Kuba - Behind the Scenes - Teil 2

Wei­ter geht es mit mei­nem Rei­se­be­richt zur letz­ten Kuba­rei­se. Dem­nächst gibt es dann auch ers­te Infos zur Fotorei­se Kuba mit Omar und mir.

Teil 1 des Berich­tes lest Ihr nach dem Klick.

Tag 4

Es hat sich zu einem klei­nen Ritu­al ent­wi­ckelt, dass wir mor­gens einen Spa­zier­gang durch unse­re Hood machen. Hier ist gar nichts unsi­cher, wie wir bei unse­re Ankunft dach­ten. Im Gegen­teil, vie­le der Bewoh­ner las­sen sich ger­ne auf ein Pläusch­chen ein und las­sen sich genau­so bereit­wil­lig foto­gra­fie­ren. Es ist ein Para­dies für Foto­gra­fen. Heu­te ist es schon am frü­hen Mor­gen bru­tal heiß. Nach einer Stun­de bin ich total durch­ge­schwitzt. Wir dre­hen unse­re Bah­nen durch die Gas­sen und ent­de­cken stän­dig etwas neu­es. Das ist das Kuba, wie ich es beson­ders ger­ne mag. Die Men­schen, die Stra­ßen und natür­lich auch die vie­len Old­ti­mer, die sich hier ja eigent­lich nur so lan­ge gehal­ten haben, weil es ein­fach kei­ne neu­en Autos gab. Direkt um die Ecke von unse­rem Haus sitzt jeden Mor­gen ein Mann mit Gitar­re und spielt. Wir kom­men ins Gespräch und er erzählt uns, was er alles mit Deutsch­land ver­bin­det. BMW, Mer­ce­des und auch Lei­ca zählt er auf. Er erzählt aber auch von sei­ner Situa­ti­on. Fürs Woh­nen müs­sen die Kuba­ner nicht viel bezah­len, da es hier ein Grund­recht auf Wohn­raum gibt. Das heißt aber nicht, dass die Unter­künf­te auch luxu­ri­ös sind, im Gegen­teil, es ist sehr ärm­lich. Nach ein paar Wor­ten und einem kur­zen Song zie­hen wir wei­ter durch die Straßen.

Jeden Morgen treffen wir diesen Gitarre-Spieler. Nach dem zweiten Tag singt er schon "Oh Patricio", wenn wir vorbei gehen ;-)
Jeden Mor­gen tref­fen wir die­sen Gitar­re-Spie­ler. Nach dem zwei­ten Tag singt er schon “Oh Patri­cio”, wenn wir vor­bei gehen 😉
Die Wohnungen sind sehr günstig, aber auch nicht besonders komfortabel.
Die Woh­nun­gen sind sehr güns­tig, aber auch nicht beson­ders komfortabel.
Oh La La. Kuba hat sehr viele attraktive Frauen.
Oh La La. Kuba hat sehr vie­le attrak­ti­ve Frauen.
Diese Gesichter Kubas. Interessant, sanft und gutmütig.
Die­se Gesich­ter Kubas. Inter­es­sant, sanft und gutmütig.
Besonders morgens sind viele Menschen mit allen möglichen Gefährten unterwegs. Von hinten kommt sogar eine Kindereisenbahn.
Beson­ders mor­gens sind vie­le Men­schen mit allen mög­li­chen Gefähr­ten unter­wegs. Von hin­ten kommt sogar eine Kindereisenbahn.
Die Deutschen sind auch schon da und vermieten Wohnungen.
Die Deut­schen sind auch schon da und ver­mie­ten Wohnungen.
Es hatte geregnet in der Nacht. Zeit für Spiegelungen.
Es hat­te gereg­net in der Nacht. Zeit für Spiegelungen.

