Heute gibt es mal einen kleinen Aufreger. Ich bin ja seit einigen Monaten mit Capture One unterwegs und damit auch sehr zufrieden. Meine Dateien aus der Leica M10 habe ich immer mit dem Standard DNG Profil bearbeitet und auch das war ok. Ein natives Profil für die M10 gab es nicht, was aber nicht schlimm ist. Dafür hat man ja schließlich DNG. Denkste.
Nun hat Capture One ein Update auf Version 10.2. veröffentlicht. Habe ich installiert und nach dem ersten Start gleich mal den Kaffee auf den Monitor gespuckt. Capture One fing an alle Vorschauen neu zu berechnen und die Bilder sahen danach ganz anders aus, viel weniger gesättigt. Hier der direkte Vergleich. Vor dem Update und danach.
Ist natürlich nicht so schön. Denn seitdem ich die Kamera habe, sind damit schon einige tausend Bilder entstanden. Nun gibt es seit Version 10.2. ein neues Profil für die Leica M10. Das habe ich natürlich auch ausprobiert und damit sieht es auch schon wieder besser aus. Aber leider auch nicht genauso, wie zuvor mit dem DNG-Profil.
Mit dem M10-Profil sind die Dateien etwas mehr gesättigt als ursprünglich. Nun habe ich mal den Support angefunkt und um Hilfe gebeten. Ich freue mich ja über das neue M10 Profil, aber ich würde schon erwarten, dass die alten Dateien mit dem Standard DNG Profil sowohl in Version 10.1. als auch 10.2. gleich aussehen. Und was sagt der Support? Nun, die Leica M10 war in der alten Version ja noch nicht unterstütz und daher müsse ich damit leben. OK, ich verstehe, dass wenn etwas nicht unterstützt wir, dass man dann auf eigenes Risiko handelt. Aber mal ehrlich. Wozu haben wir denn DNG und dann ein Standard DNG Profil? Ich halte das ein klein wenig für eine Ausrede, dass die M10 nicht unterstützt war, denn sie wurde ja wunderbar unterstützt, da ja DNG unterstützt wird. Ich lebe halt damit, dass das Profil nicht zu 100% passt. Nun kann man doch erwarten, dass sich die Einführung eines M10 Profils nicht auf das Verhalten des DNG-Profils auswirkt. Leider nimmt sich Capture One davon offensichtlich nichts an und sagt, ich solle alle Dateien auf das neue Profil ändern. Ja, würde ich machen, wenn es dann genauso aussehen würde, wie vorher. Tut es aber nicht, wie man oben sieht. D.h. ich müsste alle Dateien noch mal anfassen.
Was habe ich nun für Optionen?
- Ich versuche mir ein eigenes Profil zu basteln, bzw. eine eigene Version des Standard DNG Profils, so dass die Dateien wieder aussehen, wie vorher.
- Ich nehme das neue M10 Profil auch für die alten Dateien und bearbeite alle Bilder nach. Mahlzeit.
- Ich bleibe bei der Version 10.1. Hmm, ist momentan die beste Lösung, aber nicht auf Dauer.
- Ich gehe zurück zu Lightroom. Irgendwie auch blöd, aber wenn Phase One sich von dem Problem nichts annimmt, dann sollte ich darüber nachdenken.
Was wäre meine Wunschlösung? Dass Phase One mir ein angepasstes Standard-DNG Profil zur Verfügung stellt, mit dem alle alten Dateien so aussehen, wie vorher und ich nehme dann für die neuen Bilder das neue Profil. Oder aber, dass Phase One mit einem Update das Vergalten des Standard DNG Profils wieder herstellt.
Wer von Euch hat denn auch eine M10 und stellt mit C1 dieses Verhalten fest? Vielleicht gibt es ja eine Lösung, die ich noch nicht sehe.
