Kuba - Behind the Scenes - Teil 1

Mei­ne ers­te Rei­se nach Kuba Anfang 2017 hat­te Spu­ren hin­ter­las­sen (lest hier und hier), posi­ti­ve Spu­ren und ich woll­te unbe­dingt zurück. Ich hat­te das Gefühl durch unse­ren Kon­takt vor Ort eine Sei­te von Kuba gese­hen zu haben, die in kei­nem Rei­se­füh­rer steht. Die Erfah­run­gen mit den tol­len Men­schen vor Ort mach­te irgend­et­was mit mir, so dass der Kuba­trip wohl zu einer mei­ner bis­her beein­dru­ckends­ten Rei­sen zählt. Das mei­ne ich nicht in ers­ter Linie von der foto­gra­fi­schen Sei­te, son­dern von der mensch­li­chen her. Mit dem Hash­tag-Maga­zin war ich danach auf Tour und habe oft die Geschich­ten dahin­ter erzählt. Oft wur­de ich dar­auf­hin ange­spro­chen, ob ich nicht Lust hät­te eine Rei­se nach Kuba anzu­bie­ten. Ja klar, war­um eigent­lich nicht. Aber wenn, dann soll­te die­se Rei­se auch auf den Spu­ren unse­res ers­ten Trips sein und natür­lich mit Omar als Gui­de. Kur­zer­hand buch­te ich einen Flug und eine Unter­kunft, um Omar in Havan­na erneut zu besu­chen, zu schau­en ob sich der ers­te Ein­druck von damals bestä­tigt und um vor Ort zu che­cken, ob eine Fotorei­se abseits der typi­schen Pfa­de rea­li­sier­bar ist. Hier kommt ein Rei­se­be­richt zu mei­nem zwei­ten Trip. Ach­tung, es sind ein Hau­fen Bilder 😉

Falls Ihr Inter­es­se an der Kuba-Rei­se mit mir haben soll­tet, gibt es am Ende ers­te Infos dazu.

Tag 1

Unse­re Anrei­se war wei­test­ge­hend rei­bungs­los. Der Flie­ger hat­te in Frank­furt bereits knapp zwei Stun­den Ver­spä­tung, was alles etwas in die Län­ge zog, aber sonst gab es kei­ne Pro­ble­me. Auch die Ein­rei­se am Flug­ha­fen von Havan­na ging zügig. Dann war es soweit. Am Flug­ha­fen war­te­te Omar. Aus anfäng­li­cher Skep­sis wur­de damals Ver­trau­en und Freund­schaft. Omar hat ein­fach alles ver­än­dert, ohne ihn wäre Kuba für mich nicht das, was es heu­te ist. Wenn mich jemand fragt, wel­chen Tipp ich für Rei­sen haben, dann sage ich immer: Such dir einen Ein­hei­mi­schen vor Ort, nur so bekommst Du Zugang zu dem Land und lernst die Men­schen abseits des Tou­ris­mus kennen.

Den Miet­wa­gen beka­men wir nicht direkt am Flug­ha­fen, son­dern bei einer Sta­ti­on an einem Hotel in Havan­na. Mit Miet­wa­gen ist das nicht so ein­fach, wie bei uns. Es gibt kein Sixt, Hertz oder Avis und wenn man kein Auto vor­ab gebucht hat, so wird man evtl. gar keins bekom­men. Die Miet­wa­gen­sta­ti­on ist dann auch nicht in einem rie­si­gen Park­haus, son­dern mehr so ein Pfört­ner­häus­chen auf einem Park­platz, wo zwei Miet­wa­gen rum­ste­hen. Ver­trä­ge wer­den von Hand geschrie­ben und dem­entspre­chend dau­ert alles ein wenig. Wir sind dann auch erst spät in unse­rem Apart­ment, das ich per AirBnb gebucht hat­te. Es sah alles toll aus, eine schö­ne gro­ße Woh­nung im Colo­ni­al­stil. Als wir bei Dun­kel­heit anka­men, mein­te Omar nur: I don’t like this place. They kill you for just 10 CUC. Super Pad­dy, hast Du ja wie­der gut gemacht und einen Voll­tref­fer gelan­det. Bist du mal wie­der auf schö­ne Fotos rein­ge­fal­len. Ich hät­te Omar ja auch ein­fach mal vor­her fra­gen kön­nen. Egal, uns bleibt nichts ande­res übrig als erst ein­mal hier zu blei­ben. Die Bude ist dann aber auch wirk­lich schick. Sehr hohe Decken, viel Platz, alle haben ein eige­nes Bad und dann die­ser kit­schig sty­li­sche Colo­ni­al­stil mit rosa Wän­den und grü­nen Türen. Der Gast­ge­ber hat ein üppig gefüll­tes Wein­re­gal bereit gestellt, in dem wir auch eine Fla­sche Rum fin­den, die zur Begrü­ßung geköpft wird. Aber dann bin ich auch platt.

