Zuerst mal: Wow! Vielen Dank für die freundliche Aufnahme hier, so viele wohlwollende Kommentare, das tat richtig gut. Da kann ich es vielleicht wagen, mich gleich in meinem ersten inhaltlichen Beitrag wieder etwas unbeliebt zu machen. 😉 Die Motorräder auf dem Foto haben übrigens einiges mit dem zu tun, was ich sagen möchte, aber dazu später mehr.
Unter Fotografen gibt es ja mehrere Glaubenskriege: Canon gegen Nikon (Sony auch, ich weiß), Spiegelreflex gegen Spiegellose und so weiter. Eine dieser Streitigkeiten betrifft auch das “richtige” Datenformat zum Fotografieren: Raw oder Jpg. Ich nehme es heute mal auf mich, eine Lanze für das gute, alte Jpg-Format zu brechen. Denn ich war mal süchtig nach Raw, aber das ist jetzt vorbei, und wie das kam, will ich euch erzählen.
Wer sich mit den technischen Unterschieden zwischen Raw- und Jpg-Dateien auskennt, der kann diesen und die nächsten drei Absätze überspringen und gleich zu meinen rebellischen Ansichten aus der Foto-Praxis vordringen. Allen anderen Lesern sei gesagt, dass nur Raw-Dateien wirklich alle Bildinformationen enthalten, die der Kamerasensor aufnimmt, aber dass man mit ihnen erst einmal nichts anfangen kann. Man kann Raw-Bilder nicht einmal sehen (weil es eigentlich keine Bilder sind), solange man sie nicht mit einem speziellen Programm öffnet, dem Raw-Converter.
Gottlob enthalten einige Bildanzeige-Programme, etwa die Vorschau-App im Mac-Betriebssystem, auch einfache Converterfunktionen, so dass man ein Raw-Foto wenigstens auf den Bildschirm bringen kann. Bei nagelneuen Kameras (jedes Modell hat sein eigenes Raw-Format) kann es aber sein, dass nichts zu sehen ist, weil der Hersteller der Vorschausoftware noch keine Updates gemacht hat (oder weil der Besitzer des Macbooks noch mit einem älteren Betriebssystem arbeitet). Wie auch immer: Was man sieht, wenn man ein Raw-Bild im Converter zu sehen bekommt, ist grundsätzlich enttäuschend. Denn das Foto ist flau, schlaff, unscharf – kurz: Es hat nichts zu tun mit dem, was man wollte. Oder was die Kamera gekostet hat.
Eine Raw-Datei muss entwickelt werden, das macht man ebenfalls mit dem Raw-Converter, die meisten tun das mit Camera Raw von Adobe (Paddy macht es seit neuestem mit Capture One von PhaseOne). Camera Raw ist in Photoshop enthalten, seine Algorithmen kommen aber ebenso den Käufern von Lightroom zugute. Photoshop ist teuer, Lightroom ist billig, das galt zumindest früher. Heute gibt es beide Programme zusammen in der Creative Cloud von Adobe, und man zahlt für die Nutzung 11,89 Euro im Monat, das kann ich nur empfehlen (oh, ich glaube, hier braut sich ein weiterer Blogpost zusammen, nicht wahr?).
Wenn ich eine Raw-Datei in einem vollwertigen Converter öffne, dann kann ich nicht nur Kontrast und Helligkeit ändern, sondern einiges mehr. Ich kann z.B. den Weißabgleich anpassen, indem ich die Farbtemperatur Grad für Grad verstelle. Ich kann die Fehler nicht nur einiger, sondern nahezu aller auf dem Markt befindlichen Objektive herausrechnen lassen. Ich kann den Bildstil meiner Kamera nachträglich ändern, wieder und wieder. Vor allem aber habe ich die gesamte Farbtiefe des Sensors (meistens 12 oder 14 Bit) zur Verfügung, ich kann also sanfteste Verläufe, etwa im Himmel, bearbeiten, ohne dass sie ihre Sanftheit verlieren und Abrisse der Farben zeigen. Was bei Jpg-Dateien vorkommen kann, weil deren Farbtiefe nur 8 Bit beträgt.
Welche Mathematik genau dahinter steckt, weiß ich, aber ich spare mir das Teilen dieser Erkenntnisse für später auf, denn ich wollte ja aus meiner Praxis berichten, wozu ich jetzt auch alle Raw-Fans und -Kenner wieder begrüße. Um von der Frühlingsveranstaltung beim Fotohändler meines Vertrauens zu erzählen, wo ich schnurstracks zum Canon-Stand vordrang. Dort wollte ich meinen Unmut darüber äußern, dass die neue 5D Mark IV schon nach einem halben Jahr um 600 Euro billiger zu haben war. Ich besitze die Kamera seit Oktober 2016, weil ich sie kurz nach dem Verkaufsstart wollte und brauchte, und ich ärgere mich darüber, dass der Wiederverkaufswert praktisch sofort abgesackt ist.
Man gab sich ein bisschen zerknirscht am Stand, weil man sicher wusste, dass der Preisverfall auch an der starken Konkurrenz lag, zu der Canon mit der Mark IV allenfalls aufgeschlossen hatte – und wenn man die gerade erst veröffentlichten Daten der neuen Nikon D850 liest, kann man sich um den Zustand der Canon-Entwicklungsabteilung wirklich Sorgen machen. Aber die D850 war im Frühjahr noch fern, und der Canon-Mitarbeiter verfiel auf den ältesten Verkäufertrick der Welt: Er betonte das Positive. Ob ich denn mit dem neuen Autofokus zufrieden sei? Oh ja. Mit der Dynamik des Sensors? Aber immer. Und die Entrauschungs-Engine für die Jpg-Dateien – hervorragend, oder? Da hatte er mich erwischt: Kein einziges Jpg-Foto hatte ich im ersten halben Jahr geschossen. Ich war ja raw-süchtig.
Aber es begab sich eben auch, dass die beiden externen 2-Terabyte-Festplatten, auf denen ich meine Bilder speichere, so langsam bis zum Rand gefüllt waren. Und bei der nächsten Gelegenheit fotografierte ich in Jpg. Mit interessanten Ergebnissen.
Mein wichtigster Job 2017 ist das Begleiten der Rockband Subway to Sally, denn ich werde im Dezember einen Bildband über sie veröffentlichen. Wenn ich mit zum Konzert fahre, schieße ich über den Tag rund 3000 Fotos, fast alle entstehen irgendwo innen (Tourbus, Backstage, Konzertsaal), und immer ist es eher dunkel. Ich kann gut mit Blitzen umgehen, ich nutze sie sogar recht gern, aber für diese Art der Reportagefotografie sind sie tabu, denn es gilt, für die Band möglichst unsichtbar zu sein. Da brauche ich keinen Blitz, sondern einen dynamischen Sensor und ein gutes Rauschverhalten bei hoher Lichtempfindlichkeit, also hohen ISO-Werten.
Wir sehen hier Subway to Sally am Ende ihres Auftritts auf dem Festival M’era Luna am 12.8.2017 in Hildesheim. Mit dem Schieberegler in der Mitte kann man zwischen zwei Dateien wählen, die direkt so aus der Kamera kamen und nicht weiterbearbeitet wurden: einmal als Jpg, einmal als Raw. Man sieht, dass im Jpg-File die Vignettierung verschwunden ist, außerdem leuchten die gelben und roten Scheinwerfer satter, und durch den besseren Kontrast im Bild hebt sich auch die Geigerin vorn mehr ab. Aufnahmedaten: 22 mm Brennweite, Blende 4, 1/160 s., ISO 500.
