Leica Q2 Review und Praxis-Test

Ich hat­te die Lei­ca Q2 tau­frisch für mei­ne Lei­ca-Live­sen­dung erhal­ten. Aber zu dem Zeit­punkt hat­te ich nicht wirk­lich viel damit foto­gra­fiert. Nun konn­te ich sie aber rund zwei Wochen tes­ten und mit ihr rum­spie­len, so dass ich nun auch mein Review nach­lie­fern kann. Das Video dazu fin­det Ihr auf You­tube. Aber ich möch­te hier auch für die Freun­de des geschrie­be­nes Wor­tes noch etwas mit der Tas­ta­tur ausholen.

YouTube

Mit dem Laden des Vide­os akzep­tie­ren Sie die Daten­schutz­er­klä­rung von You­Tube.
Mehr erfah­ren

Video laden

Faszination Q

Als ich 2015 aus New York zurück kam, hat­te ich einen Groß­teil mei­ner Bil­der mit der OMD gemacht. Wirk­lich eine tol­le Kame­ra, die ich bis heu­te ger­ne emp­feh­le, aber mir fehl­te etwas. An mei­ner Nikon D750 moch­te ich den Look von 24 mm f/1.4 total ger­ne. Das bekam ich mit der OMD auf­grund des klei­nen Sen­sors so nicht hin. Da kam mir die Lei­ca Q (Review dazu) unter. Zunächst war ich skep­tisch auf­grund der Brenn­wei­te, war ich doch in dem Mus­ter von 24 und 35 mm gefan­gen. Ich habe es dann aber aus­pro­biert und habe genau die Kame­ra gefun­den, die ich such­te. An die 28 mm habe ich mich mitt­ler­wei­le so sehr gewöhnt, dass sie für mich voll­kom­men nor­mal ist. Neben 50 mm mei­ne meist benutz­te Brenn­wei­te. Im Video auf You­tube habe ich ein paar Bil­der in eine Dia­show gepackt, um Euch ein­fach mal einen klei­nen Abriss zu der Brenn­wei­te zu geben. Die Bil­der sind natür­lich alle mit der Q1 gemacht. Mit die­sem Link springt Ihr direkt in die Dia­show. Hier sind exem­pla­risch drei Bil­der daraus.

Natür­lich war ich total ange­fixt, als sich lang­sam ein Nach­fol­ger für mei­ne gelieb­te Q anbahn­te. Ich muss aber auch geste­hen, dass ich mir schwer vor­stel­len konn­te, was man an dem Ding denn noch bes­ser machen kann.

47 Megapixel

Ver­damm­te Hacke, sie haben es wirk­lich getan. 24 Mega­pi­xel rei­chen doch lang und schmut­zig. Ich habe in den letz­ten Jah­ren nie das Gefühl gehabt, dass es zu wenig ist. Daher war ich auch etwas skep­tisch. Brau­chen? Kei­ne Spur. Haben wol­len? Schon eher. Ich gebe zu, dass mich der Detail­reich­tum hoher Auf­lö­sun­gen fas­zi­niert. Ledig­lich etwas ner­vig dabei ist, dass auch mehr Rechen­power benö­tigt wird. Irgend­wie scheint das ein Kampf gegen Wind­müh­len zu sein. Stän­dig hof­fe ich, dass irgend­wann mal alle Daten rasend schnell ver­ar­bei­tet wer­den, aber immer wenn ich mehr Rechen­leis­tung habe, wer­den die Daten auch größer.

Die 47 Mega­pi­xel sind augen­schein­lich erst ein­mal die größ­te Neue­rung an der Lei­ca Q2. Ist es auch die wich­tigs­te? Ich will mal die The­se auf­stel­len, dass man bei Lei­ca ein­fach mit dem Markt mit­ge­hen muss oder will. Es gibt ein­fach vie­le Käu­fer, die auf die­se Wer­te ach­ten. Ich kann damit leben und mag natür­lich auch die Reser­ve beim nach­träg­li­chen Crop. Aber auch das ist mehr Kopf­sa­che, denn eigent­lich ver­su­che ich die Bil­der in der Kame­ra zu gestal­ten und nicht mit dem Crop-Tool. Dass Lei­ca uns dann die hohe Auf­lö­sung mit die­sem Cro­prah­men schmack­haft machen möch­te und wir nun neben 35 mm und 50 mm auch noch 75 mm Crop zur Ver­fü­gung haben, ändert aber nichts an der Tat­sa­che, dass 28 mm nun mal 28 mm blei­ben. Man macht aus 28 mm kei­ne 50 mm, son­dern nur gecropp­te 28 mm. Aber ja, der Detail­reich­tum ist schon fas­zi­nie­rend. Ein Punkt, den ich im Video ver­ges­sen habe ist, dass aller­dings die hohe Auf­lö­sung auch anfäl­li­ger gegen Ver­wa­ckeln ist. Wenn ich die Bil­der der Q2 ver­grö­ße­re, sehe ich bei knap­pen Ver­schluss­zei­ten doch hin und wie­der Unschärfen.

