Heute war ich zu einem kleinen Coaching mal wieder im Hafen unterwegs und hatte mein neues Nikon PC-E 45mm 1:2.8D ED Tilt/Shift Objektiv dabei. Eine gute Gelegenheit um mal ein wenig rumzuspielen. Lange hatte ich ja gezögert, ob ich mir das Objektiv nun kaufen soll oder nicht. 24 oder 45 mm? Schwierig sag ich Euch. Dann kam Malle und der geschätzte Stefan Groenveld hatte genau das Objektiv in seinem Shootsac. Ein paar Tage später waren sowohl Shootsac als auch Objektiv bestellt. Das war eine verdammt teure Reise, obwohl ich Flug und Hotel nicht bezahlt habe 😉
Tilt bedeutet, dass man die Schärfeebende verlagert. Die verläuft dann nicht mehr parallel zum Sensor, sondern eben schief. Je nachdem in welche Richtung man tiltet. Das PC-E 45 kann man um 8,5° tilten, in beide Richtungen. Zusätzlich lässt sich das Objektiv um die eigene Achse drehen, damit man die Schärfeebende in alle Richtungen verschieben kann. Damit kann man tolle Sachen machen. Z.B. einfach nur einen schmalen Streifen im Bild scharf stellen, was ich bei Portraits sehr geil finde. Man kann auch den Miniatureffekt erzeugen, wozu es mittlerweile ja auch diverse Softwarelösungen gibt. Mit Objektiv ist es aber irgendwie cooler. Man kann die Schärfeebene aber auch so legen, dass man trotz Blende 2,8 eine wahnsinnig große Schärfentiefe hat. Da das PC-E 45 eine sehr geringe Naheinstellgrenze von 25 cm hat, bekommt man so ein Makroobjektiv, mit dem man durch die gezielte Verlagerung der Schärfeebene ein Objekt von vorne bis hinten scharf bekommt.
Mit dem Shift kann man die Projektionseben verschieben. So genau kann ich Euch das nicht erklären, aber damit kann man stürzende Linien entfernen. Ihr kennt das ja, wenn man Gebäude fotografiert und die Kamera nach oben neigt. Sofort neigen sich alle Linien zur Mitte hin. Das kann man mit dem Shift korrigieren. Sehr cooles Feature, was speziell bei dem PC-E 24 für Architekturaufnahmen toll ist.
Letztendlich habe ich mir das Objektiv als Effektlinse gekauft, vor allem für Portraits. Ganzkörperaufnahmen bei denen die Schärfeebene nur durch die Person läuft finde ich cool. Allerdings muss man auch ein wenig üben, denn am Anfang überlegt man erst einmal in welche Richtung man das Objektiv denn nun drehen, neigen, kippen muss um die Schärfeebene in der richtigen Position zu haben. Auch der Autofokus ist nicht vorhanden, heisst also manuell fokussieren.
Mir ist zudem aufgefallen, dass die Bilder mit dem Nikon PC-E 45mm deutlich satter sind, sowohl in den Farben als auch im Kontrast. Darüber hatten wir auch im letzten Knackscharf-Podcast gesprochen. Ich bin echt erstaunt wie stark sich das auswirkt. Auf den Bildern sieht man das nicht besonders gut, weil ich ja eh keinen Lightroom-Regler unberührt lasse 😉
So, genug geredet. Ich bin begeistert von dem Objektiv und werde es nun hin und wieder bei Portraits einsetzen. Hier kommen ein paar Testbilder.
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Schöne erste Bilder, beachte aber das man beim “shiften” (ich mach mal nen verb drauß), Gebäude nicht zu senkrecht stellen sollte, da sie sonst aussehen als würden sie nach vorne Kippen, ich muss bei der Fachkamera auch immer darauf achten ^^.