Dasselbe Bild in Raw und Jpg, nur dieses Mal bearbeitet: Die Vignette ist jetzt wieder da (mit Absicht), die Geigerin wird durch einen Radialfilter hervorgehoben, und ganz allgemein sind Kontrast, Helligkeit und Schärfe verbessert. Wieder gibt es sichtbare, aber geringe Unterschiede zwischen Raw und Jpg. Die Jpg-Datei ist kontrastreicher und gesättigter, geht dafür aber weniger feinfühlig mit den Verläufen in den gelben und roten Lichtkegeln um, auch in den Wolken rechts oben ist mehr Kontrast, aber weniger Zeichnung (das sieht man auch schon bei den unbearbeiteten Bildern). Welches Foto man aber besser findet, ist reine Geschmacksache. Ich habe übrigens nicht beide mit denselben Einstellungen bearbeitet, weil ja das Raw- und das Jpg-File im Original unterschiedlich aussahen. Ich habe auch nicht versucht, beide exakt gleich hinzubekommen, das ist angesichts des unterschiedlichen Ausgangsmaterials brotlose Kunst, finde ich. So ist etwa die Vignette im bearbeiteten Jpg stärker eingestellt als im bearbeiteten Raw, wirkt sich aber im Bild weniger stark aus, weil beim Jpg ja schon in der Kamera eine automatische Objektivkorrektur stattgefunden hat. Ich habe einfach beide Dateien vom Ausgangsbild her so lange bearbeitet, bis ich sie – jede für sich – gelungen fand.
Schlechte Lichtverhältnisse gelten als klassische Begründung für den Einsatz des Raw-Formates. Doch ich wollte ja Jpg ausprobieren, und ich war angenehm überrascht. In aller Regel fotografiere ich die Band im TV-Modus und mit ISO-Automatik. Die feste Belichtungszeit (meistens 1/125 Sekunde) und die automatisch angepasste Lichtempfindlichkeit des Sensors verringern den Ausschuss ungemein, und sie entbinden mich vom Nachdenken über die Belichtung, dafür geht nämlich alles zu schnell. Ich mache quasi Streetfotos, nur eben mit dem Einverständnis der Fotografierten.
Es entstehen jedenfalls überwiegend Bilder mit ISO 6400, und ich kümmere mich wenig ums Entrauschen, weil die Jpg-Dateien in der Hinsicht wirklich eine gute kamera-interne Bearbeitung erfahren. Und ganz nebenbei sind sie auch noch dynamischer, als ich dachte. Ausgefressene Lichter? Ja, wenn man auf die LED-Bühnenbeleuchtung zielt oder auf deren Reflektionen. Abgesoffene Tiefen? Klar gibt es viele dunkle Ecken, aber die geben auch viel Atmosphäre – und sowohl die ausgefressenen Lichter als auch die abgesoffenen Tiefen lassen sich nach meiner Erfahrung auch in den Jpg-Fotos gut wieder herstellen.
Von diesen Erkenntnissen ermutigt, habe ich gelernt, die weiteren Vorteile von Jpg-Fotos zu schätzen: Sie sind bei meiner Kamera im Durchschnitt sechs Mal kleiner (5 bis 7 statt 30 bis 45 MB), dadurch komme ich eigentlich immer ohne Speicherkartenwechsel über den Tag, und ich kann mit meinen Festplatten auch mal eine Woche auf Tournee gehen, ohne mir die Nächte nach den Konzerten mit Aussortieren um die Ohren zu schlagen. Außerdem hört die Kamera, wenn sie Jpg-Dateien fotografiert, im Serienmodus praktisch niemals auf zu schießen, und das hat auch etwas für sich, wenn man etwa die Bewegung des Schlagzeugers perfekt einfangen will.
Im Frühjahr und Sommer hatte ich dann noch zwei ganz andere Großaufträge: Zusammen mit einem Kollegen habe ich zwölf Jugendweihefeiern mit insgesamt 600 Kindern abgearbeitet, danach allein ein Motorradtraining fotografiert: zwei Tage mit 80 Teilnehmern auf einer Rennstrecke. Die Kinder wurden vor einen weißen Hintergrund gestellt, der von zwei Scheinwerfern aufgehellt war, und dann gab es noch ein Hauptlicht von schräg oben. Da wir für jedes Kind nur exakt eine Minute hatten, galt: Keine Experimente, Kreativität nur im Umgang mit den Models, nicht mit der Technik. Darum sahen alle Bilder auch technisch gleich aus, sie waren nämlich sauber belichtet bei weißem Hintergrund – wozu sollte ich da in Raw fotografieren? Und beim Motorradtraining war gleichmäßiges, leicht bewölktes Sommerwetter, wie man an dem Titelbild dieses Textes sehen kann. Was ich bei diesem Termin wirklich brauchte, war eine Kamera-Objektivkombination mit sicherem Autofokus, das Dateiformat war hier vollkommen zweitrangig, zumal ich ausschließlich im Serienbildmodus gearbeitet habe. 20.000 Auslösungen an zwei Tagen – allein das Übertragen auf die Festplatten und das Importieren in Lightroom ging mit Jpg-Dateien so viel schneller, dass ich auf die technischen Vorteile des Raw-Formates leichten Herzens verzichtet habe. Ich behaupte auch: Die Kunden sehen es am Ende nicht.
Bei kleineren Shootings nutze ich Raw aber immer noch, vor allem bei Porträts mit viel Licht und Schatten. Ich täte es auch bei Landschaftsaufnahmen wegen der Farbverläufe im Himmel. Aber das ist nur eine theoretische Erkenntnis, weil mir für wirklich gute Landschaftsbilder die Geduld fehlt. Zurück in die Realität: Meine Zweitkamera, die etwas in die Jahre gekommene 5D Mark II, verharrt grundsätzlich im Raw-Modus. Weil sie allerspätestens ab ISO 1600 ihre Schwierigkeiten mit dem Rauschen bekommt, belichte ich mit ihr notfalls lieber etwas zu dunkel und rette das später im Raw-Converter. Und das bringt dann tatsächlich bessere Ergebnisse als mit Jpg-Files.
Ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass es in Sachen Raw oder Jpg nicht die eine wahre Antwort gibt. Die gibt es ja sowieso nur selten in der Fotografie. Man ist mit Raw zwar stets auf der technisch sicheren Seite, hat aber, besonders wenn man viel fotografieren will, mit spürbaren Komfortnachteilen zu kämpfen. Jpg hat sich darum als meine Lösung für große Jobs und für gleichmäßiges, berechenbares Licht (Fenster, bewölkter Himmel, manche Blitz-Setups) etabliert, also für alle Situationen, in denen man wahrscheinlich ohnehin korrekt belichtet und bei den Tonwerten nur wenig zu optimieren hat. Aber selbst auf nebligen Bühnen mit zuckenden Lichtern und in düsteren Backstageräumen hat sich das Jpg-Format wacker geschlagen. Ich weiß, dass ich mich mit seiner Nutzung auch in die Hand der Kamera-Ingenieure begebe und deren grundsätzlichen Bildlook übernehme. Aber im Fall meiner Canon habe ich inzwischen nicht mehr allzu viel dagegen, und die Bearbeitungsmöglichkeiten sind auch bei einer Jpg-Datei reichlich vorhanden.
Mein Rat ist also: Macht Jpg-Fotos, und schaut sie euch in Ruhe an. Wenn eure Kameras die Möglichkeit bieten, Raw- und JPG-Dateien gleichzeitig zu erzeugen, nutzt das und vergleicht die Bilder. Entscheidet in jedem Fall nach den praktischen Ergebnissen und nicht nach der Theorie. Wenn euch Raw dann trotzdem besser gefällt – gut. Wenn ihr keinen Unterschied seht oder Jpg sogar besser findet – auch gut. Wichtig ist, ein Gefühl dafür zu bekommen, wann man welches Format am besten einsetzt. Und zu erkennen, wie die Qualität der Jpg-Dateien ist, die die Kamera erzeugt.