Natürlich versuche ich auch ein wenig Druck mit diesem Post auf Capture One auszuüben. Klar sind die M10 User eine überschaubare Menge, aber wer sagt, dass sowas nicht in Zukunft mit anderen Kameras passiert? Ich bin halt ein wenig enttäuscht, dass Phase One das zu meinem Problem macht.
Wer als Fotograf präzise denkt, keine Überraschungen mag und auch langfristig vor solchen geschützt sein will, der sollte eben auf Profi-Systeme setzten. Und wenn eine “Allerweltskamera” zu Einsatz kommt, sie aber trotzdem ernst zu nehmen wäre, dann … Ne Watsch für diese Supporteinstellung, aber die müssen sich das ja leisten können. Was ich da in deinen Versions- Bildern sehen kann ist eigentlich auf Profibasis etwas unreal. Keine Begeisterung bei mir, aber Unterhaltungswert hat es, das wird dann der Capture One Hersteller (so al la lounge) vielleicht auch mal checken. Schnelle Lösung sollte kommen, bevor sich deine Stirnfalten nicht mehr ganz lösen. Von Herzen viel Glück.
Was ist denn Deiner Meinung nach hier das unprofessionelle? Eine Leica? DNG? Capture One?
Sehr ärgerlich dieses Verhalten…
Leica M10 Profil mit dem Standard DNG Profil ersetzen. Die sind bestimmt irgendwo abgelegt. (M10 Profil vorher sichern)
Verschiebt das Problem in die Zukunft, aber der Bilderbestand wächst natürlich dann weiter mit dem „falschen“ Profil.
Bin etwas unwissend: DNG: ALso wird das direkt bei der Leica eingestellt, als raw-Format?
Bei Nikon und Lightroom gibt es ja die raw.NEFs 😉 Und lighroom handelt die prinzipiell ganz OKL - Wobei die Nikon Software das noch besser macht und auch schneller: Aber Nikon Capture NX ist ja auch nicht sooo die Lösung!
Neben der Beantwortung meiner Frage würde mich rieeeeeesig folgendes interessieren:
@Paddy: Du hast dich ja nun mit Capture One beschäftigt und Lightroom nicht ganz vergessen:
Eine RAW in Capture one und in Lightroom - Dein 5 Min. Standart Workflow ohne großartig zu vergeleichen: Was kommt nach 5 Min. im Vergleich dabei raus!!!
Moin Paddy,
das ist mal richtig ärgerlich… Ich hatte in den letzten Tagen ja auch ein bisschen mit Capture One rumprobiert und auch das Problem, dass eine Kamera nicht unterstützt wird (hatte dich ja noch per Mail um Rat gefragt) und bin auch auf den “Trick” mit DNG gekommen. Zum Glück war das nur zum Testen.
Das Problem scheint ja zu sein, dass sich an deinem bisher verwendeten DNG Profil irgendwas verändert hat, verstehe ich das richtig? Es gab ja kein Update an der Engine oder sonstwo. Ich meine auch mich zu erinnern als ich meine Demo auf 10.2 geupdatet hab und nochmal nach den DNG Profilen geschaut habe, war die Bezeichnung etwas anders…
Worauf ich hinaus will (was eigentlich zu einfach wäre, wahrscheinlich hab ich einen Denkfehler drin): Kannst du nicht das Profil aus der 10.1 in den Profile-Ordner der 10.2. dazupacken? Dem Teil einfach nen neuen Namen geben und reinwerfen? Ich hab grade um den Spaß mal ein Profil kopiert und anders benannt. Kann ich jetzt einfach auswählen.
Wenn man einen professionelle Anbieter wie PhaseOne nimmt und mit Leica kombiniert, dann noch das DNG von Adobe, dann erwartet man sich Stabilität. Hatte ich aber von meinem VW Nutzfahrzeug auch gedacht 🙂
Mir wäre es derzeit sehr recht, wenn die beiden P1 und A sich zusammentun, denn ich finde keine der beiden Lösungen wirklich gut über den Fotoworkflow. OnLocation nehme ich C1 und danch LR, weil ich so die stärken beider für mich nutzen kann. Aber von dem Gedanken, dass man langfristig mit den “Dunkelkammern” leben kann habe ich mich schon vor langer Zeit verabschiedet .. ich exportiere halt immer einen Satz JPG´s von den schönen Bildern und wenn ich auf alte Bilder zurück greifen muss, dann lebe ich mit einer neuen Vollbearbeitung. Hat aber viel Gründe, denn die Werkzeuge können mit der Zeit sehr viel mehr aus den RAW rausholen.
Vielleicht ist das aber auch ein Grund, warum LR so langsam ist, denn dort sind noch alle alten Engines mit unter der Haube, um sowas zu verhindern .. kostet wohl dann auch Performance?!
Wenn sie nicht das Standard-DNG-Profil haben, was ziemlich blöd wäre, denke ich, dass sie in den Exif-Daten Leica M10 gefunden haben und deshalb jetzt eine andere Konvertierung benutzen. Man könnte die Exif-Daten so ändern, dass der Kameraname verändert/entfernt wird, so dass das alte Profil wieder greift. Ein Versuch wäre es wohl wert…
Was ein Käse… :-/ Kann man irgendwie heraus finden was in den 2 DNG Profilen alles genau unterschiedlich ist? Wenn man die Unterschiede genau kennen würde, könnte man doch vielleicht die Fotos alle wie bei LRTimelapse quasi als Stapelverarbeitung anpassen. Oder ist so etwas technisch bei CaptureOne + DNG nicht möglich?
Hallo Paddy,
der Fehler liegt daran dass Du deine Daten nicht in ein “Archivtaugliches” Datenformat exportierst - also TIFF o. ein ähnliches Format.
Ja ich weiss, das kostest Speicherplatz, Zeit und eine Umstellung des Workflows aber man will sich doch nicht auf konsistente Interpretation von Softwareherstellern verlassen müssen, oder…
Ich bin schon in die gleiche Falle getappt und exportiere auch nicht konsequent nach TIFF - aber bin mir des Risikos bewusst 😉
Gruß Neufi
Ich werde darüber jetzt wohl mal nachdenken.
@Markus:
Letzteres liegt daran, dass Adobe nicht erkannt hat, dass inzwischen Workstations/Notebooks deutlich anders aufgebaut sind, als in den Tagen, als der Lightroom Kern entstanden war. Single Core Systeme sind defacto ausgestorben und der adressierbare RAM sprengt sehr schnell die 16GB Grenze. Das Problem an Lightroom ist, dass man aus Bequemlichkeitsgründen - Architektur verändern ist ja anstrengend + das entwickeln von Konverter Richtlinien für alte User - nie den Kern angepackt hat und da nur schwerlich mit neuen Architekturen und Betriebssystemen mithalten konnte.
Drum ist das reine nachschmeißen von Hardware bei Adobe auch keine Lösung, da irgendwo eine Grenze ist, die die Software verwalten kann/verwalten will und man keinerlei Performance Vorteile mehr hat.
Das verhalten von Phase One derweil empfinde ich jedoch zugegeben auch als sehr merkwürdig…auch, dass der Support dieses Problem nicht angehen möchte. Umso wichtiger wären an der Stelle standardisierte Formate, was jedoch über alle Kamerahersteller hinweg schwierig darzustellen wäre.
Viel Erfolg Paddy und halt einem auf den laufenden, wie die Geschichte ausgegangen ist.
spontane Idee: die bislang “fertigen” Bilder bleiben ja fertig. Also einfach archivieren und liegen lassen, daß ein solches mit der 10.2 Version anders aussieht als bislang musst du wohl verschmerzen. Alle neuen Ergebnisse mit dem M10 Profil bearbeiten und den bisherigen look damit kreieren.
