Wann ich welche Kamera nehme

Ich habe den gros­sen Luxus, dass ich mir in den letz­ten Jah­ren das ein oder ande­re Spiel­zeug unter dem Deck­man­tel des “brau­che ich unbe­dingt für den Job” kau­fen zu kön­nen. Eine Dis­kus­si­on dar­über, was man nun wirk­lich braucht und was nur ein blö­der Spleen ist, erüb­rigt sich. Den­noch kommt oft die Fra­ge, ob ich denn mei­ne D4 nun gar nicht mehr benut­ze und wann ich wel­che Kame­ra ver­wen­de. Ich möch­te dazu ger­ne ein paar Zei­len ablas­sen, nicht um mei­nen Kame­ra­tick zu recht­fer­ti­gen, son­dern um evtl. dem ein oder ande­ren Leser bei einer mög­li­chen Kauf­ent­schei­dung etwas zu unterstützen.

Das Arse­nal umfasst im Wesent­li­chen eine D4, eine D810, eine OM-D E-M1 und eine GH4.

Immer wenn ich zu einem Job fah­re, spielt Grös­se und Gewicht kei­ne Rol­le. Dann schlep­pe ich ger­ne mei­ne D4 mit und lie­be sie auch. Ein Arbeits­tier auf das ich mich ver­las­sen kann. Dann kom­men aber auch oft noch diver­se Lich­tu­ten­si­li­en mit auf Rei­sen. Oft ist auch ein Hel­fer anwe­send, der den gan­zen Krem­pel schleppt. Die D4 ist per­fekt für so ziem­lich alles. Bild­qua­li­tät über jeden Zwei­fel erha­ben. Voll­for­mat eben. Nur halt gross und schwer.

Sobald Gewicht eine Rol­le spielt, z.B. bei Aus­lands­rei­sen oder auch bei Aus­flü­gen, wo Foto­gra­fie­ren nicht unbe­dingt das pri­mä­re Ziel ist, kommt die OM-D E-M1 mit. Ihr kennt das sicher­lich. Neh­me ich die Kame­ra nun auf den Sonn­tags­spa­zier­gang mit oder nicht? Die Ant­wort lau­tet häu­fig “Nein”. Auch auf Hoch­zei­ten set­ze ich die OM-D sehr ger­ne ein, da es ein­fach weni­ger Gewicht ist. Ich wer­de alt. Von der Bild­qua­li­tät kann ich nur Gutes berich­ten, wenn­gleich ich zuge­ben muss, dass der Look eines Voll­for­mat­sen­sors doch ein ande­rer ist. Die­ser wird aber bei vie­len Auf­ga­ben nicht zwin­gend gebraucht. Viel­mehr spielt der Bild­sta­bi­li­sa­tor der OM-D oft ihre Vor­tei­le aus. Auf jeden Fall möch­te ich nie wie­der mit einer kom­plet­ten D4-Aus­rüs­tung durch New York latschen 😉

Die GH4 ist immer dann im Ein­satz, wenn auch Video gemacht wird. Das kann sie ganz beson­ders gut. Ab und zu mache ich so klei­ne Mini-Vide­os, wie z.B. das Sis­ters-Film­chen. Auch Fotos kann die GH4 gut, so dass sich damit auch ein schö­ner Mix aus Film und Foto erstel­len lässt.

Seit eini­ger Zeit habe ich auch noch eine D810. Die­se ist eher ein Spe­zi­al­ge­rät, wenn ich hohe Auf­lö­sung und maxi­ma­le Bild­qua­li­tät haben möch­te. Oft sind die 36 MP aber eher hin­der­lich, so dass bei “nor­ma­len” Jobs die D4 oder die E-M1 den Vor­zug bekom­men. Um ehr­lich zu sein ist die D810 am ehes­ten Spiel­kram für das eige­ne Wohlbefinden.

