Vergleich Nikon D3000 vs. D5000

Wenn man selbst sehr viel foto­gra­fiert, wird man auch oft aus dem Bekann­ten­kreis um einen Rat bei der Kauf­ent­schei­dung gefragt. Dies­mal ging es dar­um ob sich jemand lie­ber die Nikon D3000 oder die Nikon D5000 kau­fen soll. Wie immer lau­tet die Ant­wort: Kommt dar­auf an 😎 Ich will aber mal die Vor­tei­le bzw. Unter­schie­de bei­der Kame­ras beschrei­ben um Euch ein wenig bei der Ent­schei­dung zu helfen.

Die Positionierung

Die Nikon D3000 ist als Nach­fol­ger der sehr erfolg­rei­chen Ein­stei­ger-DSLRs D40 und D60 posi­tio­niert. Das sieht man dar­an, dass die D3000 mehr eine Modell­pfle­ger der D60 ist und vie­le Eigen­schaf­ten von Ihr geerbt hat, wie z.B. den Sen­sor mit sei­nen 10 Mega­pi­xel Auflösung.

Die Nikon D5000 ist eher als klei­ne Schwes­ter der D90 zu sehen, da sie den glei­chen 12 MP Sen­sor und ent­spre­chend gutes Rausch­ver­hal­ten besitzt.

Bei­de Kame­ras sind Ein­stei­ger­ka­me­ras, die grund­sätz­lich alle Frei­hei­ten bei der Foto­gra­fie bie­ten, wie ein manu­el­ler Modus für Blen­den- und Ver­schluß­wahl. Wer von einer Kom­pakt­knip­se kommt wird sowohl mit der D3000 als auch mit der D5000 von der Bild­qua­li­tät begeis­tert sein.

Preis

Preis­lich liegt natür­lich ein Unter­schied zwi­schen den bei­den Kame­ras. Die Nikon D3000 kos­tet aktu­ell bei Ama­zon mit dem 18-55 mm im Kit ca. 420,- €. Für die D5000 muss man mit dem glei­chen Objek­tiv etwa 620,- € hin­le­gen, also eine Dif­fe­renz von rund 200,- €. Stellt sich die Fra­ge, ob sich das lohnt.

Übri­gens: Ich kann Euch nur emp­feh­len die Kame­ra bei Ama­zon zu kau­fen. Ich kau­fe mein kom­plet­tes Equip­ment dort und hat­te schon so man­ches Aha-Erleb­nis, wenn es um eine Rekla­ma­ti­on ging. Selbst für ein Pro­dukt, dass 1,5 Jah­re alt war wur­de mir inner­halb von 3 Tagen der Neu­preis erstat­tet. Zudem ist Ama­zon meis­tens recht güns­tig und lie­fert extrem schnell. Aber das nur als klei­ner Ausflug.

Auflösung und Sensor

Einer der augen­schein­li­chen Unter­schie­de liegt im Sen­sor. Die D3000 besitzt einen Sen­sor mit 10 Mega­pi­xeln, die D5000 hin­ge­gen einen mit 12 Mega­pi­xeln. Bei­de Sen­so­ren sind gleich groß und haben das sog. DX-For­mat. D.h. ein Objek­tiv mit einer Brenn­wei­te von 100 mm hat in Wirk­lich­keit an einer der bei­den Kame­ras 150 mm, man nennt das auch Crop-Fak­tor oder Brennweitenverlängerung.