Staub- und Spritzwasserschutz

Es ist immer gut, wenn eine Kame­ra mög­lichst gut gegen äuße­re (Wetter)einflüsse geschützt ist. Ich muss geste­hen, dass mich die Q1 nie im Stich gelas­sen hat, obwohl sie auch eini­ges an Was­ser abbe­kom­men hat. Aber da sie nicht ent­spre­chend von Lei­ca spe­zi­fi­ziert ist, bin ich da natür­lich ein Risi­ko auf eige­ne Kap­pe ein­ge­gan­gen. Umso bes­ser, dass die Lei­ca Q2 nun Staub- und Spritz­was­ser­ge­schützt ist. Viel dazu sagen kann ich nicht. Sie hat etwas Was­ser in mei­nem Test abbe­kom­men, aber auch das war nur eine klei­ne Wel­le. Ich muss zuge­ben, dass ich dann doch etwas Hem­mun­gen hat­te mit dem Leih­ge­rät zu duschen. Ich glau­be jetzt ein­fach mal, dass sie eini­ges ab kann und die Bil­der von mir mit der Kame­ra unter der Dusche will sowie­so nie­mand sehen.

Sucher

Der Sucher ist ein gutes Bei­spiel dafür, dass man­che sinn­vol­len Neue­run­gen gar nicht so groß auf der Fea­ture­lis­te ste­hen. Die Wer­bung ver­spricht mit dem Wech­sel von LCD zu OLED einen bes­se­ren Sucher, was aber nicht groß bewor­ben wird ist, dass der Sucher nun bes­ser für Bril­len­trä­ger geeig­net ist. Sowas fällt einer Bril­len­schlan­ge wie mir natür­lich sofort auf und ist auch direkt weit oben auf mei­ne per­sön­li­che High­light-Lis­te gewandert.

Ergonomie

Die grund­le­gen­de Ergo­no­mie hat sich nicht ver­än­dert, soll hei­ßen dass das Gehäu­se und die Form wei­test­ge­hend gleich geblie­ben ist. Es wur­den jedoch eini­ge Detail­ver­bes­se­run­gen vor­ge­nom­men. Auf der Rück­sei­te neben dem Dis­play befin­den sich nun nur noch drei Tas­ten. Die Dele­te-Tas­te ist weg­ge­fal­len, gelöscht wird nun über die Set-Tas­te in der Mit­te des Steu­er­kreu­zes. Statt der ISO-Tas­te gibt es nun eine Tas­te in dem Dau­men­räd­chen, die sich sogar mit ande­ren Funk­tio­nen bele­gen las­sen. Eine will­kom­me­ne Neuerung.

Ein Nerv­punkt der Q1 wur­de eben­falls kor­ri­giert. Der Diop­trien­aus­gleich war so posi­tio­niert, dass er sich stän­dig selbst ver­stellt hat. Nun befin­det sich ein ver­senk­ba­res Ein­stell­räd­chen neben dem Sucher, wel­ches kein Eigen­le­ben mehr entwickelt.

Beim Punkt Ergo­no­mie kommt auch immer das The­ma Dau­men­stüt­ze auf. Ja, die Lei­cas sind schon schick, aber die glat­te und gera­de Ober­flä­che ist auch nicht so grif­fig, wie bei Kame­ras, wo es inte­grier­te Griff­mul­den gibt. Schön­heit hat halt ihren Preis, in zwei­er­lei Hin­sicht 😉 So eine Dau­men­stüt­ze hal­te ich für eins der sinn­volls­ten Zube­hör­tei­le. Für die Q1 gab es kei­ne von Lei­ca, daher hat­te ich mir eine von Ewoop (Ama­zon Link) gekauft. Lei­der passt die nicht für die Q2, weil die klei­ne Mul­de an der Kame­ra um weni­ge Mil­li­me­ter ver­setzt wur­de. Scha­de. Dafür gibt es nun aber eine ori­gi­nal von Lei­ca zum Super­schnäpp­chen­preis von round­about 190,- €. Zur Ehren­ret­tung der Lei­ca Dau­men­stüt­ze muss ich aber sagen, dass ich das Ori­gi­nal für mei­ne M10 habe und dort tat­säch­lich ein gro­ße Unter­schied in der Pass­form und Mate­ri­al­qua­li­tät gegen­über dem Zube­hör­teil besteht.