Wenn Ihr Euch also eine Kame­ra kau­fen wollt, dann emp­feh­le ich nicht zu sehr auf die Bild­qua­li­tät zu ach­ten. Die ist näm­lich bei allen Kame­ras abso­lut aus­rei­chend, zumin­dest für mei­ne Ansprü­che. Eher soll­tet Ihr Euch fra­gen, was Ihr mit der Kame­ra machen möch­tet, bzw. wo ihr sie mit hin­schlep­pen möchtet.

Ich hof­fe damit ein klein wenig Licht in mein Kame­ra-Wirr­warr gebracht zu haben 😉

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22 Gedanken zu „Wann ich welche Kamera nehme“

  1. Hey,

    was genau ist eigent­lich mit Voll­for­mat-Look gemeint? Im Prin­zip ist der ein­zi­ge Unter­schied zu klei­ne­ren Sen­so­ren doch der Crop-Faktor.

    Das bedeu­tet eigent­lich nur, dass man mit Voll­for­mat deut­lich leich­ter frei­stel­len kann (also gerin­ge Tie­fen­schär­fe und bes­se­res Bokeh). Wobei man das auch mit Crop-Sen­so­ren recht gut errei­chen kann, also mit einem 50mm 1.8 auf einem Crop-Fak­tor (bei APSC 75mm equiv.) bekommt man das glei­che Bokeh, wie mit 50mm 1.8 auf einer Voll­for­mat­ka­me­ra, nur muss man eben wei­ter vom Model/Objekt ent­fernt ste­hen, also qua­si etwas mehr “auf­wand”. Im Prin­zip bestimmt also nur das Objek­tiv den Look, mal abge­se­hen von klei­nen Unter­schie­den bei der Farb­dar­stel­lung und Qua­li­tät die vom Sen­sor bzw. der Kame­ra bestimmt werden.

    Ansons­ten gibt es doch eigent­lich kei­ne Unter­schie­de, oder?

    Ich sel­ber will mir in kür­ze eine Micro Four Thirds Kame­ra holen, da ich nicht pro­fes­sio­nell arbei­te und daher etwas klei­nes (evtl. die Pana­so­nic GM1 oder GM5) für “immer dabei” haben möchte.

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    • Das ist so nur fast richtig.

      Das Pro­blem ist, dass Du am Crop bei glei­chem Bild­aus­schnitt (mit der glei­chen Brenn­wei­te) wei­ter vom Objekt ent­fernt bist. Das bedeu­tet, dass die Frei­stel­lung abnimmt. Folg­lich wird man mit Crop nie­mals den glei­chen Look bei glei­chem Bild­aus­schnitt erreichen.

      Außer, man macht meh­re­re Fotos und bas­telt die­se dann zusam­men. Das geht aber nicht unbe­dingt gut mit Men­schen und ohne Stativ.

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  2. Hal­lo,

    was wäre, wenn man nur EINE Kame­ra besitzt oder kau­fen möch­te? Die meis­ten Leser haben kaum den Luxus von 3 oder mehr Modellen.
    Ich selbst besit­ze aktu­ell eine D7000 und diver­se Nikon Glä­ser (nicht nur DX, auch FX) und möch­te mich ger­ne auf eine FX “wei­ter­ent­wi­ckeln”. Eigent­lich habe ich über die 810 nur gutes gehört. Die 750 ist sicher auch inter­es­sant, aber ich war­te noch auf einen Test/Vergleich, wenn mal jemand etwas über Dyna­mik usw. schreibt. Es geht ja nicht immer nur um nack­te Zahlen.
    Ich wür­de die 7000 natür­lich behal­ten und das drit­te Modell ist das neue iPhone 😉
    Lei­der ver­die­ne ich kein Geld mit mei­nen Bil­dern (bis­lang), bin aber groß und kräftigt/sportlich und hab gern was in der Hand.
    Bei der Bear­bei­tung habe ich mir bis­lang kei­ne gro­ßen Sor­gen über zuviel Mega­pi­xel gemacht. Beruf­lich ver­wen­de ich immer die neus­ten iMac/MacbookPro Reti­na Model­le, die soll­ten 36MP abkönnen.
    Video ist für mich ab und an net­tes Fea­ture, aber nicht essentiell.
    Neben Dei­nem Blog ver­fol­ge ich auch Kro­lop und Weg­ner. Also 3 Leu­te 6 Meinungen 😉
    Trotz­dem Dan­ke für Dei­ne Kame­ra­lis­te und Einschätzungen