Unsere Bude. Wirklich nicht schlecht.
Unse­re Bude. Wirk­lich nicht schlecht.
Unsere Hood in Havanna
Unse­re Hood in Havanna
Frau Nachbarin auf dem Balkon gegenüber.
Frau Nach­ba­rin auf dem Bal­kon gegenüber.
Und Herr Nachbar.
Und Herr Nachbar.

Am nächs­ten Mor­gen sind wir voll Ener­gie und es sieht alles schon ganz anders aus. Omar lenkt ein, dass die Gegend gar nicht so übel ist. Es ste­hen ein paar Din­ge an. Als ers­tes besor­gen wir uns ein paar CUC, die kuba­ni­sche Tou­ris­ten­wäh­rung. Danach müs­sen ein paar Inter­net­kar­ten her. Roa­ming geht zwar mitt­ler­wei­le mit mei­nem Tele­kom-Ver­trag, aber ist nicht ganz bil­lig. Wir ver­bin­den die Besor­gun­gen mit einem klei­nen Spa­zier­gang durch Havan­na und einem ers­ten Moji­to. Bloß kei­nen Streß. In den Stra­ßen der Alt­stadt fin­det man jede Men­ge inter­es­san­te Men­schen, die eine Kame­ra magisch anzie­hen. Lei­der hat es sich hier auch ein­ge­bür­gert für ein Foto die Hand auf­zu­hal­ten. Wenn man denkt Wow, der sieht aber cool aus, so kann das auch ein­fach eine Ver­klei­dung sein, damit sich die Tou­ris­ten mit ihm foto­gra­fie­ren las­sen. Ich wei­ge­re mich jedoch für Fotos Geld zu bezah­len. Das erin­nert mich viel zu sehr an die Dis­ney­ge­stal­ten auf dem Times Squa­re oder die­se komi­schen Legio­närs­ver­schnit­te vor dem Collos­se­um in Rom. Pos­tet man ein Bild von einer die­ser mar­kan­ten Per­so­nen, so dau­ert es meist nicht lan­ge, bis jemand ande­res sei­ne Ver­si­on davon unter Dei­nem Bild pos­tet. Dann weiß man schon Bescheid, wie ein­ma­lig die­ser ver­meint­li­che Schnapp­schuß ist. Ich freue mich, dass sich eini­ge den­noch ger­ne foto­gra­fie­ren las­sen, auch wenn es dafür kein Geld gibt. Hier ist es aber auch wie­der sehr hilf­reich, dass wir mit Omar unter­wegs sind. Ein ein­hei­mi­scher Beglei­ter ändert eini­ges und vie­le der Leu­te kennt Omar sogar per­sön­lich. Ich wun­de­re mich immer wie­der wen er alles begrüßt.

Die ersten Begegnungen in Havanna. Ich bin gleich wieder von der Freundlichkeit der Menschen gegenüber Fotografen fasziniert.
Die ers­ten Begeg­nun­gen in Havan­na. Ich bin gleich wie­der von der Freund­lich­keit der Men­schen gegen­über Foto­gra­fen fasziniert.
Der erste Mojito mit Omar.
Der ers­te Moji­to mit Omar.
Eine alte Dame mit Zigarre erfüllt sicherlich das ein oder andere Klischee Kubas. Sieht aber trotzdem toll aus.
Eine alte Dame mit Zigar­re erfüllt sicher­lich das ein oder ande­re Kli­schee Kubas. Sieht aber trotz­dem toll aus.
Wir sind zur Regenzeit auf Kuba. Bekommen wir auch gleich am ersten Tag zu spüren.
Wir sind zur Regen­zeit auf Kuba. Bekom­men wir auch gleich am ers­ten Tag zu spüren.
Der Mann mit der größten Zigarre Havannas. Den haben bestimmt schon einige Touristen fotografiert. Geld wollte er aber von uns nicht haben.
Der Mann mit der größ­ten Zigar­re Havan­nas. Den haben bestimmt schon eini­ge Tou­ris­ten foto­gra­fiert. Geld woll­te er aber von uns nicht haben.
Kids auf der Straße.
Kids auf der Straße.