Vergesst Raw, fotografiert Jpg! Okay, so ganz streng halte ich mich auch nicht an meine eigene Überschrift. Aber ich bin halt gelernter Journalist (Lügenpresse!), und ich musste euch ja irgendwie anlocken hier. 😉
Danke für Deine interessante Sichtweise. Die von Dir aufgezählten Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Ich werde es ähnlich halten wie Du und anlassbezogen entscheiden, in welchem Format ich fotografiere. Beim gleichzeitigen Fotografieren in jpg und raw ist allerdings die Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte von entscheidender Bedeutung. Weiter so !
*haha* Gut geschrieben und Du schränkst Dich ja gleich wieder ein: Gleiche, berechenbare Bedingungen, gutes Gerät (5D4), was ist da an JPG auszusetzen?
Aber selbst Sport mache ich mit RAW und es reicht mir auch die Serienbildgeschwindigkeit der RAWs (1Dx). PhotoMechanic zusammen mit Capture One sorgen für flüssiges Arbeiten und nach einigen Monaten, wenn niemand mehr über den Job spricht, werden die RAWs gelöscht und schwupps, ist wieder Platz auf den Platten.
Ich glaube übrigens, dass ich aus den RAWs oben mehr rausgeholt hätte…
Aber ich freue mich auf erfrischende Beiträge.
U.a. auch das hier:
“Heute gibt es beide Programme zusammen in der Creative Cloud von Adobe, und man zahlt für die Nutzung 11,89 Euro im Monat, das kann ich nur empfehlen (oh, ich glaube, hier braut sich ein weiterer Blogpost zusammen, nicht wahr?).”
Frag doch mal die Teilnehmer von Gunter Wegners Reisen nach einem verweigerten Start von LR in einer Umgebung ohne Inter-Netz 🙂
Ich glaube, Paddy hatte auf dem Schiff auch damit zu kämpfen.
Adobe Cloud? Never.
VG Frank
Fine art sooc ist der Titel einer meiner Workshops. Das shooten direkt in. Jpg kann mit ein wenig Vorbereitung zu absolut guten und druckfahigen Aufnahmen führen. Die von mir verwendeten Fuji Kameras helfen bei dieser Arbeitsweise natürlich. VG peter
@Peter
Zumal es auch mal ein erfrischender Ansatz sein kann. Ein wenig erinnert es mich immer an die damalige analoge Fotografie, wo man sich auch schon vorab für einen bestimmten Look / Bildstil entschieden hatte und einen dementsprechenden Film wählte. Vor allem im alltäglichen Geschäft standen die wenigsten selbst in der Dunkelkammer - die Wahl des Filmes entschied über den finalen Look. Genau das gleichen haben wir bei Jpegs und den Bildstilen / jpeg Parametern die unsere heutigen Kameras bieten.
Ich finde es schade dass diese immer so extrem verteufelt und beiseite geschoben werden. Sicherlich hat auch das RAW Format seine Vorteile, aber mal “bewusst” mit Jpeg zu fotografieren kann auch sehr erfrischend sein. Es trägt dazu bei sich schon vorab mehr Gedanken über das finale Bild zu machen.
Egal wie gut Kameras werden und wie gut die Kamerasoftware intern die JPG’s bearbeitet, ich habe noch keinen Grund gefunden, warum ich auf die Vorteile von RAW’s verzichten sollte. Vielleicht bin ich zu alt und unbelehrbar, aber Zeitersparnis bei der Bearbeitung von Fotos hat für mich immer etwas mit Qualitätsverlust zu tun. Wenn der Profi, um Geld zu verdienen, immer mehr mit JPG’s, Aktionen und Presets arbeitet, dann wird er irgendwann dem Kunden eine geringere Qualität anbieten, als es der ambitionierte Amateur kann. Das wäre sehr schade, obwohl viele Kunden den Unterschied (noch) nicht erkennen.
Hallöchen, guter Post erstmal. Mich beschäftigt das Thema gerade auch, es geht hier um die Komponente Zeit. Ich verbringe immer sehr viel Zeit damit dass die RAW Datei gut aussieht und wenn ich mir das JPEG anschaue ist es mit zwei drei Einstellungen eigentlich schon so wie ich es möchte. Warum also viel Zeit damit verbringen das JPEG nachzubauen per Hand wenn es so eigentlich fast aus der Kamera purzelt. Das ist doch viel Schneller das JPEG zu nehmen. Dem RAW zu entsagen ist aber nicht einfach. Man hat immer im Hinterkopf wenn doch mal ne Situation kommt… Aber mein Kompromiss… Ich speicher beides auf der Karte, zum leid der Kapazität ?.
Ich werde da noch ne weile an dem Workflow feilen bis ich für mich das Optimum aus Zeitaufwand und Qualität gefunden habe.
Bin gespannt auf weitere Blog Beiträge.
Danke und Grüße
Ich hab bei jpg auch die Komprimierung von Super Fine auf Fine gestellt. Im Gegensatz zur Dateigröße sieht man keinen Unterschied.
Hallo,
freue mich über deine Auslegungen. Ich war bisher auch voll von RAW überzeugt, fotografiere mit meiner D750 in RAW/Jpg Kombination. Immer wieder gefällt mir aber ein Jpg besser als die RAW-Darstellung, vielleicht bin ich da auch nur zu blöd das Richtige aus Raw herauszuholen. Zuletzt denke ich dann noch über die Größe des geplanten Ausdrucks nach. So entscheide ich von Fall zu Fall.
Ein toller Bericht. Weiter so.
Berichte, die nicht nur dem Mainstream entsprechen sondern als Guter Diskussionsbeitrag dienen find ich klasse. Die Blogbeiträge sollten dabei aber immer einem guten Stil entsprechen.
Viele Grüße aus dem Wilden Süden
Bernd
Danke für den ausführlichen Beitrag! Besonders in Hinblick auf die Massenverarbeitung. Es kam übrigens auch bei mir schon vor, dass ich RAW-Motive an JPG-Optiken anglich. 😉
Hallo Stefan, deine Erfahrung kann ich zu 100% teilen da ich den gleichen Weg gegangen bin, von der 5DMKII auf die IV. Habe bei den Raws nicht mehr rausholen können als bei den Jpgs, bei der 5DMKII waren das immer Welten zwischen den beiden Formaten, heute ( zu mindest bei der 5DMKIV ) erkenne ich kein Unterschied, was mich manchmal enttäuscht wenn ein Bild nicht optimal Belichtet ist oder sehr viele Kontraste hat um es bei Raws noch mehr pushen zu können. Da liegt es nahe auf Raws zu verzichten. Grüße Rene
Ja, kann ich so bestätigen. Ich hab - weil ich von LR auf C1 umgestiegen bin - sowohl Raws als auch Jpgs parallel abspeichern lassen. Und es war wirklich so, dass viele Jpgs sehr gut waren aber eben nicht alle. Gerade bei Gegenlichtaufnahmen oder hellem HG wird es schwierig den Kontrast noch zu bändigen.
Ich bin auch froh von Canon zu Nikon gewechselt zu sein, denn der Nikon Sensor hat schon noch ordentlich mehr an Dynamikumfang zu bieten als meine Canons.
Und nun noch der KlugshieterModus: unbearbeitete Raws gibt es nicht, sobald ein Raw aufgemacht wird MUSS die Software eine Interpretation vornehmen, sonst könnten wir das Bild gar nicht sehen. Das merke ich gerade, weil ich ja die Zeit die Bearbeitung von LR mit C1 vergleichen habe.
Ein sehr interessanter Beitrag ! Könnte und sollte vertieft werden; z.B. Setup im Menü zu den Kameraeinstellungen wie Porträt, SW, Standard etc.
