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Wozu Farbfilter für Blitze gut sind

Paddy · Dezember 20, 2010 · Foto · 11 comments
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Bei den meisten Systemblitzen werden heutzutage Farbfolien mitgeliefert. Meistens in Orange oder Grün mit unterschiedlicher Intensität. Der Nikon SB-900 beispielsweise wird mit vier Filterfolien und einem passenden Halter geliefert, der Nikon SB-700 kommt mit zwei fertigen Kunststofffarbfiltern, die man gleich auf den Blitz aufstecken kann.

Die Farbfilter sind nicht etwa da um lustige Farbeffekte in Bilder zu zaubern, was man natürlich auch machen kann 😉 Sie dienen dazu Unterschiede in der Farbtemperatur zwischen Blitz und Umgebungslicht auszugleichen.

Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen. Drückt man das in Farben aus, so reicht die Temperaturskala von Rot-Orange über Weiss bis hin zu Blau. Kerzenlicht hat z.B. eine Farbtemperatur von ca. 1.500 Kelvin, eine Glühbirne ca. 2.500 K, Leuchtstoffröhren ca. 4.000 K, das Tageslicht bei Sonnenschein ca. 5.500 K und ein bedeckter Himmel ca. 7.000 K.

Die Farbtemperatur von Blitzen entspricht in etwa der Farbtemperatur von Tageslicht. In den meisten Fällen verwendet man Outdoor den Blitz um das vorhandene Sonnen-, bzw. Tageslicht an der ein oder anderen Stelle aufzuhellen. In diesen Situationen benötigt man keine Farbfolien.

Hat das Umgebungslicht nun aber eine komplett andere Farbtemperatur, beispielsweise bei Kerzenschein, Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren, so mischen sich die Temperaturen von Umgebung und Blitz, was zu unschönen Ergebnissen führt.

Bevor ich Euch nun aber mit dem ganzen Kelvin-Temperatur-Gequatsche verwirre, lasse ich einfach mal ein Bild sprechen. Das folgende Beispiel zeigt das Problem deutlich.

Das Foto wurde im Alten Elbtunnel in Hamburg aufgenommen. Den Weissabgleich habe ich auf den Hintergrund angepasst, also die Tunnelbeleuchtung. Entschieden habe ich mich für die Voreinstellung „Glühbirne“ in der Kamera, auch wenn die Tunnelbeleuchtung wohl eher Leuchtstoffröhren sind. Mir gefällt es so jedoch besser. Grundsätzlich passe ich immer erst den Weissabgleich so an, dass mir das Umgebungslicht gefällt. Die Farbtemperatur steht nun bei ca. 2.500 K. Schaltet man jetzt das Blitzlicht dazu um das Model aufzuhellen, bekommt dieses einen Blaustich. Die Farbtemperatur von den Glühbirnen im Tunnel und dem Blitz sind also vollkommen verschieden.

Um das nun auszugleichen verwendet man eine Farbfolie. In diesem Fall muss der Blaustich aus dem Blitzlicht entfernt werden und daher kommt die orangene Folie zum Einsatz. Das gleiche Bild, nur mit Farbfolie wirkt gleich deutlich ausgeglichener.

Ich hoffe das Beispiel zeigt deutlich, wann eine Farbfolie zum Einsatz kommt. Ohne das Thema zu wissenschaftlich zu machen, bin ich der Meinung, dass man es ziemlich schnell sieht, wenn man einen Farbfilter benötigt. Darüber hinaus kann man die Filter natürlich auch kreativ einsetzen, um z.B. die Lichtstimmung gezielt zu beeinflussen.

Paddy

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.
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blitzfarbfolien
11 Comments:
  1. Und wieder was gelernt. Danke.

    Arne · Dezember 20, 2010
  2. Wirklich schön und anschaulich erklärt – Danke!

    Jan · Dezember 20, 2010
  3. ist der Grünfilter nicht zum Angleich an Leuchtstoffröhren? Zum kühler machen benutze ich CTB Folien (blau). Mit CTB Folien kannst Du auch die Lichquellen (Kunstlicht) an Tageslicht anpassen. Da Du auf Deinen Fotos einen WB auf Kunstlicht gemacht hast, erscheinen die Neonröhren auch leicht grün und nicht neutral. Bei einem WB auf Neonlicht und Grünfilter vorm Blitz hätte das Ergebniss weitaus neutraler ausgesehen. Allerdings gibt es heute derart viele Arten Leuchtstoffröhren, dass das auch nicht immer gewährleistet ist. Zu analog Zeiten hat man einen Magentafilter (Minusgrün) vor das Objektiv geschraubt, um den Grünstich zu entfernen. Ich glaube Du hast in deinem Bericht einen Dreher.

    beste Grüße

    gordon

    gordon · Dezember 20, 2010
    • @gordon: Ich habe doch geschrieben: „Umgekehrt kommt der Grün-Filter zum Einsatz, wenn das Umgebungslicht deutlich kälter ist als das Blitzlicht.“ Leuchtstoffröhren sind kühl und damit ist der Grünfilter der richtige.

      Paddy · Dezember 20, 2010
  4. Warm? Kalt? Leichter ist vielleicht: Gelbfilter ist für Glühbirnen, Grünfilter für Neonlampen – deswegen wechselt der Weißabgleich der Kamera auch gleich auf die entsprechenden Werte automatisch, wenn Du die Farbfilter an dem Blitz verwendest. Deswegen haben die Folien für den SB-900 auch so merkwürdige Streifen an der Lasche, die in den Blitz zur Befestigung gehören. Bei SB-700 ist das sicherlich in den festen Aufsätzen verarbeitet.

    Stefan · Dezember 20, 2010
    • @Stefan: Die automatische Erkennung und Anpassung des Weissabgleichs über die Filtererkennung funktioniert nur, wenn Du den Weissabgleich an der Kamera auf Automatik oder Blitzlicht stehen hast.

      Paddy · Dezember 20, 2010
      • Schon klar – aber danke für die Präzisierung 🙂

        Stefan · Dezember 20, 2010
  5. Wie immer eine tolle und vorallem einfach verständliche Beschreibung für solche Blitz Noobs wie mich!

    Vielen Dank dafür!

    mac · Dezember 21, 2010
  6. Wäre das niht ein weiteres Kapitel für den Blitz-Praxisguide gewesen?
    Aber so ist es natürlich auch gut 😉

    andreas_wald · Dezember 21, 2010
  7. super erklärung! danke!

    manne · Dezember 22, 2010
  8. Super

    Lenny · Februar 15, 2014

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