Die Par­ty vom Vor­abend steckt uns noch in den Kno­chen. Wir ent­schei­den uns für ein wenig Sight­see­ing, fah­ren zur Chris­tus-Sta­tue, zum Cas­til­lo de los Tres Reyes del Mor­round und anschlie­ßend zu einem Strand, wo die Kuba­ner ihren Sonn­tag ver­brin­gen. Auf einem sehr schma­len Sand­strei­fen rei­hen sich Schirm an Schirm und Lie­ge an Lie­ge. Gibt es hier eigent­lich star­ke Gezei­ten? Wenn ja, dann herrscht gera­de Flut. Es ist inter­es­sant das Trei­ben zu beob­ach­ten, aber es ist auch ein­fach zu heiß heu­te. Der ers­te Tag, an dem weit und breit kein Regen in Sicht ist. Mit Strand kann man mich ja eh jagen. Ich kann maxi­mal eine hal­be Stun­de irgend­wo rum­lie­gen, dann brau­che ich wie­der eine Beschäf­ti­gung. Also gehen wir in eine Strand­bar und ver­su­chen uns an einem ers­ten Bier­chen. So hän­gen wir hier ein­fach ab, quat­schen und genies­sen es, kei­ne Plä­ne zu haben.

Ein Besuch bei der Christus Statue musste auch sein ...
Ein Besuch bei der Chris­tus Sta­tue muss­te auch sein …
... von hier hat man einen tollen Blick auf Havanna.
… von hier hat man einen tol­len Blick auf Havanna.
Auf dem weg zum Strand der Einheimischen.
Auf dem weg zum Strand der Einheimischen.
Wirklich breit ist der Strand nicht. Aber dafür umso voller.
Wirk­lich breit ist der Strand nicht. Aber dafür umso voller.
Die Festung finde ich ehrlich gesagt nicht ganz so spannend. Wir waren aber auch zu einer echt ungünstigen Zeit da. Mittags sind die Steine noch heißer als heiß.
Die Fes­tung fin­de ich ehr­lich gesagt nicht ganz so span­nend. Wir waren aber auch zu einer echt ungüns­ti­gen Zeit da. Mit­tags sind die Stei­ne noch hei­ßer als heiß.
Ich fotografiere lieber noch ein paar Autos.
Ich foto­gra­fie­re lie­ber noch ein paar Autos.

Spä­ter geht es zurück in die Stadt, wir hal­ten an einem Super­markt und kau­fen ein paar Geträn­ke ein. Auch Omar ist platt und braucht eine Aus­zeit von uns. Wäh­rend er zu sei­ner Fami­lie nach Hau­se fährt, essen wir sehr lecker in einem Restau­rant mit Dach­ter­ras­se. Eigent­lich hat­ten wir geplant den Abend mit dem Son­nen­un­ter­gang am Male­con aus­klin­gen zu las­sen. Statt­des­sen sit­zen wir bis in den frü­hen Abend hier auf dem Dach, bevor wir die knapp zwei Kilo­me­ter zu Fuß nach Hau­se lau­fen. Schnell noch Bil­der über­spie­len und grob bear­bei­ten, bevor ich dann ins Bett falle.

Auf dem Weg ins Restaurant. Ich finde die kubanische Flagge ist eine der schönsten.
Auf dem Weg ins Restau­rant. Ich fin­de die kuba­ni­sche Flag­ge ist eine der schönsten.
Das Polizeipräsidium Havannas.
Das Poli­zei­prä­si­di­um Havannas.
Es ist immer wieder faszinierend einen Blick in die Wohnungen zu werfen.
Es ist immer wie­der fas­zi­nie­rend einen Blick in die Woh­nun­gen zu werfen.
Wir haben ein echt schickes Restaurant mit Dachterrasse gefunden. Die meisten Kubaner gehen später essen, daher sind wir anfangs fast alleine.
Wir haben ein echt schi­ckes Restau­rant mit Dach­ter­ras­se gefun­den. Die meis­ten Kuba­ner gehen spä­ter essen, daher sind wir anfangs fast alleine.
Vom Restaurant können wir direkt auf den Balkon der Nachbarn schauen. Die stört es nicht.
Vom Restau­rant kön­nen wir direkt auf den Bal­kon der Nach­barn schau­en. Die stört es nicht.
Den Rückweg treten wir zu Fuß an und halten noch ein paar Eindrücke fest.
Den Rück­weg tre­ten wir zu Fuß an und hal­ten noch ein paar Ein­drü­cke fest.
Schade, leider schon geschlossen. Eine Rasur wäre nicht schlecht gewesen.
Scha­de, lei­der schon geschlos­sen. Eine Rasur wäre nicht schlecht gewesen.
Auf der Straße wird auch in der Nacht noch Domino gespielt.
Auf der Stra­ße wird auch in der Nacht noch Domi­no gespielt.