Gruss Peter
Das Problem des überquellenden Speicherplatzes liegt m. E. nicht bei der Entscheidung bezüglich des Bildformats, sondern in der Bilderflut, zu der die Digitalfotografie verführt. 20.000 Bilder in zwei Tagen, auch wenn Serienaufnahmen dabei sind, sind definitiv zuviel. Trivial, aber einleuchtend: “Nur” 2.000 Bilder reduzieren die Datenmenge um 90%. Die Entscheidung sollte bezüglich des Datenvolumens nicht heißen “RAW” oder Jpeg “, sondern “auslösen oder nicht auslösen”. Ähnlich könnte man auch diskutieren bezüglich des Sensorformats. Braucht man wirklich Vollformat?
Was die Bilderflut betrifft, ich unterliege leider auch der Versuchung und komme mit zu vielen Bildern (Vollformat und RAW) nach Hause. Ein systematisches Sichten, Löschen und Priorisieren gelingt mir leider nicht. Spätestens beim 10. Bild fange ich schon an zu entwickeln, Neugierde und Ungeduld sind zu groß . Danach werden noch ein paar Bilder gelöscht, weitere entwickelt und wenn dann schon die nächste Tour wieder anstand, findet das Dilemna seine Fortsetzung.
Die Kunst liegt in der Enthaltsamkeit. Nur so gelingt es, schnell gute Eegebnisse zu erzielen. Ob das jetzt mit RAW, Jpeg, Vollformat oder was immer aufgenommen wurde, ist m. E. zweitrangig.
Liebe Leser, vielen Dank für eure freundlichen Kommentare. Hier nur je eine kurze Bemerkung zu vier eher kritischen Hinweisen. @Frank: Ich bin sicher, dass Du mehr herausgeholt hättest aus meinen Raw-Dateien, zumindest aber etwas anderes. Und zu den Schwierigkeiten mit der Adobe Cloud ohne Netzzugang werde ich mal recherchieren, das ist mir so noch nie passiert. @Günter: Du hast prinzipiell recht. Meine größere Offenheit gegenüber dem Jpg-Format rührt sicher auch daher, dass ich aus dem Journalismus komme und viele, viele Pressefotografen kenne, die Raw nicht anrühren. Ihnen geht es um einen schnellen Workflow, und bei dem lausigen Papier, auf dem zumeist gedruckt wird, lohnt sich eine FineArt-Postproduction ohnehin nicht. @Eberhard: Unbearbeitet bedeutet in dem Fall natürlich: vom Fotografen unbearbeitet. Aber danke für den Hinweis, das ist wichtig zu wissen, dass Raw-Converter auch ihren eigenen “Geschmack” haben. @Jens: Ich habe die 20.000 Bilder nicht gebraucht, nicht importiert und nicht behalten. Aber vorbeifahrende Motorräder muss man im Serienmodus fotografieren, sonst kann man nicht 80 Kunden garantieren, dass sie schöne und scharfe Actionfotos von sich bekommen. Eines meiner nächsten Themen ist übrigens die Sortier-Strategie. Also bleib dran 🙂 Schönen (Wahl)Sonntag noch für alle.
Interessant. Für bestimmte Arbeiten ist jpg in der Tat eine gute Lösung. Wer jedoch sehr stark bearbeitet, wird immer mit RAW besser dran sein. Oder wer Dinge wie Weißabgleich etc. beim Fotografieren großzügig ignoriert bzw. ignorieren muss, weil sich die Lichtverhältnisse zu stark ändern und das sogar innerhalb einer Serienaufnahme.
Aber wer in Richtung Reportage geht und wer wenig nachbearbietet, der ist bei RAW einfach falsch aufgehoben. Die automatische Umwandlung ist heute so gut, dass man viele alten Vorbehalte gegen jpg getrost vergessen kann.
Ich bleibe jedenfalls bei RAW…aber für mich sind Fotografien auch nur die Grundlage für das Bearbeiten meiner Bilder.
Der text ist gut aber schlecht lesbar (hellgrau auf weiss)
Nenn mich altmodisch, aber ich war schon immer der Meinung, das die Aufgabe das Werkzeug definiert. Nicht umgedreht. Du sprichst hier darüber wie man Werkzeuge anwenden soll ohne die Aufgabe Deiner Leser zu kennen. Nur weil das bei Dir passt (und da ja scheinbar auch nicht bei allen Jobs) und mit Deiner technischen Basis umsetzbar ist, ist das noch lange nicht bei jedem so. Ich mache sehr viel Landschaftsfotografie, auch und gerade bei kritischen Lichtsituationen. Und das auch nicht für 10x15-Bildchen oder nen schnelles Thumbnail-Bild im sozialen Netz, sondern auch um es mir groß an die Wand zu hängen. Und ich möchte dabei nicht bei einem Bild auf die Möglichkeiten des RAW-Formats verzichten wollen.
Und wenn Du als Professioneller Probleme hast für die anfallenden Datenmengen ein vernünftiges Speicherkonzept aufzubauen, dann ist das schon fragwürdig. Das gehört einfach zur entsprechenden Dienstleistung dazu, das die Daten des Kunden entsprechend den vereinbarten Bedingungen vorgehalten werden. BTW: Wir reden hier von paar hundert Euro für Platten und Storagesysteme, nicht für ständig anfallende Filmkosten und deren recht aufwändige manuelle Lagerung.
Auch das Gejammere über wen zügigen Verfall des Wiederverkaufswerts kann ich nicht verstehen. Entweder brauchst Du das Ding für Deine Arbeit oder eben nicht. Was macht es da Sinn über Wiederverkaufswerte nachzudenken? Noch dazu bei dem was Du da an Bildern durchjagst? Was soll das?
Im Ganzen hinterlässt der Artikel einen sehr merkwürdigen Eindruck bei mir. Gefühlt bewegen wir uns hier gerade auf Clickbait-Niveau, etwas was ich so von Paddys Seite bisher nicht kannte. Ich hoffe mal, dass dies nur ein falscher Eindruck ist und das zukünftig wieder besser läuft.
“… anlocken hier”. Ja muss Uwe beipflichten - finde das etwas halbseiden. RAWs sind nie unbearbeitet, da jeder RAW converter hier bereits leichte Veränderungen erzeugt. Auch der Sättigg. Unterschied ist nicht relevant zwischen JPEG und RAW - das sind alles Einstellungen die schlicht mit einem Klick im RAW Converter machbar sind. Wertverfall spielt bei beruflicher Nutzung von DSLRs kaum eine Rolle, die sind doch nach 2-3 Jahren soundso runter gewirtschaftet. Wen interessiert der Wiederverkaufswert? Händler? RAW Daten profitieren immer von zukünftigen besseren RAW Konverter Algorithmen, bisher fallen alte Kameras auch nicht raus aus den RAW Konvertern. LR gibt es auch als Standalone ohne CC.
Wer viel Bilder im Grenzbereich des Dynamic Range des Sensors editiert, der sieht einen enormen Unterscheid zw. JPEG und RAW. Kann nur von Nikon NEF Files sprechen, aber da sind Welten dazwischen und für NIkon NEF Files ist klar: der Artikel analysiert schlicht nicht gut genug die Qualitätsunterschiede zwischen RAW und JPEG. Der Titel versucht Leute auf den Artikel aufmerksam zu machen um am Ende alles zu relativieren. Besser nicht mehr von diesem Stil! Sorry! VG, Sören
Noch was: besorg Dir ein RAID5 mit 18TB und Deine Datenprobleme werden sich etwas relativieren. Archivierung auf BR oder ein 2tes HD System mit langsamen Platten. Speicherprobleme sollte Heutzutage wirklich kein Grund sein nicht in RAW zu arbeiten. Die Technik ist da und auch finanzierbar.
