Test: Dedolight Dauerlicht

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Ich hat­te mir vor eini­ger Zeit ein paar Walim­ex Dau­er­lich­ter gekauft. Die­se waren ursprüng­lich als rei­nes Video­licht gedacht, aber den­noch mach­te ich auch eini­ge foto­gra­fi­sche Ver­su­che. Von Anfang an war ich sehr ange­tan, da es damit pro­blem­los mög­lich war mit offe­ner Blen­de zu foto­gra­fie­ren. Zudem lies­sen sich die Lich­ter sehr gut und ein­fach aus­rich­ten. Ich begann mich mehr mit dem The­ma Dau­er­licht zu beschäf­ti­gen und wur­de plötz­lich in einen Stru­del geso­gen, der ein teu­res Ende haben sollte.

Von Dedo­lights hat­te ich schon ein­mal gehört. Die stel­len auch die LED­zil­la her. Die Web­sei­te ist jedoch alles ande­re als auf­schluss­reich und auch nicht gera­de ein­la­dend gestal­tet. Das hielt mich jedoch nicht davon ab mir die Din­ger näher anzu­schau­en. Ein Anruf bei Dedo in Mün­chen brach­te mich wei­ter. Spon­ta­ne tele­fo­ni­sche Bera­tung und die Ver­mitt­lung eines Kon­takts zu der Fir­ma BPM in Ham­burg, die Dedo­lights ver­trei­ben. Ter­min gemacht, hin gefah­ren, zwei Stun­den geschnackt und mit einer Bestel­lung nach Hau­se gefahren.

Aber war­um über­haupt Dau­er­licht? Bis­her bin ich mit Blit­zen sehr gut zurecht gekom­men. Mir schweb­te aber ein Licht vor, dass stim­mungs­vol­ler ist und sich viel prä­zi­ser set­zen lässt. Ger­ne darf es auch här­ter sein, da ich eh nicht so der Rie­si­ge-Soft­box-Mäd­chen­licht-Fan bin. In mei­nem Kopf schwirr­ten Bil­der die an Fil­me erin­ner­ten, mit geziel­ten Spots, die vor­han­de­ne Licht­stim­mung unter­stüt­zend. Inter­es­san­tes Detail: Mit Dedo­light arbei­tet angeb­lich auch Peter Jack­son beim Herr der Rin­ge und dem Hobbit.

Nach etwas goog­len wur­de ich zudem bei Alex­an­der Hein­richs fün­dig, den ich sehr schät­ze und der auch schon mal ein Video über Dedo­lights auf­ge­nom­men hat. Jepp, genau das will ich haben. Die Vide­os von Alex­an­der kann ich Euch übri­gens sehr emp­feh­len. Da habe ich schon die ein oder ande­re Anre­gung her geholt. Ein Hoch auf Leu­te wie Alex, die ihr Wis­sen mit der Welt teilen.

Weni­ge Tage spä­ter hol­te ich mein Köf­fer­chen ab. Dar­in ent­hal­ten zwei DLHM4-300, ein Soft­light mit 30x30 Soft­box und Grid, ein DP1 und diver­se Vorsätze.

Zu dem Soft­light muss man nicht viel sagen. Ist halt ein Dau­er­licht mit Soft­box. Ich habe mich bewusst für die kleins­te Soft­box mit Grid ent­schie­den, da es mir um sehr geziel­te Licht­set­zung geht. Schat­ten dür­fen auch ger­ne etwas här­ter sein.

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Als Strom­ver­sor­gung dient ein Schnur­tra­fo, der neben dem Dim­mer auch zwei fixe Posi­tio­nen mit fes­ten Farb­tem­pe­ra­tu­ren von 3200 und 3400 K hat.

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Die­sen Tra­fo gibt es auch für die DLH4-Leuch­ten. Ich habe mich aber den­noch für die Vari­an­te mit ein­ge­bau­tem Netz­teil und Dim­mer ent­schie­den, die sich dann DLHM4-300 schimpft. War­um die? Ich weiss es ehr­lich gesagt nicht genau. Der Gedan­ke war wohl ein Gerät weni­ger zu haben. Ansons­ten gibt es auch noch Netz­tei­le, die drei oder vier Lam­pen ver­sor­gen, wel­che dann aber nicht mehr so mobil sind.

Die DLHM4-300 sind fokus­sier­ba­re Dau­er­lich­ter. Erst mal nicht wei­ter spak­ta­ku­lär. Mit Hil­fe eines Klap­pen­to­res kann man das Licht aber schon sehr prä­zi­se setzen.