Tag 5

Vor zwei Tagen hat­te uns Omar sei­ne Toch­ter vor­ge­stellt und da sie ger­ne ein Bil­der haben woll­te, haben wir spon­tan für den heu­ti­gen Mor­gen ein klei­nes Shoo­ting ver­ein­bart. OK, aus dem Mor­gen wur­de dann 12:00 Uhr und schwit­zen in der Mit­tags­son­ne war ange­sagt. Licht­tech­nisch war das natür­lich nicht ide­al, aber ande­rer­seits den­ke ich auch, dass so knal­li­ge Son­ne irgend­wie auch zu Kuba gehört. Also haben wir uns ein­fach auf die Suche nach etwas Schat­ten gemacht. Ich habe geschwitzt wie ein Stier und nach 1,5 Stun­den war ich dann auch durch. Aber mit Melis­sa hat­ten wir ein tol­les Model und konn­ten noch ein­mal ein paar ganz ande­re Bil­der machen. Mit einer ech­ten Kuba­ne­rin macht das aber auch irgend­wie rich­tig Lau­ne in den Stra­ßen Havan­nas zu fotografieren.

Melissa kam in unser Apartment für ein kleines Shooting
Melis­sa kam in unser Apart­ment für ein klei­nes Shooting
Die Hütte ist eigentlich eine ganz coole Location, zumal draußen die Sonne knallt.
Die Hüt­te ist eigent­lich eine ganz coo­le Loca­ti­on, zumal drau­ßen die Son­ne knallt.
Unser Balkon mit Blick in die Straßen
Unser Bal­kon mit Blick in die Straßen
Eigentlich ist auf Kuba ja Farbe angesagt, aber hier musste ich eine Ausnahme machen ;-)
Eigent­lich ist auf Kuba ja Far­be ange­sagt, aber hier muss­te ich eine Aus­nah­me machen 😉
Toll, echte Kubanerin mit tollem Outfit in den Straßen Havannas.
Toll, ech­te Kuba­ne­rin mit tol­lem Out­fit in den Stra­ßen Havannas.

Der Nach­mit­tag war ruhig. Wir fuh­ren in den Hafen um eine Klei­nig­keit zu essen. Es reg­ne­te und irgend­wann leg­te ein Kreuz­fahrt­schiff ab. Es dau­er­te übri­gens nicht lan­ge, bis das nächs­te anleg­te. Die Kreuz­fah­rer brin­gen täg­lich neue Besucher.

Das Kreuzfahrtschiff legt direkt vor unserer Nase ab.
Das Kreuz­fahrt­schiff legt direkt vor unse­rer Nase ab.
Regen beschert uns noch zwei Regenbögen
Regen beschert uns noch zwei Regenbögen
Auch Omar hängt heute etwas durch. Aber immer gut drauf.
Auch Omar hängt heu­te etwas durch. Aber immer gut drauf.

Omar fuhr gegen Abend noch mit uns in sei­ne Hood, weil er uns unbe­dingt jeman­den vor­stel­len woll­te, der wohl Jan wie aus dem Gesicht geschnit­ten ist. Jeder mein­te, dass Ähn­lich­keit vor­han­den war. Klar woll­ten wir den Typen ger­ne ken­nen­ler­nen. Gefun­den haben wir den ver­meint­li­chen Dop­pel­gän­ger dann aber nicht. Immer­hin gab es noch ein­mal einen klei­nen Ein­blick in das Leben auf den Stra­ßen der Vor­or­te und ich konn­te aus einem der obe­ren Stock­wer­ke mal ein Bild von der Wohn­ge­gend machen.

