Nachdem ich in der letzten Ugly Location Challenge ja schon die Leica M10 Monochrom etwas in der Praxis getestet habe, kommt nun mein Review zu der Kamera. Ein kurzes Fazit möchte ich vorweg nehmen. Es ist sicherlich eine Kamera, die eine Nische bedient. Wer sich aber in der Nische der reinen Schwarzweiß-Fotografie zuhause fühlt, der dürfte an der M10 Monochrom Gefallen finden. Die M10 ist von der Bedienung her schon sehr reduziert, mit der M10 Monochrom geht man noch einen Schritt weiter. Dafür bekommt man qualitativ hochwertige Schwarzweiß-Dateien. Der 40 Megapixel Sensor nimmt keinerlei Farbinformationen auf und somit stehen mehr Pixel für das monochrome Bild zur Verfügung. Das Resultat sind besonders scharfe Fotos mit hoher Dynamik und sehr geringem Rauschen. Ob es das einem Wert ist, muss letztendlich jeder selber entscheiden. Leica war noch nie günstig und die M10 Monochrom ist da auch keine Ausnahme. Aber als Hersteller muss man auch Eier haben, so ein Nischenprodukt zu produzieren. Da das bereits die dritte Generation der reinen Monochrom-Ms ist, scheint es aber eine signifikant große Anhängerschaft dieser Kameragattung zu geben. Mir gefällt sie persönlich auch richtig gut, aber zu 100% festlegen auf Schwarzweiß möchte ich mich nicht und als Zweit-M möchte ich sie mir momentan nicht leisten. Aber wer weiß … 😉
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Hallo Paddy,
schönes kleines Review und echt stimmungsvolle Bilder!!
Das könnte etwas für Leute sein, die einer minimalistischen Kamera aus Film-Zeiten nachtrauern.
Schwarzweißfilm eingelegt - und keine Chance mehr, etwas anderes als Schwarz-Weiß zu machen.
Allderdings habe ich persönlich auch lieber die Möglichkeit, doch noch mal eben auf Farbe wechseln zu können. - Aber es gibt sie ja, die eingefleischten “S/W-Freaks”.
Wie groß sind eigentlich die 40 MP-RAWs der Leica? Hast Du auch mal JPEGs out of the Cam probiert?
Viele Grüße
Ralph
Mon Ralph,
JPGs habe ich ausprobiert. Sehen auch ganz gut aus. Aber warum JPG, wenn man RAW haben kann? Ist vielmehr Reserve drin. Ein RAW ist etwa 45 MB groß.
eine Kamera für jemanden, der weiß, was er will. Oder eine tolle Zweitkamera.
Was mich ein wenig stört, ist, dass heute die Empfindlichkeit eine Kamera zu Nachtsichtgeräten macht und viel nicht damit umgehen können. Polarlichtaufnahmen wirken dann wie an einem Nachmittag aufgenommen. Ich mag Deine Aufnahmen, weil Du Mut zur Dunkelheit hast.
Mit dem Vorgängermodell wäre ich persönlich ja schon ziemlich glücklich. Vor allem kann die sogar noch filmen.
Liebe Grüße in den Süden.
Kai
Moin Paddy,
Danke Dir!
Klar, in den RAWs steckt natürlich viel mehr Information und für wichtige Aufnahmen ist das das “Pflichtformat”.
Ich lasse die Kamera meist beides machen. Da ich (speziell auf Reisen) die Kamera auch gerne als “visuelles” Notizbuch verwende, archiviere ich nicht alle RAW-Dateien, sondern von manchen Bildern nur die JPEGs (klar, JPEGs kann man auch aus den RAWs generieren, aber ich bin halt ziemlich faul.).
Nochmal zur Leica: technisch ganz spannend finde ich, dass Leica tatsächlich einen reinen SW-Sensor verwendet (produzieren lässt-?-). Ist das Display auch Monochrom, oder kann es (zumindestens für die Kamera-Menüs) auch Farbe?
Viele Grüße
Ralph
Schönes Review. Es ist schon Wahnsinn, was man bei der M10 Monochrom noch an Schattenzeichnung rausziehen kann. Als alter Schwarzweißhase sympathisiere ich natürlich mit dem Ding. Aber puh - für das Geld kann ich schon jede Menge Tri-X durch meine M6 ziehen …
Hallo Patrick,
dein Review beschreibt recht schön, was -für meine Begriffe- den Unterschied der Monochrom zu einer beliebigen Farbkamera macht. Für mich sind es weniger die (bild-) technischen Daten, wenngleich die neue Monochrom mit beeindruckenden Werten aufwarten kann. Doch heutzutage wird es wohl keine schlechten Vollformatkameras geben. Bildunterschiede macht man wahrscheinlich nur als leidenschaftlicher Pixelpeeper bei 200% Crops aus. Im normalen Knipser-Alltag dürften die aber kaum eine ernste Rolle spielen.
Für mich ist es das andere Herangehen bei der Motivsuche, was eine Monochrom so reizvoll macht.
Deshalb würde ich auch widersprechen wollen, was die Art der Bearbeitung der Bilder angeht. Natürlich verschenkt man das Potential einer Monochrom, wenn man stärker an den Reglern zieht. Am vorher stattgefundenen Prozess der Bildentstehung ändert das aber nichts.
Insofern finde ich es durchaus o.k., wenn auch mal kräftiger bearbeitet und am Ende ein Bild erhält, das man genauso gut mit einem Farbsensor hätte machen können. Denn der Weg dorthin war anders, getreu dem Motto “der Weg ist das Ziel”. Ich glaube man muss es einmal selbst probiert haben, um nachvollziehen zu können, was monochrom zu fotografieren so anders, bzw. besonders macht.
Hätte ich gerade das nötige Kleingeld würde ich mir eine M10M gönnen. Das habe ich nun gerade nicht, dafür aber glücklicherweise meine M9M. Die bleibt mit ihren Möglichkeiten zwar hinter denen der M10M zurück, macht mir aber dennoch ungeheuer viel Spaß. Wie schon gesagt: Der Weg… ?
Grüße
Markus
Sorry, das Fragezeichen am Ende ist ein Tippfehler.
.…. eine Anschaffung fuer die Vergangenheit..„?
Adam Amsel haette sich wohl alle zehn Finger nach einer M10 geleckt … oder auch nicht . Waere er doch nicht auch der der Versuchung erlegen statt umstaendlich mit Farbfiltern zu hantieren , sich der
Gegebenheiten eines digitalen Tuschkastens (sprich Lightroom & Company) zu bedienen? Ich fotografiere am liebsten Monochrom. Moechte aber die Moeglichkeit mit den Farbreglern abzumischen nicht missen.
Gruss aus Asuncion Py ( Aedes-Moskitoplage .. Denguefieber ).
Hi Paddy,
hast du gut auf den Punkt gebracht. Mutig von Leica, so eine Kamera zu bauen. Ob da die Entwicklungskosten wieder reinkommen…?
Ich nutze bei der RAW Bearbeitung für S/W, gerne die Regler für die “SW Farbmischung”. Damit lassen sich sehr schnell und effektiv Bereiche aufhellen, z.B. Gesichter. Sind diese Regler denn hier überhaupt vorhanden/wirksam, wenn doch keine Farbinformationen im RAW vorhanden sind?
Gruß
Frank