Kein Co-Autor für Neunzehn72.de

Ges­tern hat­te ich einen Auf­ruf gestar­tet in dem ich einen Co-Autor für mein Blog gesucht habe. Der Arti­kel ist mitt­ler­wei­le gelöscht, damit ich nicht noch mehr Bewer­bun­gen erhalte.

Was ich da wie­der los­ge­tre­ten habe, hät­te ich nicht gedacht. Ein Hau­fen Kom­men­ta­re, Emails und Bewer­bun­gen. Über die sehr inter­es­san­ten Bewer­bun­gen habe ich mich sehr gefreut, vie­le der Kom­men­ta­re haben mich jedoch nach­denk­lich gestimmt. Die meis­ten waren eher skep­tisch und es wur­den Ver­glei­che zu ande­ren Blogs gezo­gen, die sich kei­nen Gefal­len damit getan haben zu vie­le Gast­au­toren mit dazu zu nehmen.

Ich war also gezwun­gen eine Nacht dar­über nach­zu­den­ken. Ich habe mir die Fra­ge gestellt, wie­so? Wie­so will ich eigent­lich wirk­lich einen Co-Autor? Ich habe mich gefragt was wohl die Moti­va­ti­on bei den meis­ten gros­sen Blogs sein mag Gast­au­toren mit ins Boot zu holen. Mehr Autoren bedeu­tet mehr Con­tent. Mehr Con­tent bedeu­tet mehr Besu­cher. Mehr Besu­cher bedeu­tet mehr Wer­bung und das heisst mehr Geld. Das ist der Haupt­grund, wes­halb ich die­se Gast­au­toren­ge­schich­te kri­ti­sie­re. Das wird zwar immer als Win-Win ver­kauft, da man ja auch einen Link zum eige­nen Blog bekommt, aber lang­fris­tig pro­fi­tiert der Blog­be­trei­ber davon. Wür­de ich es anders machen? Hmm ja, den­ke schon … weiss nicht … eigent­lich nicht, von irgend­was muss ich ja auch leben. Ich ver­an­stal­te hier also eine Art Cas­ting für jeman­den, der für mich schrei­ben soll. Stop, Notbremse.

Es wäre bestimmt inter­es­sant neue Sicht­wei­sen zu erhal­ten und ich wür­de es auch toll fin­den einen Bud­dy zu haben. Aber ein Blog muss eine per­sön­li­che Sache blei­ben. Wie soll das funk­tio­nie­ren mit jeman­den, den ich noch gar nicht ken­ne und gleich auf mei­ne Leser los las­se? Wenn es sich ergibt und sich durch Zufall jemand fin­det, der mit mir auf einer Wel­le rei­tet, dann kann ich es mir gut vor­stel­len ihn mit ins Boot zu holen. Aber so etwas per Auf­ruf und Bewer­bung? Ne, mal ehr­lich. Geht doch gar nicht. Ich mache kein Geheim­nis dar­aus, dass ich mit die­sem Blog Geld ver­die­ne. Aber das ist so gewach­sen, ich habe auch mal mit Adsen­se-Ein­nah­men von 20 Cent pro Tag ange­fan­gen. Ich kann den kom­mer­zi­el­len Hin­ter­ge­dan­ken nicht abstrei­ten, aber ich soll­te mich mit dem begnü­gen was ich habe und mich dar­über freu­en. Alles was ich bis­her gemacht habe ist auf mei­nem Mist gewach­sen, da kann ich stolz drauf sein und da tra­ge ich die Ver­ant­wor­tung für.

Man­che Din­ge soll man so las­sen wie sie sind. Man muss nicht immer irgend­wo etwas neu­es machen. Mein Blog ist gut wie es ist und ich habe genug ande­re Bau­stel­len an denen ich mich aus­to­ben kann. Die Gefahr scheint doch zu gross, dass ich mir damit kei­nen Gefal­len tue. Ein Blog braucht ein Gesicht, ist was per­sön­li­ches und voll sub­jek­tiv. Grund­sätz­lich fin­de ich die Idee eines Part­ners noch immer gut, es klappt ja auch mit Gun­ther beim Foto­schnack sehr gut. Aber das sind Pro­jek­te, die sich irgend­wie erge­ben haben, aus einer Lau­ne her­aus und die bei­den waren für die bei­den Geschich­ten genau die rich­ti­gen, mei­ne Wunsch­part­ner. So muss es sein.

Also gibt es erst ein­mal kei­nen Co-Autor für Neunzehn72.de. Ein biss­chen leid tut es mir um die­je­ni­gen, die sich echt Arbeit mit einer Bewer­bung gemacht haben. Da waren rich­tig gute Leu­te dabei. Ich könn­te schon wie­der heu­len und es rat­tert bereits in mei­nem Hirn. Eine ers­te Idee habe ich schon wie­der 😉 Vor­erst aber bleibt hier erst mal alles so wie es ist.

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

14 Gedanken zu „Kein Co-Autor für Neunzehn72.de“

  1. Eine rich­ti­ge und nach­voll­zieh­ba­re Entscheidung.

    Und es sagt ja Kei­ner, das du nicht ein ande­res (Blog-)Projekt star­ten kannst, in dem auch Co-Autoren mit eine Rol­le spielen… 

    Viel Erfolg für die Zukunft.

    Antworten
  2. win-win hin oder her - es ist neunzehn72! Nett von neben­an und mit viel Boden­kon­takt. Das macht es aus und das macht es inter­es­sant. DEIN Stu­dio ergibt dann con­tent ohne Ende. Und bit­te kei­ne Kuschel­ecke für abge­ho­be­nes Pro­fi­ge­la­ber ein­rich­ten! Ham­ma schon an jeder Ecke die­ser Erde! Also - dranbleiben!

    Antworten
  3. Ich bin auch der Mei­nung, dass Dein Blog von Dei­ner Per­son lebt. Ich hät­te sicher auch kein Pro­blem ab und an einen Bei­trag von einem Gast­red­ner zu hören, doch das soll­te lie­ber die Aus­s­nah­me blei­ben. Dei­ne Bei­trä­ge sind Tag für Tag span­nend und gut gemacht.

    Antworten
  4. Ich war erschro­cken, dass es so eine schnel­le Wen­de nahm. Aber wenn du Bauch­schmer­zen bei die­sem Vor­ha­ben hast, dann kann ich dei­nen “Rück­zie­her” (ist jetzt kei­nes­falls nega­tiv gemeint) ver­ste­hen. Leser ver­lierst du ohne wing­man sicher auch nicht.
    Bei mir bleibt neunzehn72 fest im reader!
    Ich bin den­noch der Mei­nung, dass es mit Co-Autor auch noch inter­es­sant gewor­den wäre.

    Antworten
  5. Spricht eigent­lich auch was gegen Gastautoren? 

    Also ein­ma­li­ge Bei­trä­ge zu einem bestimm­ten Thema.

    Dadurch bleibt es “dein” Blog, aber die Viel­falt und die unter­schied­li­chen Betrach­tun­gen sind auch vertreten…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar