Ich hatte die Leica Q2 taufrisch für meine Leica-Livesendung erhalten. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht wirklich viel damit fotografiert. Nun konnte ich sie aber rund zwei Wochen testen und mit ihr rumspielen, so dass ich nun auch mein Review nachliefern kann. Das Video dazu findet Ihr auf Youtube. Aber ich möchte hier auch für die Freunde des geschriebenes Wortes noch etwas mit der Tastatur ausholen.
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Faszination Q
Als ich 2015 aus New York zurück kam, hatte ich einen Großteil meiner Bilder mit der OMD gemacht. Wirklich eine tolle Kamera, die ich bis heute gerne empfehle, aber mir fehlte etwas. An meiner Nikon D750 mochte ich den Look von 24 mm f/1.4 total gerne. Das bekam ich mit der OMD aufgrund des kleinen Sensors so nicht hin. Da kam mir die Leica Q (Review dazu) unter. Zunächst war ich skeptisch aufgrund der Brennweite, war ich doch in dem Muster von 24 und 35 mm gefangen. Ich habe es dann aber ausprobiert und habe genau die Kamera gefunden, die ich suchte. An die 28 mm habe ich mich mittlerweile so sehr gewöhnt, dass sie für mich vollkommen normal ist. Neben 50 mm meine meist benutzte Brennweite. Im Video auf Youtube habe ich ein paar Bilder in eine Diashow gepackt, um Euch einfach mal einen kleinen Abriss zu der Brennweite zu geben. Die Bilder sind natürlich alle mit der Q1 gemacht. Mit diesem Link springt Ihr direkt in die Diashow. Hier sind exemplarisch drei Bilder daraus.
Natürlich war ich total angefixt, als sich langsam ein Nachfolger für meine geliebte Q anbahnte. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mir schwer vorstellen konnte, was man an dem Ding denn noch besser machen kann.
47 Megapixel
Verdammte Hacke, sie haben es wirklich getan. 24 Megapixel reichen doch lang und schmutzig. Ich habe in den letzten Jahren nie das Gefühl gehabt, dass es zu wenig ist. Daher war ich auch etwas skeptisch. Brauchen? Keine Spur. Haben wollen? Schon eher. Ich gebe zu, dass mich der Detailreichtum hoher Auflösungen fasziniert. Lediglich etwas nervig dabei ist, dass auch mehr Rechenpower benötigt wird. Irgendwie scheint das ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Ständig hoffe ich, dass irgendwann mal alle Daten rasend schnell verarbeitet werden, aber immer wenn ich mehr Rechenleistung habe, werden die Daten auch größer.
Die 47 Megapixel sind augenscheinlich erst einmal die größte Neuerung an der Leica Q2. Ist es auch die wichtigste? Ich will mal die These aufstellen, dass man bei Leica einfach mit dem Markt mitgehen muss oder will. Es gibt einfach viele Käufer, die auf diese Werte achten. Ich kann damit leben und mag natürlich auch die Reserve beim nachträglichen Crop. Aber auch das ist mehr Kopfsache, denn eigentlich versuche ich die Bilder in der Kamera zu gestalten und nicht mit dem Crop-Tool. Dass Leica uns dann die hohe Auflösung mit diesem Croprahmen schmackhaft machen möchte und wir nun neben 35 mm und 50 mm auch noch 75 mm Crop zur Verfügung haben, ändert aber nichts an der Tatsache, dass 28 mm nun mal 28 mm bleiben. Man macht aus 28 mm keine 50 mm, sondern nur gecroppte 28 mm. Aber ja, der Detailreichtum ist schon faszinierend. Ein Punkt, den ich im Video vergessen habe ist, dass allerdings die hohe Auflösung auch anfälliger gegen Verwackeln ist. Wenn ich die Bilder der Q2 vergrößere, sehe ich bei knappen Verschlusszeiten doch hin und wieder Unschärfen.
