Nachdem ich nun das neue Macbook Pro mit Retina Display eine Woche im Einsatz habe und auch schon eine komplette Hochzeit und diverse kleine Shootings damit bearbeitet habe, möchte ich noch einmal ein kleines Update zu meinem ersten Eindruck geben.
Ich habe die Variante mit 2.6 GHz Prozessor, 16 GB Ram und 500 GB Flashspeicher im Einsatz. Wo mir die Rechenpower so richtig auffällt ist beim Im- und Export und dem Erzeugen von 1:1 Vorschauen in Lightroom. Was zuvor ein Job für die Nacht war, läuft jetzt verdammt flott nebenher. Ich habe es nicht gemessen, aber ich würde mal sagen, dass die 1:1 Vorschauen etwa um den Faktor 3 schneller generiert werden. Ebenso ist es beim Export. Das macht richtig Spass.
Die anfängliche Euphorie über das Retina Display hat sich ein wenig gelegt. Noch immer freue ich mich wie ein kleines Kind, wenn ich mit dem Safari durchs Web surfe und die gestochen scharfe Schrift geniesse. Bei den Bildern bringt es mir aber nichts, da kaum eine Webseite darauf optimiert ist. Das ist der Preis, den man als Early Adopter zahlt. Als überzeugter Chrome-User warte ich zudem sehnsüchtig auf das Retina-Update für den Google-Browser.
Die Menüs und Seitenleisten von Lightroom sind auch gestochen scharf, nur bei einigen Dialogen sieht man, dass Lightroom noch nicht komplett an die neue Displaytechnologie angepasst ist. Das ist aber nicht weiter schlimm. Bilder sehen teilweise erst in der Bibliothek etwas pixelig aus, spätestens aber im Entwickelnmodus wird die komplette Auflösung ausgeschöpft. Ich bearbeite meine Bilder aber nicht auf dem 15″ Bildschirm, sondern verwende noch immer ein 24″ Cinema Display. Ich brauche die Größe einfach. Spätestens dann hat man von Retina nichts mehr und alles ist wieder beim alten. Es bleibt der Geschwindigkeitszuwachs, der mir jedoch richtig etwas gebracht hat.
Bei den Anschlüssen fehlt mir doch der geliebte Firewire-Anschluss. An dem hatte ich eine externe Festplatte für Time Machine und einen CF-Kartenleser. Letzterer ist nicht mehr so wichtig seitdem ich die XQD-Karten der D4 nutze und dafür einen USB 3.0 Anschluss habe. Das geht richtig zur Sache. Import ist rasend schnell geworden. Daher habe ich auch gleich mal einen USB 3.0 Hub gekauft. Die externe Platte ist erst mal wieder über USB 2.0 angeschlossen. Ärgerlich, aber kein Beinbruch, da Time Machine eh im Hintergrund läuft und ruhig etwas mehr Zeit nehmen kann.
Im Juli soll der Adapter von Thunderbolt auf Firewire kommen. Der bringt mich aber auch nicht weiter, weil ich an einem Thunderbolt-Anschluss das Display habe und am anderen den Adapter auf Gigabit-Ethernet. Wo soll also dann der Firewire-Anschluss hin? Eine Lösung wäre das 27″ Thunderbolt Display, aber da zögere ich momentan noch etwas, weil es halt auch noch ein “altes” Display ist. Thunderbolt Hubs sind von einigen Herstellern angekündigt, aber leider noch nicht verfügbar. Ein Traum wäre ein 27″ Retina Thunderbolt Display. Aber da hat man noch nichts gehört und fraglich ist wohl momentan auch noch der Preis. Es wird momentan eher auf eine Umstellung auf USB 3.0 bei einigen Geräten, speziell der Backup-Festplatte hinaus laufen.
Als sehr angenehm und von grossem Vorteil hat sich das etwas dünnere Gehäuse und die leichte Gewichtsreduktion heraus gestellt. Was auf den ersten Blick nach nicht viel aussieht, macht doch einen Unterschied, wenn man das Teil häufig durch die Gegend schleppt. Ärgerlich finde ich jedoch noch immer den Wechsel auf den neuen Mag Safe 2 Anschluss. Ich habe erst mal noch zwei weitere Adapter bestellt, um das neue Macbook überall im Haus und im Studio aufladen zu können. Neue Netzteile sind noch kein Thema, da wir auch noch zwei Macbook Air mit dem alten Anschluss besitzen.