Dann zieht es uns aber raus aus dem Zen­trum von Havan­na. Dort fühlt man sich zwar wie in einer Film­ku­lis­se, aber es sind auch vie­le Tou­ris­ten unter­wegs. Nichts gegen Tou­ris­ten, ich bin ja sel­ber einer, aber wir möch­ten ger­ne etwas ursprüng­li­ches Kuba spü­ren, was auch immer das hei­ßen mag. Also fah­ren wir zu einer Cou­si­ne von Omar und besu­chen sie und ihre Fami­lie. Kaum sind wir da,  über­wäl­tigt uns sofort wie­der die­se Gast­freund­schaft und Herz­lich­keit der Men­schen, die mich so bei unse­rem ers­ten Besuch begeis­tert und beein­druckt hat. Sofort wird sich umarmt und es gibt Küss­chen. Wir zwän­gen uns auf einen klei­nen Bal­kon zwi­schen die Wäsche, es tönt lau­te Musik aus dem MP3-Play­er des­sen Menü auf einem alten Röh­ren­fern­se­her mehr schlecht als recht zu erken­nen ist. Es gibt sehr lecke­ren Kaf­fee, Bier und Rum aus Tetrapacks.

Auf dem Balkon zwischen der Wäsche. Aber eine mega Stimmung. Alle freuen sich über Besuch.
Auf dem Bal­kon zwi­schen der Wäsche. Aber eine mega Stim­mung. Alle freu­en sich über Besuch.
So sieht das Gebäude von außen aus. Das Familienauto steht vor der Tür.
So sieht das Gebäu­de von außen aus. Das Fami­li­en­au­to steht vor der Tür.
Knallige Farben sieht man häufig in den Wohnungen Havannas. Der MP3-Player am alten Röhrenfernseher angeschlossen.
Knal­li­ge Far­ben sieht man häu­fig in den Woh­nun­gen Havan­nas. Der MP3-Play­er am alten Röh­ren­fern­se­her angeschlossen.
Bapi
Bapi
Rum aus kleinen Tetrapacks. Wäre doch mal was für die Schultasche der Kinder ;-)
Rum aus klei­nen Tetra­packs. Wäre doch mal was für die Schul­ta­sche der Kinder 😉
Es gibt viele Handys auf Kuba, aber telefoniert wird immer noch vorwiegend über das Festnetz.
Es gibt vie­le Han­dys auf Kuba, aber tele­fo­niert wird immer noch vor­wie­gend über das Festnetz.

Wir machen einen klei­nen Gang durch den Block, besu­chen eine Auto­werk­statt, wo all das an fahr­ba­ren Unter­sät­zen repa­riert wird, was bei uns schon lan­ge auf dem Schrott gelan­det wäre. Not macht halt erfin­de­risch und in die­sem Fall bewun­de­re ich auch, dass hier kaum etwas weg­ge­wor­fen wird. Wir sind über­all will­kom­men, jeder schenkt uns ein Lächeln und lässt sich bereit­wil­lig mit der Kame­ra über die Schul­ter gucken.

Hier wird alles repariert, was bei uns auf dem Schrott landen würde.
Hier wird alles repa­riert, was bei uns auf dem Schrott lan­den würde.
Die Autos werden komplett zerlegt und wieder zusammen geflickt.
Die Autos wer­den kom­plett zer­legt und wie­der zusam­men geflickt.

Was für ein ers­ter Tag. Auf dem Papier haben wir nicht viel gese­hen, aber erlebt umso mehr. Einen Tag spä­ter erzählt Omar, dass Bapi, der Mann sei­ner Cou­si­ne Krebs hat. Uns war schon auf­ge­fal­len, dass er ziem­lich abge­ma­gert ist. Sie hat­ten noch ein­mal tele­fo­niert und Bapi hat sich tau­send­mal bedankt für den tol­len Tag. Noch nie hat ihn jemand „Frem­des“ in sei­ner Woh­nung besucht und lan­ge hat­te er nicht mehr so viel Spaß. Es war auch für ihn ein ganz beson­de­rer Tag und er hofft, dass wir noch ein­mal wie­der­kom­men. Ich bin ganz gerührt das zu hören.