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    • Ich mache oft “ein­fa­che” Por­traits, z.B. für Fir­men. Wenn man da 20 Mit­ar­bei­ter foto­gra­fiert, dann ärgert man sich eher über den nöti­gen Spei­cher­platz. Nut­zen hat man kaum, da die Bil­der oft nur im Web ver­wen­det wer­den. Das mei­ne ich mit “hin­der­lich”.

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  3. Das ist wit­zig: Einer­seits musst du natür­lich nichts recht­fer­ti­gen, denn alle dei­ne Ent­schei­dun­gen müs­sen für dich Sinn machen und das hat nie­man­den zu interessieren.

    ANDERERSEITS 😉 hat dein Wech­sel auf die OM-D auch für viel Wir­bel unter dei­nen Lesern gesorgt. Auch ein wenig Unmut. Und dabei geht es weni­ger um Mar­ken-Fans oder der­glei­chen, son­dern um dei­ne schein­ba­re Abkehr von allem, was du voher geprie­sen hast. 

    Ich erin­ne­re mich ger­ne an dei­nen Niko­ni­ans-Pod­cast, wo du und der Stil­pi­rat stun­den­lang Pixel gezählt habt. Okay, zuge­ge­ben, man ent­wi­ckelt sich wei­ter und setzt ande­re Prio­ri­tä­ten (Bild­aus­sa­ge etc.), aber dann von jetzt auf gleich von Voll­for­mat auf Micro 4/3 zu wech­seln hat­te schon mehr als ein klei­nes Geschmäckle.

    Damals hät­test du nicht mit der Kneif­zan­ge ernst­haft für den pro­fes­sio­nel­len Ein­satz eine Crop-Kame­ra ange­fasst, dann kann die OM-D mit einem noch klei­ne­rem Sensor.

    Die­ser Wech­sel war nicht wirk­lich nach­voll­zieh­bar. Als Argu­ment muss­te dann immer die Grö­ße und das Gewicht her­hal­ten, was ich - Stich­wort New York - natür­lich nach­voll­zie­hen kann.

    Dann folg­ten mit der OM-D die ers­ten Ein­sät­ze auf Hoch­zeii­ten (gibts hier eigent­lich mal was zu sehen?) und sol­che Kom­men­ta­re, dass man dank Klapp­dis­play „schön aus der Hüf­te schie­ßen“ kann.

    Spä­tes­tens da wur­de dem ein oder ande­ren Leser rich­tig schlecht. 

    Das Ende von Spie­gel­re­flex her­bei­zu­schrei­ben stößt nun­mal vie­len bit­ter auf. 

    Naja, lan­ge Rede, kur­zer Sinn. Dein Pos­ting hier ist über­fäl­lig, auch wenn du nie­man­dem Rechen­schaft schul­dig bist.

    (Dei­nen Kom­men­tar zu der D810 im letz­ten Pod­cast konn­te ich den­noch nicht nach­voll­zie­hen: Du bist ent­täuscht vom Gehäu­se. Was erwar­test du denn? Das ist ein Werk­zeug und kein Life­style-Pro­dukt. Vie­le wol­len kei­ne neu­en Fea­tures wie WLAN, GPS, Klapp-Dis­play, Touch-Dis­play, EVF etc.)