Ein etwas ketzerischer Beitrag, aber stimme großteils zu. 🙂 JPG zwingt einen, exakter zu fotografieren, d. h. genau auf Bel. und WB zu achten. Außerdem kann die Kamera die Verzeichnung bereits korrigieren. Habe es jetzt, inspiriert durch diesen Beitrag, mal selbst ausprobiert. Zuvor habe ich alle bildverändernden Parameter deaktiviert um eine Art “Roh-JPG” zu erhalten. Ergebnis: Daheim musste ich nur noch Kontrast, Bilddynamik, Schärfe usw. anpassen und fertig waren die Fotos.
Es gibt unbestritten Grenzbereiche, wo Raw unverzichtbar ist, es gibt aber mindestens ebenso viele Fälle, wo die Raw-Dateien entbehrlich sind. Und mal ehrlich: Ob ein gutes Foto ein Raw oder ein JPG war, interessiert außer uns Fotografen eh keinen oder? Darum: Mehr Mut zu JPG!
LG aus IBK
P.S: Wer eine Alternative zu Adobe CC sucht: Habe mein Abo gekündigt und arbeite jetzt mit Affinity Photo. Der Workflow ist ein ganz anderer, aber Photoshop und Lightroom vermisse ich keine Sekunde.
@Uwe und @Sören: Danke für Eure Kritik. Ich gebe zu, dass die Überschrift vor allem dazu dient, Leser anzuziehen, aber das ist eben auch die wesentliche Aufgabe einer Überschrift. Vom Clickbaiting ist sie aber weit entfernt, sonst stünde da z.B.: “Ihr glaubt nicht, was diesem Fotografen passiert ist, nachdem er das erste Mal im Jpg-Format fotografiert hat” – oder so ähnlich 😉 Ich gebe Uwe völlig Recht bei den Landschaftsaufnahmen, das hatte ich ja auch erwähnt, dass ich Landschaften ebenfalls in Raw fotografieren würde wg. der Farbverläufe. Aber ich mache halt keine Landschaften, sondern habe das Dateiformat-Thema aus Sicht eines Event- und Reportagefotografen erörtert. Und nur, um es klarzustellen: Alle importierten Dateien werden bei mir natürlich aufbewahrt (als Dng und als exportiertes Jpg), und inzwischen habe ich auch von 2 auf 4 TB gewechselt, was die Lage wieder entspannt hat. Und ja, ich nutze meine Kamera natürlich bis zum bitteren Ende, aber ich mochte früher den Gedanken, dass Vollformat eine gewisse Wertstabilität hat, so wie es die Objektive eben auch haben. Unlängst habe ich leider mein 70-200 f4 gecrasht (aus zwei Meter Höhe mit Schwung auf den Asphalt), und die Reparatur (350 Euro) hat sich gelohnt, weil dieses eigentlich nur 1000 Euro teure Objektiv gebraucht für 700 gehandelt wird, auch nach Jahren. So stelle ich mir das vor, das gibt mir als demjenigen, der investiert hat, einfach ein gutes Gefühl. Ich wünsche euch eine gute Woche und vor allem Sören immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel 😉
Der Post hat mich nicht überzeugt. In ausschweifender Länge wird über Umwege (Preisverfall der Canon) auf einige wirklich altbekannte Tatsachen verwiesen (RAW hat mehr Dynamik, JPG ist kleiner, RAW kostet mehr Zeit), um dann endlich zu der Aussage zu kommen: “nutze RAW, wenn du die Vorteile benötigst, ansonsten nimm mal JPG, je nach Anwendung”. Ja danke, klasse Idee. Aber gelesen habe ich den Beitrag, weil mich die Überschrift hat glauben lassen: “hey, jetzt haut mal einer ein paar interessante, neue Argumente für JPG raus”.
@Jörg. Danke, ist angekommen. Ich denke trotzdem, dass mein Post einigen Lesern neue Argumente geliefert hat, wenn auch sicher nicht allen. Aber es geht hier im Blog auch darum, fotografische Themen mit unserem Foto-Alltag zu verknüpfen, das ist für viele Leser interessanter als ein reiner Sachbeitrag, der dann vielleicht etwas kürzer wäre. Immerhin hast Du ja bis zum Ende gelesen, insofern fühle ich mich sogar bestätigt. Ich wünsche Dir einen schönen Tag 🙂
P.S.: Ich bin im übrigen gar nicht sicher, ab Raw wirklich mehr Dynamik hat, oder ob es nicht nur mehr Farbtiefe ist. Vor dem Schreiben konnte ich das nicht verbindlich herausfinden, darum habe ich diesen Aspekt auch nicht vertieft. Aber ich habe das Gefühl, dass Dynamik und Farbtiefe häufig verwechselt werden, und wenn ich da belastbare Wahrheiten finde, schreibe ich dazu demnächst auch noch mal etwas.
Also um es aus meiner Sicht mal auf den Punkt zu bringen:
Eine Aufnahme aus meiner D7200 mit sehr kontrastreichem Inhalt (starker hell/dunkel-Bereich), aufgenommen als RAW & JPG… hinterher in Lightroom bearbeitet…
Das JPG hat da keinerlei Chance, im RAW kann ich die Tiefen bis +100 anheben und die Lichter bis -100 absenken, das geht schlicht und einfach gesagt im JPG so nicht! Da gibt es dann sogar Abrisse und deutlich sichtbare Kanten.
Ich benutz jedenfalls JPG gar nicht mehr, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden!
Gruß Manfred
Hallo Stefan,
ich bins, der mit dem Clickbait “Vorwurf” 🙂
Behalte ich auch bei, ich mag sachliche Überschriften, “…fotografiert JPG!” ist eine Aufforderung, speziell das Ausrufezeichen bekräftigt die Richtigkeit der Aussage. Wiki schreibt zu Clickbait: “Ein Clickbait besteht in der Regel aus einer reißerischen Überschrift, die eine sogenannte Neugierlücke (englisch curiosity gap) lässt. Sie teilt dem Leser gerade genügend Informationen mit, um ihn neugierig zu machen, aber nicht ausreichend, um diese Neugier auch zu befriedigen”. Sehe ich als erfüllt an. Aber… Voll egal, kommen wir zum Thema, viel spannender:
Ohne jetzt gegoggled zu haben, einfach aus dem Kopf heraus, kann also falsch sein, darf gerne korrigiert werden:
- Dynamik = Der Luminanzbereich in Blendenstufen, die das Aufnahmematerial (Sensor) erfassen kann.
- Blendenstufen entscheiden über Luminanz im Bild.
- 8 BIT RGB (JPG) = 2 hoch 8 = 256 Luminanzstufen pro Kanal. Bleiben wir bei S/W Bilder, haben wir “256 shades of grey”.
- 14 BIT Raw = 2 hoch 14 = 16384 Luminanzstufen pro Kanal, bei S/W Bildern also “16k shades of grey”.
Das ist nun noch keine wissenschaftl. schlüssige Argumentation, aber diese Informationen lassen mich annehmen, dass im Raw-Format tatsächlich mehr Dynamik gespeichert werden kann (letztlich natürlich auch mehr Farben).
Ich erinnere mich, mal gelesen zu haben das ein JPG vom Dynamikumfang bei 7-8 Blendenstufen liegt, wohl ähnlich wie ein klassisches analog Negativ (ISO 100). Ich finde aber weder die Quelle noch könnte ich das irgendwie belegen, bei analog bin ich eh raus.
Ich nutze schon immer Raw+JPG, aber eher aus praktischen Gründen. Richtig ist, mit Lr / C1 bekommt man nicht immer den Look hin, den das Kamera int. JPG zeigt. Richtig (für mich) ist aber auch, nutze ich den Kamera eigenen Raw-Entwickler, habe ich den Look. Es gibt viele Situationen, wo JPG absolut in Ordnung ist, ich denke da an alles, wo gar keine Zeit für eine Nachbearbeitung vorhanden ist.
