Für meine letzten Reise auf dem Containerschiff hatte ich mir das Voigtländer Super Wide Heliar 15mm f/4.5 III ausgeliehen. Auf so einem Dampfer hat man halt doch oft wenig Platz und einen Schritt weiter zurück gehen, ist meistens keine gute Idee. 15 mm sind schon ein krasser Blickwinkel und ich erhoffte mir damit das ein oder andere Foto zu schiessen, welches die Dimensionen des Schiffes verdeutlich.
Das Voigtländer ist für mich eine positive Überraschung. Die Verarbeitung macht einen guten und soliden Eindruck. Der Preis ist im Vergleich zu Leica-Linsen relativ günstig. Zwar ist das Objektiv mit f/4.5 nicht sonderlich lichtstark, dafür aber schön klein und kompakt. Bei 15 mm und f/4.5 muss man sich um den Fokus wenig Gedanken machen. Da ist eigentlich immer alles scharf. An geringe Schärfentiefe braucht man gar nicht erst zu denken. Das wiederum macht den Umgang damit einfach. Man stellt den Fokusring in etwa auf die passende Entfernung und schon passt es. In den meisten Fällen wird der Fokus eh auf unendlich stehen. Da der Messsucher meiner Leica die 15 mm nicht komplett anzeigen kann, arbeite ich hier mit Liveview, um den Bildaufbau hinzudengeln. Da ich mit dem Heliar gerne grafische Motive mit vielen Linien fotografiere, bietet sich Liveview eh an, denn damit bekomme ich die Bilder irgendwie gerader hin, als beim Blick durch den Sucher. Das mit dem „Gerade“ ist irgendwie so eine Krankheit von mir.
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Der Blickwinkel ist natürlich schon ziemlich “Drama” und zu den Rändern hin verzeichnet das Objektiv auch ein wenig. Bei Menschen muss man etwas aufpassen, wo man sie platziert. Da können schnell mal die Proportionen aus dem Ruder laufen. Ich mag den Effekt manchmal ganz gerne, man darf es nur nicht übertreiben. Die Schärfe ist bereits ab f/4.5 sehr gut. Weiter abblenden ist eigentlich nicht wirklich notwendig. Das ist gut, denn f/4.5 ist schon nicht unbedingt für schlechte Lichterhältnisse gemacht. Hier sind die modernen Kameras hilfreich, die auch mit ISO-Werte oberhalb von 3200 gut zurecht kommen. In der Praxis benötigt man nach Sonnenuntergang dann aber schon ein Stativ, wenn man nicht ständig am Limit der Einstellungen fotografieren möchte. Für Landschaftsfotografen dürfte das Voigtländer eine super Option sein, da sie eh oft ein Stativ dabei haben. Für meine Reportagen ist es ebenfalls eine gute Ergänzung für aussergewöhnliche Blickwinkel. Da ich diese Brennweite auch nicht so extrem oft einsetze, tu ich mich etwas schwer damit hier in die deutlich teureren Leica-Linsen zu investieren. Ich finde hier ist das Voigtländer ein super Kompromiss aus Preis und Leistung.
Einziger Nachteil bleibt meiner Meinung nach die Lichtstärke. Mit der Verzeichnung kommt man ganz gut zurecht. An der Leica wird das Objektiv jedoch als R-Adapter erkannt und somit muss man das Objektivprofil in Lightroom manuell einstellen. Immerhin gibt es ein passendes Profil für die Objektivkorrektur.
Das Objektiv gibt es mit Bajonett für Leica M und für das E-Bajonett von Sony.
Aber nun schaut einfach selbst und erlaubt mir noch den Hinweis auf meinen Bildband SEFARERS aus dem einige dieser Aufnahmen sind.
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1 Gedanke zu „Voigtländer Super Wide Heliar 15mm f/4.5 III“
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