Tag 2

Der zwei­te Tag star­tet mit der Suche nach einem Hot­spot, um ein paar ers­te Bil­der zu ver­schi­cken, nach Hau­se zu tele­fo­nie­ren und ein paar Emails zu erle­di­gen. Wir machen einen klei­nen Gang durch die Stra­ßen rund um unse­re Blei­be. Es ist zwar run­ter­ge­kom­men, aber irgend­wie auch sehr char­mant. Gera­de die Zeit mor­gens, wenn die Stadt gera­de zu Leben erwacht fin­de ich beson­ders span­nend. Ich könn­te ein­fach nur rum­lau­fen und das Trei­ben auf der Stra­ße beobachten.

Danach geht es nach Vin­a­les, dem Tal der Tabak­plan­ta­gen von Kuba. Auf der Hin­fahrt erle­ben wir, was Regen­zeit auf Kuba bedeu­tet. Wir quä­len uns im Dau­er­re­gen über die Auto­bahn. Die Fahr­bahn ist in schlech­tem Zustand, über­all Schlag­lö­cher, stän­dig rie­si­ge Pfüt­zen, Men­schen lau­fen auf der Fahr­bahn und vom Old­ti­mer bis zum Pfer­de­fuhr­werk fährt hier alles, was Räder hat. Hier wird auf der Auto­bahn gewen­det, ange­hal­ten, rück­wärts gefah­ren und nach Belie­ben über­holt. Ich bin froh, dass Omar uns kut­schiert. Irgend­wann lässt der Regen dann aber end­lich nach.

Die Oldtimer müssen sich durch den Schlamm quälen.
Die Old­ti­mer müs­sen sich durch den Schlamm quälen.

In Vin­a­les ange­kom­men wun­de­re ich mich, dass wir an all den schi­cken klei­nen Läden und Bars vor­bei fah­ren. Ein Drink und ein klei­ner Snack wären nicht schlecht. Alles für Tou­ris­ten ist Omars tro­cke­ner Kom­men­tar. You don’t want this. Er fragt jeman­den nach dem Weg und der setzt sich gleich auf sein Motor­rad, um vor­weg zu fah­ren und uns den Weg zu zei­gen. Es geht noch ein­mal ein gan­zes Stück raus aus Vin­a­les zu einem klei­nen pri­va­ten Restau­rant. Das hät­ten wir nie im Leben selbst gefun­den. Die beein­dru­cken­de Stil­le wird von Zeit zu Zeit durch tie­fes Don­ner­grol­len um uns her­um unter­bro­chen. Über­all Tier­ge­räu­sche. Man fühlt sich wie im Dschun­gel. Es wird auf­ge­tischt. Thun­fisch und Hühn­chen mit so rund 15 Bei­la­gen. Wer soll das nur alles essen? Ich habe den Fisch und der extrem lecker. Die Rech­nung am Ende lässt uns schmun­zeln, so gut und güns­tig isst man selten.

Harald Juhnkes Definition von Glück war schon: Keine Termine und leicht einen sitzen.
Harald Juhn­kes Defi­ni­ti­on von Glück war schon: Kei­ne Ter­mi­ne und leicht einen sitzen.
Im Tal von Vinales. Viel Grün, viel Regen.
Im Tal von Vin­a­les. Viel Grün, viel Regen.

Nach dem Essen machen wir uns auf zu einer Tabak­plan­ta­ge. Lei­der ist kei­ne Tabak­zeit, aber wir besu­chen trotz­dem die Plan­ta­ge, die wir bei unse­rer letz­ten Rei­se aus­fin­dig gemacht hat­ten. Der Bau­er ist gera­de auf dem Feld unter­wegs, aber sei­ne Frau begrüßt uns herz­lichst. Sie kann sich sogar an mich erin­nern und schickt den Sohn los, um ihren Mann zu holen. Kur­ze Zeit spä­ter sit­zen wir am Küchen­tisch und der Bau­er rollt uns eine Zigar­re aus der Ern­te vom letz­ten Jahr.