Prozessor

Für grö­ße­re Daten­men­gen braucht es auch mehr Rechen­power. Daher wur­de ein neu­er Pro­zes­sor ver­baut. Bei der Q1 lief der Puf­fer lei­der sehr schnell voll und blo­ckier­te dann für eini­ge Zeit, bis die Daten weg­ge­schrie­ben waren. Setzt man bei der Q2 eine SDXC-Spei­cher­kar­te (z.B. 64 GB San­disk *Ama­zon-Link) ein, so sol­len die Daten deut­lich schnel­ler weg­ge­schrie­ben wer­den, was ange­sichts von DNG-Datei­grö­ßen von etwa 88 MB aber auch not­wen­dig ist. Rich­tig tes­ten konn­te ich das nicht, da mir lei­der die pas­sen­de Spei­cher­kar­te fehl­te. Aber auch mit einer etwas lang­sa­me­ren Kar­te habe ich das Gefühl, dass die Kame­ra nicht so schnell durch den vol­len Puf­fer blo­ckiert und schnel­ler wie­der ein­satz­be­reit ist. Dazu muss man aller­dings anmer­ken, dass die­ser Punkt meis­tens gar nicht rele­vant ist und erst auf­tritt, wenn man mit hoher Seri­en­bild­ge­schwin­dig­keit fotografiert.

Verschluss

Der Ver­schluss der Lei­ca Q2 macht nun bis zu 1/40.000. Ehr­lich gesagt fehlt mir dafür der Anwen­dungs­fall. Klar, bei f/1.7 in der pral­len Son­ne braucht man kur­ze Ver­schluss­zei­ten, aber so kurz muss­te es bis­her nicht sein. Aber hey, da hole ich doch ger­ne das Lebens­mot­to des GAS-gestör­ten her­vor: Haben ist bes­ser als Brauchen.

Konnektivität

Ein Fea­ture, das ich ger­ne nut­ze ist, RAW Bil­der direkt per Wifi auf das Smart­phone zu zie­hen und dort mit Ligh­t­room Mobi­le zu bear­bei­ten. Da kann ich dann unter­wegs direkt mei­ne Pre­sets anwen­den und die Bil­der sehen so aus, als wenn ich sie auf dem Rech­ner bear­bei­tet hät­te. Die Q2 hat nun zusätz­lich Blue­tooth und kann wohl auch dann Bil­der run­ter­la­den, wenn die Kame­ra aus­ge­schal­tet ist. Lei­der konn­te ich die Funk­ti­on noch nicht tes­ten, da die Lei­ca App die Q2 noch nicht unter­stützt. Das wird im April kommen.

Akku

Die Lei­ca Q2 hat den Akku der SL bekom­men. Damit gibt es auch kei­ne Klap­pe mehr für den Akku, denn der hat die Abde­ckung gleich mit inte­griert. Müsst Ihr Euch tat­säch­lich mal im Video angu­cken. Auf jeden Fall sehr prak­tisch. Zusätz­lich wur­de die Kapa­zi­tät des Akkus von 1.400 mAh auf 1.860 mAh erhöht. Mehr Power ist immer bes­ser, wenn das gerät dadurch nicht grö­ßer wird und das ist hier nicht der Fall.

Video

Die Q habe ich nie als Video­ka­me­ra in Erwä­gung gezo­gen und das ist scha­de, denn die Brenn­wei­te fin­de ich auch für Video super. Lei­der war der Video­mo­dus in der Q1 von der Kate­go­rie “Er hat sich stets bemüht”. Bei der Q2 ist das lei­der nicht wirk­lich anders. Noch immer kann man die Belich­tung bei Video nicht manu­ell ein­stel­len. Die Kame­ra filmt also aus­schließ­lich in Auto­ma­tik. Viel­leicht gut für ein schnel­les Urlaubs­er­in­ne­rungs­vi­deo aber für Leu­te mit etwas mehr Ansprü­chen dann doch nicht genug. Dafür gibt es nun 4k. Die Gesichts­er­ken­nung funk­tio­niert auch, nicht so gut wie bei mei­ner GH5, aber doch brauch­bar. Auf die Wunsch­lis­te für ein Firm­ware­up­date kommt also die manu­el­le Ein­stell­mög­lich­keit für Zeit, Blen­de und ISO im Video­mo­dus. Das wür­de die Kame­ra für mich noch ein­mal ordent­lich aufwerten.