Im Übrigen: auch bei lightroom kann es passieren, daß die selbe Datei mit verschiedenen Versionen unterschiedlich ausschaut…
Kürzlich per Zufall festgestellt: auch ein Fuji Raw sieht anders aus, je nachdem ob mit lightroom, capt.one, picktorial, infinity etc. geöffnet 😉
Grundsätzlich ist Capture One Pro ja nicht umsonst der vermutlich beste RAW-Konverter, den es für Geld zu kaufen gibt. Auch finde ich den Service, den sie liefern schon beachtlich, wenn es um die Integration von Fremdherstellern geht (oder Kundenanfragen). Meine NEF-RAWs sind mit C1 deutlich besser, als mit anderen Programmen von Adobe oder Nikon-Konverter. Doch muß man zugeben, daß wir mit Leica nicht grad im Mainstream schwimmen - ideal wäre hier ein engere Zusammenarbeit zwischen Leica und Phase One - so würde ich meinen Wunsch mal formulieren. Immerhin bewegen sich beide Hersteller auf europäischen Boden und können sicherlich als High-End-Anbieter im hochpreisigen Bereich bezeichnet werden.
Was eine Sony (in sachen Koperation) kann, sollte eine Leica besser machen können - wenn sie denn wollten.
Auf C1 werde ich wohl nie völlig und allein umsteigen. Für mich ist C1 seit Jahren nur eine zusätzliche Option zu Lightroom. Mit “Open directly” öffne ich die mir besonders wichtigen Bilder in C1, bearbeite sie dort und übergebe sie von C1 wieder als Tiff zurück an Lightroom. Deine aktuelle Erfahrung bestätigt mich darin. Ich ärgere mich seit Jahren immer wieder über die ein oder andere arrogante Ignoranz aus dem Hause Phase One.
Der Marktführer ist halt nicht umsonst der Marktführer. Die Stabilität von Lightroom ist als Profi doch nicht zu unterschätzen.
ich finde das “Capture One 10.2. mit M10 Profil” sieht sehr gut aus und der Unterschied zum Ersten ist gering (was ich hier sehen kann). Ich bin ja wegen Deines Lehr-Films auf C1 umgestiegen - wollte ich schon früher mal, war mir aber zu mühsam - jetzt bin ich froh darüber von LR weg zu sein. Denn allein dadurch habe ich mir das Geld für einen neuen Rechner gespart (LR ist laaaaaangsam).
Und auch noch die Sache mit dem Abo >NEVER.
Und dann auch noch die Sache mit den frei platzierbaren Werkzeugen
Und die Automatik, die ich jetzt wirklich verwenden kann
Und der Proof-Modus
Und wie schnell man Looks bauen kann
und und und
ich geh nicht mehr zu LR zurück
Du könntest 2 Sachen ausprobieren:
1. Die (Gradations-) Kurve ist in Deinem Fall auf “Auto” eingestellt, versuch doch mal, ob hier nicht andere Optionen passen.
2. Du könntest Profil und Gradations-Kurve aus der alten in die neue Programmversion kopieren. Die entsprechenden Dateien befinden sich hier (CaptureOne.app selektieren und den Befehl “Paketinhalt öffnen” ausführen):
/Applications/CaptureOne.app/Contents/Frameworks/AppCore.framework/Versions/A/Resources/Profiles/Input
/Applications/CaptureOne.app/Contents/Frameworks/AppCore.framework/Versions/A/Resources/Film Curves
Hi Paddy.
Nimm ein “Exif tool” und ändere die exif daten der alten dateien.
Geht mit besagtem Tool auch als Stapel.
Entferne den camera Hersteller & Typ etc.
Dann sollten Sie wieder mit dem Standard DNG Profil laufen.
Alle künftigen Bilder bearbeitest du dann mit dem neuen Profil.