Speicherplatzmangel ist aber für mich kein Punkt, denn der Preis pro MB ist niedrig wie nie. Aber ich ballere bei einem Shooting auch keiner Bilder, als gäbs kein Morgen mehr. Und… Linsen für > 1000 EUR kaufen, aber kein Geld für Speicher investieren mögen, den Gedanken habe ich nie verstanden.
Letztlich wird diese “Raw vs. JPG” Sau immer wieder durchs Dorf getrieben, die eine richtige Antwort gibt es nicht. Fest steht aber, lässt man sich auf JPG only ein, verliert man viel Gestaltungsfreiheit in der Nachbearbeitung. Fest steht auch, fotografiert man Raw + JPG, verbraucht man nur noch mehr Speicher, speichersparend bei max. Möglichkeiten wäre als Raw 😉
Das ist meines Erachtens an den Lesern vorbei geschrieben. 20.000 Fotos in 2 Tagen zu transferieren und zu speichern, ist für 99,9% der Leser hier kein realistisches Szenario und entsprechend erzielen sie auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile. Speicher kostet fast nichts mehr und insofern greifen Kosteneinsparungen beim Speichervolumen auch nicht, zumal man beim ersten Durchschauen die 20.000 sicher stark ausdünnt. Und wenn man Bodies für 4.000 EUR kauft, dann wird es auch nicht ernsthaft an 2 UHS-II-Speicherkarten a 128 GB für 90 EUR scheitern.
Ja es kann gut sein, dass man bei 95 von 100 Fotos mit dem JPEG völlig zufrieden ist und nur bei 5% die erweiterten Nachbearbeitungsmöglichkeiten braucht, die RAW bietet. Schön wenn man die erweiterten Möglichkeiten bei den 5% dann aber auch wirklich hat.
Letztes Endes werden tausende Euros für erstklassiges Equipment mit exzellenten Bildsensoren ausgegeben. Und dann schmeißt man rechnerisch bis zu 98,5% der Farbinformationen, die der exzellente Sensor erfassen kann, von vorneherein weg, weil man nur 8-bit-JPEG statt 14-bit-RAW speichert? Welchen Sinn soll das ergeben? Ich will gar nicht pauschal pro JPEG oder RAW argumentieren. Was da gerade besser ist, hängt sehr von den Anforderungen und Bedingungen im konkreten Einzelfall ab. Aber man kann mit den meisten besseren Kameras ziemlich problemlos JPEG+RAW speichern. Dann hat man das Beste aus beiden Welten zur Verfügung.
@Patrick: Vielen Dank für Deine Mühe. Ich persönlich glaube, dass der Dynamikumfang ausschließlich die Anzahl der Blendenstufen zwischen pechschwarz und grellweiß definiert. Dagegen gibt die in Bit gemessene Farbtiefe an, wie viele Helligkeitsabstufungen (pro Farbkanal) innerhalb des gegebenen Dynamikumfangs die Datei wiedergibt. Was bedeuten würde: Die oft gehörte Meinung, ein Jpg-Bild hätte nur acht Blendenstufen Dynamik (wg. 8 Bit) muss nicht stimmen, sondern ein Jpg könnte genauso dynamisch sein wie ein Raw, nur mit deutlich weniger Farben, nämlich 2 hoch 8 = 256 pro Kanal. Bevor ich an dieser Stelle weiter mache (die einen eigenen Blogpost rechtfertigen würde), muss ich das aber erst einmal verifizieren. Sachdienliche Hinweise auf ein knochentrockenes Physikbuch für Fotografen sind herzlich willkommen.
@Stefan: Hmm… Der Sensor nimmt das Bild nur monochrome auf, Methoden wie z.B. Bayer oder Trans X machen dann RGB daraus. Aus RGB entsteht das Farbbild. Mir ist keine Kamera bekannt, die mich in das monochrome Material des Sensors vor der Wandlung zu RGB zugreifen lässt (bei Smartphones wird ja aktuell bei einigen Modellen in der Tat Monochrom und RGB seperat aufgenommen, aber die lassen wir mal beiseite).
Also bekomme ich nur RGB, Schwarz, Weiss, vor allem aber alle Graustufen dazwischen werden immer durch gleiche Luminanzanteile von RGB erreicht. Aktuell glaube ich, kann man Dynamik und Farbumfang in diesem Fall nicht trennen, die digitale Fotografie arbeitet RGB, salop gesagt werden die Zustände Schwarz und Weiss, ebenso wie alle Graustufen, als Farbwert verarbeitet. Bei 8Bit RGB (JPG) gehts als von #000000 bis #ffffff.
Ich hab es wieder gefunden, für die Richtigkeit kann ich nicht garantieren, aber lt. dieser Quelle hat JPG 8,6 Stufen Blendenumfang (siehe http://dpanswers.com/content/tech_zonesystem.php).
Danke, Patrick, ich hab’s mir angesehen. Das scheint, wenn auch in digitaler Form, das knochentrockene Physikbuch zu sein, nach dem ich suche. Darin steht auch, dass der Dynamikumfang von Jpg-Dateien geringer ist als der von Raw-Files. Ich verstehe die Erklärung zwar noch nicht ganz, aber ich werde mich damit beschäftigen, allerdings erst später, weil ich zurzeit viel, viel Arbeit habe. Demnächst mehr dazu. Schönen Tag.
Grundsätzlich ist der Dynamikumfang nicht abhängig vom Dateiformat sondern nur von Realität, Eingabemedium (Sensor) und Ausgabemedium (Bildschirm/beleuchteter Abzug/…).
20 Blendstufen aus der Realität könnte man in 8bit pressen. Dann dürften aber keine Farbverläufe dazwischen sein, sonst bekäme man stufige Verläufe. Solche Sensoren findet man in gängigen DSLRs aber nicht. Bestenfalls kann man also ca. 14 Blendstufen aus den 20 aufnehmen.
Ob die am Ende wie 6 Blendstufen oder wie 14 aussehen, hängt auch etwas von der Wiedergabe ab. Günstige Bürodrucker lassen gerne mal Tiefen zulaufen und schon sind wieder 2 Blendstufen Dynamik weg. Wenn das Bild dann nicht gut angeleuchtet wird, strahlen die hellen Bereiche nicht; Das Gehirn könnte das eventuell noch Ausgleichen aber es sieht trotzdem nicht so kontrastreich aus, wie der aufgenommene und gedruckte Dynamikumfang es zulassen würde.
Dynamik ist zwar auch im digitalen und in RGB-Bilddateien beschreibbar, aber als Fotograf meint man doch eigentlich die Realwelt-Helligkeitsdistanz zwischen der hellsten und dunkelsten abbildbaren Stelle. Die dunkelste wird in RGB immer auf 0|0|0 gemappt. Ob die hellste auf 255|255|255 oder auf 16383|16383|16383 gemappt wird entscheidet aber nicht darüber, wie hell diese Stelle in der Realität war (oder in der Wiedergabe dargestellt wird), sondern es entscheidet bloß darüber, wie viel Platz (=Farbtiefe) ich zwischen der dunkelsten und hellsten Stelle habe, um Nuancen abzuspeichern.
So gesehen schränkt JPG den Dynamikumfang nicht ein. Genauer gesagt schränkt eine 8bit Repräsentation verglichen mit einer 14bit Repräsentation den Dynamikumfang nicht ein. Aber in der Praxis kann es anders aussehen.