ISO

Die ISO-Leis­tung der Q1 reich­te mir bis­her aus. Aber es ist natür­lich schön, wenn mehr geht. Ich habe ein­fach mal einen Bast­korb in einer dunk­len Ecke mei­nes Büros mit ISO 12.500 foto­gra­fiert und die bei­den Bil­der ver­glei­chen, also aus der Q1 und der Q2. Ich muss geste­hen, dass ich auf den ers­ten Blick kei­nen gro­ßen Unter­schied fest­stel­le. Dabei muss man beden­ken, dass die Q2 aber auch eine viel höhe­re Auf­lö­sung hat. Mehr Auf­lö­sung bedeu­tet auch eine höhe­re Anfäl­lig­keit gegen Rau­schen. Das scheint Lei­ca ganz gut kom­pen­siert bekom­men zu haben. Ins­ge­samt gibt es sicher­lich Kame­ras, die in die­ser Dis­zi­plin bes­ser sind, ich kann damit aber sehr gut arbeiten 😉

Links Lei­ca Q2, rechts die Q1
100% Ansicht

Autofokus

Beim ISO-Test ist mir auf­ge­fal­len, dass die Q2 bes­ser fokus­sier­te als die Q1. Es war schon ordent­lich dun­kel und bei­de Kame­ras haben das Fokus­hilfs­licht ein­ge­schal­tet. Die Q1 hat dabei deut­lich mehr gepumpt als die Q2. Letz­te­re war spür­bar treff­si­che­rer. Was ich mir als Fea­ture noch gewünscht hät­te: Die Q2 hat eine Gesichts­er­ken­nung (hat­te die Q1 auch schon). Wenn ich die ver­wen­de und die Kame­ra gera­de mal kein Gesicht erkennt, schal­tet sie auf auto­ma­ti­sche AF-Feld­wahl um. Ich fän­de es klas­se, wenn die Kame­ra in dem Fall auf Ein­zel­feld gehen wür­de ich ich dann das Feld über den Touch­screen wäh­len könnte.

Dynamik

Bei der Dyna­mik habe ich kei­nen Labor­test gemacht. Da wer­den sicher­lich bald Bench­marks von ein­schlä­gi­gen Sei­ten wie DxO­Mark kom­men. Den­noch habe ich ein­fach mal ein Bild deut­lich unter­be­lich­tet, um es dann anschlie­ßend in Ligh­t­room wie­der hel­ler zu ziehen.

Das zwei­te Bild wur­de in Ligh­t­room mit dem Belich­tungs­reg­ler um +5 auf­ge­hellt, also 5 Blen­den­wer­te. Man sieht, dass im Vor­der­grund die Stei­ne nicht mehr ganz so detail­reich sind und etwas Rau­schen hin­zu kommt. Aber so weit muss ich meis­tens gar nicht gehen. Hier will ich ein­fach mal für alle aktu­el­len Voll­for­mat­ka­me­ras spre­chen. Ich fin­de die Dyna­mik­leis­tung ist ins­ge­samt so gut gewor­den, dass man damit nor­ma­ler­wei­se sel­ten an die Gren­zen stößt. Da haben alle von der all­ge­mei­nen Ent­wick­lung pro­fi­tiert und ich hät­te mit kei­ner aktu­el­len Kame­ra Bauch­schmer­zen. Grund­sätz­lich ist es aber eine gute Idee Bil­der mög­lichst rich­tig zu belich­ten und sich nicht auf die Nach­be­ar­bei­tung zu verlassen 😉

Q1 oder Q2?

Das ist wahr­schein­lich die Fra­ge, die mir in letz­ter Zeit am häu­figs­ten gestellt wur­de. Lohnt sich ein Upgrade auf die Q2 oder reicht die Q1? Nun, wie immer gibt es da ver­schie­de­ne Mei­nun­gen und Stand­punk­te. Wenn Ihr die Koh­le habt, noch kei­ne Q besitzt und ger­ne eine kau­fen möch­tet, dann greift zur Q2. Die Ver­bes­se­run­gen gegen­über der Q1 sind gelun­gen. Soll­tet Ihr jedoch die Koh­le nicht ganz so locker sit­zen haben, dann macht Ihr mit einer (gebrauch­ten) Q1 kei­nen Feh­ler. Das ist noch immer eine super Kame­ra und auch wenn die Q2 eini­ge inter­es­san­te Ver­bes­se­run­gen hat, so ist nichts dabei, was einen sofor­ti­gen Kauf­be­fehl aus­lö­sen wür­de. Ich möch­te auch ger­ne eine Q2 haben, war­te aber auch ein wenig ab. Mei­ne Q ist lei­der auch schon auf­grund der vie­len Erleb­nis­se und Rei­sen etwas mit­ge­nom­men, so dass ich dafür kei­ne Höchst­prei­se mehr bekom­me. Also steht die Q2 nicht ganz oben auf der Prioliste.