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    • Dein Kom­men­tar scho­ckiert mich etwas. Es scheint als wenn Du jeden mei­ner Schrit­te der letz­ten Jah­re pro­to­kol­liert hast und mir nun die Stim­mungs­schwan­kun­gen vor­hältst. Das mit Wor­ten wir “mir wird schlecht”, “stößt bit­ter auf” aus­zu­schmü­cken lässt ahnen, dass Du sehr viel Emo­tio­nen in Dein Equip­ment steckst. Wie kann ein Wech­sel auf eine ande­re Kame­ra für Unmut sor­gen? Das klingt ja so, als wenn Du blind alles nach­kaufst, was ich auch kau­fe und dann sau­er bist, weil ich plötz­lich eine ande­re Kame­ra ver­wen­de und Du nicht mehr auf dem neus­ten Stand bist.
      Kein Blog ist objek­tiv. Auch ich schrei­be ledig­lich nie­der was ich täg­lich trei­be. Mir ist bewusst, dass dies oft schwach­sin­ni­ger Natur ist, aber so bin ich nun mal. Ich mache ger­ne Feh­ler selbst und habe Spaß dar­an neue Din­ge aus­zu­pro­bie­ren. Was mich heu­te begeis­tert, lang­weilt mich morgen. 

      Es wäre schön, wenn Du ledig­lich Dei­ne per­sön­li­che Mei­nung schreibst und nicht im Namen ande­rer. Wenn Du schreibst “Vie­le wol­len etwas nicht”, dann kann ich dage­gen hal­ten “Vie­le ande­re wol­len aber doch”. Also lass die “Vie­len” lie­ber raus. Das sieht aus wie der Ver­such Dei­nen Wor­ten mehr Gewicht zu verleihen.

      Ich kann gut ver­ste­hen, dass mei­ne Hand­lun­gen für die ein oder ande­re Dis­kus­si­on sorgt. Da stei­ge ich ger­ne ein und stel­le mich der Dis­kus­si­on. Aber nicht, wenn sie auf so einer emo­tio­na­len Basis geführt wird. Kein Equip­ment der Welt ist es Wert sich so dafür ins Zeug zu legen. Wenn ich eins in den letz­ten Jah­ren gelernt habe, dann dass Mar­ken­treue eine gros­se Dumm­heit ist.

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      • Lei­der hast du mei­nen Bei­trag voll­kom­men miß­ver­stan­den. Es geht hier weder um Mar­ken­treue oder gro­ße Emo­tio­nen. Mein Pos­ting soll­te eigent­lich mit einem Augen­zwin­kern daher­ge­kom­men sein.

        Dass du alle Frei­hei­ten hast, habe ich bereits ein­gangs erwähnt. 

        Es tut mir leid, wie du auf das Pos­ting ein­ge­stie­gen bist. Viel­leicht liest du es dir noch ein­mal durch und dann rela­ti­viert sich vieles.

        Also, alles gut 🙂

        Aber, man wird sich doch noch wun­dern und Fra­gen stel­len dürfen…

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        • Ich habe gehofft, dass Du es so gemeint hast. Lei­der wirkt manch Wort­wahl im geschrie­be­nen Wort oft anders, bzw. hef­ti­ger als es eigent­lich gemeint war. Von daher “Alles gut”.

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      • Zitat Pad­dy:

        ” Kein Equip­ment der Welt ist es Wert sich so dafür ins Zeug zu legen. Wenn ich eins in den letz­ten Jah­ren gelernt habe, dann dass Mar­ken­treue eine gros­se Dumm­heit ist.”

        Die­se wahr­haft phi­lo­so­phi­schen Wor­te kann ich nur unterstreichen!

        Die zahl­rei­chen Fan­boys jed­we­der cou­leur soll­ten sich Dei­ne Wor­te zu Her­zen nehmen.

