Ich hatte schon seit einiger Zeit vor mich mal mit der Vignettierung meines Nikon 70-200 1:2,8 VRII zu beschäftigen. Nun hat ein Kapitel in dem Buch “Digitale Panoramafotografie” von Thomas Bredenfeld endlich den Anstoß gegeben das Thema mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Zu dem Buch folgt übrigens in Kürze ein ausführliches Review.
Problem Vignettierung in der Panoramafotografie
Vignettierung ist die Abschattung am Rand eines Objektives, die besonders bei der Verwendung von Vollformat-Kameras oft deutlich zu sehen ist, da diese nun mal mehr Fläche eines Objektives ausnutzen. Gemäß der Anleitung in dem oben genannten Buch habe ich mal eine Testaufnahme erstellt, indem ich ein weißes Blatt Papier ins Fenster geklebt habe und dann eine Aufnahme davon mit dem 70-200 an der D700 erstellt habe. Besonders bei der kleineren Ansicht sieht man die Abschattungen in den Ecken schon deutlich.
Normalerweise fällt diese leichte Verdunklung bei “normalen” Fotos kaum auf und man muss sich nicht so wahnsinnig viel Gedanken darüber machen. In der Panoramafotografie ist die Vignettierung jedoch ein Problem, das ich bereits am eigenen Leib erfahren durfte. Setzt man die Einzelbilder zu einem Panorama zusammen und korrigiert die Vignettierung nicht, so erhält man an den Übergängen unschöne Schatten.
Ein Beispiel: Dieses Panorama habe ich mit dem Nikon 70-200 f/2,8 VRII an der D700 geschossen und die Vignettierung nicht korrigiert. Wenn Ihr das Panorama öffnet und dann schnell nach links oder rechts scrollt, so seht Ihr im Himmel die sich wiederholenden Schatten.
Korrektur der Vignettierung in Lightroom
Thomas Bredenfeld hat in seinem Buch sehr einfach und anschaulich beschrieben wie man die Vignettierung in Lightroom korrigieren kann. Hier die einzelnen Schritte im Schnelldurchlauf:
- Testbild erstellen. Einfach weißes Blatt im Fenster aufnehmen.
- Weißabgleich mit der Pipette in Lightroom durchführen.
- Regler “Betrag” bei Vignettierung so lange verschieben bis der Peak möglichst dünn ist.
- Regler “Mittelpunkt” so lange verschieben bis der Peak noch dünner wird.
- Evtl. Finetuning mit wiederholter Änderung bei “Betrag”.
Das macht man so lange bis die Vignettierung möglichst gering ist. Messen kann man das z.B. mit der Pipette des Weissabgleichs, die einen RGB-Wert anzeigt, wenn man über das Bild fährt.
Für mein Nikon 70-200 1:2,8 VRII sehen die Einstellungen dann so aus:
Diese Settings habe ich dann als Preset in Lightroom gespeichert, um diese Einstellung bei zukünftigen Aufnahmen direkt auf alle Bilder anwenden zu können.
Das Ergebnis
Hier noch je ein Bild vor und nach der Korrektur. Der unterschiedliche Grauton kommt durch den Weissabgleich. Spielt hier aber auch keine Rolle. Man sieht allerdings auch, dass meine Einstellung noch nicht 100% perfekt sind, was jedoch nicht so tragisch ist, da man den Unterschied auf “normalen” Fotos nicht mehr sieht.
Schauen wir uns doch lieber mal das Ergebnis an obigem Panorama an. Ich habe das Panorama noch einmal neu berechnet und zuvor auf alle Einzelbilder die Vignettierungskorrektur angewendet. Die Farben sind ein wenig anders als beim ersten Beispiel, was daran liegt, dass ich das zweite Pano nicht noch einmal mit Photoshop bearbeitet habe. Was man aber sehr gut sieht, oder besser gesagt nicht mehr sieht, sind die Schatten im Himmel, wenn man schnell zur Seite scrollt. Die sind nahezu komplett verschwunden.
Sich mit dem Thema Vignettierung in der Panoramafotografie zu beschäftigen lohnt sich also 😉 Wie versprochen dann die Tage mehr Details zu dem Buch Digitale Panoramafotografie. Für alle, die nicht warten können, schon mal vorab der Hinweis: Das Buch ist der Hammer!
Danke, dass du dieses Thema ins Bewusstsein gerückt hast. Das probiere ich auch aus. Wendest du diese Korrektur nun standardmäßig beim Import auf alle Bilder an oder machst du das individuell?