Dieses Artikel ist Teil des Nikon SB-900 Praxisguide, dem eBook rund um das Fotografieren mit dem Nikon Creative Lighting System.
Der FV-Blitzmesswertspeicher ist Teil des Nikon Creative Lighting Systems und wie ich finde eine sehr geniale Erfindung, die einem die Blitzerei um einiges vereinfachen kann.
Welches Problem löst der FV Blitzmesswertspeicher?
Der SB-900 und auch die anderen Nikon CLS-Blitze zünden mehrere Vorblitze vor dem eigentlichen Hauptblitz. Das reflektierte Licht wird gemessen und daraus dann die Stärke des Hauptblitzes belichtet.
Viele von Euch werden in der Praxis das Motiv anvisieren, Auslöser tippen für den Fokus und die Belichtungsmessung und anschließend den Bildausschnitt neu wählen. Wir wollen ja das Modell meistens nicht genau in der Bildmitte haben.
Wenn Ihr nun aber mit dem Blitz auf der Kamera abdrückt, dann feuert der Messblitz genau in die Bildmitte. Da ist aber nichts mehr, weil Ihr ja die Kamera verschwenkt habt. Also feuert der Messblitz nun auf den Hintergrund, der vielleicht sogar so weit weg ist, dass ihn der Blitz gar nicht erreicht. Die Folge ist totale Überbelichtung, da der Blitz denkt er müsse nun alles geben.
FV Blitzmesswertspeicher im Kameramenü einstellen
Um den FV nutzen zu können, müsst Ihr ihn erst einmal auf eine Taste an Eurer Kamera legen. Ich habe mir bei der D700 extra ein Einstellungsprofil “Blitzen” angelegt in dem der FV auf der Funktionstaste liegt. Im Individualmenü ist das bei mir f5 und dort dann der Wert “Blitzbelichtungs-Messwertspeicher”
Praktische Anwendung
Die Bedienung des FV ist ganz einfach. Ihr visiert Euer Modell an, fokussiert und messt die Belichtung, wie immer. Bevor Ihr nun die Kamera verschwenkt, drückt Ihr die FV-Taste. In dem Moment wird ein Messblitz gezündet und die Blitzleistung gespeichert.
Nun könnt Ihr das Bild neu aufbauen und selbst wenn das Motiv nicht mehr in der Mitte ist, wird es korrekt belichtet, da Ihr ja vorher schon den Blitz eingemessen habt. Cool, oder?
Der Wert vom FV wird übrigens so lange gespeichert, bis Ihr die Taste erneut drückt. Das ist sehr praktisch, wenn Ihr mehrere Fotos von der gleichen Szenerie hintereinander machen möchtet. Wenn Ihr also einen neuen Blitzwert messen möchtet, müsst Ihr vorher einmal die FV-Taste zum ausschalten drücken.
Aber Achtung: Die Stärke des Blitzes ist sehr stark abhängig von der Entfernung zum Motiv. Ihr dürft also nicht mit gespeichertem Blitzmesswert den Abstand zum Motiv verändern. Natürlich müsst Ihr auch neu messen, wenn sich die ganze Lichtsituation ändert.
Beispiel
Ich habe mal zwei Beispielfotos gemacht. Einmal ohne und mit FV. Bei dem ersten Bild habe ich den FV nicht gedrückt und Ihr seht, dass das Modell leicht unterbelichtet ist, was daran liegt, dass der Hintergrund heller ist als der Vordergrund und der Blitz nun denkt, er müsse nichts großartig tun.
Das zweite Foto wurde mit FV gemacht und auf das Gesicht gemessen. Nach dem Verschwenken der Kamera wird die richtige Leistung abgegeben, da der Wert gespeichert ist. In beiden Fällen habe ich den TTL BL Modus verwendet und den Blitz auf der Kamera gehabt.
FV hat noch einen weiteren netten Vorteil. Es gibt nun beim eigentlichen Foto keinen Vorblitz mehr. Manche Menschen reagieren anscheinend so schnell und unbewusst auf den Vorblitz, dass durch das Zucken des Lides auf der Hälfte aller Bilder beim Hauptblitz die Augen geschlossen oder zumindest teilweise geschlossen sind. Diese Menschen überlistet Ihr mit dem FV 😉
Teil 5??? Wo ist denn Teil 4?
Ansonsten: Bitte weitermachen. Ganz tolle Serie!
Ooops, Du hast recht. Muss natürlich Teil 4 heissen 😉 Danke
super sache!
Hallo Paddy,
Eine super Sache mit dem Blitzmesswertspeicher. Ich habe die Nikon D 5200 und hier finde ich aber keine solche Funktion. Hättest du für mich einen Tipp wie ich es dann machen könnte? Wäre super wenn du mir was empfehlen könntest. Liebe Grüße aus Franken vom Günther