        Vie­le Grüsse
        Walt

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    • Tut mir leid - aber die­ser Kom­men­tar kommt wirk­lich sehr nega­tiv rüber.
      Ver­ste­he die Ant­wort von Pad­dy - anders hät­te ich es auch nicht aufgefasst.

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  4. Ich kann den Kom­men­tar von Mar­tin sehr gut nach­voll­zie­hen und habe ihn auch nicht als har­sche Kri­tik am Blog­ger Pad­dy emp­fun­den. Aber er belegt, was ich schon ver­mu­tet habe, näm­lich dass bei vie­len Lesern / Abon­nen­ten durch­aus Emo­tio­nen im Spiel sind, wenn es um Tech­nik geht. In einem Tech­nik-Blog ist es völ­lig nor­mal, dass der Autor und die von ihm prä­fe­rier­te Tech­nik von Außen in einem Kon­text gese­hen wer­den. Und wenn schon Emo­tio­nen ins Spiel kom­men, unter­schät­ze man die Magie der Mar­ken nicht! NIKON und PADDY waren im Bewusst­sein der treu­en Fans lan­ge Zeit genau­so eine Ein­heit wie Marl­bo­ro und der Cow­boy und sehr wahr­schein­lich für vie­le Leser auch der Grund, hier regel­mä­ßig nach­zu­le­sen. Nicht nur, um sich Infor­ma­tio­nen zu besor­gen, son­dern auch, um “gemein­sam” mit oder stell­ver­tre­tend durch Pad­dy die Nikon-Welt zu (er-)leben. Der eine, weil er auf eine Nikon spar­te, der ande­re, weil er sich dar­in bestä­tigt sah, wie gut die Kame­ra ist und was sie alles kann. - Wenn, bewusst über­trie­ben aus­ge­drückt, ein Indi­vi­du­um jeden Tag gegen­sätz­li­che Ent­schei­dun­gen trifft oder eine ande­re Rich­tung ein­schlägt, ist das sei­ne eige­ne Ange­le­gen­heit. Sobald aber ein gan­zer Tross an Fans dran hängt, sieht die Sache, objek­tiv betrach­tet, schon etwas anders aus. Aus dem Segen der vie­len Fol­lower kann auch ein Fluch wer­den. Aus ver­meint­li­cher gefun­de­ner Ori­en­tie­rung wird auf deren Sei­te Ver­wir­rung. Man stel­le sich nur mal vor, man sei lang­jäh­ri­ger Anhän­ger von Miles Davis und der erklär­te sei­nen Fans von heu­te auf mor­gen, er spie­le ab sofort Kom­po­si­tio­nen von Die­ter Boh­len. Für Miles Davis wäre das viel­leicht nur eine tem­po­rä­re Lau­ne, ein Spaß, gebo­ren nach einer durch­zech­ten Nacht - für sei­ne Fans wäre das ein Welt­un­ter­gang. - Was ich mit dem absur­den Bei­spiel sagen will: Wenn jemand in der Öffent­lich­keit steht, bekommt jede indi­vi­du­el­le Ent­schei­dung, Aus­sa­ge oder Rich­tungs­än­de­rung einen Ver­grö­ße­rungs­fak­tor. Mas­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on ist auch Pro­jek­ti­on. Ein Klein­bild­dia wird an der Wand rie­sig wahr­ge­nom­men, obwohl es direkt am Pro­jek­tor nur 24 x 36mm groß ist. Und jede kleins­te Bewe­gung am Gerät wird zu einem gewal­ti­gen Schwenk. Pad­dy ist auch ein Projektor. 🙂
    Dies muss man wis­sen, wenn man erstaunt oder erschreckt dar­über ist, wenn Anhän­ger aus der Ent­fer­nung ein kla­res (ver­meint­lich pro­to­kol­lier­tes) Bild von einem haben. Was nicht heißt, dass man sich nicht bewe­gen darf oder soll­te. - Die Irri­ta­ti­on der Fans ist eigent­lich ein posi­ti­ves Signal und gutes Indiz dafür, wie genau sie jeden Schritt und jedes Wort ihres Blog­gers ver­fol­gen und wie ernst sie alles neh­men. Mög­li­cher­wei­se viel erns­ter als der Absen­der sich selbst. 😉

