Der Hintergrund ist bei einem guten Foto mindestens so wichtig wie das Motiv selbst. Die richtige Location macht den Unterschied zwischen einem guten und einem hammer Foto. So scheint es, dass Fotografen die Orte Ihrer Shootings hüten wie den heiligen Gral und man traut sich kaum zu fragen wo denn ein bestimmtes Foto gemacht wurde. Sieht man eine Location zum zweiten oder dritten mal, so kommen gleich wieder die Honks um die Ecke, die sich damit brüsten diese Location entdeckt zu haben und betonen wie ausgelutscht diese doch ist, nachdem sie zweimal verwendet wurde.
Natürlich ist es schön, wenn man einen tollen Ort selbst entdeckt. Aber die Frage ist doch, was man letztendlich daraus macht? Selbst der vermeintliche “Entdecker” einer Location kann sich sicher sein, dass er nicht der erste war, der dort fotografiert hat. Er weiss es halt nur nicht besser.
Ich frage mich auch, wie oft ich denn eine Location überhaupt verwenden kann? Einmal? Zweimal? Mein geliebtes Rolltor, welches sich vor meinem Studio befindet hat schon so einige Shootings hinter sich und ich möchte natürlich nicht immer die gleichen Bilder produzieren.
Andererseits kann ich aber doch auch nicht bei jedem Shooting das Rad neu erfinden. Gute Locations zu kennen und in Petto zu haben ist wichtig um schnell gute Ergebnisse abliefern zu können. Ausserdem muss ich ja auch nicht jedes Foto öffentlich zeigen, um die Location-Trolle wieder auf den Plan zu rufen. Die meisten Kunden wissen gar nicht, dass dieser Hintergrund schon für viele Fotos herhalten musste. Obendrein kommen auch viele Kunden aufgrund bestimmter Fotos zu mir und möchten genau so eins haben.
Der eigentliche Grund für dieses Posting ist aber, dass ich zu meinem letzten Shooting mit Zoe einen Haufen Anfragen bekommen habe, wo die Bilder denn entstanden sind. Das will ich Euch gerne zeigen.
Bei einigen der Bilder habe ich Container als Hintergrund verwendet und diese stehen natürlich im Hafen 😉 Genau gesagt am Ellerholzdamm. Link zu Google Maps.
Ich mag diese Container so sehr, dass ich schon überlege mir eine Tür davon als Hintergrund ins Studio zu stellen 😉 Das coole daran sind die Farben und Texturen. Einfach sehr coole Dinger.
Ich würde mich sehr freuen, wenn auch andere Fotografen hin und wieder mal ein paar coole Locations mit anderen teilen und nicht immer gleich ein Staatsgeheimnis daraus machen.
Vielen Dank! Tür ist in arbeit. 😉
Als bisher eher stiller Leser melde ich mich jetzt auch mal zu Wort. Du hast vollkommen Recht. In erster Linie ist es wichtig, dass den Kunden die Bilder gefallen und dass sie ja schließlich kommen, weil sie genau solche Bilder haben wollen. Ob andere Leute eine Location für verbraucht halten, ist völlig irrelevant. Wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr auf eine Location habe, ist das eine andere Sache, aber solange der Kunde das möchte, gehe ich trotzdem wieder hin.
Für Köln kann ich hier den Rheinauhafen empfehlen: sehr abwechslungsreich und vielseitig. Es lohnt sich, hier mal vorbeizuschauen.
Hallo Volker,
da ich auch in der Naehe von Koeln wohne, mich in Koeln aber nicht so richtig gut auskenne, wuerde ich gerne wissen wo der Rheinauhafen genau ist bzw die Location des Rheinauhafens die Du beschreibst. Meines Wissens nach ist der ja etwas groesser. Ist das rechte oder linke Rheinseite?
Gruss,
Torbo
Hallo Torbo,
der Rheinauhafen ist das umgestaltete Hafengebiet, in dem auch die neue Kranhäuser stehen. Es erstreckt sich linksrheinisch vom Schokoladenmuseum bis zur Südbrücke. Es gibt dort nahezu jede denkbare Art von Hintergründen, rostige Wände, Stahlbeton, Lamellenverkleidungen, Glas, Spiegel, viele moderne aber auch alte Gebäude etc… Einfach ein Modell schnappen, ein bisschen dort rumlaufen und sich inspirieren lassen.