Staub- und Spritzwasserschutz
Es ist immer gut, wenn eine Kamera möglichst gut gegen äußere (Wetter)einflüsse geschützt ist. Ich muss gestehen, dass mich die Q1 nie im Stich gelassen hat, obwohl sie auch einiges an Wasser abbekommen hat. Aber da sie nicht entsprechend von Leica spezifiziert ist, bin ich da natürlich ein Risiko auf eigene Kappe eingegangen. Umso besser, dass die Leica Q2 nun Staub- und Spritzwassergeschützt ist. Viel dazu sagen kann ich nicht. Sie hat etwas Wasser in meinem Test abbekommen, aber auch das war nur eine kleine Welle. Ich muss zugeben, dass ich dann doch etwas Hemmungen hatte mit dem Leihgerät zu duschen. Ich glaube jetzt einfach mal, dass sie einiges ab kann und die Bilder von mir mit der Kamera unter der Dusche will sowieso niemand sehen.
Sucher
Der Sucher ist ein gutes Beispiel dafür, dass manche sinnvollen Neuerungen gar nicht so groß auf der Featureliste stehen. Die Werbung verspricht mit dem Wechsel von LCD zu OLED einen besseren Sucher, was aber nicht groß beworben wird ist, dass der Sucher nun besser für Brillenträger geeignet ist. Sowas fällt einer Brillenschlange wie mir natürlich sofort auf und ist auch direkt weit oben auf meine persönliche Highlight-Liste gewandert.
Ergonomie
Die grundlegende Ergonomie hat sich nicht verändert, soll heißen dass das Gehäuse und die Form weitestgehend gleich geblieben ist. Es wurden jedoch einige Detailverbesserungen vorgenommen. Auf der Rückseite neben dem Display befinden sich nun nur noch drei Tasten. Die Delete-Taste ist weggefallen, gelöscht wird nun über die Set-Taste in der Mitte des Steuerkreuzes. Statt der ISO-Taste gibt es nun eine Taste in dem Daumenrädchen, die sich sogar mit anderen Funktionen belegen lassen. Eine willkommene Neuerung.
Ein Nervpunkt der Q1 wurde ebenfalls korrigiert. Der Dioptrienausgleich war so positioniert, dass er sich ständig selbst verstellt hat. Nun befindet sich ein versenkbares Einstellrädchen neben dem Sucher, welches kein Eigenleben mehr entwickelt.
Beim Punkt Ergonomie kommt auch immer das Thema Daumenstütze auf. Ja, die Leicas sind schon schick, aber die glatte und gerade Oberfläche ist auch nicht so griffig, wie bei Kameras, wo es integrierte Griffmulden gibt. Schönheit hat halt ihren Preis, in zweierlei Hinsicht 😉 So eine Daumenstütze halte ich für eins der sinnvollsten Zubehörteile. Für die Q1 gab es keine von Leica, daher hatte ich mir eine von Ewoop (Amazon Link) gekauft. Leider passt die nicht für die Q2, weil die kleine Mulde an der Kamera um wenige Millimeter versetzt wurde. Schade. Dafür gibt es nun aber eine original von Leica zum Superschnäppchenpreis von roundabout 190,- €. Zur Ehrenrettung der Leica Daumenstütze muss ich aber sagen, dass ich das Original für meine M10 habe und dort tatsächlich ein große Unterschied in der Passform und Materialqualität gegenüber dem Zubehörteil besteht.
Prozessor
Für größere Datenmengen braucht es auch mehr Rechenpower. Daher wurde ein neuer Prozessor verbaut. Bei der Q1 lief der Puffer leider sehr schnell voll und blockierte dann für einige Zeit, bis die Daten weggeschrieben waren. Setzt man bei der Q2 eine SDXC-Speicherkarte (z.B. 64 GB Sandisk *Amazon-Link) ein, so sollen die Daten deutlich schneller weggeschrieben werden, was angesichts von DNG-Dateigrößen von etwa 88 MB aber auch notwendig ist. Richtig testen konnte ich das nicht, da mir leider die passende Speicherkarte fehlte. Aber auch mit einer etwas langsameren Karte habe ich das Gefühl, dass die Kamera nicht so schnell durch den vollen Puffer blockiert und schneller wieder einsatzbereit ist. Dazu muss man allerdings anmerken, dass dieser Punkt meistens gar nicht relevant ist und erst auftritt, wenn man mit hoher Serienbildgeschwindigkeit fotografiert.
Verschluss
Der Verschluss der Leica Q2 macht nun bis zu 1/40.000. Ehrlich gesagt fehlt mir dafür der Anwendungsfall. Klar, bei f/1.7 in der prallen Sonne braucht man kurze Verschlusszeiten, aber so kurz musste es bisher nicht sein. Aber hey, da hole ich doch gerne das Lebensmotto des GAS-gestörten hervor: Haben ist besser als Brauchen.