    Mit einem gesun­den Abstand auf Mar­ken, Emo­tio­nen und indi­vi­du­el­le Argu­men­te, aber den­noch mit viel Sym­pa­thie für die­sen Blog grüßt euch
    Pierre

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    • Ich dan­ke Dir für den tol­len Kom­men­tar. Das trifft es sehr gut. Ich habe in den letz­ten Wochen sehr viel nach­ge­dacht und bin momen­tan noch am grü­beln, wie ich mich in Zukunft ver­hal­ten soll. Eigent­lich möch­te ich dar­über nicht nach­den­ken, aber anschei­nend ist es not­wen­dig geworden 🙁

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      • Mei­ner Mei­nung nach ist es frei aus dem Bauch her­aus geschrie­ben am sym­pa­thischs­ten, denn sobald man sich dar­über Gedan­ken macht was man schreibt oder wie es auf “man­che” wir­ken könn­te ver­zerrt es doch auch wie­der das gan­ze Bild. Am Ende liegt es doch am Leser selbst was er dar­aus macht und wel­che Essenz er aus den Arti­keln zieht. 

        Wenn man dei­nen Blog objek­tiv betrach­tet ver­mit­telt er doch vor allem eines - die Tech­nik ist für dei­nen Bild­stil, den vie­le dei­ner Leser so sehr mögen, nicht ent­schei­dend. Sie kann Din­ge erleich­tern und manch­mal hilft sie den inne­ren Schwei­ne­hund häu­fi­ger zu über­win­den (Klapp­dis­play & Wifi für unge­wohn­te Per­spek­ti­ven), aber sie macht aus schlech­ten Kom­po­si­tio­nen oder Licht kei­ne guten, sie hilft nicht plötz­lich völ­lig neue Moti­ve zu sehen und sie hilft schon gar nicht dabei mehr Fotos zu machen und sei­nen Hin­tern zu bewe­gen anstatt nur zu lesen. 

        Aber das ist eine Erkennt­nis die bis­her wohl kei­ner so wirk­lich ver­mit­teln konn­te, denn wen es ein Leser nicht wahr­ha­ben möch­te wird es auch nie sehen. Dabei müss­te man sich theo­re­tisch nur ein­mal die Mühe machen und Fotos guter Foto­gra­fen, die vor 10 Jah­ren ent­stan­den sind, betrach­ten. Mit Sen­so­ren und einer Dyna­mik die heu­te jede kom­pak­te oder jedes Smart­Phone in die Tasche ste­cken wür­de, aber den­noch aus­drucks­stär­ker sind als vie­les das wir heu­te sehen.
        Kei­ne Tech­nik hilft dabei sei­nen eige­nen Stil zu fin­den, und das ist viel­leicht eines der Din­ge was manch­mal irre­füh­rend ver­mit­telt wird. Natür­lich hat ein Smart­Phone Foto einen ande­ren “Cha­rak­ter” als eines aus einer Mit­tel­for­mat­ka­me­ra - aber das ver­schafft den eige­nen Fotos kei­nen “eige­nen Stil”. Man­che erhof­fen sich viel­leicht durch eine neue Kame­ra einen gewis­sen Stil zu erkau­fen, weil ja doch gern vom Look bestimm­ter For­ma­te und Objek­ti­ve gespro­chen wird, aber am Ende bleibt alles beim Alten. Stel­len­wei­se wird die­ser viel­leicht über­be­wer­tet dar­ge­stellt und führt zu fal­schen Hoffnungen. 