Es ist keine Tabakzeit, aber dennoch machen wir eine kleine Tour über die Plantage.
Es ist kei­ne Tabak­zeit, aber den­noch machen wir eine klei­ne Tour über die Plantage.
Die selbstgedrehte Zigarre schmeckt besonders leicht, fällt aber auch schnell auseinander.
Die selbst­ge­dreh­te Zigar­re schmeckt beson­ders leicht, fällt aber auch schnell auseinander.
Was für ein geiler authentischer Typ. Klar, dass jeder ein Bild mit ihm haben möchte.
Was für ein gei­ler authen­ti­scher Typ. Klar, dass jeder ein Bild mit ihm haben möchte.

Auf der Plan­ta­ge gibt es eine klei­ne Bar, wo wir noch vor dem Abschied einen klei­nen Drink neh­men. Wir sind die ein­zi­gen Gäs­te und plau­dern noch etwas mit der Bäue­rin, sofern das mit mei­nen nicht vor­han­de­nen Spa­nisch­kent­nis­sen mög­lich ist. Dann müs­sen wir aber schon wie­der los, denn wir möch­ten mög­lichst zurück sein, bevor es stock­dus­ter wird auf der kuba­ni­schen Autobahn.

Noch schnell einen Rum an der Plantagen-Bar.
Noch schnell einen Rum an der Plantagen-Bar.

Tag 3

Ein paar Stra­ßen von unse­rem Haus ent­fernt ist ein die­ser klei­ne Park mit Inter­net-Hot­spot, wo wir mor­gens die wich­tigs­ten Online-Geschich­ten erle­di­gen. Jaja, im Urlaub soll­te man auch mal abschal­ten. Aber ein­mal am Tag Emails che­cken und kurz zu Hau­se anru­fen muss sein. Auf Kuba ist man sonst noch genug off­line, was sich aber in den nächs­ten Jah­ren bestimmt ändern wird. Anschlie­ßend haben wir noch etwas Zeit, um wie­der ein­mal um die Häu­ser zu zie­hen und ein paar Ein­drü­cke in unse­rer Gegend zu sammeln.

Ein gewohntes Bild. Irgendwo wird immer ein Auto repariert.
Ein gewohn­tes Bild. Irgend­wo wird immer ein Auto repariert.
Unser kleiner Internet-Park.
Unser klei­ner Internet-Park.
Ein wirklich gutes Kameraschnäppchen konnte ich nicht machen.
Ein wirk­lich gutes Kame­ra­schnäpp­chen konn­te ich nicht machen.
Pferdefuhrwerke gehören zu den typischen Fortbewegungsmitteln auf Kuba.
Pfer­de­fuhr­wer­ke gehö­ren zu den typi­schen Fort­be­we­gungs­mit­teln auf Kuba.
Fleisch ist Mangelware. Meistens gibt es nur Hühnchen auf Kuba.
Fleisch ist Man­gel­wa­re. Meis­tens gibt es nur Hühn­chen auf Kuba.
Ich könnte hier den ganzen Tag Autos fotografieren.
Ich könn­te hier den gan­zen Tag Autos fotografieren.
Die Alltagsszenen auf Kuba kommen einem immer irgendwie wie aus einem alten Film vor.
Die All­tags­sze­nen auf Kuba kom­men einem immer irgend­wie wie aus einem alten Film vor.
Was für ein geiles Grün. Ich bin gar kein Grün-Fan, aber dieses hier ist cool, vor allem mit dem Stern.
Was für ein gei­les Grün. Ich bin gar kein Grün-Fan, aber die­ses hier ist cool, vor allem mit dem Stern.
Etwas Streetfotografie auf Kuba.
Etwas Street­fo­to­gra­fie auf Kuba.
Mehr Street, mehr Grün.
Mehr Street, mehr Grün.

