Heute hat mich ein Exemplar des Markins Q3 Traveler Kugelkopfs für einen längeren Praxistest erreicht. Ich besitze ja bereits den Markins M20, von dem ich extrem angetan bin und war nun natürlich super gespannt wie sich der kleine Bruder gegen das Dickschiff schlägt. Es gibt auch noch den M10 der genau dazwischen liegt, jedoch wollte ich bewusst wissen was man denn dem Q3 Traveler zumuten kann, denn wie der Name verspricht soll dieser Kugelkopf eben für die Reise geeignet sein.
Im Vergleich zum M20 ist der Markins Q3 Traveler schon eine ganze Ecke kleiner und handlicher. Schraube ich den Q3 auf mein Manfrotto Stativ so steht die Stativplatte etwas über, beim M20 ist es genau umgekehrt. Der Q3 Traveler bringt ca. 370 g auf die Waage, wobei der M20 knapp 570 g wiegt. Auf dem einen Foto seht Ihr beide Köpfe mal nebeneinander.
Neben dem Q3 Traveler gibt es auch noch den Markins Q3 Emille. Der Unterschied dieser beiden Q3-Varianten ist der Knopf der Schnellwechselplatte, der beim Traveler kürzer ist und die noch kleinere Basisplatte. Ansonsten tun sich die beiden Q3-Köpfe nichts.
Spannend ist natürlich die Frage was man so einem “Reisekugelkopf” zumuten kann. Zunächst vermutet man ja, dass so ein Kopf nicht viel aushält. Pustekuchen, der Markins Q3 hält mit Sicherheit mehr Gewicht als manch anderer Kopf der Konkurrenz. Ich bin sogar sicher, dass der Q3 für die meisten Fotografen der Kopf der Wahl sein dürfte, solange man nicht auf die Idee kommt die ganz schweren Geschütze mit 500 oder 600 mm Brennweite zu laden. Selbst dann dürfte der Q3 nicht vollkommen versagen. Angegeben wird der Q3 vom Hersteller mit einer maximalen Ladekapazität von 30 Kg. Hallo, 30 Kg? Wer hat das schon? Selbst mit meinem Panoramakopf und dem 70-200 mm kommt der Q3 nicht ins schwitzen, was ich schon bemerkenswert finde. Ich frage mich gerade wozu ich den M20 gekauft habe.
Da ich mir vor kurzem ja das Gorillapod Focus zugelegt hatte, dachte ich es wäre doch eine gute Idee den Traveler-Kopf mit dem Focus zu kombinieren. Tatsächlich, die Kombi ist gar nicht so übel. Die D700 mit Batteriegriff und 24-70 ist kein Problem, man muss nur aufpassen, dass die Beine nicht wegrutschen und ein Bein am besten direkt unter dem Obejektiv steht. Aber dann steht die Kombination wirklich gut. Das scheint mein idealer Begleiter für den New York Trip zu werden.
Zum Schluß habe ich dann den Q3 auch noch mal auf mein Manfrotto 055XProB geschraubt um mal zu sehen wie das Handling ist und wie sich der Kopf mit dem 70-200 schlägt. Auch dieser Test verlief einwandfrei Es ist kaum glauben, aber bei den Markins-Köpfen wackelt nichts und ein Nachsacken nach dem Feststellen gibt es auch nicht. Selbst wenn ich das 70-200 anstecke und an die Kamera auf dem Stativ anschraube hält der Q3 bombenfest. Wenn Ihr dann die Stativschelle benutzt (wie jeder normale Mensch), dann geht es sowieso, da das Gewicht sehr gut verteilt ist.
Vielleicht noch ein paar kurze Worte zu den Funktionen. Der Markins Q3 Traveler besitzt neben der Feststellschraube für die Schnellwechselplatte noch zwei weitere Rädchen für die Verstellung. Das Hauptrad löst die Kugel, welche sich wirklich sehr weich verstellen lässt, absolut kein hakeln. In das Hauptrad eingelassen ist eine Schraube um die Friktion einzustellen. Um dies zu tun löst man das Hauptrad so weit bis die Friktion passt und zieht dann das eingelassene Friktionsrädchen an. Anfangs dachte ich das wäre eine beschissene Lösung, aber das funktioniert wirklich sehr gut. Eine Aussparrung erlaubt die Kugel so weit zu neigen, dass man die Kamera im Hochformat hat. Löst man die Schraube an der Basisplatte, so lässt sich der Kopf um die eigene Achse drehen, was oft sehr hilfreich ist.
Die Feststellschraube der Arca-Swiss-kompatiblen Wechselplatte lässt sich übrigens sehr gut bedienen, trotzdem sie etwas kürzer ist als bei den anderen Markins-Köpfen, da muss man sich wirklich keine Sorgen machen.
Das Fazit ist sehr positiv. Ich Frage mich wirklich wozu ich den M20 besitze, denn der Q3 Traveler dürfte für mich in den meisten Situationen ausreichen. Auf jeden Fall nehme ich den mit nach New York statt des M20.
Bleibt noch ein Wort zum Preis. Diese Qualität hat ihren Preis. Der Q3 kostet knapp € 300,-, was echt kein Pappenstiel ist. Wer etwas sparen möchte bestellt den Kopf direkt in Korea. Bei Fragen dazu könnt Ihr mich gerne anmailen. Aber glaubt mir, die Markins-Stativköpfe sind alle jeden Cent wert und machen den Eindruck als wenn man sie der letzte Kugelkopf sind, den man sich jemals kauft.
Hallo,
danke für den Bericht über den Markins Q3.
Ich interessiere mich ebenfalls für diesen Kopf.
Allerdings ist es ein stolzer Preis. Deshalb meine Frage wo und wie gibt es den Kopf denn günstiger?
Besten Dank
T. Sawade
Hallo,
erst mal Danke für diesen tollen Bericht. Ich finde den Kopf wirklich sehr interessant und scheinbar sollter der meine D200 mit allen Objektiven, die ich auch im Rucksack tragen würde locker halten können.
Fällt jemanden spontan noch eine leichtere Variante ein, die ähnlich leistungsfähig ist?
Ich bin gespannt, ob ich mir diesen Kopf ob des stolzen Preises leisten werde…
Bester Gruß,
Sebastian
Da ich mit einer „D300s“, einem „GorillaPod-Focus“ und einem„Manfrotto 055XProB“ über die nahezu identische Ausrüstung wie der Autor verfüge, musste ich diesen Test einfach als Anlass nehmen den „Markins Q3-Traveler“ zu bestellen.
Ich hoffe ich werde ähnlich zufrieden!
Ich habe den „Q3“ nun seit ein paar Wochen in Gebrauch.
Das Teil ist mechanisch sehr gut verarbeitet und ist mit meinem schwersten Equipment, D300s + Nikon 70-200/2.8, nicht zu erschüttern. Selbst dann nicht, wenn ich dieses Set-Up nicht am 70-200, sondern direkt am D300s-Body befestige.
Ich kann nicht sagen, wie lang die Klemmung so feindosiert und kraftvoll ihren Dienst verrichtet, kann mir für die Zukunft aber schon ein Nachlassen vorstellen.
Es könnte nämlich sein, dass das „Feststellrad“ etwas zu groß ist und man dadurch verleitet wird, die Klemmung immer etwas zu fest anzuziehen, was dann nicht gut für den „Q3“ sein wird.
Insgesamt ist das Ding großartig und mir auch den Preis wert.
Ob andere und günstigere Kugelköpfe ähnlich gut oder gar besser sind, kann ich nicht beurteilen.
Ich würde das Teil wieder kaufen.