Wichtig ist (mindestens bei JPGs), wie die Sensordaten in RGB-Daten übersetzt werden. Dort kommt ja (wie im RAW Converter) praktisch eine Gradationskurve mit Kontrastoptimierungen zum Einsatz. Dabei könnten prinzipiell Daten aus den Schatten oder Lichtern verloren gehen, was den Dynamikumfang eines JPGs einschränken könnte. Dass in kontrastreichen/dynamischen Lichtsituationen ein RAW oft mehr Spielraum beim Rausarbeiten von Schatten und Lichtern bietet, spricht dafür, dass wirklich Dynamikumfang verloren geht. Sofern ein RAW tatsächlich die Sensorrohdaten enthält, sollte der volle Dynamikumfang erhalten bleiben.
Dass ein RAW unter Umständen also einen größeren Dynamikumfang abbildet, liegt nicht so sehr an 8bit vs. 14bit sondern eher an der (Kontrast-)Optimierung in der Kamerasoftware. (Mittelbar liegt es auch ein bisschen an der Beschränkung auf 8bit, da Tonwertabrisse sicherlich von der Software eher vermieden werden als das Clipping von Randwerten.) Die Optimierungen können aber auch so Ausfallen, dass die aufgenommene Dynamik in beiden Formaten gleichermaßen erhalten bleibt.
Wow, Roberto, vielen Dank. Ich glaube, das ist genau die Erklärung, die ich gesucht habe. Neulich hat erst wieder ein (ziemlich bekannter) Fotograf auf Youtube behauptet, eine Jpg-Datei habe grundsätzlich nur 8 EV Dynamikumfang. Nein, nein, nein, Farbtiefe ist nicht gleich Dynamikumfang. So wie Du es erklärt hast, klingt es absolut plausibel. Ich mache irgendwann noch mal ein Rundum-Stück zu dem Thema, aber wie ich schon irgendwo in einem Kommentar gesagt habe: Derzeit viel Arbeit (tatsächlich mit Jpg-Dateien im Moment), ich veröffentliche als nächstes Dinge, die ich schneller zusammenschreiben kann. Ein schönes (langes?) Wochenende noch für Dich 🙂
@Roberto: Danke für Deine Sichtweise. Ich denke, Du hast auch mit allem Recht. Aber betrachten wir das im Zusammenhang mit dem Kern des Artikels, sehe ich da ein riesen Problem.
Sofern man nicht ganz manuell arbeitet und sich, egal in welchem Modus, irgendwie auf die Belichtungsmessung der Kamera verlässt, wird diese immer 18% Grau belichten. Und bei JPG wird das Bild dann in 256 Luminanzstufen gefangen, je mehr der Schwarz- und Weißpunkt nun im Motiv auseinander liegen, je mehr werden die 256 Stufen über die gesamte Dynamik, gespreizt. Das kann nicht wirklich gut sein, Tonwertabrisse und Zeichnungsverluste sind die Folge. Wo der graue Himmel in der realen Betrachtung viel Zeichnung hatte, ist er dann fast weiss und zeichnungslos, unwiderruflich. Das wären für mich Realbedingungen, daher vertrete ich auch die Meinung, dass in JPG nicht so viel Dynamik passt. Aber manchmal ist es schon gut, Begriffe ganz runter zu brechen, macht Spass.
Man kann in 8 Bit mehr Dynamik reinpressen, es sieht dann nur mistig aus. Einige Kameras haben ja Flat-Profile für die JPG-Wandlung, hier werden die Tiefen angehoben und die Helligkeit gesenkt. Man bekommt ein matschiges Bild, was man aber hinterher mit einer Gradations S-Kurve verbessern kann. Solche Techniken findet man, soweit ich weiss, häufig bei Video, weil man hier aus Speichergründen oft nur auf 8 od. 10 Bit Codecs zugreifen kann bzw. möchte.
Ich mache gerade den ultimativen Vergleich
Da ich schon immer unsicher war, was das bessere Verfahren ist, habe ich im letzten Jahr die Safaris und Urlaubsbilder auch in RAW gespeichert. Ich hatte immer vor, herauszufinden, ob ich „schlechte JPGS“ über RAW besser darstellen könnte. Bin aber nie dazu gekommen, bzw. es war nicht notwendig.
Am Wochenende habe ich als Gast auf einer Hochzeit fotografiert. Dabei habe ich sowohl RAW als auch in JPG gespeichert. Es war auch ein Profi vor Ort, der in den nächsten Tagen alle meine RAW‘s erhalten wird. (Es geht ja darum, dass das Hochzeitspaar glücklich wird). Danach kann ich aber vergleichen, was die besseren Resultate geliefert hat. (Der Profi oder ich und RAW vs. JPG)
Bis bald
Danke, Bernd, ich bin gespannt auf Dein Ergebnis vor allem in Sachen Raw vs. Jpg. Aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn der Profi die besseren Hochzeitsfotos vorweisen kann (das sollte er zumindest, wenn er nicht mitgefeiert, sondern wirklich hart gearbeitet hat).
Tja. Ich mach sowohl als auch JPG wenn ich extrem viele Bilder zu schießen hab (frag nicht nach der Auswahlqual später) und manches Mal hat mit das RAW doch den Hintern gerettet. Kennt man soweit.
Und dann nehm ich die eine Spiegellose zur Hand. Stell scharf. Mach Bilder. Hab Spaß. Und DNG. Weil die Jpg Engine der Kamera aus Wetzlar halt eine Jpgengine ist und das war es. Hab mit dem Modell (Paddy hat die eine Versionsnummer höher nach dem M ) noch nie Jpgs gemacht… Und weiß was “drin” ist.
Für mich sehr interessant (und auch überzeugend, weil workflow-schonend) wie die Bilder aus der Canon kommen. Was nachher Zeit spart ist gut.
Das gilt es doch mal zu testen am eigenen Equipment.
Gruß Dieter
Moin,
guter Beitrag, und die Kommentare zeigen, jeder muss hier selbst seinen Weg finden. Ich bin jedoch ein RAW-Fan:
Flexibilität und Workflow: Ich finde, das RAW Format erlaubt mehr Flexibilität. Vom Workflow her werden nur die Bilder, die ich entwickeln möchte, in JPG entwickelt. Und übrigens nicht in 100%, sondern 92% Qualität. Warum? Meiner Erfahrung nach sind visuelle Differenzen zwischen 100% und 92% JPG nicht erkennbar, erst bei einer stärkeren Kompression. Weiter, kann ich bei diesem Workflow auch entscheiden, wie groß das JPG werden soll, aktuell sind es 4K, da ich einfach kein anderes Medium habe (TV, Tablet, Smartphone), das mehr Auflösung darstellen kann. So müssen sich nicht unnötig große Auflösungen von der NAS auf die Anzeigemedien quälen. Jaja, für Drucke muss ich nochmal extra exportieren. Und wenn irgendwann der 8K TV kommt, auch nochmal. Na und? das stört mich nicht.
Performance in LR: Wenn die RAWs zu groß werden, wie man bei der Nikon D850 lesen kann, dann wird das ganze ziemlich zäh. Ich halte 24MPix RAW Bilder für die ideale Größe, und bei ausreichender PC Performance ist der JPG Import und die Bearbeitung nicht schneller.
Zeitvorteil bei JPG: Sehe ich nicht. Ich muss die Bilder ohnehin sortieren und auswählen, dann kann ich diese gleich bearbeiten. Wer dann pro Bild eine halbe Stunde herumdoktort bei 3000 Urlaubsbildern, ja mei, der sollte zu JPG greifen.
Weißabgleich und hoher Dynamikaumfang: Wurde ja schon vielfach kommentiert. Ein Besuch in Machu Picchu war vor meiner RAW-Zeit, der Tempel ist richtig belichtet, aber der Himmel ausgefressen, eigentlich nicht mehr zu retten. Ja, habe ich falsch belichtet. In RAW mit Voreinstellung leicht unterbelichtet muss ich mir da weniger einen Kopf machen. Kann ich mich noch heute ärgern, dass ich da schon nicht in RAW fotografiert habe. Die Kamera hätte das gekonnt!