Wir waren gegen 11:00 Uhr mit Omar ver­ab­re­det. Wo bleibt der Ben­gel nur? Eine gewis­se süd­län­di­sche Gelas­sen­heit ist auf Kuba ganz ange­bracht. Wenn jemand nach 30 Minu­ten noch nicht da ist, muss man das ent­spannt sehen. Das Wort Geduld kommt aber in mei­nem Wort­schatz nicht vor. Nach einer Stun­de rufe ich dann doch mal kurz an. Give me 10 minu­tes. 40 Minu­ten spä­ter steht er dann vor unse­rem Haus und erzählt, dass er wie­der bei sei­ner Frau ein­ge­zo­gen ist. Die bei­den waren getrennt und nun war er über­glück­lich und erzähl­te mir, dass mei­ne gute Aura die bei­den wie­der zusam­men gebracht hät­te. Nun gut. Ich freue mich für die bei­den und natür­lich über mei­ne angeb­li­che Aura 😉
Mir wird dann auch klar, war­um Omar so lan­ge gebraucht hat. Er hat die Gele­gen­heit beim Schop­fe gepackt und unse­ren Miet­wa­gen für sei­nen Umzug zurück zu sei­ner Frau benutzt. Haha, nur gut, dass wir nicht auch noch mit anpa­cken muss­ten. Die­ses alte Schlitz­ohr. Aber ich kann es ihm nicht übel neh­men. Die Chan­ce muss­te er ein­fach aus­nut­zen. Das ist halt Kuba.

Wir mach­ten uns dann auch auf zu sei­ner Frau und sei­nem Sohn, um ein paar klei­ne Geschen­ke abzu­lie­fern. Das Haus kann­te ich schon von unse­ren ers­ten Besuch, den­noch ist es immer wie­der beein­dru­ckend, wie die Kuba­ner teil­wei­se leben. Eine win­zi­ge Woh­nung, die bis oben hin voll gestellt ist. Ich muss geste­hen, dass ich mir schwer vor­stel­len könn­te so zu woh­nen. Obwohl vie­le Kuba­ner nur sehr wenig haben, kom­men sie mir nicht unglück­lich vor. Im Gegen­teil, ich benei­de sie manch­mal ein wenig dar­um, wie glück­lich sie mit dem schei­nen, was sie haben. Wir unter­hal­ten uns natür­lich auch dar­über wie Kuba wohl in eini­gen Jah­ren aus­se­hen wird. Natür­lich wird sich hier eini­ges ändern. Wenn das Geld ins Land kommt, wer­den sich auch die Men­schen ändern, das wird sich kaum ver­mei­den las­sen. Wir wün­schen uns natür­lich, dass alles so bleibt, wie es ist. Aber ich den­ke die Kuba­ner wün­schen sich das nicht, die wol­len auch Fortschritt.

Omars Sohn.
Omars Sohn.
Eine winzige Wohnung, aber es reicht. Viele Kubaner leben sehr einfach, aber Obdachlose gibt es kaum.
Eine win­zi­ge Woh­nung, aber es reicht. Vie­le Kuba­ner leben sehr ein­fach, aber Obdach­lo­se gibt es kaum.
Omar mit Frau und Sohn vor seinem Haus.
Omar mit Frau und Sohn vor sei­nem Haus.

Es geht wei­ter zu einem loka­len Restau­rant. Ein sehr coo­ler Laden, der auch ein Strand­re­stau­rant an einem All-Inclu­si­ve-Club sein könn­te. Aber von Tou­ris­ten kei­ne Spur. In dem Restau­rant fal­len wir als ein­zi­ge Weiß­bro­te mal wie­der auf. Es ist Sams­tag und auch auf Kuba ist Sams­tag der Par­ty- und Aus­geh­tag. Die Hüt­te füllt sich. Stand-Up Come­di­an Juan unter­hält die Gäs­te. Ich ver­ste­he kein Wort von sei­nem Schnell­sprech-Spa­nisch in bes­ter Die­ter Tho­mas Heck-Manier, außer irgend­et­was mit Alle­ma­gne wäh­rend er in unse­re Rich­tung zeigt. Geläch­ter im Saal. Wir Tou­ris­ten schei­nen ein belieb­tes Ziel für Juan zu sein. Obwohl wir sei­ne Ziel­schei­be zu sein schei­nen, füh­len wir uns Pudel­wohl. Eine extrem posi­ti­ve Stim­mung. Das Essen ist her­vor­ra­gend, Bier fließt in Strö­men und am Ende wun­dern wir uns mal wie­der über eine nahe­zu lächer­li­che Rech­nung (für unse­re Verhältnisse).

Natürlich nehme ich die 72 als meine Losnummer.
Natür­lich neh­me ich die 72 als mei­ne Losnummer.
Michael Jackson ist auch da.
Micha­el Jack­son ist auch da.

Am frü­hen Abend geht es zu Oscar, genannt Tut­ti, Omars Bru­der. Hier waren wir damals an unse­rem ers­ten Tag gelan­det und waren begeis­tert von der Stim­mung, wäh­rend wir auf der Stra­ße Rum aus Plas­tik­be­chern tran­ken. Die­ses mal brach­ten wir die Geträn­ke mit. Eine Palet­te Bier und zwei Fla­schen vom guten Havan­na Club leu­te­ten das Wie­der­se­hen ein. Eine klei­ne, fei­ne und sehr aus­ge­las­se­ne Stra­ßen­par­ty folg­te. Lau­te Musik dröhn­te aus dem Haus, Nach­barn kom­men dazu und ich tref­fe den ein oder ande­ren Bekann­ten wie­der. Neben­an wohnt eine alte Dame, die ich damals schon foto­gra­fiert hat­te und eins mei­ner Leib­lings­bil­der im Hash­tag-Maga­zin #3 ist. Ich zei­ge Ihr das Bild und dru­cke es mit dem Ins­tax-Dru­cker aus. Ein Erleb­nis, das man weder mit Bil­dern, noch mit Wor­ten so rich­tig beschrie­ben kann. Da wir schon recht früh ange­fan­gen hat­ten, haben wir dann aber irgend­wann die Reiss­lei­ne gezo­gen und sind rela­tiv früh zurück in unser Casa gefah­ren. Alte Män­ner brau­chen halt auch mal etwas Ruhe.

Sie schaut sich gerade das Bild von ihr an, das ich beim letzten Besuch gemacht hatte.
Sie schaut sich gera­de das Bild von ihr an, das ich beim letz­ten Besuch gemacht hatte.
Die sehen nur so böse aus.
Die sehen nur so böse aus.
Viele Türen sind hier vergittert
Vie­le Türen sind hier vergittert
Es sieht nicht so aus, aber diese Straßenparty war grandios.
Es sieht nicht so aus, aber die­se Stra­ßen­par­ty war grandios.
Auch die Nachbarn kamen dazu.
Auch die Nach­barn kamen dazu.

Wir waren erst drei Tage auf Kuba, hat­ten aber schon so viel erlebt, so vie­le beein­dru­cken­de Men­schen getrof­fen und so vie­le Fotos geschos­sen. Macht man eine Rei­se, so neigt man dazu anschlie­ßend zu vie­le Bil­der zu zei­gen. Man kann sich kaum ent­schei­den wel­che man evtl. weg­las­sen kann. Das geht auch mir so. Die­ses mal möch­te ich aber nicht so restrik­tiv sein, wie zum Bei­spiel beim Hash­tag-Maga­zin. Ein Blog bie­tet genug Raum dafür. Aber ich mache hier einen ers­ten Schnitt und tei­le den Bericht in zwei Tei­le. Ist für mich ein­fa­cher zu schrei­ben und für Euch evtl. ein­fa­cher zu lesen.

Ein gro­ßer Dank geht auch an mei­ne bei­den Beglei­ter Jan und Hol­ger, die das ein oder ande­re coo­le Making-Of Foto geschos­sen haben. Schaut mal auf ihre Insta­gram-Accounts: @derhaustmeistda und @holgerhassdenteufel.

Zur geplanten Kubareise

Soll­tet Ihr Inter­es­se an einer Kuba­rei­se mit mir und Omar haben, dann könnt Ihr ab sofort unver­bind­lich Inter­es­se bekun­den. Ein­fach dazu eine Email schrei­ben an moin(at)patrickludolph(punkt)de. Die Rei­se ist noch nicht aus­ge­ar­bei­tet, aber es gibt ein paar Eckdaten:

  • Dau­er: 1 Woche. Die Idee ist, dass Ihr evtl. ver­län­gert und auf eige­ne Faust noch mehr von der Insel erkundet.
  • Ziel: Kuba / Havan­na. Wir wer­den die gan­ze Zeit in einer Loca­ti­on in Havan­na blei­ben. In einer Woche kön­nen wir hier wahn­sin­nig viel erleben.
  • Unter­kunft: Ein­zel­zim­mer. Ich habe mir ein paar Loca­ti­ons ange­schaut und habe etwas sehr schi­ckes gefun­den. Sehr authen­tisch, kuba­nisch ein­ge­rich­tet, aber modern und jeder hat sein Bad und sein Privatsphäre.
  • Maxi­ma­le Teil­neh­mer­zahl: Es wer­den maxi­mal 5 Teil­neh­mer mit­kom­men. Ich will die Grup­pe klein hal­ten, da wir auch eini­ge Men­schen pri­vat besu­chen. Außer­dem sind wir mit den ver­füg­ba­ren Miet­wa­gen an Platz etwas begrenzt.
  • Zeit­raum: Steht noch nicht fest. Ich rich­te mich da etwas nach Flü­gen von Con­dor und/oder Euro­wings. Ers­te Pla­nung wäre März. Aber evtl. wird es eine zwei­te Rei­se im Sep­tem­ber geben. Ist alles noch flexibel.
  • Was ist im Preis mit drin?: Über­nach­tung mit Früh­stück, Trans­port mit Miet­wa­gen inkl. Sprit, Abho­lung am Flug­ha­fen, Omar als Gui­de, Ich als Foto­coach, Rum und Bier als Gast­ge­schen­ke (wenn wir pri­vat Leu­te besuchen).
  • Was bekommt Ihr außer­dem?: Wir betrach­tet täg­lich unse­re Bil­der uns reflek­tie­ren sie. Außer­dem bekommt jeder indi­vi­du­el­le Tipps von mir zur Foto­gra­fie auf Kuba. Es gibt kein fes­tes Work­shop-The­ma, außer viel­leicht Kuba - Behind the Sce­nes.
  • Was ist nicht mit drin?: Flug, Wei­te­re Mahlzeiten.
  • Was kos­tet der Spaß? Es wird sich wahr­schein­lich auf ca. 3.000,- € belau­fen. Bit­te nicht drauf fest­na­geln. Aber viel teu­rer soll die Rei­se nicht wer­den. Den­noch kann es evtl. auch hun­dert Euro teu­rer werden.
  • Wie kann ich mich anmel­den?: Noch gar nicht. Bit­te erst mal nur eine Email schi­cken, um Inter­es­se zu bekun­den. Ist auch für mich wich­tig, um etwas die Reso­nanz abzu­che­cken. Email: Sie­he oben.

Grund­sätz­lich besteht übri­gens auch die Mög­lich­keit eine Kuba­rei­se mit Omar und mir ganz indi­vi­du­ell in Grup­pen von nur zwei oder drei Teil­neh­mern zu machen. Das müs­sen wir dann indi­vi­du­ell beschnacken.

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11 Gedanken zu „Kuba - Behind the Scenes - Teil 1“

  1. Hi Pad­dy!
    Dan­ke für die­sen tol­len Bericht und die super Fotos. Ich habe gera­de mei­ne Fotos von unse­rer Kuba­rei­se im März bearbeitet.
    Genau wie Du, war ich bei unse­rer ers­ten Casa total geschockt- wo bin ich hier gelan­det. Aber es waren total tol­le Leu­te, ein Dozen­ten­paar, Casa super gele­gen am Male­con und dicht zur City. Wir haben in den 4 Wochen ähn­li­che Erfah­run­gen gemacht wie Ihr und wer­den sicher wie­der nach Havan­na kommen.
    LG Jürgen

    Antworten
  2. Hi Pad­dy!

    Schon mal über­legt einen Abste­cher bzw eine Rei­se nach Ost­ku­ba zu unter­neh­men? V.a. Sant­ia­go der Cuba (zweit­größ­te Stadt Kubas und ehe­ma­li­ge Haupt­stadt) hat sei­nen Charme ohne den Tou­ris­ten­mas­sen Hava­nas. Wirk­lich toll dort. Waren zwar 2013 als Pau­schal­rei­se in Ost­ku­ba, war aber trotz­dem super. Mein Rei­se­be­richt dazu: https://www.imrazor.de/reisebericht/reisebericht-ostkuba/

    Antworten
  3. wun­der­ba­rer Bericht … genia­le Fotos … kriegt man rich­tig Bock drauf …
    Die Men­schen sind wun­der­bar und respekt­voll portraitiert …
    Was dann auf­fällt .… kei­ne Smartphones .…
    Zigar­re statt Handy 😉

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