Grüße Simon
Hallo Paddy, ich arbeite schon einige Zeit mit C1. DNG in C1 ist nicht DNG in LR (habe ich vorher mit gearbeitet). Die Interpretation sieht anders aus. Das der Support sich nichts davon annimmt muss nicht sein. Als es Geschwindigkeitsprobleme in C1 9 gab, schien es als ob sich Phase one nichts davon annimmt in der nächsten Version wurde es fast behoben.
Phase one hinkt immer bei Mittelformat-Konkurenten ” Bewusst” hinterher ( Fuji-Leica).Wenn Du Deine Bilder in einer Session bearbeitet hast, kannst Du Sie ja in der alten Version , leicht in TIFF ausgeben, dann bleiben Deine Einstellungen erhalten auch beim Import in die neue Version. Gruß Raymond
P.S. Dein Buch ist Klasse, ist letzte Woche gut angekommen.
DA bin ich gespannt:
https://photorumors.com/2017/09/18/adobe-lightroom-7-rumors/
Hallo Paddy,
dieses Problem wird wohl nicht nur für die Leica M10 gelten, sondern auch alle anderen Leicas (z.B. Leica Q) betreffen, die .DNGs erstellen. Oder hast du da andere Erfahrungen gemacht?
Gruß Werner aus Jever
Würde nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, es gibt doch viele Seiten die Du an C1 zu schätzen gelernt hast.
Die M10 war nun mal bislang nicht offiziell unterstützt, schön dass die Bilder trotzdem damit bearbeitet werden konnten, aber das war offenbar mit einem Risiko verbunden. Wäre mir auch nicht bewusst gewesen. Vielleicht auch eine Schwäche des DNG-Formats? Irgendwie wird’s schnell unterstützt, nur bis der offizielle Support da ist dauert es bei PhaseOne und DxO halt doch deutlich länger als bei Adobe.
Aber so häufig gibts ja nun auch nicht eine neue Leica M. 😉
Was den Support von Adobe angeht kann ich auch von weniger guten Erfahrungen sprechen, bis zur Unhöflichkeit seitens meinem Gegenüber am Telefon.
Kann also überall passieren, der Streß in den CallCentern ist sicher hoch.
Marktführer in Irgendetwas zu werden, hat in erster Linie mit Marketing zu tun.
Stabilität, Professionalität, Service, Kompatibilität etc. spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Das halte ich für allgemeingültig (mit Ausnahmen, die die Regel bestätigen) und so sollte man damit arbeiten, was die eigenen Anforderungen erfüllt und nicht die der Allgemeinheit.
Sprich, wenn man bei C1 für sich viele Vorteile bzw. Vorteile von größerer Wichtigkeit gegenüber LR erkennt, dann dabei bleiben und das EINE Problem lösen.
Der Weißabgleich auf dem 2. Screenshot ist anders als auf dem ersten Screenshot?
Also LR ist aber auch nicht beste Lösung! Wenn ich meine alten Dateien, die ich mit der Canon EOS 40d und LR 2 bearbeitet habe nun im aktuellen LR öffne, sehen die bearbeiteten RAWs auch anders aus, als die parallel exportierten TIFFS und JPGs. Je nachdem , wenn eine neue Engine kommt, kann einem das halt immer passieren, wenn man die komplett fertigen Bilder nicht in JPG und TIFF wegsichert. OK, in LR kann man meistens die alten Engines reaktivieren. Die Frage ist aber, wie weit zurück und werden auch die Zukunft die Engines aus 2010 noch aktivierbar sein? Wenn Du jetzt mit C1 zufrieden bist, würd ich mir ein neues Kameraprofil basteln. Und vielleicht in Zukunft die Kundenbilder in komprimiertem TIFF wegsichern…
Moin, Moin!
Zunächst einmal eine gefüllte Schubkarre aufrichtiges Mitleid - so’n blöder Sch***.
Da ich ebenfalls seit ein paar Monaten von Lightroom zu Capture One umsteige (immer noch nicht abgeschlossen), kann ich Deine Achterbahnfahrt durchaus nachfühlen.
