Wie wurde es gemacht? Gegen die Sonne blitzen.

Hochzeit Mare Frisium

Ich hat­te ja ver­spro­chen hin und wie­der auch ein paar Ein­stei­ger­tipps zu Fotos zu geben. Bei die­sem Bild kamen auch ein paar Nach­fra­gen wie das gemacht wur­de und so hat es sich qua­li­fi­ziert für die­se klei­ne Rubrik.

Als Objek­tiv wähl­te ich das Nikon 14-24 mm f/2.8 bei 14 mm. Trotz des extre­men Weit­win­kels war es schwie­rig auf dem Schiff eine Posi­ti­on zu fin­den wo sowohl das Paar als auch die Son­ne im Bild waren. Also hielt ich die Kame­ra ein­fach schief 😉

Die Blen­de betrug f/22, wodurch der Stern­ef­fekt in Son­ne auf­tritt. Die rest­li­chen Wer­te betru­gen 1/250 Sek und ISO 320. Bit­te fragt mich nicht wie­so ISO 320? ISO 100 und eine etwas län­ger Ver­schluss­zeit wären auch gegan­gen. Aber den Unter­schied sieht man bei der D4 wohl nur bei Laborbetrachtung.

Die Son­ne strahl­te jetzt toll das Holz im Vor­der­grund an, das Paar war jedoch ver­dammt dun­kel. Also hell­te ich von vor­ne mit dem Ran­ger Qua­dra auf. Der Blitz kommt ist direkt hin­ter mir, etwas nach rechts ver­setzt, posi­tio­niert. Um maxi­ma­le Power zu haben, ver­zich­te­te ich auf einen Licht­for­mer. Wie hoch der Ran­ger genau ein­ge­stellt war, kann ich nicht mehr sagen, aber bei Blen­de 22 muss er schon ganz gut ackern. Mit einem Auf­steck­blitz hät­te ich hier arge Pro­ble­me gehabt. Da müss­te man ganz nah ran an das Paar und wäre dann wahr­schein­lich mit dem Blitz im Bild. Alter­na­tiv könn­te man zwei oder drei Auf­steck­blit­ze neh­men, um das glei­che Ergeb­nis zu erzie­len. Mit dem mobi­len Gene­ra­tor ist es aber deut­lich entspannter.

Auch wenn ich mitt­ler­wei­le die Mög­lich­keit habe mit kür­ze­ren Syn­chron­zei­ten zu arbei­ten, habe ich mich für die Blitz­syn­chron­zeit von 1/250 Sek. ent­schie­den, da dann der Blitz am meis­ten Power hat.

Ihr seht, im Grun­de genom­men gar nicht schwer. Hier geht aus tech­ni­scher Sicht um pure Blitzpower.

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17 Gedanken zu „Wie wurde es gemacht? Gegen die Sonne blitzen.“

  1. Dan­ke für die Erklä­run­gen zur Ent­ste­hung die­ses tol­len Fotos. War­um du ISO 320 genom­men hast, hast du ja qua­si selbst beant­wor­tet. Bei Blen­de 22 und 1/250s wird die Kame­ra wohl ISO 320 gewählt haben, damit die Belich­tung passt (sofern du ISO-Auto­ma­tik ver­wen­det hast).

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    • @Robert: Ja, das ist mög­lich. Aller­dings kommt die Wir­kung hier sehr auf die ver­wen­de­te Ober­flä­che an. Pro­ble­ma­tisch wird evt. die Ent­fer­nung zum Paar.

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    • @Robert:
      Ich befürch­te die Power eines Auf­steck­blit­zes wird nicht aus­rei­chen, wenn du dann auch noch gegen einen Sun­boun­cer blitzt, ist der Weg zum Paar noch grö­ßer und ver­lierst noch mehr Power… Dop­pel­te Distanz = nur noch 1/4 der Licht­leis­tung (Inver­se squa­re law)

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  2. dan­ke für die Erklä­rung, mein Kol­le­ge und ich haben uns schon das Hirn zer­mar­tert, wie das wohl ging…ich konn­te mir nicht vor­stel­len, dass man qua­si so gross­flä­chig auf­hel­len kann…schöne Sache 🙂

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  3. Moin,
    der tech­ni­sche Aspekt des Bil­des ist sehr inter­es­sant, aber die Gestal­tung fin­de ich viel spannender.
    Das Bild ist ein Para­de­bei­spiel für dia­go­na­le Lini­en, die im Span­nungs­feld zwi­schen den Hori­zon­ta­len und Ver­ti­ka­len ste­hen, also für Distanz (Hori­zont) und Nähe (Ver­ti­ka­le), die in die­sem Bild sehr aus­ge­wo­gen sind und den Betrach­ter nicht aus dem Bild füh­ren. Die Har­mo­nie wird noch durch die bei­den sym­e­tri­schen Punk­te, Braut­paar und Son­ne, ver­stärkt. Klasse!

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    • Und ich habe mich schon gewun­dert, daß mir das Bild ein­fach nur gefal­len hat. Nach die­ser wis­sen­schaft­li­chen Ana­ly­se weiß ich jetzt auch wenigs­tens warum… 🙂

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  4. Als ich es gese­hen habe war ich mir sicher das es geblitzt sein muss­te - aber ich hät­te nie­mals auf f22 getippt und sicher auf irgend einen Licht­for­mer (das Licht ist ja wirk­lich nicht hammerhart).

    Aber da lag ich wohl mal wie­der falsch 😉 Dan­ke für die Erklärung!

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  5. Tja, so einen Ran­ger Qua­dra hat aber wohl kaum ein Hob­by­fo­to­graf parat, und zwei bis drei Auf­steck­blit­ze auch nur weni­ge. Ich ver­mu­te, mit güns­ti­ger Posi­tio­nie­rung eines leis­tungs­star­ken Auf­steck­blit­zes und etwas elek­tro­ni­scher Auf­hell­hil­fe z. B. in Ligh­t­room oder GIMP/Photoshop könn­te man ein ähn­li­ches und hin­rei­chend gutes - wenn auch nicht ganz so per­fek­tes - Ergeb­nis erzielen.

    Dan­ke jeden­falls für die Erläu­te­rung! Auch wenn es für mich nichts wirk­lich über­ra­schen­des war, hilft es doch, dar­über zu lesen und sich man­che Din­ge und Zusam­men­hän­ge noch ein­mal ins Gedächt­nis zu rufen.

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