Konnektivität
Ein Feature, das ich gerne nutze ist, RAW Bilder direkt per Wifi auf das Smartphone zu ziehen und dort mit Lightroom Mobile zu bearbeiten. Da kann ich dann unterwegs direkt meine Presets anwenden und die Bilder sehen so aus, als wenn ich sie auf dem Rechner bearbeitet hätte. Die Q2 hat nun zusätzlich Bluetooth und kann wohl auch dann Bilder runterladen, wenn die Kamera ausgeschaltet ist. Leider konnte ich die Funktion noch nicht testen, da die Leica App die Q2 noch nicht unterstützt. Das wird im April kommen.
Akku
Die Leica Q2 hat den Akku der SL bekommen. Damit gibt es auch keine Klappe mehr für den Akku, denn der hat die Abdeckung gleich mit integriert. Müsst Ihr Euch tatsächlich mal im Video angucken. Auf jeden Fall sehr praktisch. Zusätzlich wurde die Kapazität des Akkus von 1.400 mAh auf 1.860 mAh erhöht. Mehr Power ist immer besser, wenn das gerät dadurch nicht größer wird und das ist hier nicht der Fall.
Video
Die Q habe ich nie als Videokamera in Erwägung gezogen und das ist schade, denn die Brennweite finde ich auch für Video super. Leider war der Videomodus in der Q1 von der Kategorie “Er hat sich stets bemüht”. Bei der Q2 ist das leider nicht wirklich anders. Noch immer kann man die Belichtung bei Video nicht manuell einstellen. Die Kamera filmt also ausschließlich in Automatik. Vielleicht gut für ein schnelles Urlaubserinnerungsvideo aber für Leute mit etwas mehr Ansprüchen dann doch nicht genug. Dafür gibt es nun 4k. Die Gesichtserkennung funktioniert auch, nicht so gut wie bei meiner GH5, aber doch brauchbar. Auf die Wunschliste für ein Firmwareupdate kommt also die manuelle Einstellmöglichkeit für Zeit, Blende und ISO im Videomodus. Das würde die Kamera für mich noch einmal ordentlich aufwerten.
ISO
Die ISO-Leistung der Q1 reichte mir bisher aus. Aber es ist natürlich schön, wenn mehr geht. Ich habe einfach mal einen Bastkorb in einer dunklen Ecke meines Büros mit ISO 12.500 fotografiert und die beiden Bilder vergleichen, also aus der Q1 und der Q2. Ich muss gestehen, dass ich auf den ersten Blick keinen großen Unterschied feststelle. Dabei muss man bedenken, dass die Q2 aber auch eine viel höhere Auflösung hat. Mehr Auflösung bedeutet auch eine höhere Anfälligkeit gegen Rauschen. Das scheint Leica ganz gut kompensiert bekommen zu haben. Insgesamt gibt es sicherlich Kameras, die in dieser Disziplin besser sind, ich kann damit aber sehr gut arbeiten 😉
Autofokus
Beim ISO-Test ist mir aufgefallen, dass die Q2 besser fokussierte als die Q1. Es war schon ordentlich dunkel und beide Kameras haben das Fokushilfslicht eingeschaltet. Die Q1 hat dabei deutlich mehr gepumpt als die Q2. Letztere war spürbar treffsicherer. Was ich mir als Feature noch gewünscht hätte: Die Q2 hat eine Gesichtserkennung (hatte die Q1 auch schon). Wenn ich die verwende und die Kamera gerade mal kein Gesicht erkennt, schaltet sie auf automatische AF-Feldwahl um. Ich fände es klasse, wenn die Kamera in dem Fall auf Einzelfeld gehen würde ich ich dann das Feld über den Touchscreen wählen könnte.
Dynamik
Bei der Dynamik habe ich keinen Labortest gemacht. Da werden sicherlich bald Benchmarks von einschlägigen Seiten wie DxOMark kommen. Dennoch habe ich einfach mal ein Bild deutlich unterbelichtet, um es dann anschließend in Lightroom wieder heller zu ziehen.