Beispiele: http://volker-hackmann.de/blog/2011/02/02/portraits-im-rheinauhafen/ oder http://volker-hackmann.de/blog/2011/02/21/mehr-portraits-im-rheinauhafen/
Volker,
vielen Dank! Das ist ja super, easy zu erreichen. Werde ich mir mal anschauen. Da ist glaube ich auch der neue Skate-Park gebaut und vor ein paar Wochen eroeffnet worden.
Ein schoenes Wochenende!
Und die Container sind so frei zugänglich? Ohne Zaun oder Werksgelände, Privatgelände, Hafengebiet?
Hab hier auch ’nen Hafen mit unzähligen Containern. Nur wie legal es ist sich diesen zu nähern, da hab ich keine Ahnung 🙁
Sie stehen an der Strasse und es ist kein Zaun herum. Natürlich ist das Privatgelände, aber man kann sich halt ganz einfach mal eben davor stellen ohne das Gelände betreten zu müssen.
Hi Patrick, auch ich fand die Container Location in den letzen Aufnahmen stark. Wahrscheinlich kann man da bald Schlange stehen, aber ich finde es gut, dass Du den Tipp so weitergibst. Mal ehrlich, wir in Hamburg kennen doch unsere Locations, es gibt 100er Fotos vom selben Punkt in der Speicherstadt oder am Dockland, dennoch finde ich Sie schön und muss dem Bild dann halt meinen Stil verpassen.
Da bin ich für Ideen Deiner Art dankbar.
Ich kann ja nicht verhindern, dass vor mir schon 1000 am Leuchtturm in Westerhever waren, ändert aber nichts am Motiv.
Bezüglich der Wand: was meinst Du, könnte ich mir Dein Rolltor in den Keller setzten? 🙂
Rolltor-Alarm 🙂
Sehr gute Bericht den ich nur unterschreiben kann. Eigenbrötler gibt es immer wieder die meinen die Heros zu sein. Lass Sie. Neid lohnt sich nicht. Selber die passende Location finden ist viel spannender. Und ich für mein Teil gebe gerne per Flickr meine Location von den Shootings an. Weil auch wenn jemand die gleiche Location verwendet werden immer andere Fotos entstehen.
Danke fürs teilen!
Solltest du mal nach Duisburg kommen, dann wäre der LaPaDu das richtige.
Oder als echter Lost Place ( allerdings weit weg von dir) Hassard Cheratte, eine alte Kohlenmine in Belgien. 😉
Hallo Paddy,
dieser Satz ist einfach nur genial:
“Gute Locations zu kennen und in Petto zu haben ist wichtig um schnell gute Ergebnisse abliefern zu können.”
Gerade bei Hochzeitsfotos wähle ich mir vertraute und häufig verwendete Locations aus.
Ich fotografiere aber nicht immer das gleiche, sondern versuche immer einen neuen Style zu machen. Das funktioniert so gut, das zukünftige Kunden beim Vorgespräch überrascht sind, dass es sich tatsächlich um die eine Location handelt.
Letzte Woche hatte ich eine Hochzeit, die etwas stressig war, da mir die Location nur von Bildern aus dem Internet bekannt war.
Das Shooting fand um 16 Uhr bei voll aufgedrehter Sonne statt. Die Lösung für mich war einfach 1 Stunde früher vor Ort zu sein um einen Location-Check zu machen. Nur so hat es dann wie gewohnt funktioniert.
Damit möchte ich sagen, das keine Location der Welt ausgelutscht ist. Es kommt nur drauf an wie man diese nutzt!!!