Ob man nun 10 oder 12 Mega­pi­xel hat ist grund­sätz­lich erst mal egal, denn auch 10 MP sind mehr als genug um Bil­der in excel­len­ter Qua­li­tät ver­grö­ßert auf A4 oder auch A3 aus­dru­cken zu kön­nen. Der Unter­schied liegt im Rausch­ver­hal­ten bei hohen ISO-Wer­ten. Der Sen­sor der Nikon D5000 kommt aus der D90 und bereits dort war die­ser Sen­sor für extrem gutes Rausch­ver­hal­ten bekannt. Ich selbst habe die D90 beses­sen und war begeis­tert von der Leis­tung bei ISO 800, teil­wei­se sind auch Auf­nah­men bei ISO 1600 noch brauch­bar. Das gibt Euch natür­lich sehr viel mehr Fle­xi­bi­li­tät bei schlech­ten Licht­ver­hält­nis­sen. Ein­fach die ISO-Zahl etwas nach oben schrau­ben und schon geht das Licht an. Hier ist die Nikon D3000 klar im Nach­teil, denn ihr Rausch­ver­hal­ten kann mit dem der D5000 nicht mit­hal­ten. Die D5000 kann übri­gens bis ISO 3200 ein­ge­stellt wer­den, die D3000 bis 1600. Bei bei­den Kame­ras rate ich aber davon ab bis ans Maxi­mum zu gehen.

Display

Bei­de Kame­ras besit­zen ein 3″ Dis­play mit einer Auf­lö­sung von 230.000 Bild­punk­ten. Die D5000 hat jedoch die Beson­der­heit eines dreh- und schwenk­ba­ren Dis­plays. Ich per­sön­lich bin kein gro­ßer Fan von einem beweg­li­chen Dis­play. Das bie­tet zwar viel Fle­xi­bi­li­tät in unge­wöhn­li­chen Auf­nah­me­po­si­tio­nen, ist jedoch auch wie­der ein Teil, das leich­ter kaputt gehen kann. Aller­dings ist es sehr vor­teil­haft, wenn man vor hat auch Vide­os mit der Kame­ra zu dre­hen und da kom­men wir zum nächs­ten Punkt.

Video-Modus

Die Nikon D5000 besitzt einen Video­mo­dus und kann Fil­me mit einer Auf­lö­sung 1280 x 720 Pixeln auf­neh­men. Das ist HD-Qua­li­tät und stellt einen der wei­te­ren ganz gro­ßen Unter­schie­de zur D3000 dar. Beson­ders für Video­auf­nah­men ist ein schwenk­ba­res Dis­play natür­lich sehr vor­teil­haft. Fragt Euch genau ob Ihr den Video­mo­dus wirk­lich braucht. Ich habe mit mei­ner D90 damals glaub ich gan­ze 5 Video gedreht und die­se auch mehr zum ausprobieren.

Live View

Die D3000 besitzt im Gegen­satz zur D5000 kein Live View, also die Mög­lich­keit auf dem Dis­play das Bild auf­zu­bau­en, statt durch den Sucher zu schauen.

Geschwindigkeit

Die Nikon D5000 bie­tet Euch mit 4 Bil­dern pro Sekun­de ein biss­chen mehr Geschwin­dig­keit im Seri­en­bild­mo­dus als die D3000 mit 3 Bil­dern pro Sekunde.

Silent-Mode

Bei der D5000 hat Nikon einen Silent-Mode ein­ge­baut, den ich für inter­es­sant hal­te. Damit wird das Aus­lö­se­ge­räusch ver­rin­gert, was z.B. bei sehr lei­sen Umge­bun­gen wie Hoch­zei­ten sehr vor­teil­haft sein kann. Unter­schätzt nicht den Krach, den eine DSLR in einer mucks­mäus­chen­stil­len Kir­che erzeu­gen kann.

Guide Modus

Die D3000 bie­tet beson­ders für Ein­stei­ger und alle, die sich nicht so tief mit der Mate­ria aus­ein­an­der­set­zen möch­ten einen Gui­de Mode an. Hier wird man über das Dis­play dabei unter­stützt für unter­schied­li­che Situa­tio­nen die rich­ti­gen Ein­stel­lun­gen wie Bel­cih­tunsgzeit, Blen­de und ISO aus­zu­wäh­len. Das ist ganz nett gemacht und hilf­reich, aber auch wirk­lich nur dann wenn man sich abso­lut nicht mit den foto­gra­fi­schen Grund­la­gen beschäf­ti­gen möchte.