Fazit

Im Grun­de schwingt das Fazit schon beim Ver­gleich Q1 zu Q2 mit. Ich fin­de die Q2 ist ein wür­di­ger Nach­fol­ger und ich bin sicher, dass sie sich auch wie­der sehr gut ver­kau­fen wird. Ich glau­be die ers­te Char­ge war bei den meis­ten Händ­lern auch am ers­ten Tag ver­grif­fen. Auch wenn die 47 Mega­pi­xel ganz nett sind, so sind es dann eher die Klei­nig­kei­ten, die mir gut gefal­len, wie der Sucher, der für Bril­len­trä­ger bes­ser geeig­net ist, die bes­se­re Kon­nek­ti­vi­tät oder der etwas ver­bes­ser­te Auto­fo­kus. Zieht man den Preis und die nack­ten Aus­stat­tungs­merk­ma­le her­an, so kann man zu dem Schluß kom­men, dass die Kame­ra völ­lig über­teu­ert ist. Wenn ich jedoch beden­ke, was ich mit der Q1 alles gemacht habe, wie gute Diens­te sie mir geleis­tet hat und vor allem wie­viel Spaß mir die Arbeit damit macht, so rela­ti­viert sich der Preis schnell. Den­noch muss das letzt­end­lich jeder selbst wis­sen. Ins­ge­heim gewünscht hat­te ich mir aller­dings eine Erwei­te­rung der Q-Linie um ein Modell mit 50 mm. Das wäre ganz gro­ßes Kino gewe­sen und hät­te sofor­ti­gen Kauf­reiz zur Fol­ge gehabt. Ich muss aber auch geste­hen, dass dar­un­ter sicher­lich die Nut­zung mei­ner M10 gelit­ten hät­te und das wis­sen die Jungs und Mädels bei Lei­ca ja auch. Trotz allem behaup­te ich, dass die Q1 die bes­te Kame­ra ist, die Lei­ca je gebaut hat, zumin­dest was Preis/Leistung und Lei­ca-Fee­ling angeht. 28 mm sind zudem für mich eine groß­ar­ti­ge Brenn­wei­te. Das hat natür­lich nichts direkt mit der Q2 zu tun, son­dern gilt eher für die Q-Rei­he, aber es wird bestimmt auch vie­le geben, die bis­her noch kei­ne Q besit­zen und sol­che Über­le­gun­gen anstellen.

Der perfekte Kameragurt für die Leica Q2 😉

Gestat­tet mir etwas Wer­bung in eige­ner Sache. Nach dem Chief-Mate habe ich noch einen etwas schma­le­ren Gurt mit klas­si­scher Ring­be­fes­ti­gung pro­du­ziert. Er nennt sich Smut­je und ich fin­de, dass er super zur Q2 passt. Ja, echt jetzt 😉 Es gibt Smut­je in Schwarz/Rot, Cognac oder Vin­ta­ge Braun.

Nun habe ich zum Abschluss noch ein paar Bil­der, die ich mit der Lei­ca Q2 geschos­sen habe. Im Video auf You­tube fin­det Ihr auch jeweils das unbe­ar­bei­te­te Fotos. Direkt­link zum Fazit.

     

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

19 Gedanken zu „Leica Q2 Review und Praxis-Test“

  1. “Dass Lei­ca uns dann die hohe Auf­lö­sung mit die­sem Cro­prah­men schmack­haft machen möch­te und wir nun neben 35 mm und 50 mm auch noch 75 mm Crop zur Ver­fü­gung haben, ändert aber nichts an der Tat­sa­che, dass 28 mm nun mal 28 mm blei­ben. Man macht aus 28 mm kei­ne 50 mm, son­dern nur gecropp­te 28 mm.”

    Gecropp­te 28 mm müss­te eigent­lich iden­tisch sein mit 50 mm wenn die Distanz iden­tisch ist: https://www.photo.net/discuss/threads/cropping-the-exact-same-as-using-a-telephoto.504884

    Antworten
      • Der Blickwin*k*el ist ja auch ein anderer 😉

        Von der­sel­ben Stel­le aus foto­gra­fiert, sieht ein Objekt gleich aus, egal mit wel­cher Brenn­wei­te fotografiert.
        Da man zumeist ver­sucht ein Objekt/eine Sze­ne bild­fül­lend zu foto­gra­fie­ren, ergibt sich der Unter­schied in der Bild­wir­kung unter­schied­li­cher Brenn­wei­ten durch den Stand­punkt, also die Ände­rung der Ent­fer­nung Kame­ra - Objekt.

        Inso­fern stimmt die ursprüng­li­che Aus­sa­ge durch­aus, es ist kein ‘75mm-Bild’, son­dern ein gecropp­tes 28mm-Bild und ist eine ähn­li­che Krü­cke wie ein ‘digi­ta­ler Zoom’.

        Antworten
      • Geht man von einem idea­len Objek­tiv ohne Bild­feh­ler aus, hat Frank recht. 