Das zweite Bild wurde in Lightroom mit dem Belichtungsregler um +5 aufgehellt, also 5 Blendenwerte. Man sieht, dass im Vordergrund die Steine nicht mehr ganz so detailreich sind und etwas Rauschen hinzu kommt. Aber so weit muss ich meistens gar nicht gehen. Hier will ich einfach mal für alle aktuellen Vollformatkameras sprechen. Ich finde die Dynamikleistung ist insgesamt so gut geworden, dass man damit normalerweise selten an die Grenzen stößt. Da haben alle von der allgemeinen Entwicklung profitiert und ich hätte mit keiner aktuellen Kamera Bauchschmerzen. Grundsätzlich ist es aber eine gute Idee Bilder möglichst richtig zu belichten und sich nicht auf die Nachbearbeitung zu verlassen 😉
Q1 oder Q2?
Das ist wahrscheinlich die Frage, die mir in letzter Zeit am häufigsten gestellt wurde. Lohnt sich ein Upgrade auf die Q2 oder reicht die Q1? Nun, wie immer gibt es da verschiedene Meinungen und Standpunkte. Wenn Ihr die Kohle habt, noch keine Q besitzt und gerne eine kaufen möchtet, dann greift zur Q2. Die Verbesserungen gegenüber der Q1 sind gelungen. Solltet Ihr jedoch die Kohle nicht ganz so locker sitzen haben, dann macht Ihr mit einer (gebrauchten) Q1 keinen Fehler. Das ist noch immer eine super Kamera und auch wenn die Q2 einige interessante Verbesserungen hat, so ist nichts dabei, was einen sofortigen Kaufbefehl auslösen würde. Ich möchte auch gerne eine Q2 haben, warte aber auch ein wenig ab. Meine Q ist leider auch schon aufgrund der vielen Erlebnisse und Reisen etwas mitgenommen, so dass ich dafür keine Höchstpreise mehr bekomme. Also steht die Q2 nicht ganz oben auf der Prioliste.
Fazit
Im Grunde schwingt das Fazit schon beim Vergleich Q1 zu Q2 mit. Ich finde die Q2 ist ein würdiger Nachfolger und ich bin sicher, dass sie sich auch wieder sehr gut verkaufen wird. Ich glaube die erste Charge war bei den meisten Händlern auch am ersten Tag vergriffen. Auch wenn die 47 Megapixel ganz nett sind, so sind es dann eher die Kleinigkeiten, die mir gut gefallen, wie der Sucher, der für Brillenträger besser geeignet ist, die bessere Konnektivität oder der etwas verbesserte Autofokus. Zieht man den Preis und die nackten Ausstattungsmerkmale heran, so kann man zu dem Schluß kommen, dass die Kamera völlig überteuert ist. Wenn ich jedoch bedenke, was ich mit der Q1 alles gemacht habe, wie gute Dienste sie mir geleistet hat und vor allem wieviel Spaß mir die Arbeit damit macht, so relativiert sich der Preis schnell. Dennoch muss das letztendlich jeder selbst wissen. Insgeheim gewünscht hatte ich mir allerdings eine Erweiterung der Q-Linie um ein Modell mit 50 mm. Das wäre ganz großes Kino gewesen und hätte sofortigen Kaufreiz zur Folge gehabt. Ich muss aber auch gestehen, dass darunter sicherlich die Nutzung meiner M10 gelitten hätte und das wissen die Jungs und Mädels bei Leica ja auch. Trotz allem behaupte ich, dass die Q1 die beste Kamera ist, die Leica je gebaut hat, zumindest was Preis/Leistung und Leica-Feeling angeht. 28 mm sind zudem für mich eine großartige Brennweite. Das hat natürlich nichts direkt mit der Q2 zu tun, sondern gilt eher für die Q-Reihe, aber es wird bestimmt auch viele geben, die bisher noch keine Q besitzen und solche Überlegungen anstellen.
Der perfekte Kameragurt für die Leica Q2 😉
Gestattet mir etwas Werbung in eigener Sache. Nach dem Chief-Mate habe ich noch einen etwas schmaleren Gurt mit klassischer Ringbefestigung produziert. Er nennt sich Smutje und ich finde, dass er super zur Q2 passt. Ja, echt jetzt 😉 Es gibt Smutje in Schwarz/Rot, Cognac oder Vintage Braun.
