Wir haben ein paar Tage Urlaub mit Freunden gemacht. Da ich meine Finger kaum mal ein paar Stunden ruhig halten kann, habe ich dann ein kleines Minivideo von den beiden Mädchen meines Kumpels gemacht. Im Grunde eine Sammlung von verschiedenen Szenen, die nichts miteinander zu tun haben, ausser, dass die beiden Kids darauf zu sehen sind.
Nun ist das Video ca. 24h online und ich muss sagen, dass ich echt platt bin von den Reaktionen. Kein grosser technischer Schnickschnack im Video, nur einfach ein paar Momente eingefangen und diese aneinander gereiht. Die Musik gibt dem Ganzen den Rest. Dann sowas. Vielen lieben Dank für Eure wahnsinnigen Reaktionen, Anfragen und tollen Zuschriften dazu!
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Das Video zeigt mir mal wieder, dass es nicht wichtig ist mit welchem technischen Aufwand man etwas betreibt. Eine Kamera und gescheite Optik reicht aus. OK, das Zeug ist in diesem Fall nicht ganz billig, aber es tut auch ein 50mm/1.8. Der Schlüssel liegt eher in dem Inhalt und den Ideen. Wir haben uns gemeinsam überlegt was man mit den Mädchen machen kann. Spielplatz bietet sich da natürlich an. Ich muss ja gestehen, dass ich mich nicht darum reisse mit Kindern zu arbeiten. Das liegt daran, dass man schwer planen kann. Meistens haben die nämlich gar keinen Bock darauf, das zu machen was man sich gerade als grandiose Bildidee hat einfallen lassen. So muss man viel Geduld mitbringen und die Dinge einfach passieren lassen. Geduld ist aber nicht mein zweiter Vornahme, um ehrlich zu sein findet sich Geduld nicht einmal in meinem Wortschatz wieder. Dafür muss ich gestehen, dass ich das Ergebnis selbst umso geiler finde, da die Szenen halt nur bedingt gestellt sind. Natürlich gibt man etwas vor, indem man ein Eis kauft und den Kids sagt sie sollen sich mal auf die Bank setzen. Was dann passiert, ist aber unplanbar. Die Bilder machen mich selbst ein bisschen stolz. Ich habe das Video wohl schon hundertmal geguckt.
Wir hatten an dem Tag ja auch nichts besseres zu tun. So konnten wir erst einen Teil drehen und dann später noch weitere Szenen. Wenn man eh im Urlaub ist, dann steht man einfach auf und macht. Normalerweise müsste man sich wieder zu einem neuen Drehtermin verabreden und kann davon ausgehen, dass spätestens dann das Wetter wieder nicht mitspielt. Aber egal, so ist das nun mal. Planen kannst Du nur, wenn Du im Studio drehst. Aber wer will schon Studio?
Dennoch gibt es natürlich einige technische Herausforderungen. Ich wollte alles offenblendig filmen, um eine geringe Schärfentiefe im Bild zu haben. Fokussiert habe ich manuell. Das geht eigentlich ganz gut, nur wissen die Kids nicht, dass sie durch permanente Hampelei von scharf zu unscharf mutieren und zurück 😉 So simple Ideen, wie “fahr mal mit dem Fahrrad auf mich zu” haben dann auch hinten und vorne nicht geklappt, da ich einfach den Fokus nicht mitgezogen bekommen habe. Da wäre dann etwas mehr Übung und zumindest ein Stativ nicht schlecht gewesen 😉
Nix von alldem war vorhanden und so musste ich aus der Hand filmen und mich auf den Bildstabilisator verlassen. Das geht auch ganz gut, wenn man die Kamera einfach nur ruhig auf ein Objekt hält. Man muss sich eben auf das konzentrieren, was möglich ist. Der grösste Kampf war die Szene auf der Seilbahn, wo ich mich am Ende dafür entschieden habe die beiden aus der Unschärfe kommen zu lassen 😉 Jaja, das war immer so geplant, von Anfang an 😉
Der Look des Videos wird in erster Linie durch das Licht und die offene Blende bestimmt, der Rest passierte dann in der Nachbearbeitung, die ich mit Premiere Pro vornehme. Ich finde übrigens nicht, dass Premiere das beste Schnittprogramm ist. Im Gegenteil, es ist alles andere als intuitiv. Da macht Final Cut X deutlich mehr Spaß und reicht für die meisten Zwecke vollkommen aus. Nur ist Premiere der kleinste gemeinsame Nenner. Wir haben auch Leute mit Windows im Team und so können wir die Projekte zwischen Mac und Windows tauschen. Ausserdem ist Premiere gut verbreitet und man bekommt viele Infos.