Grüße
Michael
PS: Dein Blog ist MEGA.….DANKE
Hallo,
ich persönlich finde die Abstimmung der Location mit dem jeweiligen Modell das Du ablichtest immer große Klasse. Manchmal sieht man, eine Super Modell aber falsche Location - dieser Eindruck ist mir bei deinen Bildern nicht entstanden. Mich persönlich stört es auch nicht, das selbe Rollo oder “noch” einen Container im Hintergrund zusehen - weil das Gesamtpaket einfach stimmt. Das ist ganz großes Kino für mich was Du an arbeiten ablieferst! Da ich aber auch immer Neugierig bin, wo denn diese oder jene Location steht, bin ich Dir dankbar das Du sie mit uns teilst 🙂
Ich würde gerne erfahren, ohne Unverschämt sein zu wollen, wo Du das Shooting mit Luca im Hafen gemacht hast? Dieser Lost Place fasziniert mich total.
Danke
Das ist das Hefenmuseum am Bremer Kai.
Danke schön! Werde ich mir sicherlich mal ansehen beim nächsten HDR Trip.
Danke
Ouw, das überschneidet sich mit einer Projekt/Webseiten/Fotonetwork-Idee, die ich schon seit Monaten mit mir rum trage.
Gebe dir Recht!
Martin, wenn es eine Location-Datenbank-Suche-Coole-Plätze-Map-mitFoto ist, dann mach es 😉
Hi Martin,
na, dann hoffe ich mal, dass du nicht zu spaet dran bist. Hier mal ein paar lokale nachrichten.
ich habe mich vorgestern mit einem der entwickler, Jacek Grebski, von playbadger.com hier in new york unterhalten.
Das ganze ist noch in der beta phase, koennte aber so was wie ein foto-facebook oder ein GPS-twitter oder so werden:
A user once said that “It’s like a map for my personal photos”. But Badger is so much more. It’s a tool that lets you share your photos and videos around interests. Like street art, add the street art badge to your badge wallet and you’ve got all the cool street art being posted to it. Walking by and see some cool street art, snap a photo of it, and add it to the badge for others to see. It’s about connecting with other like minded people over an interest.
Noch funktioniert die stichwort suche nicht besonders toll, aber das liegt vermutlich auch noch daran, dass es noch nicht sooo viele user gibt.
ich kann mir aber gut vorstellen, dass einer von euch das photo-location-hamburg badge erstellt, dass ganze dann ueber facebook oder eigene blogs kommuniziert und voila! schon schon bekommt ihr automatische updates wenn jemand aus euren groups, circles, badge wallets eine neue location empfehlung hat!
Die jungs von playbadger haben auch einen blog und da noch mal gut erklaert was es ist und warum noch nicht alles live ist: http://playbadger.com/blog/?page_id=108
eine i-phone app gibt es natuerlich auch schon. Die android variante habe ich noch nicht durchschaut.
Das ganze ist natuerlich kostenlos also probierts doch mal aus…
Hi, gute Gedanken in dem Artikel. Mir war gar nicht bewusst, dass da so ein Geheimnis drum gemacht wird. Wenn mir eine Location auf Fotos gefällt, frage ich auch schon mal nach und habe mich gewundert, warum ich keine Antwort bekam. Soso, finde ich ziemlich blöd und finde deinen Vorstoß klasse!
Hallöchen,
letztens habe ich auch eine Location gesucht um Fotos zu machen. Dabei bin ich auf diese Seite gestoßen:
http://www.fotolocations.de/
Allem Anschein nach, ist die Seite noch nicht sehr groß und es sind noch nicht so viele Locations hinterlegt, aber ich finde daran kann man ja arbeiten 🙂
Ich finde auch, dass man tolle Orte teilen sollte. Dieses “ich sag dir nicht, wo ich das Foto gemacht habe” finde ich ein bisschen affig. Denn auch wenn man am gleichen Ort war, wird das Foto immer anders. Es kommt halt auf die Person hinter der Kamera an und was sie draus macht.
In diesem Sinne 😉
Hi, auf http://www.fotolocations.de funktionieren Karte und Suche nicht mehr. Lediglich im Katalog kann man noch (mühsam) rumstöbern. Die letzte News ist vom 8. Juni 2009. Sieht eher so aus, als hätte sich die Idee nicht durchgesetzt. Es fehlt auch an inspirierenden Bildern and denen man erkennen könnte, warum sich ein Ort als Fotolocation eignet. Z.B. geben Paddys Container als Stillleben nicht viel her, sind aber als Portraithintergrund natürlich super.