        Dann ist das gecropp­te Bild 100% iden­tisch mit dem Bild der län­ge­ren Brenn­wei­te. Mit einer Aus­nah­me: die Tie­fen­schär­fe, die bei der län­ge­ren Brenn­wei­te gerin­ger ist. Ein 28 f/1.7 könn­te man inso­fern mit einem 56mm f/3.4 gleichsetzen.

        Pad­dy, dass Du den­noch an einen Unter­schied glau­ben magst, ist intui­tiv gese­hen völ­lig nach­voll­zieh­bar. Mit Weit­win­kel wird gemein­hin kis­sen­för­mi­ge Ver­zeich­nung asso­zi­iert, die beim Tele eher nicht auf­tritt. Dies ergä­be natür­lich schon einen Unter­schied in der Abbil­dung. Daher die Ein­schrän­kung auf ein “idea­les Objek­tiv ohne Bildfehler”…

        Antworten
    • Wie­so Crop?
      Die Q2 arbei­tet doch mit einem Voll­for­mat­sen­sor, inso­fern ist da nichts mit Crop, oder wor­auf bezieht sich der Kommentar?

      Antworten
  2. Hal­lo,

    da ich vor der Ent­schei­dung ste­he . . . von vie­len Kilos DSLR auf eine kom­pak­te, gute immer dabei Kame­ra zu wech­seln, kam mir Dein Bericht sehr gelegen.
    Was mich aber noch inter­es­sie­ren wür­de, wie über­tra­ge ich die Fotos auf mei­nen iMac? Kei­ne schnel­len Schnitt­stel­len, WLAN Soft­ware noch nicht vor­han­den, Blue­tooth etwa ??? Wenn man 300-400 Fotos in die­ser Grö­ßen­ord­nung auf der Spei­cher­kar­te hat . . . Also Kar­te raus-Kar­te rein .… ????
    Dan­ke für eine kur­ze Info
    LG vom Niederrhein
    Manfred

    Antworten
  3. Hi Man­fred,

    wenn ich mal so gute Bil­der machen könn­te wie Du, mit egal wel­cher Kamera 🙂

    SD Cards im Rech­ner aus­le­sen, so habe ich das schon immer gemacht. Ich fand Kar­te raus-rein schon immer weni­ger ham­pe­lig, als die gan­ze Kame­ra an den Mac anzu­schlie­ßen (Kame­ra auf­bo­cken, dann muss sie an sein, Bat­te­rie haben, das Kabel rich­tig ver­bun­den sein … ach nein). Schnel­ler war’s eh immer mit Rea­der, da man Card Rea­der ganz gut up-to-date hal­ten kann, was Über­tra­gungs­we­ge angeht.

    Wenn Du die “Lei­ca unter den Card Rea­dern” haben willst, nimmst Du ein Gerät mit Thun­der­bolt 3-Anschluss, z.B. Son­net SF3 Series SxS Pro Series. Da geht so rich­tig die Post ab. Mit der Ver­bin­dung Kame­ra-Mac kriegst Du sol­che Geschwin­dig­kei­ten gar nicht hin; Bot­t­len­eck mit einem Thun­der­bolt-Rea­der ist wirk­lich nur noch die Lese­ge­schwin­dig­keit der Spei­cher­kar­te. Bei 47MP-Bil­dern der Q2 dürf­te sich sowas lohnen.