Nun habe ich zum Abschluss noch ein paar Bilder, die ich mit der Leica Q2 geschossen habe. Im Video auf Youtube findet Ihr auch jeweils das unbearbeitete Fotos. Direktlink zum Fazit.
“Dass Leica uns dann die hohe Auflösung mit diesem Croprahmen schmackhaft machen möchte und wir nun neben 35 mm und 50 mm auch noch 75 mm Crop zur Verfügung haben, ändert aber nichts an der Tatsache, dass 28 mm nun mal 28 mm bleiben. Man macht aus 28 mm keine 50 mm, sondern nur gecroppte 28 mm.”
Gecroppte 28 mm müsste eigentlich identisch sein mit 50 mm wenn die Distanz identisch ist: https://www.photo.net/discuss/threads/cropping-the-exact-same-as-using-a-telephoto.504884
Danke für den Hinweis. Ich muss das noch mal selbst ausprobieren. Bin immer davon ausgegangen, dass der Blickwindel ein anderer ist.
Der Blickwin*k*el ist ja auch ein anderer 😉
Von derselben Stelle aus fotografiert, sieht ein Objekt gleich aus, egal mit welcher Brennweite fotografiert.
Da man zumeist versucht ein Objekt/eine Szene bildfüllend zu fotografieren, ergibt sich der Unterschied in der Bildwirkung unterschiedlicher Brennweiten durch den Standpunkt, also die Änderung der Entfernung Kamera - Objekt.
Insofern stimmt die ursprüngliche Aussage durchaus, es ist kein ‘75mm-Bild’, sondern ein gecropptes 28mm-Bild und ist eine ähnliche Krücke wie ein ‘digitaler Zoom’.
Geht man von einem idealen Objektiv ohne Bildfehler aus, hat Frank recht.
Dann ist das gecroppte Bild 100% identisch mit dem Bild der längeren Brennweite. Mit einer Ausnahme: die Tiefenschärfe, die bei der längeren Brennweite geringer ist. Ein 28 f/1.7 könnte man insofern mit einem 56mm f/3.4 gleichsetzen.
Paddy, dass Du dennoch an einen Unterschied glauben magst, ist intuitiv gesehen völlig nachvollziehbar. Mit Weitwinkel wird gemeinhin kissenförmige Verzeichnung assoziiert, die beim Tele eher nicht auftritt. Dies ergäbe natürlich schon einen Unterschied in der Abbildung. Daher die Einschränkung auf ein “ideales Objektiv ohne Bildfehler”…
Wieso Crop?
Die Q2 arbeitet doch mit einem Vollformatsensor, insofern ist da nichts mit Crop, oder worauf bezieht sich der Kommentar?
Hallo,
da ich vor der Entscheidung stehe . . . von vielen Kilos DSLR auf eine kompakte, gute immer dabei Kamera zu wechseln, kam mir Dein Bericht sehr gelegen.
Was mich aber noch interessieren würde, wie übertrage ich die Fotos auf meinen iMac? Keine schnellen Schnittstellen, WLAN Software noch nicht vorhanden, Bluetooth etwa ??? Wenn man 300-400 Fotos in dieser Größenordnung auf der Speicherkarte hat . . . Also Karte raus-Karte rein .… ????
Danke für eine kurze Info
LG vom Niederrhein
Manfred
Du schreibst dass die Q2 wegen der Mehr-pixel eher zum Verwackeln neigt…ich dachte das Teil hat einen Stabi?
Hi Manfred,
wenn ich mal so gute Bilder machen könnte wie Du, mit egal welcher Kamera 🙂
SD Cards im Rechner auslesen, so habe ich das schon immer gemacht. Ich fand Karte raus-rein schon immer weniger hampelig, als die ganze Kamera an den Mac anzuschließen (Kamera aufbocken, dann muss sie an sein, Batterie haben, das Kabel richtig verbunden sein … ach nein). Schneller war’s eh immer mit Reader, da man Card Reader ganz gut up-to-date halten kann, was Übertragungswege angeht.
Wenn Du die “Leica unter den Card Readern” haben willst, nimmst Du ein Gerät mit Thunderbolt 3-Anschluss, z.B. Sonnet SF3 Series SxS Pro Series. Da geht so richtig die Post ab. Mit der Verbindung Kamera-Mac kriegst Du solche Geschwindigkeiten gar nicht hin; Bottleneck mit einem Thunderbolt-Reader ist wirklich nur noch die Lesegeschwindigkeit der Speicherkarte. Bei 47MP-Bildern der Q2 dürfte sich sowas lohnen.