Capture One konnte lange Zeit überhaupt bis gar nicht anständig mit DNG-Dateien umgehen. Dass es bei Deinen - mit anständigem Ergebnis - geklappt hat , ist wohl auch auf eine gehörige Portion Glück zurückzuführen. Ich weiß, hilft Dir nicht …
Nach diesem unnötigen Vorspann, nun zum Lösungsvorschlag:
Solltest Du Version 10.1 noch zum Laufen bekommen, exportiere das DNG-Profil als nutzerspezifisches Profil. Anschließend wirfst Du 10.2 an und importierst dieses nutzerspezifische Profil. Eine Anleitung hierzu findet sich hier: http://blog.phaseone.com/move-your-custom-made-icc-profiles-to-other-computers/
Anschließend kannst Du Deine Photos (dauerhaft!) mit diesem Profil oder dem neuen M10-Profil entwickeln (Vorsicht, auch hier gilt: zukünftige Änderungen nicht ausgeschlossen).
Gewährleistungsausschluss: Da ich gerade keinen Zugriff auf einen Rechner mit C1 sitze, konnte ich nicht ausprobieren, ob’s wirklich klappt.
Ein eigenes Kameraprofil zu erstellen, stellt bei C1 eine besondere Herausforderung dar. C1 verwendet durchgängig ICC-Profile. Das ist konsequent, heißt aber auch, dass bezahlbaren Lösungen (z. B. Colorchecker Passport) ausscheiden, da diese keine ICC-Profile , sondern nur DNG-Profile bereitstellen.
Viel Glück wünscht Dir
Ok, dann bleibe ich wohl bei Lightroom. Obwohl ich eigentlich Capture One mit seinen vielen Details gern für die Arbeit nutzen würden.
Hallo Paddy, ganz so negativ würde ich das Ganze nicht betrachten und das Positive daraus ziehen. Jeder Algorithmus und auch jedes ICC Profil entwickelt sich weiter, was wir Nutzer auch wollen und lautstark fordern. So werden Fehler korrigiert, auch wenn natürlich die Resultate ändern können, wenn diese nicht in TIFF oder PSD vorliegen. Das Profil ist als DNG File Neutral bezeichnet, was es jetzt auch ist. Davor war es eher in die Richtung rötlich. Es soll ja auch für die verschiedensten DNG Quellen passen, wobei vielleicht die Fuji GFX als Konkurrenz zu Phase One einen Einfluss haben könnte.
Dem Beispiel fehlt es an einer Prise Rot und danach kommt das Resultat ziemlich nahe. Bei einem Bild die entsprechende Farbkorrektur machen und danach auf alle anderen kopieren. Sicher ist es ärgerlich, dafür liegt jetzt ein fertiges M10 Profil vor. Wir müssen auch für Änderungen bereit sein und diese Annehmen. Zu Zeiten des Filmes konnte sich der gleiche Film in der Emulsion über die Jahre auch leicht verändern.
Ich arbeite seit Jahren mit C1 und ist meine digitale Dunkelkammer, was es perfekt macht. Mein Workflow sieht vor, dass die Bilder in C1 entwickelt werden und danach wird zu jedem Bild ein PSD Master File gespeichert. Mit dieser Grundlage kann mit dem RAW Konverter passier was will und mein Bild sehen immer gleich aus. Übrigens auch Adobe passt Ihre Profile und Algorithmen an, was die Resultate verändert.
Somit weiterhin viel Spass mit C1, denn es lohnt sich.