    Antworten
  4. Hal­lo Pad­dy, hal­lo zusammen!
    Alles wun­der­bar soweit mit der neu­en Lei­ca Q2, oder? Phan­tas­ti­sche Details bei Stu­dio­blitz­auf­nah­men, bei strah­len­dem Son­nen­schein, weni­ger gut bei wenig Licht und “hoch­schrau­ben” von ISO-Wer­ten. Offi­zi­el­le Prü­fun­gen lau­fen der­zeit bei DPreview.com, bin gespannt. Im Ergeb­nis wird es viel­leicht “Gold” sein.
    Aber hört mal her:
    Ich ver­wen­de aus­schließ­lich Cap­tu­re One 12 und schaue nur auf die RAW Dateien.
    Vor drei Tagen wur­de ein Update auf Ver­si­on 12.0.3.28 gdurch­ge­führt, wo u.a. die neue Pana­so­nic DC-S1R auf­ge­nom­men wurde.
    Und dabei bin ich ges­tern neben­bei auf was drauf gekom­men, zumin­dest ist es mei­ne definitive
    Ver­mu­tung, dass die neu Pana­so­nic DC-S1R und die Lei­ca Q2 den­sel­ben Sen­sor haben.
    Aus fol­gen­der Erfahrung:
    Ich hat­te schon seit gerau­mer Zeit RAW Datei­en der S1R aus DPre­view zur Ansicht her­un­ter gela­den, konn­te die­se damals aller­dings nicht öff­nen, da der CP-Con­ver­ter die­se neue Kame­ra­da­ten, die es damals nur in der Ankün­di­gung gab, nicht lesen konnte.
    Nach dem vor­gest­ri­gen Update von CP erin­ner­te ich mich an die­se hin­ter­leg­ten Files der S1R
    und sie­he da:
    Im Ergeb­nis sind es aktu­ell die­sel­ben Pixel von 8368 x 5584 wie bei der Lei­ca Q2.
    Es besteht aber im Pro­gramm von Cap­tu­re One 12.0.3 die Mög­lich­keit, den schon vor­ge­ge­be­nen Beschnitt­rah­men auf unbe­schränkt zu defi­nie­ren und in Fol­ge lässt sich dann die Bild­grö­ße ohne Ska­lie­rung bis zum Bild­rand manu­ell erweitern.
    Im Ergeb­nis hat das Bild dann 9026 x 5720 Pixel. Es ergibt sich dann eine Pixel­feld mit 51.628.720 Mill. Pixel.
    Die­se Tat­sa­che ist sowohl bei den RAW Files der S1R als auch bei der Q2 zu sehen.
    Der Sons­or lie­fert in der Tat also über 51,6 Mill. Pixel.

    Es liegt u.a. die Ver­mu­tung nahe, dass bei­de Fir­men den Sen­sor zum Rand hin beschränkt haben, da es mög­lich zu einer Vignet­tie­rung kommt oder eine Schwä­che der Rand­schär­fe vor­liegt. Vigent­tie­rung kann ich mei­ner­seits bestä­ti­gen, doch Abstri­che der Rand­schär­fe war nur mar­gi­nal erkenn­bar. Bei Lei­ca Q2 sogar auch bei f1.7 noch lobenswert.
    Also freut Euch über eine her­vor­ra­gen­de Lei­ca Q2 und eine gute Zeit.

    Antworten
  5. Hal­lo Pad­dy, hal­lo zusammen,
    ich ste­he vor der Ent­schei­dung zwi­schen der Q1 oder der Q2. Da ich nur in raw foto­gra­fie­re, stel­le ich mir die Fra­ge, ob ich bei 48 Mega­pi­xel der Q2 nicht Pro­ble­me mit der Bild­be­ar­bei­tung in Ligh­t­room bekom­me, also mein Rech­ner ggf. zu schwach ist (Mein Mac­Book und iMac haben z.B. 2,9 GHz, Inter iCore5 mit 16 MB Arbeits­spei­cher). Dann wür­de ich eher zur Q1 ten­die­ren. Ich habe kei­ne Lust anschlie­ßend noch in einen neu­en Rech­ner zu inves­tie­ren. Hat jemand Erfah­rungs­wer­te? Vie­len Dank!
    Gruß

    Antworten
  6. Hal­lo!
    Ich ste­he auch vor der Ent­schei­dung Q1 oder Q2.
    Nun habe ich gele­sen, dass die Auf­lö­sung bei bei­den Model­len zum Rand hin merk­lich abneh­men soll. Mehr als man bei einer Kame­ra die­ser Preis­klas­se erwar­ten sollte.
    Auch sei das Rausch­ver­hal­ten für einen Klein­bild­sen­sor nur Durch­schnitt und nur bis ISO800 sehr gut. Das sei bei Q1 und Q2 nicht anders.
    Na ja, ich konn­te das nicht selbst tes­ten, aber wie ist die Rand­schär­fe des Objektivs?
    Wie weit hilft abblenden?
    Herz­li­che Grüße
    Jürgen

    Antworten
    • Das kann ich nicht bestä­ti­gen. Besit­ze die Q2 und sie ist täg­lich im Gebrauch. Dru­cke mei­ne Bil­der sel­ber und bis jetzt ist mir ein Rand­ab­fall noch nicht aufgefallen

      Antworten
  7. Hal­lo Paddy,
    Jetzt habe ich mir zu Weih­nach­ten und kurz vor dem Flo­ri­da Urlaub die Q2 und den Smut­je in rot­schwarz gegönnt, jetzt blei­ben nur noch weni­ge Fra­gen offen?. Wann nutzt du denn Af-S und wann Af-C bzw. genau­er gefragt, wie sind dei­ne Erfah­run­gen damit bei der Q2? Und zum ande­ren, ist es rich­tig, dass der Touch­screen bei Af-C etwas zeit­ver­zö­gert reagiert, bei Af-S hin­ge­gen blitzschnell?
    Schö­ne Grü­ße aus dem Süden
    Christian