Hallo Paddy, hallo zusammen!
Alles wunderbar soweit mit der neuen Leica Q2, oder? Phantastische Details bei Studioblitzaufnahmen, bei strahlendem Sonnenschein, weniger gut bei wenig Licht und “hochschrauben” von ISO-Werten. Offizielle Prüfungen laufen derzeit bei DPreview.com, bin gespannt. Im Ergebnis wird es vielleicht “Gold” sein.
Aber hört mal her:
Ich verwende ausschließlich Capture One 12 und schaue nur auf die RAW Dateien.
Vor drei Tagen wurde ein Update auf Version 12.0.3.28 gdurchgeführt, wo u.a. die neue Panasonic DC-S1R aufgenommen wurde.
Und dabei bin ich gestern nebenbei auf was drauf gekommen, zumindest ist es meine definitive
Vermutung, dass die neu Panasonic DC-S1R und die Leica Q2 denselben Sensor haben.
Aus folgender Erfahrung:
Ich hatte schon seit geraumer Zeit RAW Dateien der S1R aus DPreview zur Ansicht herunter geladen, konnte diese damals allerdings nicht öffnen, da der CP-Converter diese neue Kameradaten, die es damals nur in der Ankündigung gab, nicht lesen konnte.
Nach dem vorgestrigen Update von CP erinnerte ich mich an diese hinterlegten Files der S1R
und siehe da:
Im Ergebnis sind es aktuell dieselben Pixel von 8368 x 5584 wie bei der Leica Q2.
Es besteht aber im Programm von Capture One 12.0.3 die Möglichkeit, den schon vorgegebenen Beschnittrahmen auf unbeschränkt zu definieren und in Folge lässt sich dann die Bildgröße ohne Skalierung bis zum Bildrand manuell erweitern.
Im Ergebnis hat das Bild dann 9026 x 5720 Pixel. Es ergibt sich dann eine Pixelfeld mit 51.628.720 Mill. Pixel.
Diese Tatsache ist sowohl bei den RAW Files der S1R als auch bei der Q2 zu sehen.
Der Sonsor liefert in der Tat also über 51,6 Mill. Pixel.
Es liegt u.a. die Vermutung nahe, dass beide Firmen den Sensor zum Rand hin beschränkt haben, da es möglich zu einer Vignettierung kommt oder eine Schwäche der Randschärfe vorliegt. Vigenttierung kann ich meinerseits bestätigen, doch Abstriche der Randschärfe war nur marginal erkennbar. Bei Leica Q2 sogar auch bei f1.7 noch lobenswert.
Also freut Euch über eine hervorragende Leica Q2 und eine gute Zeit.
Hallo Paddy, hallo zusammen,
ich stehe vor der Entscheidung zwischen der Q1 oder der Q2. Da ich nur in raw fotografiere, stelle ich mir die Frage, ob ich bei 48 Megapixel der Q2 nicht Probleme mit der Bildbearbeitung in Lightroom bekomme, also mein Rechner ggf. zu schwach ist (Mein MacBook und iMac haben z.B. 2,9 GHz, Inter iCore5 mit 16 MB Arbeitsspeicher). Dann würde ich eher zur Q1 tendieren. Ich habe keine Lust anschließend noch in einen neuen Rechner zu investieren. Hat jemand Erfahrungswerte? Vielen Dank!
Gruß
Hallo!
Ich stehe auch vor der Entscheidung Q1 oder Q2.
Nun habe ich gelesen, dass die Auflösung bei beiden Modellen zum Rand hin merklich abnehmen soll. Mehr als man bei einer Kamera dieser Preisklasse erwarten sollte.
Auch sei das Rauschverhalten für einen Kleinbildsensor nur Durchschnitt und nur bis ISO800 sehr gut. Das sei bei Q1 und Q2 nicht anders.
Na ja, ich konnte das nicht selbst testen, aber wie ist die Randschärfe des Objektivs?
Wie weit hilft abblenden?