Wäre es eine Lösung im Batch-Betrieb eines EXIF-Editors alle EXIF-Daten so zu editieren, dass Capture One nicht mehr erkennt, dass es sich um eine Leica M10 handelt (und demzufolge evtl. nicht das neue M10-Profil zugrunde legt, sondern wie bisher das hoffentlich unverändert gebliebene Standard-DNG-Profil)? Das funktioniert relativ schnell und unkompliziert. Ich habe ein ähnliches Problem: Meine Pentax Mittelformat 645Z wird von Capture One leider nicht unterstützt, ebenso wenig wie andere Phase One Mittelformat-Konkurrenten, die den selben Sensor von Sony verbaut haben (wahrscheinlich kein Zufall). Ich fotografiere deshalb auf der Pentax auch im DNG-Format (wenn ich in Capture One entwickeln möchte) und ändere den Kameranamen über einen EXIF Editor (setze z. B. stattdessen in den EXIF-Daten den Namen des vergleichbaren Phase One Mittelformat-Modells ein, welches den selben Sony Sensor verbaut hat). Den Kamera-Namen in der EXIF-Datei zu ändern genügt schon, um Capture One zu überlisten oder anzuweisen ein anderes grundlegendes Kamera-Profil zu nehmen). Ich nehme eben das Profil der vergleichbaren Phase One schon immer, da dieses Profil auch sehr gut zur Pentax 645z passt. Wie man sehr einfach die EXIFs (z. B. einer ganzen Bildersammlung) im Batchbetrieb editieren kann findet sich z. B. in Youtube Videos. Dort sind auch sehr brauchbare kostenlose Programme genannt (z. B. im Youtube Video eines Fotografen aus Guam, der ebenfalls dieses Problem um die nicht unterstützte Pentax-Mittelformat auf diese Weise löst: https://youtu.be/cTG5zCE8ehI (evtl. lässt sich auf eine ähnliche Weise Capture One wieder dazu bewegen das frühere DNG-Profil zu verwenden, indem man eine Kamerabezeichnung einfügt die Capture One nicht kennt / nicht unterstützt, jetzt da es die M10 offiziell mit einem eigenen Profil unterstützt).
M.E. wurde die Leica M10 nicht supported, so wie es auch Dir gegenüber gesagt worden ist. Du hast ja einen Trick angewendet, um überhaupt die Bilder ansehen und bearbeiten zu können, in dem Du sie in ein DNG konvertiert hast. DNG ist aber kein Standard, so wie von Dir behauptet wird. DNG ist ein von Adobe entwickeltes Dateiformat. Diese wird halt von Capture One nach deren Dünken interpretiert. Wenn sich diese Interpretation im Laufe der Entwicklung von Capture One ändert, ist das sicher ärgerlich, wenn alle vormals entwickelten Bilder nun anders aussehen. Aber wie Vorredner bereits bemerkt haben, ist auf dem Bild, welches den DNG Standard 10.2 darstellen soll, der Weißabgleich verstellt. Die Antwort, ob dies versehentlich passiert ist oder die Regler von Dir verändert wurden, um einen, von Dir möglicherweise subjektiv wahrgenommenen, Unterschied im Bild darzustellen, ist offen. Daher ist eine saubere Diskussion nicht möglich. Screenshots mit der Programmversion 10.1 und 10.2 wären hier objektiver vergleichbar.
Insgesamt verstehe ich Deine Aufregung nicht, da sie für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht begründet ist. Du hättest halt warten sollen bis Capture One das Rohformat der Leica supported. Du bist das Risiko des Tricks mit dem DNG bewußt eingegangen. Wenn Capture One die Interpretation von DNG angepasst hat, hat dass m.E. auch sicher einen guten Grund. Möglicherweise hat man auf Anregungen der Nutzer, die den Weißabgleich nicht so toll fanden, reagiert und Anpassungen vorgenommen. Aber das ist Spekulation, da ich ja eben nicht weiß, ob das nicht von Dir gemacht wurde, um uns einen Unterschied vor Augen zu führen, den Du empfunden hast. Meine Bitte: Klare Stellungnahme zu der Entstehung der Screenshots. Beste Grüße
@Uwe: Ich habe weder Tricks angewandt, noch etwas umgewandelt.