Ist das dann die Elbphilharmonie? Ich sollte endlich mal nach Hamburg fahren -.-
ach, übrigends… bin neidisch 😛
Bild 11 mit der Fahrradfahrerin gefällt mir am besten, der Rest haut mich nicht vom Hocker, ist immer dasselbe. 🙂 Ich bin mal gespannt, was du in Zukunft mit der Linse alles anstellen wirst, halt uns auf dem Laufenden! 😉 Das eigentliche Potenzial hast du erst angekrazt. :p (ja, ich weiß, klingt überheblich, sorry) … 😉
Grüße aus dem Landkreis Osnabrück 🙂
Find’ ich echt toll um nicht zu sagen wunderschön 🙂 also die Ergebnisse! Hat sich dann doch gelohnt und ist qualitätsmäßig halt doch Meilen vom Lensbaby weg 🙂
Gratuliere zum neuen Objektiv. Der Fotos sind der absolute Hammer. Effektlinse passt hier sehr gut. Der Preis der Linse schreckt doch schon etwas ab. ich denke, so was kann man sich nur dann leisten, wenn man schon vorher fast alles an “wichtigem” Equipment hat.…so wie du 😉
Weiterhin viel Spass damit.
Gibts auch ein Blogeintrag zum Thema “Shootsac” von dir? Ich bin auch an dieser Tasche interessiert! Kurze Frage direkt dazu: Wie viele Objektive passen da rein?
Lg
Hi!
Habe neulich auch mal mit experimentiert - allerdings digital in Photoshop, da sich der Effekt dort sehr leicht nachbilden lässt (http://fotos.in-schriesheim.de/tiltshift), weil mich ein Kollege darauf anspracht, wie man diese “Miniaturland-Fotos” herstellt 🙂
Der Effekt ist cool; aber da digital sehr einfach machbar und selten einsetzbar, finde ich ein Objektiv dafür zu teuer (außer für Architektur-Aufnahmen).
Trotzdem schöne Bilder!
Gruß
Knut
Nachdem Du ihn schon selbst ansprichst, würde mich auch interessieren, welche Erfahrungen Du mit dem Shootsac machst.
VG
Rainer
wunderschöne bilder. leider eine für mich unerschwingliche technik.
Hi,
der Shootsac interessiert mich auch. Gibt es dafür eine deutsche/europ. Bezugsquelle ? Ehrlich gesagt 200€ halte ich für nicht angemessen. Ansonsten reizt mich das Teil aber schon, da man sich beim Einpacken auf das Wesentliche konzentriert - vermutlich 😉
VG
Matthias
Sehr interessantes Objektiv. Für den Preis ja einigen wenigen vorbehalten, denn Photoshop kann das für den Amateur auch gut richten.
Sehr coole bilder, mit so einem objektiv würde ich auch gerne mal rumspielen. bist du immer auf maximalen tillt gegangen, oder eher mit bedacht eingesetzt und ist es eine vollformat oder eine crop kamera ?
grüße
timm
Sobald der Shootsac da ist, werde ich darüber auch etwas schreiben. Hoffe der kommt nächste Woche an. Weite Reise 😉
@Timm: Meistens volle Pulle 😉 Momentan experimentiere ich noch rum und muss lernen es gezielt einzusetzen.
… den Artikel hab ich nicht gelesen, aber die Bilder find ich klasse! 😉
Hi Paddy,
super tolle Bilder. Habe auch mit dem Tilt/Shift Objektiv geliebäugelt, habe aber jetzt erstmal ein ganz tolles Makro zum Geburtstag bekommen.Mir gefällt die Elbphilharmonie mit dem Ballon besonders und auch das Tunnelbild mit der Radfahrerin.
Bezüglich des Shootsac möchte ich nur kurz ankündigen, dass ich den mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bald bei mir im Sortiment haben werde.
Liebe Grüße
Britta
Sehr schön zu sehen, was damit geht. Ich habe leider Angst, dass der Effekt schon bald abgenudelt ist, weil nicht zuletzt die Telekom-Werbung dafür gesorgt hat, dass alle drauf stehen (auch wenn der Effekt selber ja schon viel älter ist und schon länger genutzt wird). Inzwischen gehört ein Pseudo-T&S Emulator ja sogar schon in viele kamerainternen Kreativprogramme. Macht aber auf alle Fälle Appetit diese Bilder! Und das kann teuer werden 😉
Hi Patrick,
was ist denn jetzt eigentlich aus dem Shootsac geworden?? Ist er praktikabel oder rausgeschmissenes Geld??
Liebe Grüße,
Melanie
Hmm, aktuell kann ich Dir das noch nicht genau sagen. Habe ihn nicht wirklich im Einsatz gehabt, da ich immer einen Assistenten dabei hatte.