Fazit und Empfehlung

Die Vor­tei­le der D5000 lie­gen auf der Hand. Bes­se­rer Sen­sor, Video­mo­dus, schwenk­ba­res Dis­play und Live View. Ich bin jedoch der Mei­nung, dass man die Fea­tures etwas gewich­ten muss. Für mich wäre der ent­schei­den­de Fak­tor der Sen­sor, sowohl Video­mo­dus als auch das Dis­play sind für mich kein Kil­ler­kri­te­ri­um, den­noch ganz nett zu haben. Zudem bie­tet die D5000 eini­ge net­te Fea­tures wie den Silent Mode und etwas mehr Geschwindigkeit.

Wer jedoch ein­fach nur auf pures Foto­gra­fie­ren ohne Schnick­schnack steht und dabei vol­len manu­el­len Ein­fluss auf Blen­de, Ver­schluß und ISO haben möch­te, der ist auch mit der D3000 sehr gut bera­ten. Ich per­sön­lich fin­de, dass die D3000 die per­fek­te Rei­se­ka­me­ra ist, aus­ge­stat­tet mit einem net­ten Zoom-Objek­tiv wie dem Nikon 18-200 mm hat man eine güns­ti­ge DSLR, die sehr fle­xi­bel ist. Ein­zi­ger Nach­teil: Man braucht immer viel Licht.

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3 Gedanken zu „Vergleich Nikon D3000 vs. D5000“

  1. man soll­te aber auch beden­ken das die d5000 im live-view modus ca. 4 sekun­den braucht um scharf zu stel­len. macht das gan­ze fin­de ich auch wie­der ein wenig uninteressanter!
    lg

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  2. Hi!
    Mei­ner Mei­nung nach ist die Video­auf­nah­me bei der D5000 ziem­lich sinn­los. Wie schon gesagt wur­de, sind die 4 Sekun­den der Live View sehr nachhaltig.
    Außer­dem ver­braucht die Kame­ra bei der Live View nicht nur mehr Ener­gie, es ist mei­ner Mei­nung nach wesent­lich umständ­li­cher vom Dis­play aus zu foto­gra­fie­ren. Ich mei­ne, das sieht nicht nur unpro­fes­sio­nell aus, son­dern es ist weni­ger anstren­gend durch den Sucher zu schau­en, weil man auf dem Dis­play weni­ger erkennt, als durch den Sucher. Z.B. Wegen Sonneneinstrahlung.
    Okay die D5000 bie­tet viel­leicht eini­ge Zusät­ze, die aber für 200 € mehr nicht not­wen­dig sind und die man ein­fach zum Foto­gra­fie­ren nicht braucht.
    Ich bin Fan der D3000! Ich habe mit bei­den Kame­ras eini­ge Zeit lang gear­bei­tet und ich habe mich für die D3000 entschieden.
    Sie ist mein kla­rer Favo­rit. Und wie sagt man so schön?
    “Per­fek­ti­on braucht kei­ne Extras.” 😉

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  3. Erst ein­mal vie­len Dank für die sehr gute Gegen­über­stel­lung der bei­den Kameras.

    Hät­te ich nicht schon die D90, so wäre mir per­sön­lich die D5000 die ca. 200 € Mehr­preis wert; aller­dings nicht auf­grund von Live View oder Video­funk­ti­on (bei­des hal­te ich auch bei der D90 für aus­ge­mach­ten Blöd­sinn), son­dern auf­grund des DEUTLICH bes­se­ren Sen­sors und des DEUTLICH bes­se­ren Rausch­ver­hal­tens bei hohen ISO-Werten.

    Aber natür­lich ist das auch eine Fra­ge der finan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten und der per­sön­li­chen Präferenzen.

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