        Ich hof­fe du bleibst bei dei­ner bis­he­ri­gen Schreib­wei­se treu, denn letzt­end­lich ist es doch gera­de das per­sön­li­che was uns an Blogs reizt. Tro­cke­nes und mehr­fach über­ar­bei­te­tes Geschreib­sel gibt es doch zu genü­ge und hat wenig Charme. Das “ange­nehms­te” Werk­zeug muss jeder für sich selbst fin­den, eben­so wie die Erkennt­nis dass es nichts an der eige­nen Krea­ti­vi­tät und Moti­va­ti­on verändert.

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  5. Sehr lus­tig die gan­zen Kom­men­ta­re! 😉 Vor allem war­um da so viel Emo­ti­on drin­nen liegt wel­che Kame­ra sich denn nun Pad­dy kauft. Ich lese den Blog auch sehr häu­fig und dan­ke Patrick, Du hast mir schon sehr oft gehol­fen. Den­noch tes­te ich doch noch lie­ber sel­ber für MEINEN Bild­stil und MEINE Prä­fe­renz. Und dass sich über Jah­re Mei­nun­gen ändern kön­nen soll­te wohl auch erlaubt, gedul­det, ja sogar erhofft sein!! 😉 Den­ke genau davon lebt doch ein Blog. Sub­jek­ti­vi­tät, wie es also der Blog­be­trei­ber gera­de eben sieht.

    Hät­te aber noch eine Fra­ge an Paddy:
    Du hast ja nun wirk­lich den super Ver­gleich. Wie siehst du denn bit­te den Auto­fo­kus der D810 im Ver­gleich zur D4? Soll­te ja eigent­lich sogar eine Gene­ra­ti­on neu­er sein (auf D4s Niveau, jedoch fän­de ich schon D4 Niveau wirk­lich super). Kann lei­der aus Erfah­rung sagen dass näm­lich Nikon mit “der sel­ben AF Per­for­mance wie xyz” ger­ne wirbt, dies in der Pra­xis nicht so ist.) So war der AF der D4 mas­siv bes­ser als der der D800 und auch die D3 war deut­lich schnel­ler als die D700.
    Des­we­gen wür­de mich der Ver­glich zur D810 extrem inter­es­sie­ren! -Ich hof­fe ande­re auch und es ist des­we­gen wert es hier zu posten! 😉

    Vie­len Dank!
    Grü­ße, Tom

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  6. Da mich die fra­ge der Mega­pi­xel mal wie­der stark beschäf­tigt, jeder dazu eine Mei­nung hat, ich aber nur weni­gen Mei­nun­gen ver­traue, wür­de ich Dich Pad­dy gern fra­gen, denn schließ­lich nutzt du meh­re­re Systeme.

    Ich sel­ber nutz­te eine Nikon D610 und nut­ze eine OMD EM-10. Nun über­le­ge ich, ob ich mir eine Nikon D750 oder D800 kau­fe oder ganz zu OMD wechsele.

    Lan­ge Rede kur­zer Sinn - für Street­photo­gra­phy wäre ich schon längst umge­stie­gen. Aller­dings Rei­se ich gern z.B. nach Afri­ka und mach dem­nach häu­fi­ger Land­schafts­auf­nah­men, gern auch Pan­ora­men und Wild­lif­pho­to­gra­phy (hier bin ich froh auch mal ein Bild crop­pen zu kön­nen, denn so ein Vogel ist schon ver­dammt klein). In hei­mi­schen Gefil­den beschäf­ti­ge ich mit gern mit der Lang­zeit­be­lich­tung und hin und wie­der Architektur.

    Eini­ge mei­ner Fotos haben es in ein grö­ße­res Print­for­mat (1,2m Brei­te und mehr) geschafft und ich sehe schon einen deut­li­chen Unter­schied zwi­schen den damals mit einer D90 und heu­te mit der D610 auf­ge­nom­me­nen Bil­dern. Steht man einen Meter und mehr ent­fernt vom Bild, so rela­ti­viert sich der Ein­druck logi­scher­wei­se wieder.