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Damit besteht schon mal die Mög­lich­keit sehr genau zu arbei­ten. Schön ist, dass man halt sofort sieht wo das Licht lan­det. Zwar haben Blit­ze auch Ein­stell­licht, aber das ist nicht genau das glei­che und oft von der Inten­si­tät nicht ausreichend.

Da die Dedo­lights auch haupt­säch­lich drin­nen zum Ein­satz kom­men und dazu gedacht sind mit dem vor­han­de­nen Kunst­licht kom­bi­niert zu wer­den, habe ich mich auch für die Kunst­licht­va­ri­an­te mit 3200 Kel­vin ent­schie­den. Es gibt auch wel­che mit Tages­licht-Tem­pe­ra­tur. Mit Hil­fe von CTB-Foli­en kann man die Tem­pe­ra­tur aber auch an Tages­licht anpassen.

Was mich total ange­fixt hat, sind die ver­schie­de­nen Vor­sät­ze für die Lam­pen. Mit dem Imager DP1 lässt sich das Licht noch viel prä­zi­ser bün­deln. Vor­ne in dem DP1 ist ein Objek­tiv ein­ge­baut, wel­ches zur Fokus­sie­rung dient. Das Objek­tiv lässt sich auch gegen ande­re Brenn­wei­ten austauschen.

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In den DP1 kann man nun ver­schie­dens­tes Zeug schie­ben. Es gibt z.B. eine Iris­blen­de, mit der man den Licht­ke­gel auf und zu machen kann.

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Damit lässt sich ein kreis­run­der Spot for­men. Am Objek­tiv muss man leicht unscharf stel­len, da man sonst sogar die Blen­den­la­mel­len im Hin­ter­grund sieht. Auf dem Bei­spiel­bild sind sie noch ein wenig zu sehen.

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Beson­ders cool fin­de ich die sog. Gobos. Das sind gestanz­te Stahls­ta­blo­nen, mit denen man Mus­ter pro­ji­zie­ren kann. Das Star­ter­set ent­hält ins­ge­samt sechs ver­schie­de­ne Gobos. Damit kann man Hin­ter­grün­de an die Wand schmeis­sen oder das Licht als Haupt­licht ver­wen­den. Beson­ders die Vari­an­te als Haupt­licht fin­de ich sehr spannend.

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Hier mal eine Aus­wahl an Bil­dern, die mit den Gobos gemacht sind:

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Von den Gobos bin ich total begeis­tert. Das ist genau das Licht, was ich mir vor­ge­stellt habe. Teil­wei­se habe ich das zwei­te DLHM4-300 als Effekt­licht oder zur Auf­hel­lung ein­zel­ner Stel­len verwendet.

Begeis­tert bin ich vor allem von der ein­fa­chen Hand­ha­bung. Aller­dings muss man auch beim ISO meis­tens etwas höher gehen. ISO 800 ist kei­ne Sel­ten­heit gewe­sen bei mei­nen Tests, teil­wei­se auch mehr.

Es gibt auch Glas­fil­ter, die man in den DP1 ste­cken kann. Ich war etwas skep­tisch und habe daher erst mal nur einen zum aus­pro­bie­ren mit­ge­nom­men. Die­ser pro­ji­ziert ein rotes mag­ma­ar­ti­ges Mus­ter auf den Hintergrund.

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Dabei her­aus kommt so etwas:

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Fin­de ich ganz inter­es­sant, aber so ganz über­zeugt mich das noch nicht. Sieht ein wenig kit­schig aus. Aber viel­leicht muss ich damit auch noch etwas mehr rumprobieren.

Dann habe ich noch mal ein wenig mit Nebel und Farb­fil­tern vor den Spots gespielt, aber auch das haut mich nicht so rich­tig vom Hocker. Ist nicht so ganz mein Stil, aber den­noch eine net­te Spie­le­rei. So Farb­fil­ter­fo­li­en kos­ten zudem nicht die Welt. Das ist aber auch nichts, was sich nicht mit Blit­zen min­des­tens genau­so gut rea­li­sie­ren lässt.