Hier kennt jeder Jeden. Smartphones sind keine Seltenheit auf Kuba, aber dennoch sehr begehrte Mitbringsel.
Hier kennt jeder Jeden. Smart­phones sind kei­ne Sel­ten­heit auf Kuba, aber den­noch sehr begehr­te Mitbringsel.
Ein Blick von oben in das Wohnviertel außerhalb Havannas.
Ein Blick von oben in das Wohn­vier­tel außer­halb Havannas.
Auf der Suche nach Jans Doppelgänger sind wir in das Haus gegangen, wo er wohnt. Leider war er nicht da. Auf Kuba klopft man einfach an die Tür.
Auf der Suche nach Jans Dop­pel­gän­ger sind wir in das Haus gegan­gen, wo er wohnt. Lei­der war er nicht da. Auf Kuba klopft man ein­fach an die Tür.
Vor dem Haus
Vor dem Haus
Diese Art Bussehaltestelle scheint ein zentraler Treffpunkt zu sein. Hier waren wir in den letzten Tagen mehrmals.
Die­se Art Bus­se­hal­te­stel­le scheint ein zen­tra­ler Treff­punkt zu sein. Hier waren wir in den letz­ten Tagen mehrmals.

Tag 6

Omar hat­te uns für den Abend bei Freun­den und Fami­lie zu einer gro­ßen Par­ty ange­kün­digt. Oha, was das wohl wird, dach­te ich nur. Er war ganz eupho­risch. Only black black black peo­p­le, schwor er uns auf den Abend ein. Aber zunächst fuh­ren wir nach Heming­way Town, um dort etwas fri­schen Fisch zu kau­fen. 6 Hum­mer und 15 Fische (kei­ne Ahnung wel­che) pack­ten wir dort ein. Dann noch schnell ein paar Liter Rum und eini­ge Palet­ten Bier, als Mit­bring­sel eingekauft.

Fischverkauf in einer Hütte im Hinterhof
Fisch­ver­kauf in einer Hüt­te im Hinterhof
Natürlich zahlt man hier Cash
Natür­lich zahlt man hier Cash
Die Fische werden auch gleich ausgenommen für uns
Die Fische wer­den auch gleich aus­ge­nom­men für uns

Ich kann Euch hier gar nicht so rich­tig beschrei­ben, was dann am Abend eigent­lich pas­siert ist. Es war so unglaub­lich. Anfangs war es natür­lich etwas ver­hal­ten, aber nach und nach tau­ten alle etwas auf und die Par­ty stieg. Die hun­dert­jäh­ri­ge Oma hat erst gekocht und dann getanzt, wie ein jun­ger Hüp­fer. Selbst die Kids wackel­ten schon in bes­tem Sal­sa-Style mit dem Hin­tern. Der Fisch war extrem lecker, auch wenn ich zunächst etwas Pro­ble­me hat­te ihn direkt von der Gre­te zu essen. So ein rich­ti­ger Fisch­esser bin ich nicht, aber das ging dann doch bes­ser als erwar­tet. Sau­gut. Es wur­de getrun­ken, gelacht, gefei­ert und wir die gan­ze Zeit mit­ten­drin. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Einer der Jungs konn­te etwas Eng­lisch und hat mir erzählt, dass es etwas ganz beson­de­res ist, wenn sie hier mal an einem Abend drei Bier trin­ken kön­nen. Eine Dose Bier kos­tet rund 1 CUC, was für die Kuba­ner viel Geld ist. Uns tat das Geld nicht weh, dafür wur­den wir von den Men­schen auf­ge­nom­men, wie von einer Fami­lie. Spä­tes­tens als Jan auf der Couch gemein­sam mit der Oma von einem Tel­ler geges­sen hat, war der Höhe­punkt erreicht. Wir fei­er­ten bis in den spä­ten Abend hin­ein und lagen uns beim Abschied in den Armen. Ich hof­fe, dass die Bil­der einen win­zi­gen Ein­druck von dem zei­gen, was wir erlebt haben, denn es fällt mir wirk­lich schwer das zu beschrei­ben. Es war ein wei­te­rer gigan­ti­scher Höhe­punkt die­ser Rei­se. Es sind dann doch die Men­schen, die mich beein­dru­cken und nicht die Sehenswürdigkeiten.