    Ganz kurz for­mu­liert, wür­dest Du groß­for­ma­ti­ge Bil­der auch mit der OMD auf­neh­men oder dann doch zur D810 grei­fen. Ich bin es ein­fach leid zwei­glei­sig in den Sys­te­men zu fah­ren, aller­dings unsi­cher ob die OMD das Rich­ti­ge für mich ist auf­grund mei­ner Schwer­punk­te. Ich möch­te auch kei­ne Debat­te vom Zaun bre­chen - viel­mehr Fra­ge ich nach Dei­ne ganz per­sön­li­chen und sub­jek­ti­ven Mei­nung nur für mich (nicht für ande­re Leser, um Dis­kus­sio­nen zu vermeiden)…

    Vie­len Dank

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    • Wir berei­ten gera­de eine Aus­stel­lung vor. Da sind vie­le Bil­der aus der OM-D auf 1,20m 0,80m gedruckt und sehen gross­ar­tig aus. Mehr geht natür­lich immer und in der Tier­fo­to­gra­fie kann ich durch­aus ver­ste­hen, dass man etwas Crop-Spiel möch­te. Grund­sätz­lich sind die 16MP aber für die meis­ten Ein­satz­zwe­cke mehr als ausreichend.
      Bei der OM-D hast Du zudem einen Cropf­ak­tor von 2,0, der bei der Tier­fo­to­gra­fie evtl. von Vor­teil ist.
      Ich muss aber geste­hen, dass die Bild­qua­li­tät der D810 so gran­di­os gut ist, dass ich sie bei Auf­nah­men mit hoher Detail­treue vor­zie­he. Spe­zi­ell bei Land­schaf­ten oder Tie­ren (die ich nie foto­gra­fie­re) wäre die D810 mein Favo­rit. Bei Street, Peo­p­le und Por­trait lie­ber die OM-D. Sor­ry, aber es fällt schwer sich auf ein Sys­tem festzulegen.

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      • Dan­ke für die­se ehr­li­che Ant­wort Pad­dy! In Dei­ne Rich­tung ging auch mein Bauch­ge­fühl und so wer­de ich es machen. Die “klei­ne” OMD EM-10 immer dabei für die Tasche und Street und eine Voll­for­mat für die spe­zi­el­len Aus­nah­men der Lang­zeit­be­lich­tung und Wild­life­pho­to­gra­phy. Damit hast Du einen lan­ge inner­li­chen gedank­li­chen Kampf been­det und damit mei­ne ich nicht die Mega­pi­xel­schalcht. Damit beer­di­ge ich das The­ma, wen­de mich wie­der glück­lich der Foto­gra­fie, um die es ja schließ­lich geht - alles ande­re sind ehr­lich gesagt ja nur mei­ne Eitel­kei­ten - und bedan­ke mich noch mal ganz herz­lich bei Dir Paddy…!

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  7. Moin Pad­dy,
    du sagst ja du wür­dest mit der OM-D auch sehr ger­ne Hoch­zei­ten machen. Ich habe an Pfings­ten eine Hoch­zeit in Sankt Peter mit einer E-M1 und einer E-M10 beglei­tet. An Objek­ti­ven hat­te ich auf der E-M1 das 75/1.8 und auf der E-M10 das 17/1.8. An dem Tag eine Super­kom­bo! Tol­le Bil­der, tol­le Dyna­mik, abso­lut fle­xi­bel! Wür­de ich vom Gefühl her nie ein­tau­schen wol­len. Am Rech­ner trüb­te sich das Bild etwas, da sowohl bei der E-M10 als auch bei der E-M1 die Bil­der bereits bei ISO800 ziem­lich stark rausch­ten. Nimmst du das auch so wahr? Und stört das niemanden? 

    Grü­ße
    Gerrit

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