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Ins­ge­samt bin ich wirk­lich sehr ange­tan von den Dedo­lights. Damit kann man sehr inter­es­san­te Din­ge machen, die sich mit Blit­zen nur schwer umset­zen las­sen. Sp gibt es z.B. auch Gobo-Vor­sät­ze für Blit­ze, aber ich Stel­le mir die Aus­rich­tung sehr schwie­rig vor, da es teil­wei­se auf eini­ge Mil­li­me­ter ankommt. Gröss­ter Wer­muts­trop­fen ist aller­dings der Preis. Die Din­ger sind nichts für den klei­nen Hob­by­fo­to­gra­fen­geld­beu­tel. Mein Set liegt bei etwa 2.500,- € … Autsch. Wenn ich Euch mit dem The­ma ange­fixt habe, so ist mei­ne Emp­feh­lung mit einer DLH4-Lam­pe und dem DP1-Vor­satz und Gobos anzu­fan­gen. Damit kann man schon eine Men­ge anstel­len. Damit habe ich auch die Ergeb­nis­se mit gröss­tem WOW-Effekt erzielt.

Nach die­sem ers­ten Test wer­de ich die Lich­ter nun mal bei zukünf­ti­gen Shoo­tings ein­set­zen. Spe­zi­ell im Stu­dio und an Indoor-Loca­ti­ons stel­le ich mir das sehr span­nend vor. Die Inves­ti­ti­on tat ein­mal weh, aber das Dau­er­grin­sen hält dafür wohl noch län­ger an 😉

P.S.: Die Bies­ter wer­den ver­dammt heiss 😉

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12 Gedanken zu „Test: Dedolight Dauerlicht“

  1. Tol­ler Test-Bericht mal wieder.
    Die Bil­der mit den Gobos Gefal­len mir super. Sowas will ich auch ger­ne mal aus­pro­bie­ren, mal sehen ob man sich aehn­li­ches, zum aus­pro­bie­ren, auch Bas­teln kann ;. 

    Regards
    Soeren

    Antworten
  2. hal­lo,

    das licht gefällt mir sehr gut und auch die mög­lich­kei­ten sehen viel­ver­spre­chend aus.aber der preis,wie du schon sagtest,nicht wohl für hobbyfotografen.schade.…

    lg Jens

    Antworten
  3. Wow die Stahl-Ein­schü­be sind ja der Ham­mer! Ich bin allein von den paar Fotos schon ein rie­sen Fan von den Tei­len! Habe schon öfter von den Dedo­lights gele­sen, aber noch nie so vie­le gute Infor­ma­tio­nen dazu gefunden.

    Dan­ke dafür!

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  4. Wow, wirk­lich too­le Bil­der, was wohl nicht nur an der neu­en Hard­ware liegt, son­dern auch dar­an das Chan­tal beim Weih­nachts­shop­ping war und somit nicht für Licht­tests zur Ver­fü­gung stand 😉
    Kann mir dein Dau­er­grin­sen leb­haft vor­stel­len. Viel Spaß damit und vie­len Dank für die­se Bil­der und Infos.Wenn man schon die­ses Licht nicht hat, dann doch neue Ideen für die Peoplefotografie.

    Che­ers,
    Norbert

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  5. Wenn man sich mal über­legt, wie lan­ge es schon die­se Gobos gibt…“Früher” wur­de sehr oft mit sol­chen Vor­sät­zen gear­bei­tet (aller­dings als Blitz­lö­sung wie z.B. von Hensel).

    Naja, viel­leicht gibt es ja mal wie­der eine Renais­sance der Teile.

    Schö­nes Weihnachtsfest!

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  6. Die Bil­de mit dem Spot und Gobos sind total klasse.
    Arbei­te selbst teil­wei­se mit Dedo in gemisch­ter Form mit dem Blitz­licht. Das Ergeb­nis über­zeugt. Dan­ke für das gute Bericht.Gruß

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  7. Super Bil­der!!!
    Was ‚ich inter­es­sie­ren wür­de wo denn genau die Nach­tei­le zu den bil­li­ge­ren Walim­ex sind?!
    Dort hast du ja auch Kri­tik an der farb­tem­pe­ra­tur geschrie­ben. Was mein­test du damit? Danke

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  8. Gra­tu­lie­re Patrik, 

    Es ist schon ein fei­nes Licht , was DEDO da macht . Es ist das ein­zi­ge mit dem man Farb­saum frei pro­ji­zie­ren kann - braucht man zwar nicht lau­fend , mes­ser­scharf zu pro­ji­zie­ren , ver­deut­licht aber die Qua­li­tät , um die es hier geht , Qua­li­tät made in Ger­ma­ny , … Zur fra­ge ob auch bil­li­ger geht… Nee, hat ihren Preis . Ich ken­ne es auch bereits seit > 20 Jahren. 

    Pino Mate­r­na - GM-Foto

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