Hallo Paddy
Dieses Problem mit C1 das Du beschreibst, kann zum Teil an verschiedenen Ursachen liegen. Zum ersten an der Engine, zum Zweiten am ICC Profil der Kamera bei C1. Zum Teil kann man es lösen, in dem man versucht die vorgeschlagenen ICC Profile bei C1 zu ändern in dem Du ein anderes Leica ICC Profil anwendest.Manch mal bekommt man sogar bessere Ergebnisse wenn man sogar ein ICC Profil von Sony oder Nikon… anwendet.Oder Du versuchst Dir ein eigenes zu erstellen. Styles oder Preset, das Du später darauf anwenden kannst. Man kommt leider nicht drum herum, bei so etwas auch selber auszuprobieren. Das selbe gibt es auch bei anderen Kameraherstellern wie Sony oder Fujifilm. Da muss man auch ausprobieren.
Mit Styles und Presets kann es leider auch sein das je nach Motiv die Kurven, Farbe und Tonverte anders wirken. Diese Updates haben es leider manch mal in sich. Ansonsten muss ich selber sagen, ist C1 ein super Programm, auch wenn es mal ein paar Tücken hat. Die hat es überall bei allen Softwareentwicklern.
Ich wünsche Dir trotzdem viel Spass mit dem Programm und hoffe Du bekommst es gelöst.
Zugegeben, ich bin ein bisserl spät dran. Aber deie Überlegung, wieder zurück auf Lightroom zu steigen, hast du hoffentlich zwischenzeitlich überdacht.
Bei mir ist (mehrmals sogar), gnau der gegentilige Fall eingetreten: Lightroom hat Bilder aus älteren Kameras bei Updates verändert. Wie? Indem Profile mancher Kamera bzw. Objektive einfach “verschwunden” sind. Nicht nur Farbanmutung, vor allem Objektitkorrekturen sind weg. Nach meinem Umstieg auf C1 hatte ich daher die Freude, (nur für meine Bücher) 9000 Bilder aus verschiedenen Kameras neu bearbeiten zu dürfen. Den Rest lasse ich derzeit noch bei Lightroom.
Zugegebenermaßen handelt es sich dabei um Geräte nicht aus dem Mainstream, aber genau das ist nun auch bei dir der Fall.
Du wirst also auch bei Adobe Lightroom auf solche u.ä. Vorgehensweisen stoßen. Da helfen nur TIFFs o.ä.
lG Ernst
Leica kümmert sich eher um den Support von DNG Profilen für LR. Nicht umsonst gab (und gibt) es LR kostenlos zum Kauf der Kamera. Ein echtes Standard DNG Profil gibt es aber leider trotzdem nicht, weder bei LR noch bei C1. Gäbe es sowas, dann müssten die Ergebnisse trotz unterschiedlicher Programme nahezu identisch sein (unbearbeitete RAW Dateien). Das wäre super toll und wünschenswert aber wie gesagt leider nicht Realität.
C1 hält meist die besseren Profile bereit im Vergleich zu LR was Farben “echter” wirken lässt. Ausnahmen bestätigen die Regel (Leica und Canon User waren bei LR bislang immer gut aufgehoben, Sony, Fuji und fast alle anderen waren mit C1 besser dran).
Für die M10 gibt es zwei Profile in LR (Leica M10 und Adobe Standard). Beide sind aus meiner Sicht nicht ideal. Das erstere weist einen Gelbstich auf, das zweite weniger satte Farben. Zwar kann man in der Bearbeitung daran drehen, aber ideal ist das nicht, da alle diese Einstellungen auf dem jeweiligen Profil aufbauen und entsprechende Einschränkungen mit sich bringen. Es hilft tatsächlich nur ein eigenes Profil zu erstellen.
Hallo,
ich verstehe das Problem nicht, warum stellst Du unter ICC Profil nicht wieder “DNG File Neutral” ein? Dann solltes Du den alten Look wieder bekommen.