. Werde es dort aber auf jeden Fall mal mit meinem nächsten Reisefotobuch mit Cinebook ausprobieren…
Klingt ja eigentlich super, auch wenn ich ebenfalls von den Büchern aus iPhoto sehr zufrieden bin.
Die direkte Lightroom Variante würde mich auch mal sehr interessieren, vielleicht taugt die ja auch wirklich was. Weiß dazu schon jemand genaueres?
Leider sind die Blurb Bücher wohl “nur” gedruckt anstatt ausbelichtet. Dafür nette Leineneinbände.
Ich werde Blurb und Saal mal gegeneinander testen.
http://www.blurb.de/make/books
Kann mir jemand von den Saal Usern eine Konfiguration empfehlen?
Cover Glanz oder Matt und Papier HD oder matt?
Gilt das mit dem SoftTouch Cover von Cinemabooks auch für Saal nehme ich an?
Ist mein erstes Fotobuch und ich kann mich nicht wirklich entscheiden.
Danke..
@Gabriel
Also bei Saal würde ich dir zu Hochglanz raten - eigentlich würde ich immer zu Hochglanz raten. ich habe oben ein Testportal verlinkt, die haben dort auch Videos verschiedener Fotobuch Konfivgurationen. Saal und Cinebook sind da noch nicht dabei, aber ein Hochglanzbuch von myphotobook und dazu im Vergleich schau dir mal Albumdruck an, das ist Matt. Die Videos erreichst du dort in der rechten Navigation unter Fotobuch Test. Da sind sowohl Echtfotobücher wie auch Digitaldruck dabei. Immer drauf achten, was da grad getestet wird. Echtbuch und Digitaldruck ist ja wie Äpfel und Birnen.
Ich machs dir leichter:
http://www.fotobuch-anbieter.com/myphotobook-fotobuch-test-2012-video.html
Video von einem Fotobuch mit Hochglanz
http://www.fotobuch-anbieter.com/albumdruck-fotobuch-test-2012-video.html
Video von einem Fotobuch Matt
aber beides Digitaldruck.
Da hast du dann einen sehr guten Eindruck, wie der Unterschied ist. Es kommt ha auch immer darauf an, welche Motive man in einem Fotobuch verarbeitet, ob nun Matt oder Hochglanz die beste Lösung ist. ich persönlich finde Galnz wesentlich ansprechender.
Vielen, Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! 🙂
So, nu habe ich ja mal richtig Lust bekommen, auch mal ein Fotobuch zu kreieren. Und das edle Cinebook ist schon für eine größere Idee im Hinterkopf gelandet 😉
(Viele Dank für das tolle Blog und die unterhaltsamen Video-Tutorials!)
Alleine die Verpackung sieht schon richtig edel aus und wenns Saal Bücher sind, dann ist die Qualität auch super. Auch die Angestellten von Saal ( sowohl vom Fotozubehör, als auch die von der Fotoentwicklung) wissen wirklich von was sie reden. So genug OT ^^
Eine Frage noch, kann man den Filmstreifen auch bedrucken lassen, oder ist da immer ein fester Aufdruck drauf ?
Ich glaube den kann man nicht bedrucken lassen. Fände ich auch toll.
Schade,
also doch wieder anfangen, selber was zu basteln 🙂
Der Frage von Pablo würde ich mich anschließen: Hat schon jemand Erfahrungen mit Lightroom gemacht? Also nicht nur hinsichtlich dem Druck über Blurb, sondern auch hinsichtlich des Handlings? Freue mich über Infos. Danke.
Die Qualität eines Fotobuchs ist meiner Meinung am Bestellprozess sowie am Ergebnis zu bemessen. Während beim Bestellprozess die Usability der Software und die einfache Gestaltung relevant sind, zählen im Ergebnis vor allem Druck, Papierqualität und die Bindung des Fotobuchs.
Schnell sollte es gehen und im Resultat so überzeugend sein, dass man es immer wieder gerne aus dem Bücherregal holt. Im Idealfall holt man sich für die Gestaltung der Seiten und der finalen Bildauswahl professionelle Unterstützung von Grafikern. Dann geht’s am schnellsten und dem Ergebnis sieht man’s ganz sicher an.
Ok, ok…cinebook ist wirklich ganz cool! Auch von der Aufmachung der Verpackung um dem edlen Design der Site.
Woher wisst ihr aber das cinebook mit Saal zu tun hat? 🙂
Danke für den Bericht Paddy. Ich arbeite mit LR 4.1, erstelle meine Bücher jedoch mit Aperture. Mit der Apple-Qualität bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, die Usability ist i.O.
Dein Test des Cinebooks war für mich vielversprechend. Was allerdings auf diesem Preisniveau garnicht geht ist, dass Cinebook kein ICC-Profil zur Verfügung stellt. 120,- EUR sind mir für eine Wundertüte definitiv zu viel Geld.
Lieber Paddy,
vielen Dank fuer deinen ausfuehrlichen Bericht. Ich stehe gerade davor mein erstes Fotobuch ueberhaupt zu gestalten und wollte dich zwei Dinge fragen, da Du dich damit schon so intensiv auseinandergesetzt hast.
1.) Hast Du auch schon mal dir Firma ifolor ausprobiert? Ich kenne die von Kalendern, die super werden. Alternativ wuerde ich ein Apple-Buch nehmen und es mit iPhoto gestalten, was natuerlich deutlich teurer waere.
2.) Wie findest Du persoenlich ein quadratisches Format (28x28)? Ich tendiere eigentlich zum Mac XL (33x25,4), aber das gibt’s bei ifolor leider nicht.
Ueber eine kurze Antwort wuerde ich mich sehr freuen, bin ein wenig ‘lost’ bei all den Moeglichkeiten, und dabei hab’ ich ja noch nicht mal richtig angefangen.…
Viele Gruesse,
Meike
hallo,
ich habe eine Frage zur Gestaltung des Book. wenn ich eine automatische Befüllung des Buches mit ausgewählten Layouts und Bildern machen lasse, werden die Seitenverhältnisse der Fotos nicht berücksichtigt. Kann ich das hier für diese Automatik noch irgendwo einstellen, ich habe in der Software dazu leider nichts gefunden.
vielen Dank für jeden Tip