Am sinnlosesten ist es meiner Meinung nach, RAW UND JPG zu erzeugen (außer aus Vergleichszwecken). Soll ich je nach Motiv, Belichtung und Platzersparnis das eine oder andere behalten? Oder beides? Speicher ist ja heutzutage sehr kostengünstig. Warum also nicht nur RAW OOC? Sowieso ideal als Archiv.
Ich glaube beide Formate haben ihre Berechtigung - nur RAW am Anfang und als Archiv, und JPG als (temporäres) Ergebnis … ja … und bei Druck TIFF, oder? 🙂
Gruß aus Berlin
Ich arbeite seid meiner Nikon D750 nur nioch mit jpeg.
Ihr kauft ja nicht nur eine Kamera mit Sensor, ihr kauft auch eine tolle Bildentwicklungsmaschine !
Mit dem richtigen WAb und der Pcontrol Einstellung Neutral, Ad auf kleinste stufe bringe ich Fotos nach Hause die genau dem entsprechen was ich gesehen habe und mixe mir am PC nicht irgendwas zusammen.
Die Lichter und Schatten sind selbst bei Gegenlicht unglaublich gut und entsprechen dem was ich bei der Aufnahme gesehen habe. Viele meiner Fotos verändern ihr aussehen nicht auch wenn ich noch so viele Autokorrektur Tasten drücke.
Wie viel Farbabstufungen kann euer Monitor und der Drucker in Bit ????
Sehr schöner und interessanter
Artikel. Ich habe in den 80er
Jahren; nach meinen 1.Fotos
mit einer Agfa Optima 200Sensor
in der Kindheit von meinem
1.Gesellengeld eine analoge
Nikon F301 erworben und mit
ihr schöne Fotos gemacht die, ich
wenn auch nicht perfekt von ihrer
Anmutung bei Digital sehr vermisse. Übrigens meist im
P-Modus.Dann nach vielen Jahren ohne Fotografie Digital ;
was mir zugegebenermaßen
immer noch nicht leicht fällt :
D3100, D3200, Fuji HS35 EXR
NIKON P7100 und nun seit
einem 1/2 Jahr die D300
die ich bei einem Bekannten
kennenlernte und mich in sie
Verliebte. Sie ist meines Erachtens eine großartige
Kamera die mich aber auch fordert sie richtig zu bedienen und aufmerksam die Fotografischen Grundlagen umzusetzen; um mich dann ; wenn auch langsam mit wunderbaren Fotos belohnt.
Auch ich bekenne mich ganz
Klar zu JPEG! Für meine Bedürfnisse ausreichend ;
zumal schon die Fotoanzeige
in Win10 die Möglichkeit bietet
die Fotos zu bearbeiten..Habe
Auch Gimp u ähnliches probiert;
aber noch nichts gefunden
was mir von der Bedienbarkeit
und Tools gefällt. Ich denke
wenn die Grundeinstellungungen
in der Kamera stimmen kann
man auch als bekennend unperfekter Fotograf sehr schöne JPEG s schießen.
Die Jenigen welche eine Wissenschaft aus dem Fotografieren machen wollen;
Nur zu! Aber bitte nicht über
Unvollkommene zu denen ich
mich bekenne !; herablassende
Texte loslassen .
Wir haben alle Spaß an der
Fotografie; jeder auf seine
Art.
Gruß Willi
hallo 72er, apsh cam und wahlweis raw+jpeg L mit kartenwahl und iso auto./manu.+ schon ist alles preiswert und gut . den rest macht gimp2 !! viele grüße aus der ( Hauptstadt )
Hallo, der Artikel ist etwas älter … deine Worte …
meine Ergänzung dazu: möchte ich meine Lebenseit in immer bessere Fotos investieren!?
Ich bin mit JPG zufrieden. Meine HP und meine Fotos sollen Info geben.
Das wichtigste ist doch immer: spass soll es machen ( damit Geld verdienen ist etwas anderes ).
Grüssle aus dem Schwarzwald Paul.
Hallo, kleine Eergänzung: besonders viel spass in JPG machen die Fujifilm-X-Trans-Sensor + Filmsimulationen.
Grüsse Jens.
Hallo, die Seite ist ja schon etwas älter, ich auch 😉 Aber die Darstellung trifft meine Meinung.
Ich arbeite seit Jahren und aktuell mit Sony Kameras (davor Minolta oder Nikon) und habe immer mal wieder die Anwandlung gehabt und RAW genutzt. Aber nie wirklich dauerhaft Spaß damit gehabt.
Sicher lässt sich aus RAW in Extremsituationen noch ein wenig herauskitzeln (z.B. Astrofotografie), was bei JPG einfach nicht mehr da ist.
Meine Feststellung ist zudem die, dass die RAW-Software vieler Anwender den in solchen Situationen ggf. vorhandenen Vorteil durch schlechte Algorithmen oft wieder zerstören und das bei allen Aufnahmen, also auch bei denjenigen die in JPG hingegen vollkommen einwandfrei wären.
Die Qualität des Endergebnisses unterscheidet sich beim selben Bild von Tool zu Tool extrem und gerade freie Software ist oft schlechter, als die Kamera interne Umwandlung die der Hersteller (der mit dem Sensor per Du ist) hinbekommt.
Für mein benutztes Equipment habe ich stets mit der bezahlbaren Software von DxO die besten Ergebnisse erzielt.
Mit überlegter Voreinstellung und Handhabung einer für die Aufnahmesituation sinnvollen Kamera-Objektiv-Kombination und einer Kamera mit gutem Dynamikbereich und ordentlicher JPG-Aufbereitung kommt man in 99% der Fälle bestens zurecht, spart sich Arbeit und Speicherplatz.
Und was macht man an einem freien Tag nach Weihnachten? Rumexperimentieren. Und so habe ich die Tage mal erneut bei Dämmerlicht und Extremlicht mit fester und variabler ISO-Steuerung diverse Vergleichsaufnahmen in RAW und JPG mit der spiegellosen DSLR und außer Konkurrenz einer alten Canon SX130i gemacht und anschließend jeweils mit DxO Photolab versucht das beste und rauschfreie Bild zu bekommen.
Ergebnis, der fast nicht erkennbare Qualitätsvorteil rechtfertigt für mich den höheren Speicherbedarf, Rechenzeit und Arbeitsaufwand bei einer optimalen individuellen RAW-Entwicklung definitiv nicht! Ich produziere keine Meter großen Fotoabzüge die man dann aus 30cm Abstand betrachtet.
Und selbst aus einem bei ISO 100 augenscheinlich zu dunklen JPG-Bild der alten Kompaktkamera, konnte ich mit meiner Software noch genug Detailzeichnung, Kontrast und Farbtreue herausarbeiten, sodass ohne direkten Vergleich niemand die Qualität bemängeln könnte.
Auch mein Fazit ist, JPG einer qualitativ hochwertigen modernen Kamera reicht für über 99% der Anwendungsfälle vollkommen aus, sparen mir Geld und Nerven, erlaubt theoretisch unendliche Serienaufnahmen und ich habe am Ende tolle Fotos die für die haushaltsüblichen großformatigen Abzüge und sinnvolle Betrachtungsabstände mehr als ausreichend sind.
Wer lieber Tage lang am Rechner verbringt um seine RAW-Serien auszuwerten, zu entwickeln und zu optimieren, um sich anschließend an einer 400% Darstellung am Bildschirm zu ergötzen und die Bilder anschließend auf der Festplatte sich selbst zu überlassen oder verkleinert im Web zu präsentieren, soll das natürlich gerne weiter machen. Und wer mit seinen Bildern Geld verdient, der sollte auch ehr Zeit in die Bildkomposition und einen perfekt sitzenden Schärfepunkt investieren, das rettet RAW nämlich auch nicht.
Viele Grüße
Jörg