Es ist also nicht alles Gold was Retina heisst oder so ähnlich. Das Gerät ist wirklich atemberaubend, aber halt das erste seiner Art. Man sieht was in Zukunft kommen wird, aber im Alltag hat man noch keinen deutlichen Vorteil von dem neuen Display. Einen Nachteil jedoch auch nicht. Insgesamt bin ich aber sehr glücklich mit der Anschaffung, da Lightroom nun endlich wieder flott ist.
wahrscheinlich muss ich das eh erst mal gesehen haben um mir vorstellen zu können, ob und wieviel besser die bilder auf einem retina display aussehen gegenüber einem normalen.
Hi, bearbeitest Du Deine Fotos auf einem separaten Bildschirm oder auf dem, verhältnisweise kleinem, Retina-Monitor? Danke, Bine
Hallo Bine, das habe ich doch geschrieben in dem Text.
Schöner Nachbericht! Wie ist denn deine Erfahrung generell mit der Arbeit eines MacBooks an einem externen Display? Hat die Grafikkarte damit Probleme auf beiden Bildschirmen etwas anzuzeigen, oder merkt man davon nichts dass es sich dabei um ein MacBook und nicht um einen Mac mini oder iMac handelt?
Danke für das Update und die informativen Details über die Lightroom-Performance…
LG Markus
Hallo,
erstmal vielen Dank für den tollen Bericht!
Ich habe mir vor Kurzem speziell für die Fotobearbeitung diesen Laptop gegönnt. Darauf läuft Lightroom wie geschmiert, Upload über USB 3.0 geht super flott, das Display ist brilliant und gross, die Arbeit mit zusätzlichem Bildschirm ist auch kein Problem. Aber das Beste: es kostet nicht mal 1/3 des MacBook-Pro (na ja, das Design ist natürlich nicht mit Apple zu vergleichen und ein Retina-Display gibts auch nicht… 😉 ). Aber vielleicht eine Alternative für alle, die nicht so viel Geld investieren möchten/können.
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LG
Andrea
Mal ketzerisch gefragt, warum gibst Du so viel Geld für ein MacBook aus?
Das Display ist sicherlich konkurrenzlos, aber Du schreibst ja selbst, dass es für die EBV zu klein ist. Und weil es ein Notebook ist, bezahlt man für die gebotene Leistung dann viel mehr als für ein stationären Rechner (mein Corei5 mit 4 x 3,4 GHz und 8 GB-RAM hat vor einem Jahr ca. 500 € gekostet).
Das war dann aber kein Mac, oder?
Kein Mac und auch noch lange nicht so schnell…
sinnlose Diskussion, wenn man keinen Wert auf die Marke legt wird man für den gleichen Preis oder günstiger immer mehr Leistung bekommen…
Ob ein 27″ Retina Cinema-Display von einer mobilen Grafikkarte befeuert werden kann wage ich zu bezweifeln…
Hallo, melde mich hier zum ersten Mal. Toller Bericht wie alle Deine Berichte. Mache zwar nur Bilder zum eigenen Gebrauch, bin aber Hardwarmäßig einigermaßen gut ausgerüstet (D3s, 2.8er Objektive, etc,) nur ein Notebook für die Vorauswahl … im Urlaub fehlte mir noch. Habe natürlich LR3.6 und muß jetzt einen neuen Rechner kaufen wegen LR4 (habe XP). Allerdings bin ich mir nun garnicht sicher welches Notebook mir kaufen soll und schiebe das auch wegen den LR4-Speedproblemen vor mir her. Werde also abwarten was Adobe so zu Deinen Schreiben sagt und tut.
Ouch! Thunderbolt ist seriell (Daisy chain) !
Hi,
Hab heute meinen bekommen und gleich mal LR angeschmissen:
Die Leisten und alles werden zwar relativ richtig dargestellt, die Bilder jedoch leider auch nicht vollständig - wenn man graphischere Elemente in den Bilder hat kann man pixelige Ränder sehen - bis auf 100% genaues Schärfen ist LR aber “einsatzfähig”, zumindest hab ich das Gefühl nach einem halben tag, dass das so ist.
Grüße,
JR
@JR Lightroom ist noch nicht für Retina Displays optimiert und Bilder werden per Pixeldoppelung errechnet und nicht über die tatsächlich vorhandenen Daten. Darum hat man nicht das Gefühl, dass es pixelig ist, aber es ist eben auch nicht wirklich scharf. Nur in der 1:1 Ansicht entspricht ein Bildpixel auch einem Gerätpixel.
Hallo Patrick,
leider führen die Links zu den Spezifikationen Deines MacBooks ins Leere.
Welche Displaygröße hat Dein Macbook und hasst Du das Display kalibriert?
Herzl. Grüße,
Martin