Das erste Begrüßungsbier
Das ers­te Begrüßungsbier
Die Party steigt im Wohnzimmer. Noch ist alles etwas verhalten.
Die Par­ty steigt im Wohn­zim­mer. Noch ist alles etwas verhalten.
Ein Blick ins Schlafzimmer
Ein Blick ins Schlafzimmer
Vor allem die Kinder haben großes Interesse an der Kamera
Vor allem die Kin­der haben gro­ßes Inter­es­se an der Kamera
Ein Blick aus dem Fenster in den Wohnblock
Ein Blick aus dem Fens­ter in den Wohnblock
Viele Nachbarn sind gekommen, um mit uns zu feiern.
Vie­le Nach­barn sind gekom­men, um mit uns zu feiern.
Er war ganz besonders lustig ;-)
Er war ganz beson­ders lustig 😉
Die Oma hat für uns gekocht.
Die Oma hat für uns gekocht.
Das Gruppenfotos als Erinnerung musste sein. Danach musste ich es bestimmt 20x mit dem Instaxprinter ausdrucken.
Das Grup­pen­fo­tos als Erin­ne­rung muss­te sein. Danach muss­te ich es bestimmt 20x mit dem Ins­tax­prin­ter ausdrucken.
Je später der Abend, umso lustiger wurde es
Je spä­ter der Abend, umso lus­ti­ger wur­de es
Alle tanzen Salsa. Zum Glück gibt es keine Fotos von mir beim Tanz.
Alle tan­zen Sal­sa. Zum Glück gibt es kei­ne Fotos von mir beim Tanz.
Der Fisch war hervorragend. Und das sagt jemand mit Grätenphobie ;-)
Der Fisch war her­vor­ra­gend. Und das sagt jemand mit Grätenphobie 😉
Jan und die Oma waren am Ende beste Freunde ;-)
Jan und die Oma waren am Ende bes­te Freunde 😉
Selbst die leeren Instax-Kartuschen sind als Spielzeug gut
Selbst die lee­ren Ins­tax-Kar­tu­schen sind als Spiel­zeug gut
Aber irgendwann waren die Kids auch müde.
Aber irgend­wann waren die Kids auch müde.

Tag 7

Bis jetzt hat­ten wir noch kein Bild vom Capi­tol gemacht. Die Alt­stadt Havan­nas hat­ten wir immer nur gestreift, uns dann aber schnell wie­der aus dem Staub gemacht. Am Tag unse­rer Abrei­se woll­ten wir aber noch ein paar Sehens­wür­dig­kei­ten mit­neh­men und ent­schie­den uns einen Spa­zier­gang durch die Alt­stadt zum Capi­tol zu machen. Ich rief Omar an, um ihm zu sagen, dass er erst spä­ter kom­men muss, um uns zum Flug­ha­fen zu brin­gen. Ever­y­thing OK, Omar, frag­te ich ihn. No, no, Patrick, the car is broken.

Was für ein Scheiß. Radbolzen abgebrochen beim Leihwagen.
Was für ein Scheiß. Rad­bol­zen abge­bro­chen beim Leihwagen.