Herzliche Grüße
Jürgen
Das kann ich nicht bestätigen. Besitze die Q2 und sie ist täglich im Gebrauch. Drucke meine Bilder selber und bis jetzt ist mir ein Randabfall noch nicht aufgefallen
Hallo Paddy,
Jetzt habe ich mir zu Weihnachten und kurz vor dem Florida Urlaub die Q2 und den Smutje in rotschwarz gegönnt, jetzt bleiben nur noch wenige Fragen offen?. Wann nutzt du denn Af-S und wann Af-C bzw. genauer gefragt, wie sind deine Erfahrungen damit bei der Q2? Und zum anderen, ist es richtig, dass der Touchscreen bei Af-C etwas zeitverzögert reagiert, bei Af-S hingegen blitzschnell?
Schöne Grüße aus dem Süden
Christian
Hey Paddy,
vorab gleich mal ein grosses Kompliment an dich, nicht nur das Du fachlich ausgezeichnet analysierst, testest und bewertest, auch deinen persönlichen Erfahrungsberichte und Bilder die Du mit in deine Tutorials einbaust sind Hammer! Ach ich bin Fotograf, fotografiere mittlerweile seit 2 Jahren auch mit Leica SL und bin damit total Happy! Beschäftige mich im Moment damit, rauszufinden welches Leica Model als Ergänzung für mich besser ist. M 10-P oder die Q2. Möchte als Alternative zur SL eine leichte, flexible Lösung für meine Industriereportagen, Innenräume, Menschen bei der Arbeit.…
Noch bin ich nicht schlüssig aber deine Tutorials haben mir einen ausgezeichneten Eindruck über beide Systeme gegeben. Deine Lightroom Presets werde ich heute noch kaufen, mach weiter so, immer spannend dir zuzusehen! Gruß aus Österreich, Jens
Jens, betrachte die Q2 einfach als ein Sonderangebot mit satten 20% Discount für ein wasser- und staubdichtes (ok, etwas lichtschwächer) Leica Summilux-M 1,4/28mm Asph mit angehängtem Sensor für lau und die Frage stellt sich evtl. gar nicht mehr …
Ok, nicht ganz ernst gemeint, aber sicher auch nicht vollkommen abwegig ..
Ich muss schon sagen: Hut ab. Ich sehe dich mit Ralf Bertram auf YouTube wirklich gerne, auch wenn man manchmal etwas Zeit mitbringen muss. Das habe ich Ralf kürzlich auch gesagt. Anlässlich des Kaufs einer gebrauchten Leica M 262. Ja was jetzt, Q1 oder Q2? Definitiv die Q2: Wegen der neuen Menueführung, des Sensors mit 47 Megapixel, der besseren Dynamik und des überragenden Wetterschutzes. Und sie ist noch aufgeräumter. Aber die Q1 fällt nicht soweit ab das man nicht über einen Gebrauchtkauf nachdenken sollte. Auch sie ist robust mit überzeugender Bildqualität. Und jetzt auch noch die Q2 Mono. Aber ich denke, dass für den Hobby-Knipser auch hier die Q2 mit B/W High Contrast mehr als ausreicht. Ja und zu guter letzt: Die Smutje Gurte sind allererste Sahne und Hanseatisch. Weiter so…ich bin dabei!!
Sehr schöner Beitrag mit noch schöneren Fotos.
Stimmt. Die Brennweite ist die Brennweite ist die Brennweite. Dies bleibt für immer und ewig so. 28mm bleiben nun mal 28mm egal was für ein Chip sich auch dahinter sonnt. Schade hat Leica keine 35mm Version anzubieten. So auf die Dauer- die 28mm sind mir irgendwie zu weit. Leider.
Zu Frank: “Gecroppte 28 mm müsste eigentlich identisch sein mit 50 mm wenn die Distanz identisch ist”. IST ES NICHT. Ich habe das ausprobiert und das Ergebnis ist eindeutig (Leica SL mit 50 mm / Leica Q 1 auf 50mm “gecropt”, Kameras auf Stativ montiert, Standort unverändert). Ergebnis: Die Tiefenschärfe ist unterschiedlich: Das 50 mm Objektiv stellt deutlich stärker frei als das 28er (50). Und noch etwas: Der Bildausschnitt der Q2/50mm ist eindeutig weiter als der Bildausschnitt des echten 50mm. Bildbeweise können geliefert werden, wenn gewünscht.
Grüße, Hans Werner Müller