Ich setze lieber auf Flickr und darauf, dass sich das Geotagging langsam durchsetzt.
Wie kann ich denn bei Flickr sehen, dass das Bild getagged ist?
Gute Frage. Bei mir erscheint neben dem Foto die Yahoo Karte. Wenn mein Foto Geodaten enthält, übernimmt Flickr diese auf Rückfrage. In der Karte erscheint ein roter Punkt und bei Mouseover wird reingezoomt. Dies bekommt dann auch jeder Betrachter angezeigt. Wenn du keine Karte siehst, gibt es keine Geodaten(-zuordnung).
Umgekehrt ist es aber einfacher: Gehe in ENTDECKEN - WELTKARTE und du bekommst nur Bilder mit aktiviertem Geotag zu sehen. Fertig ist dein fotolocations!
wie cool ist das denn?? 🙂
vielen dank 🙂 das gefällt mir 🙂
*grins wir haben den allergleichen container bei uns hinterm haus stehen… 😉
Als Location-Scout nutze ich auch gerne mal Google-Earth, schließlich wird und wurde an jeder erdenklichen Ecke Fotos gemacht die bei GE eingebunden sind, so kann man sich grob einen Überblick verschaffen und interessante Positionen mit einer Stecknadel markieren.
Das Gelände beim Hafenmuseum ist auch sehr interessant, generell auch die Querstraßen beim Musical vom Lion King bieten die ein oder andere Location.
Am Wochenende habe ich die Möglichkeit mal auf ein Containerschiff im Hafen zu steigen, das wird sicherlich auch geil 🙂
Danke für den Artikel!
Ich will noch einen Tipp in die Runde schmeißen, wie ich Locations “manage” bzw. archiviere: Auf meinem Android Phone lege ich interessante Orte, die ich zufällig sehe, in der App “Footprints” an. Die ist genau dazu gedacht: Man kommt zufällig an einem Ort vorbei, der einem zusagt (Restaurant, Geschäft, whatever) und dieser wird mit seinen genauen Geodaten gespeichert. Durch Tags, Rubriken und Beschreibungen kann man sie dann strukturieren. Klappt eigentlich ganz gut. Exportierbar sind die Daten übrigens auch, sodass man sie auch mitnehmen kann vom Telefon auf andere Devices.
Für’s iPhone gibt es bestimmt eine vergleichbare App. Hoffe der Tipp hilft dem ein oder anderen 🙂
Thomas
was auch ganz gut funktioniert, ist sich eine Art Map mit den Locations in den Googlemaps anzulegen. In Google-Sprech heisst das dann “Meine Karte”.
Diese “Karte” oder “Ebene” kann man sich dann auf dem Android Handy (iPhone sicherlich auch) anzeigen lassen.
Wenn man jetzt unterwegs neue Orte hinzufügen will, geht das zwar nicht direkt über die App, oder ich bin zu blind um das zu finden … -.- , aber man kann den aktuellen Ort mit dem Stern markieren, und dann zuhause per Browser die Orte in der Location-Map speichern.
So erspart man sich evtl. eine weitere App zu installieren.
.marc
Wow…das ist genau das, was ich gesucht hab! Wunderbar… Vielen Dank für den Tipp.
Hi Paddy, ich bin völlig deiner Meinung, dass man seine Foto-Spots teilen sollte. Erst neulich hab ich von einer interessanten Internet-Seite gehört, auf der man genau das machen kann und sich weltweit Tips für neue Foto-Locations einholen kann. Sie heißt Spotr.to und wird 2015 online gehen.
Ich bin gespannt, wie spotr.to aussehen wird. Das Thema scheint ja gerade sehr im kommen zu sein. Dieses Jahr ist unter anderem schon https://www.22places.de online gegangen und hat schon wirklich viele Locations auf seiner Seite. Dann gibt es noch http://www.fotoorte.de und neuerdings noch http://www.fotomaps.de. Nachfrage scheint auf jeden Fall zu bestehen nach dieser Art von Plattform. Ich finde es gut, denn ich habe auf diese Weise wirklich schon einige interessante Orte in meiner Gegend gefunden, die ich vorher noch nicht kannte.