Das war genau das, was ich mir noch gewünscht hat­te. Juchu. Der Leih­wa­gen war ja von Anfang an nicht beson­ders ver­trau­ens­er­we­ckend, aber nun waren am Abend zuvor, als Omar nach Hau­se fuhr, die Rad­bol­zen vor­ne rechts gebro­chen und das Rad hat­te einen Abflug gemacht. Ich will mir gar nicht aus­ma­len, was pas­siert wäre, wenn das auf der Auto­bahn gesche­hen wäre. Omar hat dann das Auto zu sich nach Hau­se schlep­pen las­sen und dar­in über­nach­tet, um die Res­te des Autos zu bewa­chen. Ich rech­ne ihm hoch an, dass er mich nicht gleich aus dem Bett geklin­gelt hat, aber in der Nacht hät­ten wir eh nichts aus­rich­ten können.

Die Verladung des Autos verlief etwas unsanft.
Die Ver­la­dung des Autos ver­lief etwas unsanft.

So ein Shit. Immer­hin war nie­man­dem etwas pas­siert. Wir nah­men ein Taxi und fuh­ren zu Omar, um das Desas­ter zu begut­ach­ten. Da stand die Kar­re, vor­ne nur noch auf der Brem­se. Omar drück­te mir zwei Rad­bol­zen in die Hand. Haha, genau die Art von Sou­ve­nir, die ich mir wün­sche. Ab dann ging die gro­ße War­te­rei los. Der Abschlep­per traf etwa 1,5 Stun­den spä­ter ein. Einen Kran hat­te der Wagen nicht, die Kar­re wur­de ein­fach mit einem Seil auf die Lade­flä­che gezo­gen. Was für fie­se Geräu­sche als die nack­te Brems­schei­be über den Asphalt schleif­te. Dann ging es zur Miet­sta­ti­on von Cuba­car. Das war eine grö­ße­re Sta­ti­on mit Werk­statt. Mach­te ja irgend­wie Sinn den Wagen hier­her zu brin­gen. Ein grim­mig drein bli­cken­der Typ ohne Hals und mit viel Kör­per beach­te­te uns kaum. Der Ver­trag wur­de gecheckt, es wur­de dis­ku­tiert, natür­lich ohne uns. Wir war­te­ten. Nach etwa einer Stun­de teil­te man uns dann mit, dass wenn wir unse­re Kau­ti­on zurück haben woll­ten, wir den Wagen dort­hin brin­gen müs­sen, wo wir ihn gelie­hen hat­ten. Was? Konn­te ich nicht glau­ben. Wir hat­ten den Wagen an einem Hotel abge­holt, wo die Miet­sta­ti­on aus einem klei­nen Pfört­ner­häus­chen bestand. Was wol­len die da mit der kaput­ten Kis­te? Egal, das woll­te ich jetzt nicht aus­dis­ku­tie­ren. Allei­ne die Aus­sicht auch noch die Kau­ti­on zurück zu bekom­men, trieb mich an. Irgend­wie dach­te ich ja die gan­ze Zeit, dass die mir die Repa­ra­tur­kos­ten anhän­gen wol­len. Wir fuh­ren zu dem Hotel. An dem Häus­chen hing ein Schild von wegen 24h geöff­net. Es war aber nie­mand da. Weit und breit kein Mensch zu sehen. Wie­der war­ten, wie­der rund eine Stun­de, die wir wenigs­tens bei einem Drink an der Hotel­bar ver­brin­gen konn­ten. Der Fah­rer des Abschlepp­wa­gens hat­te unser Auto unter lau­tem Getö­se ein­fach von der Lade­flä­che auf den Park­platz don­nern las­sen. So lang­sam war da nichts mehr zu ret­ten. Wir war­te­ten. Irgend­wann kam dann auch mal jemand. Er rede­te irgend­was auf Spa­nisch mit Omar und der Ton­fall hör­te sich gar nicht gut an. Ich ver­stand kein Wort. Dann sprach er zu mir auf Eng­lisch. Er frag­te, wann unser Flug geht. Oh nein, das wird wohl noch ne län­ge­re Ange­le­gen­heit, dach­te ich. Ich ver­schob unse­ren Flug ein­fach mal ein paar Stun­den nach vor­ne, um mir Luft zu ver­schaf­fen. In ca. drei Stun­den, ant­wor­te­te ich. Er sag­te, dass es schwie­rig sei für die drei Stun­den jetzt noch ein neu­es Auto zu besor­gen. Was? Neu­es Auto? Ich will nur hier weg, zah­le auch ein Taxi. Alles egal. Ich brau­che kein neu­es Auto, sag­te ich ihm. Er soll mir die Kau­ti­on geben und wir sind weg. Der Herr schau­te gleich freund­li­cher. Ob wir den Ver­trag ein­fach been­den sol­len, woll­te er wis­sen? Ja klar, mach zu. Er griff in die Schub­la­de, hol­te ein paar Schei­ne raus, zähl­te mir die Kau­ti­on vor und ent­schul­dig­te sich lang und breit für das, was gesche­hen war. Es wäre ja nicht mein Feh­ler, es tut ihm leid, dass das Auto kaputt gegan­gen sei. Ich atme­te auf. Damit hat­te ich nicht gerech­net. Anschei­nend hat­te er aber damit gerech­net, dass ich für die letz­ten Stun­den auf Ver­trags­er­fül­lung bestehe. Nene, das Taxi zah­le ich ger­ne. Ich nahm das Geld und wir waren weg.

Die Vermietstation an dem Hotel. Was soll das Auto hier nur?
Die Miet­sta­ti­on an dem Hotel. Was soll das Auto hier nur?

Also Ende gut, alles gut. Hat zwar ein paar Stun­den Zeit gekos­tet und zum Capi­tol sind wir am Ende auch nicht mehr gekom­men, aber wie­der etwas erlebt und eine wei­te­re Erfah­rung gemacht. So kamen wir immer­hin noch in den Genuss mit einem alten Dodge als Taxi zu fah­ren. Ist doch auch was 😉

Da konnten wir wieder lachen. Ich war ehrlich gesagt froh geistigen Beistand zu haben und nicht alleine warten zu müssen.
Da konn­ten wir wie­der lachen. Ich war ehr­lich gesagt froh geis­ti­gen Bei­stand zu haben und nicht allei­ne war­ten zu müssen.
Zum Abschluß noch ein cooles Cruising-Foto aus unserem Taxi heraus. Happy End.
Zum Abschluß noch ein coo­les Crui­sing-Foto aus unse­rem Taxi her­aus. Hap­py End.

Was für eine Rei­se. Wir waren nur eine Woche in Havan­na und es kam mir so unend­lich lang vor. Die Zeit haben wir super genutzt und vor allen auch genug Zeit zum chil­len gehabt. Omar hat wie­der ein­mal alles ver­än­dert, durch ihn wur­de die Rei­se zu einem ech­ten Erleb­nis, einer mensch­li­chen Erfah­rung. Nur das mit der Zeit­ver­schie­bung muss Omar noch ler­nen. Manch­mal klin­gelt mit­ten in der Nacht das Tele­fon und er möch­te dann per Face­book Video­chat mit sei­nem neu­en iPho­ne mit mir quat­schen. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen.

Momen­tan pla­ne ich eine Fotorei­se nach Havan­na. Dafür war ich die­se mal dort, um eini­ge Din­ge anzu­schau­en und mit Omar zu beschna­cken. Hier sind ein paar ers­te Infos.

Zur geplanten Kubareise

Soll­tet Ihr Inter­es­se an einer Kuba­rei­se mit mir und Omar haben, dann könnt Ihr ab sofort unver­bind­lich Inter­es­se bekun­den. Ein­fach dazu eine Email schrei­ben an moin(at)patrickludolph(punkt)de. Die Rei­se ist noch nicht aus­ge­ar­bei­tet, aber es gibt ein paar Eckdaten:

  • Dau­er: 1 Woche. Die Idee ist, dass Ihr evtl. ver­län­gert und auf eige­ne Faust noch mehr von der Insel erkundet.
  • Ziel: Kuba / Havan­na. Wir wer­den die gan­ze Zeit in einer Loca­ti­on in Havan­na blei­ben. In einer Woche kön­nen wir hier wahn­sin­nig viel erleben.
  • Unter­kunft: Ein­zel­zim­mer. Ich habe mir ein paar Loca­ti­ons ange­schaut und habe etwas sehr schi­ckes gefun­den. Sehr authen­tisch, kuba­nisch ein­ge­rich­tet, aber modern und jeder hat sein Bad und sein Privatsphäre.
  • Maxi­ma­le Teil­neh­mer­zahl: Es wer­den maxi­mal 5 Teil­neh­mer mit­kom­men. Ich will die Grup­pe klein hal­ten, da wir auch eini­ge Men­schen pri­vat besu­chen. Außer­dem sind wir mit den ver­füg­ba­ren Miet­wa­gen an Platz etwas begrenzt.
  • Zeit­raum: Steht noch nicht fest. Ich rich­te mich da etwas nach Flü­gen von Con­dor und/oder Euro­wings. Ers­te Pla­nung wäre März oder Mai. Aber evtl. wird es eine Rei­se im Sep­tem­ber geben. Ist alles noch flexibel.
  • Was ist im Preis mit drin?: Über­nach­tung mit Früh­stück, Trans­port mit Miet­wa­gen inkl. Sprit, Abho­lung am Flug­ha­fen, Omar als Gui­de, Ich als Foto­coach, Rum und Bier als Gast­ge­schen­ke (wenn wir pri­vat Leu­te besuchen).
  • Was bekommt Ihr außer­dem?: Wir betrach­tet täg­lich unse­re Bil­der uns reflek­tie­ren sie. Außer­dem bekommt jeder indi­vi­du­el­le Tipps von mir zur Foto­gra­fie auf Kuba. Es gibt kein fes­tes Work­shop-The­ma, außer viel­leicht Kuba - Behind the Sce­nes.
  • Was ist nicht mit drin?: Flug, Wei­te­re Mahlzeiten.
  • Was kos­tet der Spaß? Es wird sich wahr­schein­lich auf ca. 3.000,- € belau­fen. Bit­te nicht drauf fest­na­geln. Aber viel teu­rer soll die Rei­se nicht wer­den. Den­noch kann es evtl. auch hun­dert Euro teu­rer werden.
  • Wie kann ich mich anmel­den?: Noch gar nicht. Bit­te erst mal nur eine Email schi­cken, um Inter­es­se zu bekun­den. Ist auch für mich wich­tig, um etwas die Reso­nanz abzu­che­cken. Email: Sie­he oben.

Grund­sätz­lich besteht übri­gens auch die Mög­lich­keit eine Kuba­rei­se mit Omar und mir ganz indi­vi­du­ell in Grup­pen von nur zwei oder drei Teil­neh­mern zu machen. Das müs­sen wir dann indi­vi­du­ell beschnacken.

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8 Gedanken zu „Kuba - Behind the Scenes - Teil 2“

  1. Das alles wird ver­lo­ren gehen, wenn sich Cuba zu schnell und zu weit öff­net. Über­all wird es Super­märk­te und “Fress­bu­den” von McD geben, die Häu­ser wer­den mit Wer­bung zuge­ka­chelt und die Men­schen auf Cuba ver­lie­ren ihre Iden­ti­tät. Ich habe das so ähn­lich 1990 mit der Ein­füh­rung der DM öst­lich der Elbe erlebt.

    Antworten
  2. Hach, Dei­ne Berich­te und das Inter­view beim Gate 7 Pod­cast hat mei­nen Appe­tit mal wie­der nach Kuba zu flie­gen zum Auf­flam­men gebracht. Vie­len Dank für die inter­es­san­ten „behind the sce­nes“ und die tol­len Bilder.

    Mal che­cken, ob ich nächs­tes Jahr frei bekom­me, um allei­ne nach Kuba zu flie­gen, aber Du wirst gleich eine E-Mail von mir bekommen.

    Und ich wer­de, wenn, min­des­tens eine Woche dran hängen ?

    Lie­be Grü­ße Mark

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