    Antworten
  8. Hey Pad­dy,
    vor­ab gleich mal ein gros­ses Kom­pli­ment an dich, nicht nur das Du fach­lich aus­ge­zeich­net ana­ly­sierst, tes­test und bewer­test, auch dei­nen per­sön­li­chen Erfah­rungs­be­rich­te und Bil­der die Du mit in dei­ne Tuto­ri­als ein­baust sind Ham­mer! Ach ich bin Foto­graf, foto­gra­fie­re mitt­ler­wei­le seit 2 Jah­ren auch mit Lei­ca SL und bin damit total Hap­py! Beschäf­ti­ge mich im Moment damit, raus­zu­fin­den wel­ches Lei­ca Model als Ergän­zung für mich bes­ser ist. M 10-P oder die Q2. Möch­te als Alter­na­ti­ve zur SL eine leich­te, fle­xi­ble Lösung für mei­ne Indus­trie­re­por­ta­gen, Innen­räu­me, Men­schen bei der Arbeit.…
    Noch bin ich nicht schlüs­sig aber dei­ne Tuto­ri­als haben mir einen aus­ge­zeich­ne­ten Ein­druck über bei­de Sys­te­me gege­ben. Dei­ne Ligh­t­room Pre­sets wer­de ich heu­te noch kau­fen, mach wei­ter so, immer span­nend dir zuzu­se­hen! Gruß aus Öster­reich, Jens

    Antworten
    • Jens, betrach­te die Q2 ein­fach als ein Son­der­an­ge­bot mit sat­ten 20% Dis­count für ein was­ser- und staub­dich­tes (ok, etwas licht­schwä­cher) Lei­ca Sum­mi­lux-M 1,4/28mm Asph mit ange­häng­tem Sen­sor für lau und die Fra­ge stellt sich evtl. gar nicht mehr …

      Ok, nicht ganz ernst gemeint, aber sicher auch nicht voll­kom­men abwegig ..

      Antworten
  9. Ich muss schon sagen: Hut ab. Ich sehe dich mit Ralf Bert­ram auf You­Tube wirk­lich ger­ne, auch wenn man manch­mal etwas Zeit mit­brin­gen muss. Das habe ich Ralf kürz­lich auch gesagt. Anläss­lich des Kaufs einer gebrauch­ten Lei­ca M 262. Ja was jetzt, Q1 oder Q2? Defi­ni­tiv die Q2: Wegen der neu­en Menue­füh­rung, des Sen­sors mit 47 Mega­pi­xel, der bes­se­ren Dyna­mik und des über­ra­gen­den Wet­ter­schut­zes. Und sie ist noch auf­ge­räum­ter. Aber die Q1 fällt nicht soweit ab das man nicht über einen Gebraucht­kauf nach­den­ken soll­te. Auch sie ist robust mit über­zeu­gen­der Bild­qua­li­tät. Und jetzt auch noch die Q2 Mono. Aber ich den­ke, dass für den Hob­by-Knip­ser auch hier die Q2 mit B/W High Con­trast mehr als aus­reicht. Ja und zu guter letzt: Die Smut­je Gur­te sind aller­ers­te Sah­ne und Han­sea­tisch. Wei­ter so…ich bin dabei!!

    Antworten
  10. Sehr schö­ner Bei­trag mit noch schö­ne­ren Fotos.

    Stimmt. Die Brenn­wei­te ist die Brenn­wei­te ist die Brenn­wei­te. Dies bleibt für immer und ewig so. 28mm blei­ben nun mal 28mm egal was für ein Chip sich auch dahin­ter sonnt. Scha­de hat Lei­ca kei­ne 35mm Ver­si­on anzu­bie­ten. So auf die Dau­er- die 28mm sind mir irgend­wie zu weit. Leider.

    Antworten
  11. Zu Frank: “Gecropp­te 28 mm müss­te eigent­lich iden­tisch sein mit 50 mm wenn die Distanz iden­tisch ist”. IST ES NICHT. Ich habe das aus­pro­biert und das Ergeb­nis ist ein­deu­tig (Lei­ca SL mit 50 mm / Lei­ca Q 1 auf 50mm “gecr­opt”, Kame­ras auf Sta­tiv mon­tiert, Stand­ort unver­än­dert). Ergeb­nis: Die Tie­fen­schär­fe ist unter­schied­lich: Das 50 mm Objek­tiv stellt deut­lich stär­ker frei als das 28er (50). Und noch etwas: Der Bild­aus­schnitt der Q2/50mm ist ein­deu­tig wei­ter als der Bild­aus­schnitt des ech­ten 50mm. Bild­be­wei­se kön­nen gelie­fert wer­den, wenn gewünscht.
    Grü­ße, Hans Wer­ner Müller

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Manfred Krause Antworten abbrechen