Die Canon EOS 7D und die Nikon D300s sind jeweils die Semi-Profi-Cameras der beiden Top-Hersteller. Beide Kameras haben einige Gemeinsamkeiten und auch preislich liegen sie im selben Range, so dass sie in direkter Konkurrenz um die Gunst des Kunden buhlen. Ich möchte im folgenden die beiden Geräte mal ein wenig miteinander vergleichen und versuchen die jeweiligen Vor- bzw. Nachteile darzustellen.
Sensor und Auflösung
Sowohl die Canon EOS 7D als auch die Nikon D300s besitzen einen Sensor im APS-C-Format, auch genannt Crop-Faktor. Bei Nikon liegt dieser Faktor bei 1,5 und bei Canon bei 1,6, so dass 100 mm Brennweiter zu 150 bei der D300s und zu 160 bei der 7D werden. Die Canon 7D bietet auf diesem Sensor Platz für 18 Megapixel, die D300s dagegen nur 12 Megapixel. Hier verfolgen die beiden Hersteller eine etwas unterschiedliche Strategie. Canon versucht noch ein paar mehr Megapixel rauszuquetschen und dies nicht auf Kosten des Rauschens zu tun, was auch ganz gut gelingt. Nikon ist dagegen kompromisslos und vertritt die Einstellung, dass 12 Megapixel absolut ausreichen und entwickelt dafür wirklich gnadenlos raucharme Sensoren. Die Nikon-Kameras sind eigentlich schon lange dafür bekannt, dass sie extrem gut mit wenig Licht umgehen können.
Hier kommt es also ein wenig auf den Anwendungsfall an. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass 12 MP reichen und bin dafür immer wieder extrem fasziniert wie geil es ist auch bei Dunkelheit ohne Blitz knipsen zu können, was mit der Nikon sehr gut geht. D.h. jedoch nicht, dass die 7D hier ein schlechtes Bild abgibt, aber die D300s ist dennoch in dem Punkt überlegen.
Möchte man jedoch etwas mehr Auflösung, dann ist die 7D wieder dir richtige Wahl. Ich persönlich wünsche mir manchmal für meine Panoramen etwas mehr Auflösung, da wären 18 MP schon eine coole Geschichte.
Geschwindigkeit
Die Canon EOS 7D schiesst 8 Bilder pro Sekunden, die D300s hingegen “nur” 7 bps. Die Nikon lässt sich jedoch durch den optionalen Batteriegriff ebenfalls auf 8 bps bringen, so dass ich in diesem Punkt fast Gleichstand sehe. Ob 7 oder 8 Bilder halte ich nicht für sonderlich relevant.
Autofokus
Beide Kameras besitzen sehr ausgereifte Autofokus-Systeme. Die Canon 7D besitzt insgesamt 19 AF-Felder, die alle Kreuszsensoren sind. Die Nikon D300s hingegen besitzt 51 AF-Messfelder, die individuell konfiguriert werden können. Z.B. kann der Fotograf lediglich 1, 11 oder alle 51 Felder aktivieren. Beide AF-Systeme erlauben die flexible Wahl der einzusetzenden Messfelder.
Videofunktion
Beide Kameras besitzen einen Videomodus, die Canon 7D nimmt dabei im Full HD Format 1920 x 1080 auf, die Nikon D300s kann nur 1280 x 720 dagegen halten. Was wie ein klarer Punktgewinn für die 7D aussieht muss jedoch relativiert werden, denn so richtig praktikabel sind die Videomodi bei den DSLR noch nicht, zumindest nicht für den Hobbyfilmer, der nach dem Motto Point and Shoot filmen möchte.
Belichtungsreihen
Canon scheint nicht viel für HDR-Fotografen übrig zu haben. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die 7D lediglich 3 Bilder in einer Belichtungsreihe aufnehmen kann. Diese lassen sich zwar in einem weiten Range von 1/3-Schritten bis hin zu +/- 3 Blenden einstellen, aber wünschenswert wären mindestens 5 Bilder. Die Nikon D300s hat hier deutlich mehr zu bieten mit ihren bis zu 9 Bildern pro Belcihtungsreihe. Diese lassen sich zwar maximal in +/- Blenden einstellen, aber durch die 9 Bilder erhält man eine sehr schön abgestufte Belichtungsreihe, die für HDR-Fotografen ein Traum ist.
Speicherkarten
Die Nikon D300s zeigt sich sehr flexibel mit einem doppelten Schacht für Speicherkarten. Einer nimmt eine CF-Karte auf und der andere ein SD-Karte. Wer mag kann diese gemeinsam nutzen um mehr Platz zu haben oder eine Karte direkt als Backup der anderen verwenden. Auch die Speicherung von JPG auf der einen und RAW auf der anderen Karte ist möglich. Canon bietet lediglich einen Compact Flash-Schacht.
Fazit
Es fällt schwer zu beurteilen welche Kamera die Nase vorn hat. Wie so oft lautet das Urteil: Kommt drauf an. Die Canon EOS 7D punktet mit ihren 18 MP Auflösung, die für den ein oder anderen Fotografen interessant sein dürften. 12 MP sind jedoch auch mehr als ausreichend und so kann Nikon bei der D300s die Energie in die Rauchreduzierung stecken. Mir persönlich gefällt die Menüsteuerung der D300s besser als bei der Canon 7D, aber das ist wohl Geschmackssache. Traurig finde ich als HDR-Liebhaber hingegen, dass Canon der 7D nur eine Belcihtungsreihe von maximal 3 Bildern spendiert hat.
Wer bereits eine Vorliebe für das Canon oder Nikon-Lager entwickelt hat, der sollte in jedem Fall dort bleiben, denn die Unterschiede sind nicht so gravierend, dass sich ein Systemwechsel lohnt. Neukäufer einer DSLR müssen sich ganz genau Gedanken machen, was sie vorhaben um zu entscheiden welche Kamera besser geeignet ist. Wirklich falsch machen kann man jedoch mit keiner der beiden etwas, sowohl die Nikon D300s als auch die Canon EOS 7D sind zwei Spitzenkameras, die im Crop-Bereich Ihresgleichen suchen.
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1 Gedanke zu „Nikon D300s vs. Canon EOS 7D Vergleich“