Die häufigst gestellte Frage ist jedoch nach der Musik. Diese kaufe ich meistens bei Audiojungle. Da bekommt man für ca. 15-20€ einen Titel. Das mag nach viel klingen, aber ich finde es ok, wenn ich dafür den Film auch veröffentlichen kann. Kommerzielle Nutzung ist übrigens teurer, meistens so bei ca. 50-60€ pro Titel.
Mich hat auf jeden Fall das Filmfieber gepackt. In Zukunft wird es bestimmt noch mehr von diesen Minifilmchen geben. Immer her mit den Anfragen 😉
Gefilmt wurde übrigens mit der Panasonic Lumix GH4, dem Nocticron 42,5/1.2 und dem Panasonic 7-14/4.0. Die Luftaufnahmen sind mit der Phantom 2 und einer GoPro Hero 3+ Black Edition entstanden.
tolles filmchen, ich liebe die lebensfreude, die die beiden so aussprühn, werde allerdings nie verstehen, warum kinder auf schlumpf-Eis stehen.…
was für ein kameraleinchen hast denn du im urlaub so mit? Die Olympus oder die Nikon? Die Nikon wär mir zu groß zum Schleppen für ein “gucken wir mal, was passiert”.
danke jedenfalls fürs teilen!
ups, sorry, Antwort stand im Text, wer lesen kann, ist klar im Vorteil.…
“Immer her mit den Anfragen”?
Ich würde mich gerne zum Workshop “Wie ich Filmchen drehe” bei Dir in Hamburg anmelden. Gerne 2 Tage inkl. Nachbearbeitung. Ein ideales Paddy-Winterprojekt, oder? (ok Außenaufnahmen sind natürlich schöner, besonders mit der GoPro)
Viele Grüße
Christian
Die Songs auf Audiojungle können doch immer auch Kommerziell benutz werden, davon bin ich bis jetzt immer ausgegangen.
Wirklich cool gemacht. Es gibt zwar keine echte Story oder einen richtigen Inhalt, aber das Video transportiert sau viel Emotion und hat einen Wahnsinns Sommer-Mood.
Tolles Filmchen. Unglaublich, was man in ein paar Minuten an Emotionen und Stimmungen zeigen kann. Die Urlaubsstimmung kann man richtig gehend spüren. Die Protagonistinnen zeigen so viel Witz, Charme und Ausgelassenheit, Wahnsinn. Die wenigen Effekte finde ich sehr gut eingesetzt, die geringe Tiefenschärfe und der klare Bildaufbau tun ihr übriges. Jetzt mal so als filmerischer Laie gesprochen.
Super-Mega Minifilm! Bei so viel positivem Feedback würde Dir ein Videotutorial zum Filmen und Bearbeiten geradezu aus der Hand gerissen. Also vielleicht ein Gedanke für ein neues Projekt …: “Wie ich Minifilmchen mache” .…
Moin moin,
schöner Film. Hast du Lust, zu erklären, we du die ganzen schönen Zeitlupen gemacht hast? Macht die Kamera das von Haus? Mit der GoPro nimmst du ja nur mit 2,7K und 30fps auf. Hast du da nachträglich etwas gemacht?
LG, nico
Die Zeitlupen macht die GH4 von Haus aus. Die kann bei 1080p bis max. 96fps filmen.
Wie ist denn das mit der kommerziellen Nutzung von Songs? Ich bin da immer etwas verwirrt. Mit dem Video bewirbst du doch schon irgendwie dich und deine Fähigkeiten als Foto- bzw. hier als Videograf, oder? Gilt das dann nicht als kommerzielle Nutzung? Wird es erst kommerziell, wenn man das Video an sich verkauft?
Hi Paddy,
als Papa bin ich von dem Film auch sehr begeistet und träum davon so was auch mal zu machen. Das du alles “freihand” gemacht hast hat mich sehr erstaunt. Dachte du hättest zumindest einen Monopod dabei gehabt. Das mit dem Stabi hast du auf das 42,5er bezogen, oder? Muss unbedingt mal mehr filmen und vor allem schneiden üben, glaub da liegt die Kunst bei solchen Filmchen. Wieviele “Stunden” hast du den aufgenommen für den Film?
Ja, Stabi ist auf das 42,5 bezogen. Ich weiss nicht mehr wieviel Material wir insgesamt habe. Gedreht haben wir insgesamt ca. 2-3 Stunden.
Servus Paddy,
Heute war ein */$%&”-Tag im Malochetempel und dementsprechend die Stimmung im Keller. Da entdeckte ich Dein Video und die Sonne im Herzen ging auf! You made my day!!!
Sehr gut gemachtes Video und vielen Dank für die Hintergrundinfos.
Schöne Grüße aus dem tiefsten Bayern,
Thomas